Kaufberatung: Hardware-Synth bis 3000.- €

  • Ersteller Dave_inVain
  • Erstellt am
Ich hab bei Modulargrid mal einen Vorschlag für ein Eurorack-System nach dem Vorbild VCS-3 (also ohne Tastatur/Sequencer) zusammen gestellt.

Nach noch mehr Recherche bin ich gerade wieder am meisten von der Idee eines kleinen Modular-Systems angezogen.
Wie allerdings bereits erwähnt interessiert mich der AKS Synthi A von EMS um einiges mehr.
@ sonicwarrior bzw. alle: gibt es viele Komponenten, die man in deiner tollen Auflistung tauschen müsste, um den Sound eher in Richtung AKS zu schieben?

Auf der anderen Seite nochmal etwas anderes:
Benutzt ihr im Moment Elektron-Geräte?
 
Verstehe die erste Frage nicht. Der Synthi AKS ist ein VCS-3 im Kofferformat mit Tastatur und Digitalsequencer (KS = Keyboard Sequencer). Der Synthi A ist ein VCS-3 im Kofferformat, also ohne Tastatur und Sequencer vom AKS. Vom Sound her sind die alle abgesehen von bei Analogen normalen Bauteiletoleranzen völlig identisch.

Ich habe einen Elektron Octatrack, der zählt wohl nicht.
 
Nein, Elektron kommt mir schon aufgrund ihrer Marketing-Strategie und des P/L-Verhältnisses erstmal nicht ins Haus...
 
Der Synthi AKS ist ein VCS-3 im Kofferformat mit Tastatur und Digitalsequencer (KS = Keyboard Sequencer). Der Synthi A ist ein VCS-3 im Kofferformat, also ohne Tastatur und Sequencer vom AKS.

Okay, jetzt hab auch ich es endgültig verstanden. Ich dachte AKS und VCS-3 sind unterschiedliche Reihen.

Ich habe einen Elektron Octatrack, der zählt wohl nicht.

Nein, Elektron kommt mir schon aufgrund ihrer Marketing-Strategie und des P/L-Verhältnisses erstmal nicht ins Haus...

Ich finde, sie klingen gar nicht schlecht. Aber allein das Interface/die Bedienung schrecken mich ab.
 
Na gut.

Also nach einiger Recherche stelle ich fest, dass es gar nicht so viele kompakte Möglichkeiten gibt, 3 separat ansteuerbare Oszillatoren + Sequenzer zu bekommen: Die iVCS-App und ein selbst erstelltes Modularsystem, wie von sonicwarrior beschrieben, außer, man legt sich ein 'multitimbrales' Gerät zu, was ich nicht ganz verstehe. Heisst das einfach mehrstimmig? Aber das Elektron A4 ist doch keine Groovebox, oder funktioniert die Polyphonie über ein Loop-System?

Da ich wirklich kein Tablet verwenden will, denke ich dran, mir ein System wie oben gelistet zusammenzustellen.
2700.-€ scheint mir allerdings schon ein wenig teuer, dafür, dass kein Sequencer oder Keyboard dabei ist. Kann man stattdessen nicht ein paar Komponenten sparen (z.B. Joystick brauch ich nicht)...?
 
außer, man legt sich ein 'multitimbrales' Gerät zu, was ich nicht ganz verstehe. Heisst das einfach mehrstimmig? Aber das Elektron A4 ist doch keine Groovebox,
Eine Groovebox ist multitimbral, aber nicht jeder multitimbrale Synthesizer ist auch eine Groovebox.
Ein multitimbraler Synthesizer ist mehrstimmig (polyphon), aber nicht jeder polyphone Synthesizer ist auch multitimbral.

Ein polyphoner Synthesizer kann mehrere Notenbefehle gleichzeitig verarbeiten, wobei jede Note eine Stimme (mit Oszillatoren, Filtern, usw.) beansprucht. Bei einem polyphonen Synthesizer sind die Stimmen identisch und unabhängig. Ein solcher Synthesizer braucht daher alle Oszillatoren, Filter usw. mehrfach, was mit analogen Bausteinen teuer werden kann.

Die Einstellungen der Oszillatoren, Filter usw. bestimmen u. a. die Klangfarbe. Bei einem monotimbralen Synthesizer sind diese Einstellungen für jede Stimme gleich, d. h. ein monotimbraler Synthesizer erzeugt einfach einen Klang. Bei einem multitimbralen Synthesizer hingegen können die Einstellungen für die Stimmen unterschiedlich sein, d. h. ein multitimbraler Synthesizer kann mehrere Klänge gleichzeitig erzeugen. Dabei steht für jeden einzelnen Klang eine gewisse Anzahl Stimmen zur Verfügung.

Bei einem vierstimmigen, multitimbralen Synthesizer sind z. B. die folgenden Kombinationen vorstellbar (aber nicht jeder Synthesizer bietet die alle auch an!):
  • 4 verschiedene Klänge mit einer Stimme pro Klang
  • 1 Klang mit zwei Stimmen und 2 andere Klänge mit je einer Stimme
  • 1 Klang mit drei Stimmen und 1 anderer Klang mit einer Stimme
  • 1 Klang mit vier Stimmen
Bei einem vierstimmigen, monotimbralen Synthesizer gibt es nur die letzte Variante.

Grüsse,
synthos
 
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der VCS-3 erzeugt diese 'besonderen' Sounds gerade weil er NICHT multitimbral ist.
Wie Sonicwarrior weiter oben beschrieben hat lässt sich das auch mit einem (beliebigen) modularen Aufbau realisieren, aber anscheinend spielt das Patchfeld eine wichtige Rolle.
Verbindung ist zwar elektrisch gleich Verbindung, aber die Ansicht beeinflusst auch die Intuition.
Ich kenne die Preise nicht, schätze solche Felder aber recht gehoben ein (gibt es sicher auch für Eurorack)
Allerdings ein ausgesprochen nützliches Zubehör, idealerweise mit unterschiedlichen Widerstandswerten für die Stecker.
Das Tablet war nur ein Vorschlag zum Kennenlernen, weil sich mit minimalem Aufwand das Verhalten so eines Systems 'erforschen' lässt - danach kann man sich sein eigenes Modulsystem viel gezielter konfigurieren. Haptisch ist das eigentlich ganz gut gelöst und wenn man nichts anderes damit macht ist es jederzeit sofort einsetzbar.

cheers, Tom
 
Danke an euch beiden für die weiteren Erläuterungen.
Allerdings wollte ich euch auch ganz konkret fragen:
Gibt es keinen 3-stimmigen multi- oder monottimbralen (das ist mir weniger wichtig), analogen Synthesizer auf dem Markt?

Das war auch etwas meine Ausgangsfrage: Wie bekomme ich ein 3-4-stimmiges, monotimbrales Äquivalent, wenn man gerade nicht das Glück hat, einen VCS-3 zu ersteigern für bis zu 3000.- €.

Müsste nicht eigentlich beim Technologiestand 2016 im Prinzip der Markt von Geräten mit unabhängig ansteuerbaren Synthesizern überflutet sein? Ich sehe nur monophone Synthesizer und überkompliziert zu programmierende Grooveboxen , kaum ein intuitiv zu bespielendes Gerät im Sinne eines Musikinstrumentes, so wie es der VCS-3 im Falle des AKS mit einem Keyboard macht...es kann doch nicht nur die App geben...
 
Gibt es keinen 3-stimmigen multi- oder monottimbralen (das ist mir weniger wichtig), analogen Synthesizer auf dem Markt?


Doch, die kommen wieder - sind aber noch recht spärlich gesäht ...modular sind sie höcht selten, auch die Modulations-Features können mit den SciFi-Kisten von EMS i.d.R. nicht mithalten...


Dave Smith Mopho X4
Dave Smith Tetra
Dave Smith Prophet '08 / Prophet '08 Rack
Dave Smith Prohet 6 / Prophet 6 Module
Futuresonus P.A.R.V.A.
Roland JD-XA (ein analog/digital Hybrid...)
Korg Minilogue
Korg Volca Key



















HTH
:hat:
 
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Dave Smith Mopho X4
Dave Smith Tetra
Dave Smith Prophet '08 / Prophet '08 Rack
Dave Smith Prohet 6 / Prophet 6 Module
Futuresonus P.A.R.V.A.
Roland JD-XA (ein analog/digital Hybrid...)
Korg Minilogue
Korg Volca Key

Danke erst einmal für die Mühe und die Auflistung!

Also tut mir leid, Leute, wenn ich jetzt ganz daneben bin, aber langsam bin ich etwas gefrustet.
Der PARVA klingt ganz gut. Auf der Soundcloud vom PARVA sind zwar 1-2 demo, die genau das treffen, was ich mir vorstelle, aber das ist doch vorproduziert. Im Synth selbst ist doch kein Sequencer.

Keiner dieser Synthesizer kann nach den geposteten Videos (plus 2-3 weitere von mir angesehen) das, was ich mir vorstelle:


oder hier



OSC1 ist sequenziert und läuft als Melodie durch.
0SC2 ist eine Basspur, die anders sequenziert ist und nebenbei mit dem Keyboard anspielbar. Der Grundton wechselt, ohne dass der erste Oszillator verändert wird und bildet so eine tolle Harmonie zu dem ersten Arpeggio.
OSC3 bildet irgendwann eine hohe, stehende Harmonie dazu.

So einfach, so gut. Ich habe jetzt die letzten zwei Wochen damit verbracht, mir all diese Dave Smith/Elektron/Moog-Synths stundenlang auf YouTube anzugucken, aber so richtig kann keiner das, was wir in dem Video oben sehen: Ohne Loop-Station in der Lage zu sein, ein dreistimmiges Stück zu spielen, bei der jede Stimme alleinstehend steht/arpeggiert und man mit einem Keyboard die Harmonie auf Tastendruck ansteuern kann, ohne auch die ganze Zeit den Finger draufzuhalten, damit man beide Hände fürs tweaken frei hat.

Das kann doch nicht so schwer sein. Geht sowas nur über ein Modularsystem? Dann geh ich aber morgen zu schneidersladen.

EDIT: oder übersehe ich was und spinne einfach brutal?
 
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mach' das - inhaltlich genau der richtige Schritt... finanziell ? Risiko...
(wenn's einen packt) :D
Deine Erfahrungen kann ich prinzipiell durchaus bestätigen, wobei ich neben zahllosen VA Synths auch ein üppiges Software Modulsystem (auf DSP Karten) habe.
Das VCS-3 Prinzip ist (für bestimmte Sachen) wirklich herausragend, ich empfinde es auch als besonders übersichtlich... selbst wenn ich mich manchmal frage, was der da gerade macht...

cheers, Tom
 
Ohne Loop-Station in der Lage zu sein, ein dreistimmiges Stück zu spielen, bei der jede Stimme alleinstehend steht/arpeggiert und man mit einem Keyboard die Harmonie auf Tastendruck ansteuern kann,


...dazu brauchst du...

a) einen multitimbralen (analogen) Klangerzeuger
b) einen Arpeggiator, der mit unterschiedlichen Einstellungen jeweils unterschiedliche (multitimbrale) Klangerzeuger simultan ansteuern kann
c) bzw. einen Sequenzer mit mehreren Spuren...
d) wenn das ganze dann auch noch speicherbar sein soll, wird das entweder ziemlich gross oder ziemlich teuer...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Eine Möglichkeit könnte sein:

HW-Sequenzer, beispielsweise Sequentix Cirklon, als zentrales Steuerelement.
Ein multitimbraler / mehrere monotimbrale Klangerzeuger.


1.jpg


...ist die Steuereinheit erstmal da, werden die Klangerzeuger fast schon nebensächlich...
 
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Weitere Möglichkeit:


Dreadbox Erebus, angesteuert mit Dreadbox Kappa
(...für polyphone Sequenzen brauchst du das Setup zwangsweise eben mehrmals...)






:hat:
 
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So einfach, so gut. Ich habe jetzt die letzten zwei Wochen damit verbracht, mir all diese Dave Smith/Elektron/Moog-Synths stundenlang auf YouTube anzugucken, aber so richtig kann keiner das, was wir in dem Video oben sehen: Ohne Loop-Station in der Lage zu sein, ein dreistimmiges Stück zu spielen, bei der jede Stimme alleinstehend steht/arpeggiert und man mit einem Keyboard die Harmonie auf Tastendruck ansteuern kann, ohne auch die ganze Zeit den Finger draufzuhalten, damit man beide Hände fürs tweaken frei hat.
Im Gegenteil kommt der DSI Tetra dem schon sehr nahe. Der vereint vier klanglich unabhängige (multitimbrale) Stimmen mit jeweils zwei Oszillatoren und zwei Sub-Oszillatoren und hat einen internen, recht ausschweifenden Sequencer, so dass jede Stimme etwas anderes spielen kann. Eigentlich nicht nur einen Sequencer, genau genommen hat jede Stimme einen eigenen Sequencer, der wiederum vier verschiedene Sequenzen besitzt. Dort kann man beispielsweise auch die einzelnen Oszillatoren getrennt ansteuern, so dass man beim Tetra insgesamt 8 Oszillatoren jeweils etwas anderes spielen lassen kann. Das alles synchron oder auch mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit je Stimme.

Insofern wäre es nicht abwegig:
  • zwei Stimmen für eine tatsächliche Sequenz in unterschiedlichen Tonlagen zu benutzen
  • die zwei anderen Stimmen für lang gezogene Flächen zu verwenden, indem man diese
    • mit einer seeeeehr langsamen Sequenz antriggert und die Hüllkurven auf maximales Sustain und Release stellt
    • oder sie (da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob das möglich ist, beim Prophet '08 scheint es zu gehen) nicht sequenciert und stattdessen nur über eine Tastatur antriggert, ebenfalls mit laaaaaangen Hüllkurven
Die Sequencen können beim Tetra selbstverständlich auf Tastendruck transponiert werden.

Rein von den Sequencer-Möglichkeiten her ist der Tetra damit vermutlich der analoge Synth, mit dem du am ehesten zu deinem Vorhaben kommst und am wenigsten zahlen musst.

Nachteile sind:
  • dass der Tetra eingestellt wurde und seit einigen Monaten praktisch nicht mehr neu verkauft wird. Insofern wäre gebraucht die einzige Möglichkeit, einen zu bekommen
  • dass der Tetra zwar viel kann, aber nur sehr wenige Regler zum direkten Verändern der Sounds besitzt
  • dass der Tetra kein Keyboard besitzt, das müsste also erst angeschafft werden

Der DSI Mopho x4 sieht nach einem Nachfolger aus, ist allerdings nicht multitimbral. jede Stimme würde also gleich klingen, daher würde das oben erwähnte Verfahren nicht möglich.

Der Prophet '08 käme dem Sequncer des Tetra am nächsten, ist allerdings nur zweifach multitimbral. Zwei unterschiedliche Sequenzen (oder eine Sequenz und eine nur vom Keyboard gespielte Note) sind aber möglich. Für den Einsatzzweck könnte das mit geschickter Programmierung funktionieren. Vorteil ist auch, dass der Prophet '08 deutlich mehr Direktzugriff auf die Klangparameter bietet, so gut wie jeder wichtige Bestandteil lässt sich direkt erreichen und verändern.

Die DSI-Sequencer haben allerdings gemeinsam, dass sie "gated" Sequencer sind und nur funktionieren, so lange eine Taste gedrückt wird. Mit gedrücktem Sustain-Pedal lässt sich das umgehen, so dass man zumindest die Hände frei hat.

Aber nur fürs Verständnis: viele analogen Synthesizer haben nicht mal einen Sequencer eingebaut. Wenn, ist der oft Synthesizer oft monophon und der Sequencer steuert nur fix die Noten an. Dass ein Sequencer unterschiedliche Teile des Synthesizers steuern kann, ist bei massengefertigten, nicht-modularen Synthesizern schon eher die Ausnahme. Derartig komplexe Sequencer wie beim Tetra findet man ansonsten fast nur in Workstations, die aber durch und durch digital sind und auf Sounds wie in den Videos hier tendenziell sehr geringen Wert legen.
 
hast du den mal live gehört ?
gemessen an der fast liebevollen Beschreibung sind die Soundcloud Beispiele geradezu erschreckend flau... :gruebel:

cheers, Tom

Keine Ahnung, was die da gemacht haben. Ich hatte das Teil auf der Messe unter den Fingern und der klingt alles Andere als flau, mal ab davon, daß der wirklich zwei vollständige Stimmen des 002 hat, also echt duotimbral. Der eingebaute Sequenzer mit dem Animator ist eine Klasse für sich, und durch den Abrutsch des britischen Pfund bekommt man das Ding derzeit für unter 1900€ - sehr viel Synth fürs Geld.
 
Schau dir den Roland jd-Xa an. Von der Flexibilität her ist der ein Biest. 8-fach Multitimbral mit Sequencer, Arp und Co. Keyboard kannst du auch Spliten. Über Design und Handhabung lässt sich streiten :).
Wenn du noch bissal wartest könnte der Matrixbrute von Arturia auch was für dich sein. Die Infos die ich bisher darüber gesehen habe deuten zm viele Modi an.

Lg.
 
....der MatrizenBrutus™ ist so dermassen teuer und monophon für sein Geld, dass es weh tut... :confused1:



Für 3000€ kriege ich gerade mal ein-einhalb neue MartizenBrutii™. ..oder aber...:


sechs-einhalb bis acht gebrauchte DSI Tetra's (!)


...das wären bereits zwischen 26 und 32 analoge, Curtis-basierte Stimmen - z.B. poly-chained zu zweimal 16 Stimmen Über-Poly!


Den dazu passenden BCR2000 Controller mit LED-Kränzen gibt's übrigens gebraucht mit 70-90€ vergleichsweise fast schon geschenkt. Nur das schöne Overlay von synthgraphics.com wäre mit ca. 45$ plus Lieferkosten-, aber eben leider noch ohne die passenden Tetra-Poti-Kappen (die kosten nochmal extra) verhältnissmässig kostspielig...
 

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