Warum gibt es so wenig E-Gitarren mit aktiver Elektronik?

  • Ersteller Maltodextrino
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Weil IHR Gitarristen ein konservativer Haufen seid.

Ja, das bin ich :D

...ich spiele eigentlich aus Prinzip nichts mit aktiver Elektronik. Leider muss ich bei Bandproben ab und zu einen Aktiv-Bass spielen, weil ich auf meinem nicht alles umstimmen will.
 
Gäbe es die Möglichkeit, die Elektronik über das Kabel mit zu versorgen, wäre das eine feine Sache. Bei Mikrofonen gibt es doch auch Phantomspeisung auf dem XLR Stecker.
Technisch wäre es wohl kein Problem, aber die Kompatibilität mit bisherigem Equipment wäre nicht gewährleistet. Einen Vorteil sehe ich darin auch nicht
Ich weiß sogar von einer Gitarre bei der das so ist:
ulijonroth16.jpg

In der Gitarre & Bass 07/2016 gibt´s ´nen Bericht zur Gitarre.
 
der simple Grund, die Vorstufe nicht in's Instrument zu verlegen ist ihr Einfluss auf den Ton.
Da hat jeder seinen eigenen Geschmack und Präferenzen.

Die in dem Audiobeispiel kritisierten, fehlenden Höhen des DI Signals sind völlig normal.
Sobald das durch einen Amp geht, entsteht automatisch der 'bekannte' Sound.
Es ist sogar essentiell, das die Höhen im Eingangssignal reduziert sind.
Verzerrung (die muss dazu nicht brutal sein) erzeugt immer Obertöne - und die würden sich quasi zu einem Rauschen addieren, wenn zuviel > 3 khz vorhanden ist.

cheers, Tom
 
Ich finde es lachhaft den Grund zu nenne, dass eine Batterie zu unzuverlässig wäre. Unzuverlässig ist, wenn man sein Equipment nicht pflegt. Vor nem Auftritt wechselt man auch mal die Saiten, wieso die Batterien nicht? Wieso sollte man auch keine Batterien dabei haben, wenn man sicherlich Ersatzsaiten dabei hat? Faule Ausreden! Wem das passiert, der auf einem Auftritt einen Soundausfall wegen leerer Batterien erlebt, der ist einfach mal selber Schuld.

Der einzige Nachteil den ein aktiver Weg nach der Gitarre mit sich führen kann, ist einfach, dass diverse Fuzzboxen nicht damit "umgehen" können, aber auch da gibt es Abhilfe: http://www.ds-custom.net/ffb-unbuffer.html
Hab ich mir letztens gekauft und ist absolut spitze!
 
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der simple Grund, die Vorstufe nicht in's Instrument zu verlegen ist ihr Einfluss auf den Ton.
Da hat jeder seinen eigenen Geschmack und Präferenzen.
Ich dachte immer der simple Grund wäre der positive Einfluß auf den Ton.
Kein Höhenverlust mehr, regelbares anfeuern der Vorstufe im Amp
und ggef. noch die Möglichkeit aktiv Defizite am Sound (Pickups, Kabel, Amp, Raum)
direkt am Instrument beeinflussen zu können.
Punkt 2 stimme ich aber vollkommen zu: Geschmackssache
 
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der Tonerzeuger einer e-Gitarre ist gemeinhin eine Spule mit 5-20 kOhm Impedanz.
Das stellt für längere Kabelstrecken natürlich ein gewisses Problem dar... eben weil eine Spule ein äusserst sensibles Signal abgibt.
Eine 'Elektronik' beeinflusst dieses Signal unterschiedlich, je nach Bauart.
Die 'Höhen' betreffen nur einen winzigen Ausschnitt von dem, was tatsächlich abläuft.
(sonst würden ja auch alle Pickups gleich klingen) ;)

Wird die Gitarre 'pur' angeboten, kann sich jeder nach seinem Geschmack ausstatten.
Ich sehe das vor allem aus der Recording Perspektive (Kabellänge kein Thema) und würde das betreffend live Anwendung ähnlich einstufen, nur aus einem anderen Grund: die Beschallungssituation ist in 90% der Fälle schlicht suboptimal - da steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

Es gibt aber auch den Sonderfall 'niederohmiger Pickup mit extremer Detailauflösung'
Da ist die Elektronik Teil des Gesamtkonzepts und ein folgerichtiger Schritt.
Nur lässt sich der eben wegen des anderen Charakter der hochohmigen PUs nicht übertragen.

Das Beispiel Nr 2 mit dem ausgeprägten Drahtsound fällt in diesen Bereich.
Da wird versucht, etwas zu 'optimieren', was aber vom Ansatz her an der falschen Stelle stattfindet.
Könnte man auch mit passendem EQ an jedem beliebigen PU 'hinbiegen'... aber die Auflösung einer niederohmigen Variante erreicht man damit schlicht und ergreifend nicht.

Entsprechend dem Gegenstück im hifi Bereich:
Tonabnehmer für Schallplatten werden als 'moving magnet' oder 'moving coil' gebaut.
Letztere sind sehr niederohmig und erreichen deutlich höhere 'Auflösung', wobei in dem speziellen Fall natürlich auch die mechanische Komponente hinzukommt.

cheers, Tom
 
der simple Grund, die Vorstufe nicht in's Instrument zu verlegen ist ihr Einfluss auf den Ton.
Da hat jeder seinen eigenen Geschmack und Präferenzen.

Die in dem Audiobeispiel kritisierten, fehlenden Höhen des DI Signals sind völlig normal.
Sobald das durch einen Amp geht, entsteht automatisch der 'bekannte' Sound.
Es ist sogar essentiell, das die Höhen im Eingangssignal reduziert sind.
Verzerrung (die muss dazu nicht brutal sein) erzeugt immer Obertöne - und die würden sich quasi zu einem Rauschen addieren, wenn zuviel > 3 khz vorhanden ist.

cheers, Tom

Naja, also was diese "sizzle" (hochfrequenten) Problematik bei der Verzerrung angeht, das Problem hast du ja immer, selbst mit passiver Elektronik und 10 Meter Kabel als Hochfrequentfilter. Und diese bei der Verzerrung entstehenden hochfrequenten Teile werden dann dadurch rausgefiltert, dass der 12 Zoll Lautsprecher des Amps oder der Tiefpassfilter der Amp Simulation das rausfiltert. https://soundcloud.com/maltodextrino/gitarre-pseudoaktiv2
Da ich es nicht lassen kann nochmal ein Soundbeispiel, diesmal alles mit meiner selbstgebauten "aktiven" Schaltung, auch die verzerrten Teile am Ende. Meine sehr mangelnden Spielfähigkeiten nach Jahren Rock-Abstinenz bitte ich zu entschuldigen... Aber selbst bei den verzerrten Sachen, die der Einfachheithalber allein durch das angebaute Verzerrungspedal (mit eingebauter Amp Simulation) erzeugt werden merke ich keinen negativen Unterschied zu dem was da früher, ohne die "aktive" (10cm Kabel) Schaltung raus kam. Mit Drehen am EQ, am Tone Schalter, Wahl der Pickups, Amp Simulation ein oder aus, kann ich da ganz viele Sounds rausholen, auch mittenbetonte verzerrte Soli (obwohl das kein Röhrensimulator ist...). Also wie gesagt, bei mir überwiegen da die Vorteile extrem, da ich diese Clean Sounds früher nie so hinbekommen hab und bei Verzerrten Sachen keine negativen Sachen sehe, eigentlich find ich auch den verzerrten Klang besser als er vorher war, aber das kann ja subjektiv sein.. Und zur Not kann man (zumindest bei mir...) die "aktive" Schaltung ja abschalten und ganz "normal" mit nem 10 Meter Kabel den gewohnten Ton ohne Höhen kriegen... Wie gesagt, deshalb frag ich mich halt warum es kaum aktive E-Gitarren gibt. Klar, für den mittenbetonten Standardsound braucht es das vielleicht nicht, aber wundert mich schon, da die Klangmöglichkeiten doch offenbar extrem steigen.

Oder liegt es eher daran, dass in den 70ern kein berühmter Gitarrenhersteller eine berühmte aktive E-Gitarre auf den Markt brachte? Hab ich manchmal das Gefühl... ^^
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der simple Grund, die Vorstufe nicht in's Instrument zu verlegen ist ihr Einfluss auf den Ton.
Da hat jeder seinen eigenen Geschmack und Präferenzen.

Die in dem Audiobeispiel kritisierten, fehlenden Höhen des DI Signals sind völlig normal.
Sobald das durch einen Amp geht, entsteht automatisch der 'bekannte' Sound.
Es ist sogar essentiell, das die Höhen im Eingangssignal reduziert sind.
Verzerrung (die muss dazu nicht brutal sein) erzeugt immer Obertöne - und die würden sich quasi zu einem Rauschen addieren, wenn zuviel > 3 khz vorhanden ist.

cheers, Tom

Naja, also was diese "sizzle" (hochfrequenten) Problematik bei der Verzerrung angeht, das Problem hast du ja immer, selbst mit passiver Elektronik und 10 Meter Kabel als Hochfrequentfilter. Und diese bei der Verzerrung entstehenden hochfrequenten Teile werden dann dadurch rausgefiltert, dass der 12 Zoll Lautsprecher des Amps oder der Tiefpassfilter der Amp Simulation das rausfiltert. https://soundcloud.com/maltodextrino/gitarre-pseudoaktiv2
Da ich es nicht lassen kann nochmal ein Soundbeispiel, diesmal alles mit meiner selbstgebauten "aktiven" Schaltung, auch die verzerrten Teile am Ende. Meine sehr mangelnden Spielfähigkeiten nach Jahren Rock-Abstinenz bitte ich zu entschuldigen... Aber selbst bei den verzerrten Sachen, die der Einfachheithalber allein durch das angebaute Verzerrungspedal (mit eingebauter Amp Simulation) erzeugt werden merke ich keinen negativen Unterschied zu dem was da früher, ohne die "aktive" (10cm Kabel) Schaltung raus kam. Mit Drehen am EQ, am Tone Schalter, Wahl der Pickups, Amp Simulation ein oder aus, kann ich da ganz viele Sounds rausholen, auch mittenbetonte verzerrte Soli (obwohl das kein Röhrensimulator ist...). Also wie gesagt, bei mir überwiegen da die Vorteile extrem, da ich diese Clean Sounds früher nie so hinbekommen hab und bei Verzerrten Sachen keine negativen Sachen sehe, eigentlich find ich auch den verzerrten Klang besser als er vorher war, aber das kann ja subjektiv sein.. Und zur Not kann man (zumindest bei mir...) die "aktive" Schaltung ja abschalten und ganz "normal" mit nem 10 Meter Kabel den gewohnten Ton ohne Höhen kriegen... Wie gesagt, deshalb frag ich mich halt warum es kaum aktive E-Gitarren gibt. Klar, für den mittenbetonten Standardsound braucht es das vielleicht nicht, aber wundert mich schon, da die Klangmöglichkeiten doch offenbar extrem steigen.

Oder liegt es eher daran, dass in den 70ern kein berühmter Gitarrenhersteller eine berühmte aktive E-Gitarre auf den Markt brachte? Hab ich manchmal das Gefühl... ^^
 
ist doch völlig in Ordnung, wenn dir die 'geboostete' Variante besser gefällt.
Aber die Frage war auf die allgemeine Verbreitung bezogen.
So wie du sie formulierst, hat sie einen suggestiven Unterton in dem Sinn, dass deine 'Entdeckung' dem heiligen Gral etwas näher kommt... ;)
Dem ist tatsächlich nicht so, denn sonst würde man das schon immer anbieten.
Es gibt schlicht keinen Bedarf dafür.

Auch weil sich eine derart verschobene Frequenzgewichtung mit 'Stimmen' beissen würde.
Kann man ganz einfach mit einer Akustikgitarre ausprobieren:
Frische Saiten drauf, Kondensator-Mikro davor, bischen strumming... und dann sing mal dagegen an :p

Jeder Sound hat seinen individuellen Sinn in einem gewissen Kontext.
So geschmackvoll Mark Knopfler's Gitarrenspiel bei den frühen Dire Straits war: manchmal ist mir der Twang auch auf den Keks gegangen (weil das überall rauf und runter lief).

Hochmitten-Betonung stösst auf ein extrem geringes 'Belastungspotential', vermutlich genetisch bedingt: die Frequenzen sind für die Sprachverständlichkeit essentiell - wenn ein Instrument sich da austobt, wird das unterbewusst möglicherweise wie 'anschreien' interpretiert...

cheers, Tom
 
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