"Schnarrender" Ton beim Waldhorn

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Himmelreich
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„Schnarrender“ Ton beim Waldhorn

Seit einem Monat bekomme ich auf dem B-Waldhorn besonders einen Ton nur noch „schnarrend“: Es ist das obere Es, das ich 1 greife (also klingend nach Kuhlo seit meiner Jugend im Posaunenchor).
Da das Es mit 1 etwas zu hoch steht, nehme ich bei längeren Tönen ersatzweise 13 - dabei wird das „Schnarren“ nur etwas weniger. Das darüber liegende E mit 2 gegriffen hat ebenfalls dieses „Schnarren“ jedoch bedeutend weniger deutlich. Alle anderen Töne bis zum As hoch klingen voll und sauber.

Ich habe nun alles Mögliche erfolglos versucht wie: Änderung des Ansatzes strikt nach Farkas, Änderung der Zungenstellung und der Mundhöhle. Das Einzige was hilft ist: Die Spannung der Unterlippe extrem zu erhöhen, die Unterlippe scheint dabei ganz dünn und schmal zu werden - dann bekomme beide Es und E sauber - nur, für zwei Töne eine exklusive Muskelspannung zu nehmen ist spielerisch nicht praktikabel.

Von einem erfahrenen Berufshornisten bekam ich die Empfehlung, beide Töne einige Zeit lang zu ignorieren, da mein Problem im Kopf liegt. Kann mir jemand mit einem Rat helfen, der eigene Erfahrung mit solch einem Problem hatte oder die Erfahrung anderer kennt?
 
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Ein vergleichbares Problem mit Nebengeräuschen kenne ich.
Nur zum Ausschluss gewisser Möglichkeiten:
- Du hast schon getestet, dass die Ursache nicht am Instrument liegt, also von Vibrationsgeräuschen durch lose Teile innen oder an der Oberfläche verursacht wird? Test: das einwandfreie Instrument eines Kollegen anspielen und versuchen, das Problem hervorzurufen.

- Du hast ebenfalls getestet, dass die Ursache nicht in deiner Raumumgebung liegt, also durch Resonanz von irgendwelchen Einrichtungsgegenständen oder dem Notenständer usw. stammt. Test: in anderen Räumen spielen und versuchen, das Problem hervorzurufen.


Wenn es also um ein Problem der Lippe geht, dann ist als erste Maßnahme unbedingt eine ordentliche Pause zu empfehlen = mehrere Tage. Dies dient der Erholung und erleichtert das Verlernen deines Problemverhaltens, um in letzter Folge den schlimmsten Fall einer Ausweitung zu vermeiden (fokale Dystonie).
Sollte die eintreten, hilft nur echte Fachberatung und -Therapie durch die Sprechstunde der Musikermedizin (z.B. Hannover, Berlin, Freiburg im Breisgau).


Zur methodischen Abhilfe empfehle ich eine alternative Übungsroutine als "Warmup", wir können das Alles noch vertiefen und in Details diskutieren.

Hierzu heute nur Stichworte (bin zeitlich gerade knapp dran):
Das Allerwichtigste nach der mehrtägigen Pause: unbedingt sehr konsequent auf viele kleine Erholungspausen achten, ebenso auf einen technisch sauberen Ansatz.
Am Ende des Übens sollte auf absehbare Zeit keine spür-/ oder gar hörbare Ansatzermüdung und kein Einbruch des Tonumfangs eintreten.
Das heißt natürlich auch, dass man anstrengende Auftritte oder gar solistisches Spiel in der Öffentlichkeit vorerst vermeiden sollte.
Erst einmal keine Belastungsgrenzen ausloten.

Zwei sehr interessante Systeme für gesunde und starke Grundlagen in Ansatz und Atmung mit dem Ergebnis besserer Klangqualität und eines großen sowie sicheren Tonumfangs sind die (refomierten) Caruso Übungen nach Julie Landsman.
https://www.hornsociety.org/multimedia-mainmenu/caruso-method

Ich selbst tendiere allerdings mehr zum System der (reformierten) Übungen von Cichowicz plus Buzzing nach Reinhold Friedrich, was auf mich natürlicher, dynamischer und damit weniger isotonisch wirkt.
https://www.google.de/#q=reinhold+freidrich+solo+warmup

Gruß Claus
 
Claus

vielen Dank für Deine Hinweise und Ratschläge.
Die beiden Möglichkeiten des Problems - das Instrument und der Raum - habe ich ausgeschlossen und bin Deinem Rat gefolgt: Eine Pause einzulegen und die Übungen nach Reinhold Freidrich zu übernehmen.
Mein Problem hat eine Vorgeschichte, die ich Dir mitteilen möchte. Nur, mein Beitrag (vielleicht auch Deine Antwort) ist bei google erschienen - obwohl er eigentlich nur für das musiker-board forum gedacht war. Ist Dir das recht? Ich würde lieber musiker- board intern bleiben.

Herzlich Dietmar
 
Hallo Dietmar,

Du entscheidest über die Öffentlichkeit und kannst dich gerne auch über PN mit mir in Verbindung setzen (PN = persönliche Nachricht, Symbol Briefumschlag oben rechts), dann bleibt der Inhalt vertraulich.

Foren wie das Musiker-Board sind natürlich öffentliche Diskussionsforen mit niedriger Zugangsschwelle.
Dabei ist gewollt, dass jeder Diskussions-Beitrag von Suchmaschinen indexiert und dadurch "weltweit" auffindbar wird.
PN Inhalte bleiben dagegen unter uns.

Gruß Claus
 
Wow, Du machst Dir ja ganz schön viele Gedanken, kennst viele Schulen und "Methoden",...
Mit Hornschülern muss ich mir eigentlich immer individuelle Übungen und Wege erarbeiten um solche Sachen zu verändern. Alle Schulen sollten also immer nur als Anregung dienen, wie man seinen eigenen Weg findet.
Habt Ihr euch denn schon intern genauer ausgetauscht über deinen sonstigen hornistischen Werdegang?
Um meine Meinung hierzu zu bilden, bräuchte ich schon etwas mehr - über den Leistungsstand, Ziele, Erfahrungen, usw.
Nun ja, jedenfalls alles Gute weiterhin - denk nicht zuviel nach.

Meine Regeln für meine Schüler sind immer:
Es muss entspannt aussehen, sich entspannt anfühlen!
 
Da ich kein Waldhorn spiele, sondern Parforcehorn, kann ich nur aus meiner Sicht der Dinge sprechen.
Allerdings hatte ich eine Zeit lang ein sehr ähnliches Problem. Ich kam zum Schluss, dass es an meiner Atmung bzw. Atemtechnik lag und ich meine Töne deutlicher "artikulieren" muss. - Vielleicht hilft dir das auch ein wenig.
 

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