Classic Vibe Preise gehen durch die Decke

Ich komme gerade von einem der sommerlichen Strandgigs bei denen man sich eine billige Gitarre, ein billiges Pedalboard, billige Mikros, Mixer und PA wünscht. Warum? Weil etwa in der Mitte der Veranstaltung die ersten Leute mit dem Bier in der Hand versuchen, auf der Bühne Musikwünsche zu äußern oder die Sängerin körperlich anziehend finden und Richtung Gitarrenständer und Pedalboard taumeln.

Was macht den Preis von Gitarren aus? Die Hardware? Kaum. Die Metallteile sind Centartikel in industrieller Massenfertigung, die Tonabnehmer ebenfalls. Scatterwound, Alnico II-VIII, cloth covered wire, Guss- oder meinetwegen Titanblöcke oder was immer ich haben will, kann man industriell fertigen. Zu lächerlichen Kosten. Sonst hätte Tonerider keine gut klingenden Single Coils in China fertigen können und Edwards müsste sofort die Fabrik in China schließen. Glaubt jemand, Leo hätte jahrelang abgelagertes Holz persönlich für seine Strats ausgewählt? Die Kriterien der Holzauswahl waren, soweit ich mich erinnere, rein industrieller Fertigungstechnik geschuldet. Das Holz musste gut lackierbar sein, billig massenweise verfügbar und gut zu bearbeiten. Die Surffarben waren Standardlacke der Automobilindustrie der USA in den 50er/60er Jahren. So als Durchschnittswert meiner persönlichen Erfahrung der letzten Jahre in den USA sind von 5 60er Strats eine gut bis herausragend, zwei bespielbar und zwei haben bestenfalls Sammlerwert wegen böser mechanischer Mängel und warten auf einen Dummen, der den Preis bezahlt.

Wo kommen also die Kosten beim Industrieprodukt E-Gitarre her: Da wären Arbeitsstunden und Qualitätskontrolle, was ja von Land und Aufwand her sehr unterschiedlich ist. Eine in China gefertigte Edwards mit japanischer Qualitätskontrolle ist nicht schlechter verarbeitet, als jede andere japanische Gitarre. In Korea gefertigte Gitarren verschiedener Hersteller unterscheiden sich meist nur im Forderungskatalog, ab wann eine Gitarre ausgesiebt wird. In chinesischen Läden gibt es die Epis für 2000 Yuan, weil ein Poti eiert. Ein japanischer Qualitätsmanager und ein US-Arbeiter kosten mehr, als ein indonesischer Fabrikarbeiter.

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt bei der Preisbildung: Es wird einfach immer wie bei jeder Ware der maximal erzielbare Preis angestrebt. Das Mittel heißt Marketing mit gezieltem Abstufen der Hardwarezusammenstellung und der Qualitätskontrolle und dazu noch Marktkontrolle des Heimatmarktes und soweit man eine Chance hat, auch internationaler Märkte.

Die MIM Strats wurden eben bis 2015 nicht richtig abgeschirmt, nicht werksseitig mit einer Grundeinstellung versehen und bekamen das bessere Tremolo eben nur in Ausnahmefällen. Die Squier bekommen eben weniger langlebige Potis usw. Könnte man eine Squier mit Fender Locking Mechaniken, einem Wilkinson Tremolo mit was auch immer für einem Block, Knochensattel, abgerichteten Bundstäbchen an den Enden gerollt, SD oder Tonerider oder xyz Pickups usw. versehen, ohne dass der reine industrielle Herstellungspreis signifikant steigt? Aber sicher. Nur würde dann keiner mehr eine Am Strat kaufen. Die Japaner machen es ja vor. Spielbar aus der Box und mit vernünftiger Hardware zu europäischen Squier-Preisen im japanischen Laden.

Lee Anderton als Händler erfasst im von mir verlinkten Video weiter oben noch Unterschiede, der Profigitarrist Chappers stellt im Blindtest die japanische Gitarre und den Fender Customshop auf eine Stufe, weil für ihn nur Bespielbarkeit, Ton und Bühnentauglichkeit der Hardware zählen. Japanische Fender findet man öfter mal in Europa, weniger in den USA. Marken wie Tokai, Edwards, FGN gibt es in den USA bestenfalls als Legende über das US-Militär in Japan und gebraucht über die Bucht. Als Billy Gibbons anfing, Tokais zu spielen, dürften bei Gibson die Alarmglocken angegangen sein.

In diesem Sinne Peace und meine 5 Cents im Glaubenskrieg.:engel:

Ein guter Freund spielt eine 1:1 Kopie seiner originalen 1952er Esquire, da das Original mittlerweile für mittlere fünfstellige Beträge gehandelt wird. Die Kopie hat er selbst gebaut mit Kieferkorpus und Ahornhals. Mechaniken und Hardware selbst geagt, den Tonabnehmer selbst gewickelt. Die häufigste Frage von anderen Musikern bei seinen Auftritten ist, ob er wahnsinnig sei, mit einer derart teuren Gitarre live aufzutreten. Ich habe niemanden erlebt, der die Gitarre selbst nach dem Anspielen nicht für ein Original hielt. :confused:
 
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dann sollten alle diese Companies Ihre Entwicklungsabteilung oder Firmenleitungen feuern.
Hersteller die neues entwickeln, bsp. Ibanez, werden sicherlich experimentieren. Die meisten Leben aber vom Alten. Gibson hat mit der Raw Power Serie mal Hölzer der Konkurrenz genommen, ansonsten wird Holztechnisch nichts verbaut, was nicht schon Jahrzehnte verbaut wird.
Selbst die beste RnD Abteilung würde uns Gitarristen nicht erklären, warum wir ne Sonstwasholzgibson kaufen sollen, und das meiste Geld wird eben mit den Altmodischen Modellen gemacht.

Mir gehts ja nicbt drum zu sagen, dass da nicht Potential wäre, was manche vlt. sogar nutzen, aber grade Gibson und Fender, und die Firmen die sich an den beiden Herstellern anlehnen, definitiv nicht.
Überleg mal welch eine Abneigung die Leute gegen die Epiphone Paulas mit teilweise anderen Hölzern als das Original haben, das kann ja nie gut klingen...

Die Basser hingegen machen halt vor, dass auch andere Hölzer klingen. Ob man die durch den Mix hört ist aber natürlich wieder ne andere Frage...
 
... man hatts ja an den 2015er Gibsons gesehen
 
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Und die Holzsorte und die Bauweise haben sehr wohl einen Einfluß auf den Klang, auch bei E-Gitarren, die Form eher nicht :whistle:
Sagte ich doch, ein wenig, nur nicht soviel wie bei ner Akustik. Du, ist auch voll okay wenn du Deine gepimpte CV lieber behalten hast, als Deine American Hot... wenn die Dir besser zusagt. Aber ich schreibe nur von meinen Erfahrungen mit der CV.
 
Die beiden Modelle sind von der Soundcharakteristik sehr unterschiedlich

wieso sollen die beiden Modelle bei gleicher Holzbasis "sehr" unterschiedlich klingen? Für mich ist immer entscheidend, wie die Holzbasis klngt, also rein akustisch ohne Verstärker. Daran erkenne ich, ob ich ein gutes, mittelmäßiges oder schlechtes Instrument erhalte. Und wenn diese Basis stimmt, lohnt es sich für mich auch eine Aufwertung durch hochwertigere Komponenten. Die Squier hatte trotz des dicken Lackpanzers diese Basis und ich war selbst mehr als erstaunt, welch große Verbesserung allein der Austausch der Elektronik bewirkte.
Aber klar ist auch, daß es in jeder Preisklasse immer wieder Instrumente geben wird, die sowohl im Positiven, als auch im Negativen herausstechen. Die Streuung wird vermutlich (oder sogar ziemlich sicher) bei Produkten der niedrigeren Preisklasse höher sein. Die Kunst ist es einfach, die jeweiligen Perlen herauszupicken.

Einen Stahlblock empfinde ich als Downgrade

Das ist tatsächlich Geschmackssache. Allerdings gehört ein Stahlblock zu den historisch korrekten Specs einer Fender Strat und alle höherpreisigen Fender ab der Vintage Serie haben genau aus diesem Grund diesen besagten Stahlblock.
Ich finde vor allem auch bei der Verwendung von Pickups vom Schlage der Texas Special fügt ein Stahlblock den fehlenden "Schimmer" ein. Und genau diesen "Schimmer" wird von den billigen Zinkgußblöcken abgewürgt.
Soviel ich weiß hatte Stevie´s No One übrigens auch einen ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber ich schreibe nur von meinen Erfahrungen mit der CV

Und genau das mache ich hier ja auch. Ist für mich ja auch okay und sollte kein Angriff sein. Gitarren haben halt auch sehr viel mit Emotionen und Gefühl zu tun und jeder geht damit anders um. Das ist doch gerade auch das Schöne daran.

Wobei ich mir für 500 Euro auch keine CV mehr kaufen würde, zumal ich mittlerweise der Überzeugung bin, daß die Qualität inzwischen tatsächlich nachgelassen hat. Zumindest wenn ich mir aktuelle Exemplare im Laden ansehe. Kann evtl. damit zusammenhängen, daß Fender seinen eigenen "Made in China"-Reihen natürlich keine Konkurrenz durch die eigene Tochter zumuten möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gitarren haben halt auch sehr viel mit Emotionen und Gefühl zu tun und jeder geht damit anders um. Das ist doch gerade auch das schöne daran.
Sicherlich, wenn Du ein gutes Gefühl damit hast, ist es mehr als okay. Denke mal Du hast Deine Squier CV früher gekauft, wo sie noch Preiswerter war? Dann kann man sicherlich was reinstecken in Modi. Soviel ich gelesen habe, hast du ne 60er CV, die auch besser abschnitten im Durchschnitt. Ich hatte ne 50's. Weiß jetzt nicht ob das Große Unterschiede gibt? Aber meine war halt, mehr als ernüchternd.
Grüße
 
Ja, meine ist aus der ersten Serie. Ich habe sie neu für 298,- € erstanden. Zusammen mit der Crazy Parts Elektronik und dem Stahlblock bin ich also insgesamt bei 350,- gelandet.

Um ehrlichzu sein habe ich insgesamt vier CV´s und alle handverlesen. Aber tatsächlich fällt die 50er Strat im Vergleich klanglich ab. Ich für mich denke, die Schwachstelle der 50er Strat sind die Pickups. Die gefallen mir auch nicht besonders. Aber die Gitarre an sich ist wirklich sehr schön, zweiteiliger schön gemaserter Body, intensiv geflammter Ahornhals, echt eine Augenweide.

Ziemlich geil finde ich auch meine 50ies Tele, ebenfalls zweiteiliger Body und stark geflammter Hals. Hier passt´s zum Glück auch soundmäßig.
 
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wieso sollen die beiden Modelle bei gleicher Holzbasis "sehr" unterschiedlich klingen?

Schon primär wegen der PUs, die overwound Texas Special klingen nun mal schärfer als die Vintage Style Single-Coils der CVs. Die Holzbasis der CV fand ich übigens auch sehr ansprechend, warum ich damals eine CV als Ausgangsbasis für ein Bastelprojekt genommen hatte.

Allerdings gehört ein Stahlblock zu den historisch korrekten Specs einer Fender Strat

Es wäre sehr naiv anzunehmen, dass in einer Low-price Squier konsequent historisch korrekte Spezifikationen anzutreffen wären. Wenn es für jemanden subjektiv Vorteile hat oder man Wert auf historisch korrekte Specs hat, spricht ja nichts dagegen, umzubauen.

Ich finde vor allem auch bei der Verwendung von Pickups vom Schlage der Texas Special fügt ein Stahlblock den fehlenden "Schimmer" ein. Und genau diesen "Schimmer" wird von den billigen Zinkgußblöcken abgewürgt.

Texas Special + Stahl ist mir persönlich much too much. Die leichteren Zinkblöcke ergeben eine rundere und weichere Soundcharakteristik im Vergleich zu einem schweren Stahlblock, der spitzer und schärfer klingt. Abgewürgter "Schimmer"? Was kann ich mir darunter vorstellen? Das entspricht jetzt nicht meiner Wahrnehmung, aber weil das mit Worten immer so eine missverständliche Sache ist, hier ein Soundsample meiner Bastel-CV. Da kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er Stahl oder Zink (zumindest in dieser Bastel-Konfiguration) den Vorzug gibt:



"Es ist zwar minderwertig, aber ich finde es besser."
Die Tatsache, dass der billige Guss-Block offenbar nicht aus Gründen der "Klangcharakterstik" gewählt wurde, sondern aus Gründen
des niedrigeren Preises und Gewichts, wie bei vielen Billig- und Billigst-Strats aus China, wird dabei außer acht gelassen.

Wen - außer Besserwisser und Erbsenzählern - interessiert diese "Tatsache", die dem Blick nicht mal frei zugänglich ist? Das einzige, das für mich persönlich relevant und darum maßgeblich ist, ist die Auswirkung auf den Klangcharakter. Und da gefällt mir der leichte Zinkblock deutlich besser als der schwere Stahlblock. Langlebigkeit - was man als Argument für Stahl anführen könnte - ist für mich überhaupt kein Thema. Es steht Dir natürlich frei, das Image von gutem harten Kruppstahl hochzuhalten. Teurer = besser ist aber auch hier völliger Mumpitz.

Nichtsdestrotz hat Fender vieles richtig gemacht, wenn selbst bei immer weiter steigenden Preisen, die Fanboys nicht müde werden, ihre CVs auf immer irrationalere Weise zu verteidigen. Chapeau der Marketingabteilung.

Da hat die Menschheit ja richtig Glück gehabt, dass es so unermüdliche Aufdecker wie Dich gibt, die den objektiven Durchblick haben. Ich ziehe den Hut! :hat:
 
Wen - außer Besserwisser und Erbsenzählern - interessiert diese "Tatsache", die dem Blick nicht mal frei zugänglich ist?

Gut, wenn du die Qualität eine Gitarre nach der oberflächlichen Optik beurteilst, dann ist die Classic Vibe wahrscheinlich wirklich das
richtige für dich.
Ich habe die lästige Angewohnheit, auch immer unter das Pickguard bzw. in die Gitarre hinein zu schauen, um mir einen Gesamteindruck zu verschaffen.


Es steht Dir natürlich frei, das Image von gutem harten Kruppstahl hochzuhalten. Teurer = besser ist aber auch hier völliger Mumpitz.

Dein unappetitliches Hitler-Zitat übersehe ich jetzt einfach mal.
Das teuer gleich besser ist, habe ich nie behauptet. Den zwanzig Euro Stahlblock von GFS, den ich meistens verwende, empfinde ich übrigens als gar nicht so teuer.



Da hat die Menschheit ja richtig Glück gehabt, dass es so unermüdliche Aufdecker wie Dich gibt, die den objektiven Durchblick haben. Ich ziehe den Hut! :hat:


Au contraire, mein Lieber.
Wenn uns hier jemand sagenhafte Entdeckungen offenbart, dann bist du es.
Ich sehe schon die ersten Custom Shop-Kunden, die jetzt ausdrücklich einen Squier Zink-Block von Fender verlangen.
 
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Bitte mal wieder etwas lockerer werden, die persönlichen Pieksereien einstellen und das eigentliche Thema im Auge behalten :). Grundsatzdiskussionen um Werkstoffe und Soundempfinden haben bekanntlich immer wieder polarisierenden Charakter und sollten hier besser vermieden werden.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Bitte mal wieder etwas lockerer werden, die persönlichen Pieksereien einstellen und das eigentliche Thema im Auge behalten :)
Würde ich auch mal vorschlagen.:great: Klar, es gibt meistens zwei Ansichten zu einem Thema, was im Prinzip auch gut so ist. Aber es stimmt schon, hier wird man schon ständig belehrt wenn man die CV nicht so toll findet. Ich meine was soll ich den schreiben, hatte halt keine guten Erfahrungen mit der CV Serie gemacht, das bleibt halt hängen. Wenn andere bessere Erfahrungen mit ihr gemacht haben, freut mich das für euch. Aber was ich nicht verstehen kann, das Soulagent79 derart angegriffen wird, nur weil er anderer Meinung ist, und er in meinen Augen auch wirklich Ahnung von Strats hat. Wir sollten uns alle mal ein wenig zurücknehmen und auch andere Meinungen akzeptieren.
 
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Ziemlich geil finde ich auch meine 50ies Tele, ebenfalls zweiteiliger Body und stark geflammter Hals. Hier passt´s zum Glück auch soundmäßig.
Ja die Tele's sollen wirklich ganz okay sein im Gegensatz zu den Strats. Das hört man oft. Und optisch, da gebe ich Dir recht, sehen die CV's auch cool aus. Auf den ersten Blick war die auch ganz ok, darum hab ich sie mir auch gekauft vom Kumpel. Dachte mit, ein Gegenpol zu meinen anderen Strats. Wollte halt mal einen 50's Sound haben, vor allem für Clean Sachen im Studio. Und die Pu's der 50er sind zwar ein wenig schwach auf der Brust, aber Clean hören sie sich ganz okay an. Auch die Bespielbarkeit des Halses war ganz ok. (Mable Neck). Aber der Rest halt, da tue ich mich schwer damit.
Du schriebst, Du hast nur knapp 300,- Bezahlt und 50,- reingesteckt, das ist dann schon ok. Aber wir sprechen ja von jetzt 500,- und dann noch was reinstecken? Das ist das Problem, was ich habe mit der CV. Für knapp 600,- bekomme ich ne Mex Standard und steck vielleicht noch 50,- rein. Das rentiert sich in meinen Augen mehr. Aber nix für ungut, wenn Du mit deiner 60's zufrieden bist, ist das voll okay.
Gruß
 
Habe ich ja schon geschrieben, daß ich auch keine 500 Euro für eine CV zahlen würde. Ab 700 bis 800 Euro bekommt man schon schöne gebrauchte US Strats und da ist dann in der Regel sogar der Koffer dabei. Da steht dann das Preis-/ Leistungsverhältnis einfach nicht mehr in einer gesunden Relation.

Grüße
Manni
 
Ab 700 bis 800 Euro bekommt man schon schöne gebrauchte US Strats
Sicherlich, wollte mir ja Anfangs auch ne gebrauchte US Strat kaufen, aber dann spielte ich die Mexicanerin an und war begeistert davon. Da ich schon ne USA Strat habe, dachte ich mir, die Mex als Ersatz Klampfe. Mittlerweile ist sie meine Nr. 1, da sie mich an meine Highway One erinnert, und ich die immer gerne spielte. Bin jetzt auch kein großer Mex Fan früher gewesen, aber die letzten Jahre haben die schon deutlich an Qualität gewonnen. Und letzten Endes geht halt nichts über das Wohlgefühl beim spielen.
 
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Was macht den Preis von Gitarren aus? Die Hardware? Kaum. Die Metallteile sind Centartikel in industrieller Massenfertigung, die Tonabnehmer ebenfalls. Scatterwound, Alnico II-VIII, cloth covered wire, Guss- oder meinetwegen Titanblöcke oder was immer ich haben will, kann man industriell fertigen. Zu lächerlichen Kosten. Sonst hätte Tonerider keine gut klingenden Single Coils in China fertigen können und Edwards müsste sofort die Fabrik in China schließen. Glaubt jemand, Leo hätte jahrelang abgelagertes Holz persönlich für seine Strats ausgewählt? Die Kriterien der Holzauswahl waren, soweit ich mich erinnere, rein industrieller Fertigungstechnik geschuldet.

Leo Fender hatte keine andere Wahl als Jahrzehnte abgelagertes Holz zu verwenden, weil es in den 50ern noch keine Trockenkammern wie heute gab.
Man darf die Qualität der frühen Fender-Gitarren allgemein zwar nicht überschätzen, aber auch nicht unterschätzen.
Sie waren zwar industriell und in Masse gefertigt, leicht zusammenzubauen, aber es waren keine Billiginstrumente.
Diese gab es damals nämlich auch schon. Marken wie Kay, Silvertone oder Harmony schwammen ab den späten 50ern im Fahrwasser von Fender
und bedienten die weniger zahlungsfähigen oder -willigen Kunden mit billigen Abklatschen von Strat, Tele, Jazzmaster usw...
Bei Youtube findet man viele Demos dieser Klampfen, an denen man erkennen kann, wie gut bzw. besser Fender eigentlich war.

Die Classic Vibes stehen sicher qualitativ über den billigen Nicht-Fender-Gitarren vergangener Jahrzehnte, aber ich finde nach wie vor,
dass 500€ in keinem Verhältnis mehr stehen.
Das erstaunliche ist, dass es wirklich beinharte CV-Fanatiker zu geben scheint, die in Sachen Preiserhöhung bzw. Preis-Leistungsverhältnis
schmerzfrei zu sein scheinen und die für rationale Argumente offenbar nicht mehr empfänglich sind.
Vor allem, weil die Schwächen (die man den CVs in einer niedrigeren Preisklasse eher verzeihen würde), durch die Preiserhöhung
von Anfangs 300€ auf mittlerweile 500€ automatisch immer mehr in den Fokus rücken.
Absurd wird es, wenn dann klare Nachteile (z.B. der Mini-Gussblock) auf nahezu esoterische Weise in Stärken uminterpretiert werden.
Klar, kann man machen, ist nicht verboten, aber die Diskussion verlagert sich dann auf eine schiefe Ebene und verliert ihren Sinn.
 
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Ich hatte vor Jahren mal eine CV 60's Strat für noch um die 265€ für meinen Sohn gekauft. Gedacht als brauchbare Einsteigergitarre, hatte sie ca 2 Jahre lang nach viel einstellen und nacharbeiten ihren Zweck einigermaß0en ordenlich erfüllt.
Zu diesem Preis damals war das Teil ok. Nicht mehr nicht weniger.
Verglichen mit (m)einer 62 AVRI Hot Rod Strat wirkt die CV dann halt wie das was sie nun mal ist: Eine billige, grottige China Kopie (eigentlich eher schon eine Karikatur, aber egal).
Was ja auch völlig ok ist. Sollte nur mal erwähnt werden, weil die Classic Vibes von Jahr zu Jahr immer mehr zum (nicht mehr wirklich geheimen) "Geheimtip" verklärt werden. Das waren sie nie und das sind sie zum heutigen Preis noch viel weniger!
Klanglich für das damalige Geld noch ganz ok, Hardware & Elektronik das billigste vom Billigen. Also eigentlich ganz nach Leo Fenders Philosophie gebaut.:D
Für 265€ wars auch ok. Für den heutigen Preis darf man dann allerdings ruhig etwas mehr als das billigste vom Billigen erwarten und das bekommt man woanders auch.;)
Nicht nur die CVs sondern so ziemlich alle Fenderprodukte sind momentan preislich völlig abgehoben. Und das bei teilweise unterirdischer Qualität.
 
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Das ist ja das Resultat der Community der einzelnen Foren und Händler sowie Gebrauchtportalen.

Da geht so einiges von experten empfohlener Kram über die Theken.

Da anscheinend kaum jemand die Teile testet ist das ja auch ok. Wenn ich blind kaufe und zufrieden bin empfehlen sich die Teile weiter. Eigentlich ein gute verkaufsstrategie.

Hier im Thema lese ich aber das die Produkte doch tendenziell eher gespalten angenommen werden.
 
Überleg mal, wie wir Endnutzer reagieren würden, wenn Gibson uns n neues günstigeres Holz als genauso wie Mahagony verkaufen würde
.. das ist doch schon oft passiert, Puzzle-Korpusteile in den 70ern, mehrteilige Ahornhälse bei klassischen one-piece- Mahagoni -Kandidaten, gebackenes Holz als Ersatz der Farbe wegen ... der geneigte Gibsihmkäufer bezahlt und muss den Kaufpreis dann schönreden .... :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das waren sie nie
...der "Geheimtipp" waren nach meiner Beobachtung auch eher nicht die Strats (obwohl ich deine Einschätzung da auch nicht teilen kann), sondern die Teles.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier im Thema lese ich aber das die Produkte doch tendenziell eher gespalten angenommen werden.
... was ja aber auch nur bedingt erstaunen muss, schließlich geht es ja um eine ganze Palette unterschiedlicher Instrumente. Beim Schraubhals und den verbauten Mechaniken endet doch deren Gemeinsamkeit schon ....
 
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Die Kunst ist es einfach, die jeweiligen Perlen herauszupicken.
... eben. Und wird das besonders zeitaufwändig, ist eher kein Hype zu erwarten. Ich habe inzwischen etliche CV Custom Teles in der Hand und am Amp gehabt, ich habe keine finden können, die ich irgendwie als enttäuschend empfunden hätte. Bei den CV 50s Teles waren viele für meinen Geschmack zu schwer, da habe ich eine ganze Zeit suchen müssen, um eine mit "teligem" Idealgewicht zu finden für mich. Die Strats fühlen sich für mich durch die Bank kein Stück schlechter an als MiM (und US-KRam nach meinem Gschmack ist eh auch eher rar), klanglich finde ich die 60s-Variante so gewählt, dass sie auf jeden Fall Vertreter aus der nachempfundenen Periode findet, mit denen sie verwandt klingt. Bei den 50s ist das wohl auch so, die sind aber eh nix für mich, die CV50 sind mir klar zu schneidend im Ton (bei gleicher Ampeinstellung natürlich, was sicher nicht komplett fair ist, weil sie möglicherweise andere Vorteiel haben, die ich eben nicht nutze)
 
Wer will die Mexen hierzulande überhaupt? ...ich hatte das Vergnügen mit ein paar "CIJ" Japan-Teles ...DAS waren schöne Instrumente!
das einzige problem: mex- und china-strats kann man in jedem laden spielen,
die japan-versionen kaum.
:(
 

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