Musik zu Gunsten der Karriere aufgeben?

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ApeX
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Hi ihr,

momentan treibt mich ja der Gedanke um, die Musik zu Gunsten meiner Karriere mindestens begrenzt, vllt. aber sogar auf Dauer, aufzugeben.

Wie man unschwer lesen kann, mache ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann, die aber alleine einen Dreck wert ist bzw. man ist selbst Dreck auf dem Arbeitsmarkt wert, wenn man es auf lange Sicht nur bei dieser Ausbildung belässt.

Nun kommen für mich nur berufsbegleitende Geschichten in Frage. Diese fänden aber an 4 bis 5 Abenden die Woche statt, so dass nicht mehr viel bzw. gar keine Zeit für die Musik mehr bleibt.

Das wäre aber ein Opfer, was ich bereit wäre zu bringen, da mir viel daran liegt, einen ordentlichen, deutschen Lohn für ordentliche Arbeit zu verdienen.

Wie seht ihr das? Sehe ich das zu streng? Oder ist das wirklich eine Alternative, die man in Betracht ziehen sollte?

Grüße
 
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Es kommt immer auf die persöhnlichen Umstände an.
Verstehe ich es richtig, dass es sich um Weiterbildung handelt, die du neben deinem Beruf machen möchtest?
Da ist der Zeitliche Engpass ja zeitlich und überschaubar begrennzt.
Kleine Nebenfrage: langt es dir nicht, Lohn für ordentliche Arbeit zu bekommen?
Grüße
 
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Was meinst du mit "Lohn für ordentliche Arbeit"?

Die Konkurrenz in dem Job, selbst für Sachbearbeiter-Stellen, ist hart... Und es gibt auch genug kfm. Berufe, die in meinen Augen(!) scheiße sind... Einzelhandelskaufmann z.B., aber da plackst du 60h für 1200 € brutto.
 
Ich meine ein ordentlicher Lohn ist ordentlich unabhängig davon ob er Deutsch ist
 
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Du bist 26 und machst eine Ausbildung zum Industriekaufmann obwohl sie für dich ein Dreck Wert ist???
 
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Für mich persönlich ist sie viel wert, da mir der Job viel Spaß macht!

Aber auf dem Arbeitsmarkt insgesamt bist du nichts wert, wenn du mit sagen wir mal Mitte 30 als einzige Qualifikation eben nur die abgeschlossene Ausbildung hast.

Zumal ich keine großen Aufstiegsambitionen hege.
 
Klar. Am liebsten würden die Firmen Sachbearbeiterstellen mit BWLer die vorher noch Design studiert haben und 14 Jahre Berufserfahrung mitbringen aber maximal 26 Jahre alt sind besetzen....

Zu deiner Frage:
Aus meiner Erfahrung heraus, würde ich eine Weiterbildung nur dann machen, wenn ich sie wirklich will. Damit meine ich, alle Inhalte der Weiterbildung müssen mich persönlich weiterbringen und mir ein anwendbares Wissen bieten. Allgemeine Wischiwaschi-Weiterbildungen wie z.B. ein nebenberufliches BWL-Studium sind in meinen Augen nicht viel Wert... es sein denn du arbeitest für einen großen und gescheiten Laden und die bieten dir einen interessanten Posten wenn du eine bestimmte Weiterbildung absolvierst. Dabei ist dann der interessante Posten, das was deinen Wert am Arbeitsmarkt steigert und nicht das BWL-Studium. Ich würde auf unbedingt darauf achten, was dir die Weiterbildung konkret und unmittelbar bringt.

Was mir noch auffällt: Du willst einen ordentliche deutschen Lohn und auf dem Arbeitsmarkt einen gewissen Wert haben. Auf der anderen Seite hast Du keine Aufstiegsambitionen. Wie passt das zusammen? Vielleicht solltest du dir darüber erstmal Klarheit darüber verschaffen was du wirklich willst, andernfalls wird es womöglich schwer eine Doppelbelastung auf Dauer auszuhalten.

Du bist noch relativ jung und kannst durchaus die Arxxxxbacken zusammenfetzen und für eine Weile Gas geben. Wenn jetzt nicht, wann dann? Aber selbst in Zeiten höherer Belastung macht es Sinn einen Ausgleich zu haben. Warum also nicht die Musik dafür beibehalten? Wenn man wenig Zeit hat sollte man dennoch die Dinge die einem liegen pflegen. Man muss nur die Zeit etwas besser planen und dann kurz aber intensiv und konzentriert nutzen. Im Endeffekt macht es m.E. keinen Sinn sich nur auf den Gelderwerb zu konzentrieren um später eine innere Leere bei sich festzustellen. Aber auch hier scheiden sich die Geister.
 
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Ich würde die Musik für nichts aufgeben.
Für eine gewisse Zeit einschränken ja, aber niemals aufgeben.
Sie ist Ausgleich und Freude und damit lebensnotwendig.
Zumindest für mich.

Klar braucht man Geld zum leben und auch eine passende Weiterbildung um eine Perspektive und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu haben, aber nur "Leben um zu Arbeiten" wollte ich nicht.
 
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Erst mal die Ausbildung erfolgreich abschließen, Job suchen und dann entscheiden, welche Weiterbildung sinnvoll ist. Und für die Musik sollte zum Ausgleich auch noch etwas Zeit verbleiben, sonst macht das Leben gar keinen Spaß mehr, denke ich.
 
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Hi Apex,

ich bin auch "normaler" Industriekaufmann, nur mit Gesellenbrief und ohne BWL oder Technik Studium und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, ich habe es schon mehrfach bereut, als junger Mensch (ich bin jetzt fast 50 und seit 33 Jahren dabei) KEINE Ambitionen gehabt zu haben, mich entsprechend weiterzubilden.
Klar habe ich mittlerweile einen Job und auch ein entsprechendes Gehalt mir erarbeitet, was man eigentlich nur als Akademiker bekommt. Da zählt dann irgendwann auch die Erfahrung..aber ich bin schon bei so vielen Bewerber-Runden gar nicht erst in die Auswahl gekommen, weil eben Techniker oder Dipl.Kfm gefordert war (Einkauf AUDI + Porsche) , das das schon sehr ärgerlich ist.
(Aus)Bildung ist wichtig und etwas was dir keiner mehr nehmen kann, von daher nimm mit, was du mitnehmen kannst. Und zwar in jungen Jahren, später, wenn vielleicht Familie da ist, bleibt dir dafür keine Zeit und dir wird auch das Geld fehlen, garantiert.

Ob man nun dafür unbedingt das musizieren sein lassen muß, hmmm..es ist ja zeitlich begrenzt, wurde ja bereits erwähnt, das ist also überschaubar...und vielleicht bleibt ja doch noch täglich oder 2-3 mal die Woche Zeit, musikalisch was zu unternehmen..was machst du denn überhaupt? Spielst du in einer Band? Kann sein, das ich das überlesen habe. Und wie auch schon bereits erwähnt: man sollte immer einen Ausgleich noch haben neben der ganzen Arbeit...
 
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Ich hab nun den Entschluss gefasst, das ich die Musik und allen voran das geliebte Klavier zu erlernen wohl aufgeben werde, wenn nötig und mich ganz auf meinen Job konzentrieren werde, da mein Job für mich Selbstverwirklichung ist und mich in einer Art und Weise befriedigt, wie es die Musik und das Zocken nie konnte.

Ich hab mir zwar vorgenommen, möglichst viel jetzt noch zu machen, da es ja theoretisch schon morgen mit mir vorbei sein könnte. Und wenn es halt so ist, hab ich Pech gehabt, konnte nie Klavier lernen oder was auch immer, sondern bin dann halt früh gestorben.

Mein Chef sagt (und ich denke genauso): "Gibt halt Privilegierte...und weniger Privilegierte. Chancengleichheit ist eine Lüge!"

Da ich ohnehin privat ziemlicher Einzelgänger bin, passt das also ganz gut zu meiner Karriere. Eine Freundin hatte ich bisher auch noch nicht und habe auch keine Ambitionen in die Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass man das machen sollte, was einem am meisten wohlbefinden bringt. Wenn dein Job für dich eine Art selbstverwirklichung ist, dann solltest du dich darauf konzentrieren.

Für mich war/ist Musik immer ein sehr hilfreicher Ausgleich zu meinem Job.
Organisatorisch habe ich es sogar, neben meines normalen 40 Stunden Jobs geschafft zunächst auf Abendschule mein Fachabi zu machen und dann ne schulische Ausbildung als Techniker, dabei noch nebenbei ein kleines Nebengewerbe als Programmierer zu betreiben, eine Freundin zu finden, diese nach ein paar Jahren zu heiraten und einen Sohn zu zeugen,.... und das ohne die Musik aufzugeben.

OK, reduzieren musste ich das Musikmachen schon. Proben alle 2 Wochen und nur noch ca. 5-6 Gigs im Jahr. Aber ohne die Musik würde in meinem Leben ein sehr wichtiger Bestandteil fehlen.
 
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Wenn es dein Weg ist dann geh ihn.

Mir persönlich ist meine Freizeit (soweit vorhanden) wichtiger.
Und die Musik ist für mich persönlich durch nichts zu ersetzten
 
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Hallo,
aus meiner Sicht ist die zentrale Frage: Wo willst Du mit der Musik hin?
Wenn für Dich klar ist, dass es nur ein Hobby bleiben soll, dann mach Dich für den Job stark und etwas Musik nebenher - wie seeeeehr viele andere Leute auch.
Noch eine kleine gut gemeinte Warnung zum Thema "Selbstverwirklichung" im Job: Was passiert denn mit Deinem Selbst, wenn der Job mal wegfallen sollte?
Industriekaufmann, nur mit Gesellenbrief
Heisst das nicht mehr Kaufmannsgehilfenbrief? (*Neunmalklug*)
habe auch keine Ambitionen in die Richtung.
Unverhofft kommt oft ;)
Grüße
Markus
 
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@basslife : Wie hast du DAS bitte geschafft?

Ich mein... mein Fokus liegt ja, was die Musik angeht, auf 2 Dingen momentan: Bass spielen und eben Klavier lernen, von dem mir letzteres besonders am Herzen liegt.

Ich kann halt im Moment nicht einschätzen, wie anstrengend die 3,5 Jahre Abendform im Schnitt sein werden, wie viele Klausuren geschrieben werden etc...

Auch stellt sich mir die Frage, mit welcher Fortbildung man sich denn wirklich noch abhebt? Betriebswirte (staatlich geprüft oder studiert) gibt es ja wie Sand am Meer. Das ein "Fachkaufmann für.." dem Betriebswirt nicht das Wasser reichen kann, weiß ich.

Betriebswirt in Abendschule wäre halt echt hart, da ich dann 4 Mal die Woche da hin müsste, bis Abends um 9. Da bleibt dann kaum mehr Zeit fürs Klavier lernen, wobei ich da eh nur ca. 30 Minuten am Tag übe.

Da stellt sich halt die Frage, ob ich nich wirklich die nächsten 4 bis 5 Jahre in Sachen Karriere durchpauke und dann irgendwann später nochmal mit der Musik anzufangen, wenn ich mit dem Scheiß überhaupt je wieder anfange...streckenweise brachte mir das mehr Ärger als Nutzen.

Fragen über Fragen...

Hier wurde noch die Frage gestellt, was passiert, wenn mein Job mal wegfallen sollte...gute Frage, daran hab ich noch nicht gedacht, aber das ist halt eben mein Selbstverständnis geworden, nachdem ich gemerkt habe, das man wegen Musik nirgendwo mehr Anerkennung findet bzw. eher noch belächelt wird.
 
mh... Deine Erstausbildung?

Such den Industriekaufmann nicht nur da, wo er Dir evtl. in der Lehre gezeigt wird. Ich hab auch nicht "mehr" und ziehe heute (als Angestellter!) mit Uni- Professoren durch die Gegend wg. Bilanzanalysen und als Projektleiter für Softareumstellungen im größeren Mittelstand.

Meine Kunden fordern mich auch ohne Abitur an, um Probleme in der Organisation oder im Workflow zu lösen. Zum Faktor Mensch und vor 700 Leuten reden lernte ich dadurch auch einiges. Du kannst Dir später in der Anwendung alles(!) beibringen, was kaufmännisch ist. Bleib nicht da stehen, wo sie Dich hinstellen. Damit meine ich nicht den Blick nach oben, sondern eher in der Breite oder wirklich zu Speziellem was drauf haben. Das wird im "von Musik leben" nicht anders werden, sondern ich vermute noch härter.

Einstiege gibts viele. Nur eben nicht unbedingt mit 9 to 5 und Kreditoren E-F.

Als Abschluß ist der Industriekaufmann wohl mit das universellste, was evtl. außer Schlosser oder Werkzeugbauer erlernbar ist. Geh zu den "Werkzeugmachern" der Buchhalter. Apps zur Zeit, Geräteerfassung; automatisierte Scan- und Buchungssysteme, .... überall lauern Jobs wo keine Programmierer mehr ran sollen, sondern Kaufleute die anderen Kaufleuten Werkzeuge vermitteln. Auch und gerade ohne Studium der BWL, aber mit Spezialkönnen.

Ich kenne einige Bandmusiker, die Verkäufer bei "Junge Moden" sind, Müllfahrer oder in einer Kantine malochen. Von Musik machen leben? Kenne ich nur eine Nachbarin im Musicalschichtbetrieb. Ist glaub ich auch nicht viel besser, nur das sie dafür studieren musste.

Micha
 
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Es war nie die Rede davon, von der Musik leben zu können.

Das ist auch nicht meine erste Ausbildung, ich habe bereits schon einmal Industriemechaniker mit Fachrichtung Feingerätebau gelernt.

Was meinst du mit "Einstiege gibt es viele, nur eben nicht 9 to 5 und Kreditoren E-F?"

Außendienst im Vertrieb bzw. der Technik wäre so nun absolut gar nichts für mich, aber das wusste ich schon von Anfang an. Denn DANN müsste ich wirklich viele meiner Hobbys aufgeben, dann da ist man ja nur noch unterwegs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ApeX,

Das ist auch nicht meine erste Ausbildung,

gut, dann hast Du ja schon eine Ausbildung und Plan B,C, ... für alle Notfälle.

Ja, genau sowas meinte ich: unterwegs sein wollen als Kaufmann (nicht unbedingt als Verkäufer).
Die Freiheiten und Zeiten zu Hause sind eben anders. Ich möchte sie nicht mehr missen, auch wenn deswegen kein planbarer Instrumentalunterricht für mich machbar ist. Fürwahr.

Was bleibt für dich: Ein guter Allroundberuf mit vielen Möglichkeiten "im Büro". Einfach irgendwo anfangen... und umsehen. Da geht viel, solange es kein Großkonzern mit scharf bewachten Abteilungsgrenzen und einer "Human- Ressource"- Verwaltung ist. Da finden echte Scharmützel statt. Ich würde guten Mittelstand bevorzugen, wo jeder "alles" machen kann/ könnte und ein Handschlag noch was zählt.

Es war nie die Rede davon, von der Musik leben zu können.

Da hab ich Dich falsch gelesen. Sorry.

Auf welchem Nivaeu musizierst Du, so das Du es aufgeben willst, weil "keine Zeit"? Drei Jahre sind keine Doktorantenzeit... Aus Sicht eines 47- jährigen :D. Danach ins Büro wechseln (evtl. in Deiner jetzigen Firma?) und den Welthit schreiben. Dranbleiben!

Micha
 
Wie gesagt, mein Weg wäre einfacher gewesen, wenn ich studiert hätte. Hab ich nicht, und so musste ich mir das mit Fleiß und einer Portion wohl auch Glück erarbeiten :D
War zur richtigen Zeit am richtigen Ort eben ..,der Kollege hat schon recht, der Industriekaufmann ist der universelltste von den Kaufleuten , kann quasi überall eingesetzt werden .
Aber, und das sag ich meinen Kindern jeden Tag und pass auch drauf auf: nehmt mit was es an Bildung gibt, je älter ihr seid , um so schwerer wird es!

Du hast was technisches gelernt? Umso besser , das ist ja wie ein 6er im Lotto .
Ich arbeite seit 30 Jahren im Metall bzw Motorsport Gewerbe . So Leute werden gesucht!
Mach was draus....gibt zwar in Deutschland kein F1 Team mehr, aber viele andere interessante Jobs ...man muss nur wollen .
Wenn mir einer mit Mitte 20 gesagt hätte, ich würde mal in der F1 arbeiten, dem hätte ich gesagt: du hast ne Macke ...sowas geht nicht....und es geht doch! :D
 
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