Gerade inspiriert durch den Thread der aktuellen Startseite über einen
Kabelvergleich, wo es aber hauptsächlich um Gitarrenkabel geht, dachte ich mir diesen nochmal aufleben zu lassen, da er mit "Kabel udn Keyboard" eigentlich das beschreibt, auf was ich hinaus möchte.
Wie ich oben schon erwähnt hatte, kann ich mir durchaus vorstellen, dass man beim Anschluss einer Gitarre möglicherweise bei verschiedenen Kabeln unterschiedliche Klangergebnisse bekommen kann, die ich mir bei einem Line-Pegel nicht vorstellen kann. Daher gelten beim Anschluss eines Keyboards an ein Mischpult/Audio-Interface/Verstärker doch ganz andere Kriterien. Klar bei einem Rhodes hab ich die gleiche Situation wie bei einer E-Gitarre, das lass ich hier mal raus.
Die Hauptkriterien bei den meisten Vergleichen von Kabeln zielen immer auf den gemessenen Widerstand und die Kapazität des Kabels hinaus. Hierbei darf man auch die Qualität der verwendeten Stecker nicht vernachlässigen, manchmal sogar die Art der Verlötung oder Zugentlastung - soviel hab ich aus diesen Diskussionen mitgenommen.
Ob man in der Praxis tatsächlich Unterschiede hören kann, sei mal dahin gestellt. Die meisten Musiker haben eh geschädigte Ohren, daher hab ich sowieso schon mal Vorbehalte, was solche Diskussionen angeht. Der eine oder andere argumentiert sogar so pragmatisch, dass er einen Unterschied auch durch eine angepasste Einstellung am Amp kompensieren kann und gut.
Aber wie sieht's denn in der Praxis beim Anschließen von Keyboards, Synthesizern, Workstation etc. aus? Die wenigsten verwenden wohl 100EUR Kabel von Mogami, weil's keinen Sinn macht, soweit sind wir uns wohl einig. Die billigsten Kabel sollte man auch nicht gerade nehmen, was weniger mit etwaigen Klangeinbußen sondern mit Zuverlässigkeit zu tun hat.
Ich habe eher schlechte Erfahrung bei Kabeln mit hochwertigen Neutrik-Steckern gemacht. Ein Hauptproblem ist, dass durch das Gewicht und die Zuglast bei diesen in der Regel eher schweren Steckern sich negativ auf die im Keyboard verbauten Buchsen auswirkt. Die Buchsen sind oft direkt auf der Platine verlötet, und es ist mir bereits mehrfach passiert, dass sich die Buchsen im Laufe der Zeit von der Platine gelöst hatten.
In manchen Fällen bin ich daher schon zu Winkelsteckern übergegangen, wo dann zumindest die Hebelkraft gemindert ist, die auf die Buchse im Keyboard wirkt.
Ein anderes Problem bei den Neutrik-Steckern ist, dass sie sehr lang sind, und gerade auf meinem Floorboard mit den fest verschraubten Pedalen hab ich gar nicht den Platz, diese Stecker zu verwenden. Hier sind Winkelstecker zwar kürzer, aber auch wieder suboptimal, weil die Kabel dann nach oben weggehen, wo es mir schon passiert ist, dass ich mit dem Fuß den Stecker wieder aus dem Pedal gekickt habe.
Am wenigsten Probleme hab ich bei einfachen Kabeln mit angegossenem Klinkenstecker. Der Stecker ist nicht zu lang, das Gewicht, was auf die Buchse drückt, ist zu vernachlässigen, ...
Soundeinbuße?? - man möge den Oszilloskop herausholen und mir etwas beweisen.
Haltbarkeit? - Noch nie einen Ausfall gehabt, und ich bin regelmäßig unterwegs
Andere Meinungen?