Fender Mustang I V2 - was, wenn FUSE nicht mehr läuft?

ansgarhoffmann
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Hallo,

ich interessiere mich für den Fender Mustang I V2.

Eine Frage, die ich mir bei dem Konzept stelle ist, was mit dem Amp ist, wenn irgendwann die FUSE-Software nicht mehr läuft, weil sie bspw. bestimmte Betriebssystem-Anforderungen hat, die ich eines Tages nicht mehr erfüllen würde o. ä. - oder wenn der Support seitens Fender eingestellt wird. Ich habe diesbzgl. in den letzten Jahren negative Erfahrungen mit Audio-Interfaces gemacht, so dass ich mittlerweile nur noch Interfaces benutze, die Class-Compliant sind und keine Zusatzsoftware erfordern. Mein System ist OSX.

Wenn also die Software nicht mehr läuft, dann kann ich auch die Sounds am Amp nur noch rudimentär editieren, richtig? Folglich habe ich keine Möglichkeit mehr, Sounds tiefergehend einzustellen. Das stört mich an dem Konzept sehr - hier finde ich den Mustang III überzeugender, der ja von der Software unabhängig ist, wenn ich das richtig verstehe?

Wie seht Ihr das? Seht ihr hier ein Problem auf Dauer oder wäre es Euch egal?
 
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Hi,

ich kenne das Problem (und die Bedenken) bezüglich dieser technischen Obsoleszenz aufgrund von mangelnder Kompatibilität der Anwendungssoftware bei neuen Betriebssystemen.
Meine Lösung hierzu ist Virtualisierung. Im Job habe (hatte) ich es teilweise mit Produkten zu tun, bei denen noch nach 15 Jahren Support zu leisten war. Dafür hatten wir extra alte Rechner und die passende Interface archiviert und für viel Geld gepflegt. In den letzten Jahren haben wir jedoch alle Tools in virtuelle Maschine gepackt und sind so zumindest von alter (potentiell defekter) PC-Hardware unabhängig.

Für Fuse könntest du dir z.B. eine alte Windows Vista besorgen und dies in z.B. Virtualbox installieren. Solange es PCs mit USB Ports gibt könntest du dann Fuse nutzen. Alle paar Jahre müsste ggf. die VM auf den neune Stand konvertiert werden, aber dank standardisierter Austauschformate sollte eine Kompatibilität lange gegeben sein.

Natürlich wird diese Lösung auch nicht für alle Zeiten halten, aber die nächsten 15 Jahre sollten klappen? Das ist natürlich kein Vergleich mit einem Röhrenverstärker;-) Ob man in 15 Jahren den Sound heutiger DSP-Amps (wie dem Mustang) aber überhaupt noch haben möchte, ist eine andere Fragen. Zudem ist der Mustang ja auch nicht besonders teuer. Bei einem Kemper oder einem AXE-FX stellt sich die Frage IMHO aber absolut zurecht.
 
Ob man in 15 Jahren den Sound heutiger DSP-Amps (wie dem Mustang) aber überhaupt noch haben möchte, ist eine andere Fragen.
Das ist auch der springende Punkt für das Thema Softwarepflege.
Wir haben Ampsims jeglicher Art nich nicht lang genug, um den Lebenszyklus für die Software einschätzen zu können.

Die ältesten Geräte, die auf dem Markt noch erhältlich sind, sind die Line 6 Spiders. Wie lang sind sie schon da? Wie lang halten die sich noch? Wie lange wird Fender die Mustangs auf dem Markt halten?

Ich hatte mal ein Fender Floor Board, dort konnte ich alles auch mit dem Gerät einstellen. Die Software fand ich dan icht besser als die fummelige Bedienung am Gerät, übrigens.
 
Danke Euch erstmal.

Ja, das mit der Virtualisierung ist eine Möglichkeit, die ich auch schon in anderen Anwendungen über VMWare Fusion nutze - danke für den Hinweis!
Der andere Gedanke ist natürlich auch berechtigt, wielange Modelling Bestand hat ... Ich sehe aber hier noch nicht das Ende, sondern noch viel Potential, so dass ich glaube, dass sich dieser Bereich noch weiter entwickeln wird. Im Amp-Bereich weiß ich es nicht so sicher, in anderen Bereichen (z. B. Piano) hat Modelling das Sampling faktisch schon abgelöst.

Dennoch finde ich den Mustang I spannend, allerdings auch etwas zu sehr "gemodellt", wenn ihr wisst, was ich meine. Im Prinzip ist es ja dann nur noch eine Platine mit Lautsprecher, mit "Amp" im klassischen Sinn hat das ja nicht mehr viel zu tun, so zumindest mein Empfinden. Dagegen ist vielleicht der Orange Crush 20 ganz interessant, weil er "klassischer" daherkommt und - soweit ich weiß - kein DSP-Amp ist ... aber die Effekte wie Reverb und Delay sind in einem Mini-Amp natürlich auch nicht ohne, die hat der Orange nun nicht. Mmmh ....
 
Die Abhängigkeit von der FUSE-Software war einer der Gründe, weshalb ich mir von Fender das Floorboard gekauft hatte. Da kann man nämlich alles "am Gerät" einstellen. Ich persönlich hasse es und es ist für mich ein absoluter Deal-Breaker, wenn Hersteller Software-UIs u.ä. nicht nur als Option zur Verfügung stellen, sondern als "Muss" (und ein "Muss" ist für mich auch schon immer dann gegeben, wenn ich nur über die Software irgendetwas einstellen kann, was "am Gerät" nicht funktioniert). Ich bin wirklich großer Modelling-Enthusiast, aber Musik-Geräte sind nun mal keine Consumer-Computer und man macht halt nicht nur am muckeligen Schreibtisch zu Hause Musik, sondern auch in Umgebungen, wo das Gerät jederzeit komplett autark funktionieren können muss.
 
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Ich persönlich hasse es und es ist für mich ein absoluter Deal-Breaker, wenn Hersteller Software-UIs u.ä. nicht nur als Option zur Verfügung stellen, sondern als "Muss" (und ein "Muss" ist für mich auch schon immer dann gegeben, wenn ich nur über die Software irgendetwas einstellen kann, was "am Gerät" nicht funktioniert)

Ja, das kann ich gut nachvollziehen, geht mir ähnlich. Es mag Vorteile geben - insbes. aus Herstellersicht - immerhin spart es Hardware-Schaltungen etc., ist leichter entwickelbar per Update etc. ... aber ich hätte doch gerne etwas, was unabhängig vom Computer ist. War für mich jetzt der Grund, mich gegen die Fender-Mustang-Serie (bis II) zu entscheiden. Der IIIer war mir eine Nummer zu groß und zuviel fürs Üben, Probieren und gelegentlich Proberaum, habe jetzt gebraucht und günstig einen VOX VT20+ erstanden und werde ihn testen. Machte auf mich insgesamt den interessanten Eindruck, insb. vom Bedienkonzept.
 
Ja, das kann ich gut nachvollziehen, geht mir ähnlich. Es mag Vorteile geben - insbes. aus Herstellersicht - immerhin spart es Hardware-Schaltungen etc., ist leichter entwickelbar per Update etc. ...

Ich glaube eher, dass die Hersteller zur Zeit mit dem ganzen Thema noch experimentieren und noch nicht so richtig wissen, in welche Richtung Modelling geht. Da wird es diejenigen geben, die High-End-Modelling in traditionelle Amp-Gehäuse stecken und nach dem Motto "weniger ist mehr" anbieten, diejenigen, die Standalone-Geräte für Live- oder Studio-Anwendungen konzipieren (gerne auch mit optionaler Software), diejenigen, die nur auf reine Software-Lösungen setzen und die ... na ja, die irgendwie zwischen den Welten herumdümpeln und Geräte anbieten, die vielleicht nicht so wirklich gut durchdacht sind. Wenn ein Hersteller z.B. ausgerechnet Parameter, die in unterschiedlichen Situationen (zu Hause, Probe, Gig usw.) in Abhängigkeit von Umgebung und der Lautstärke schnell und problemlos geändert werden müssten, nur am PC verfügbar macht, dann ist das Produkt in meinen Augen eine ziemliche Fehlkonstruktion.
 
Ich habe Linux. Es gibt die Software PLUG welche Opensource ist und mit QT programmiert ist - d.h. die dürfte unter Umständen auch auf dem Mac laufen.
Mir ist das Thema eigentlich recht egal weil der Mustang nur 100 Euro gekostet hat. Der wird zur Not verkauft und dann irgendwas mit Reglern gekauft oder nur ein Git-USB-Soundinterface und dann ein Softwareverstärker drüber.
 
Einige haben ja erwähnt das du dir einen 2. Rechner holen könntest wo du das System zb Windows Vista o.ä.
Das brauchst du garnet, ich würde ehr schaun das du ne Virtuellemaschiene machst wo du das reinlädest. Ist kostenlos und du hast alles auf einen Gerät.
Da musst du aber schaun ob dein Rechner auch genug Leistung hat und Ram.
 
Einige haben ja erwähnt das du dir einen 2. Rechner holen könntest wo du das System zb Windows Vista o.ä.
Das brauchst du garnet, ich würde ehr schaun das du ne Virtuellemaschiene machst wo du das ...

Den Thread hast du aber gelesen?
 
So, ich habe heute den VOX VT20+ erhalten und ein bisschen angetestet - bin schwer begeistert. Die Mods und Effekte klingen größtenteils fantastisch aus meiner Sicht, reagieren auf kleinste Nuancen beim Spiel, sind 'direkt‘ an der Gitarre ... toll! Hey, und das Teil geht richtig ab! Der Amp ist mit seinen 30W laut, aber hallo!
Ein kleines Manko: Der Sound über den Kopfhörer ist ... naja. Vergessen wir's.

Aber am meisten begeistert mich an diesem Amp das Konzept. Alles am Verstärker einstellbar, schnell und logisch - hat etwas "Analog"-Feeling durch die vielen Drehregler. Alle Einstellungen sind am Panel erklärt, das finde ich sehr hilfreich - das hätte mich am Fender Mustang I v2 auch gestört, dass ich z. B. bei den Effekten immer hätte nachschauen müssen, was jetzt gleich nochmal A1, B3 oder C2 war ... Auch, dass extra User-Speicherplätze bestehen und ich keine Presets überschreiben muss sowie zusätzlich ein komplett manueller Modus möglich ist (was beim Mustang auch nicht ist), finde ich klasse. Die Röhre in der Endstufe rundet das ganze ab ...

Also, ich bin begeistert und habe das, was ich wollte, gefunden, und: Dieses Teil ist halt völlig unabhängig von irgendeiner Software, das war ja die Ausgangsfrage des Threads ... Naja, und das Nachfolgemodell, den VT20X, finde ich optisch einen Rückschritt - wirkt auf mich etwas mehr "Spielzeug"-mäßig. Außerdem stehe ich auf das klassische VOX-Design.

Also freue ich mich, noch das Vorgängermodell gebraucht geangelt zu haben ;-)
 
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Gibt übrigens auch ´ne Android-App für den Mustang (Remuda), aber wer weiss, wie lange Android Bestand hat und ob die App weiter gepflegt wird... Ja, es ist doof wenn man Abhängig von Software/Betriebssystemen ist :(
 
Grund: App-Name geändert
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aber wer weiss, wie lange Android Bestand

Du fragst dich ernshaft wielange und in Android Bestand hat? Verwechselt du da was oder meinst du das ernst.

Android gibt's jetzt seit wie lang, 10 Jahren? Und es wird auch noch die nächsten 10 Jahre da sein. Da rüber würde ich mir mal keine Sorgen machen ;-)

@Ansgarhoffmann Ach ja, hab auch den Vox seit paar Tagen und bin genau so begeistert.
 

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