"Taps" - bin Anfänger

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Habe jetzt doch mal meine Trompete herausgeholt und mal angesetzt zu "Taps".
Evtl. mit dem Ziel, es bis zum 8.8. parat zu haben, um es auf der Beerdigung zu spielen.

Stelle dabei fest, daß ich natürlich überhaupt keinen Ansatz habe. Mit etwas Suchen und Probieren lande ich dann auf dem g (Mittellage im Violinschlüssel).
Dann schaffe ich es auch das darüberliegende c,e, und g zu finden.

Soll ich es wagen? Kann man das in 14 Tagen erlernen? Wie sollte ich üben?
Werde wohl mal mit "buzzen" anfangen, nach dem, was ich in einem anderern Strang hier gelesen habe.


Oder ratet Ihr mir ab?

Grüße

Christoph
 
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Spannendes Experiment...
Eigentlich schätze ich die benötigte Zeit zum Erweb der erforderlichen Technik für einen öffentlich akzeptablen Auftritt mt einem leichten Stück auf gut 2 Jahre - normales Talent und (fast) tägliches Üben von einer Stunde sowie vernünftige Unterweisung bzw. Unterricht vorausgesetzt.

Ich weiß natürlich nicht, wieviel Bühnen- und sonstige musikalische Erfahrung und Ausbildung bei dir vorhanden sind, aber bei einer Trauerveranstaltung zu spielen ist gerade für Bläser und Sänger recht speziell - da kann einem leicht der Ton im Hals stecken bleiben.

Literatur-Tip:
https://www.alle-noten.de/Blaeser/Trompete/Der-Trompeten-Trainer-2-Auflage-Neuausgabe-2014.html

Gruß Claus
 
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Deine Schätzung von 2 Jahren, um "ein leichtes Stück auf der Trompete" einigermaßen spielen zu können, will ich nicht in Zweifel stellen.

Jedoch geht es hier um eine Melodie aus den Naturtönen, ohne Ventile, die eigentlich jeder Jagdhornbläser spielen können sollte.
 
...und es geht um einen speziellen Anlass, wo alles auch funktionieren sollte, denn sonst wird es einfach nur peinlich und dem Anlass nicht angemessen!

Bin zwar kein Trompeter, aber ich teile die Meinung von Zonquer:
der erforderlichen Technik für einen öffentlich akzeptablen Auftritt
bei einer Trauerveranstaltung zu spielen ist gerade für Bläser und Sänger recht speziell - da kann einem leicht der Ton im Hals stecken bleiben.
 
Jedoch geht es hier um eine Melodie aus den Naturtönen, ohne Ventile, die eigentlich jeder Jagdhornbläser spielen können sollte.
Wir sprechen hier doch immer noch vom wahrscheinlichen Ergebnis nach 14-Tagen als autodidaktischer Anfänger, oder?
Generell machen Ventile das Spielen übrigens leichter, nicht schwerer. Relativ hohe Töne in einer melodischen Reihe oder Tonleiter sind leichter spielbar als in der Naturtonbindung oder gar als Anfangston frei angestoßen.

Das Stichwort Ventile brachte mich auf eine Idee, Du kannst das Stück auch "tiefergelegt" probieren.
Es geht sehr gut, wenn Du das erste und das dritte Ventil im kompletten Stück gedrückt hältst, als Fingerschema: _ T _
Dann ergeben sich b-transponiert aufgeschrieben folgende Töne, wie in der folgenden Grafik notiert, in den letzten beiden Takten spielst Du die Töne d und g:

Taps-Penn-Military-College.jpg

Bildquelle: http://tapsbugler.com/lyrics-or-words-to-taps/

Du kannst die Töne nach Beherrschung in Rhythmik und Dynamik nach Gehör dem Vortrag des Arlington-Trompeters anpassen, seinen Vortrag finde ich sehr gut gespielt.

Ohne Ventile geht es bei Taps bis zum sechsten Naturton (zweigestrichenes g), was für dich kaum realisierbar sein dürfte.
Aber ähnlich wie im Gesang gibt es auf der Trompete sehr unterschiedliche Ausgangsniveaus und Entwicklungen, auch bei den ersten Tönen ganz am Anfang des langen Wegs.

Deshalbkann ich mir angesichts der kurzen Vorbereitungszeit und der Umstände einer Trauerfeier keinen "anständigen Vortrag" vorstellen, wenn jemand keine sichere Spieltechnik und keine einschlägige Performance-Erfahrung auf der Trompete hat.
Es geht schließlich nicht darum, irgendwelche mittelhohen Töne heraus zu quetschen, sondern um ein anständig zu spielendes Stück.
Wobei ein Trompetenschüler mit einem sicheren zweigestrichenen g am Ende des zweiten Ausbildungsjahres vergleichsweise gut bei der Sache ist.

Ich versuche gerne noch eine blechblastechnische Begründung für meine Meinung.
Natürlich geht es nur um Naturtöne, aber bereits der vierte Naturton (zweigestrichenes c, klingend b'') ist für viele Trompeter erst nach einem Jahr oder später sicher spielbar, das Stück geht aber bis zum sechsten Naturton (zweigestrichenes g).

Nach einer eisernen Regel des Trompetespielens sollte man für einen Vortrag den gerforderten Tonumfang um eine Terz höher anspielen können. Erst dann kann man davon ausgehen, dass die Töne auch "llive" verlässlich ansprechen.
Damit bräuchte man für Taps ohne gedrückte Ventile beim Üben im stilllen Kämmerchen einen spielbaren Tonumfang bis zum zweigestrichenen h.

Ich ziehe den Hut vor jedem Trompeter, der in den von mir oben postulierten zwei Jahren soweit kommt, dass er/sie fast bzw. wahrscheinlich den sogenannten "Standardumfang" des Instruments spielen kann (Standardumfang Trompete: g - c''').
Natürlich gibt es solche Trompetenschüler/innen, aber das sind schon auffallende Begabungen.

Gruß Claus
 
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Hallo Claus, danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Wir - die Familie - haben beschlossen, einen Berufstrompeter für das Date anzuheuern. Er bekommt 100 € inklusive Anreise, Wartezeit auf der Trauerfeier und die 30 Sekunden Spielen.
Für mich hatte das Unterfangen jetzt immerhin den Effekt, daß ich meine Trompete hervorgekramt habe und jetzt auf dem Mundstück buzze und vielleicht Unterricht nehmen werde.
:)
 
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Bombengage...

Aber den Nebeneffekt finde ich klasse, dass Du dir die Trompete wieder vornehmen willst.
Das oben erwähnte Anfängerheft ist auch eine ganz gute Hilfe um zu sehen, ob der Unterricht auf der Höhe der pädagogischen Zeit ist.

Gut ist auch, sich zu überlegen, welche Erwartungen man an den Unterricht hat.
Will man z.B. beizeiten im Bläsersatz eines Rock/Pop/Jazz aktiv werden, so macht es Sinn, auch das Unterrichtsprogramm auf eine Mischung von technischem Grundlagentraning und Etüden sowie Spielstücken aus dem bevorzugten Genre auszurichten.

Mit Grundlagentraining meine ich die klassischen Übungen von Clarke und Colin, John Daniel (leichtere Varianten) und später Irons, Schlossberg usw.
Ein gut gemachter klassischer Kompaktkurs fast ohne Text umfasst die beiden sehr preiswerten Hefte "Trumpet Method" von Edwards/Hovey.
Unterschätzt wird gern die Rolle der Zunge, das kann man auch außerhalb der eigentlichen Übungszeit von Anfang an "gesprochen" üben.
https://www.musiker-board.de/threads/doppelzunge-lernen-mit-Übungsdämpfer-möglich.644765/

Bei Noten gibt es keine Preisbindung wie bei Büchern, man muss sich für den Kauf also umschauen.

Willkommen beim Blech, Gruß Claus
 

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