[Kaufberatung] Liveeinsatz Rhodes/Oszillation/Synth

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Hallo zusammen,

ich brauche für die Band einen kleinen Synth für den Liveeinsatz als Ergänzung zu meinem Hammond Sound. Hatte neulich den kleinen Roland JP-08 angetestet, der hat mir auch prinzipiell sehr gut gefallen, nur hatte mir zu viel Schnickschnack und etwas zu fummelige Tasten für Live. Außerdem der Klinkenausgang... Midi-Out ist vorhanden und auch vorzuziehen vor eigener Klaviatur. Kenne mich im Synth-Bereich leider gar nicht aus, komme eigentlich aus der Gitarrenecke.

Zu meinen Soundanforderungen:
Ich hätte gerne nen kleinen Synthie-Kasten, der einen "Rhodes"-artigen Sound, also etwas flächiger, kann, sowie aber auch schöne oszillierende Flächen erzeugen kann. Also einerseits recht weich und natürlich, aber auch hochzerren kann. Falls ich das richtig ausdrücke.

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis MAX. 500 €, lieber unter 300 €
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[x] ja: Hammond XB-2 mit Ventilator.

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] ambitionierter Fortgeschrittener

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Liveband, Studiosounds

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Psychedelic Stoner Rock

(7) Welche Gerätetypen kommen für dich in Frage?
([x]) Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Tastatur)
[x] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Tastatur)
[ ] Wie oben, aber Expander 19-Zoll-Rack geeignet

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[ ] ja: Rhodes (Melodiestimme), Oszillation, Flächen


Danke euch schonmal.
 
Eigenschaft
 
Nur, damit wir uns richtig verstehen: wenn du Rhodes sagst, meinst du dann tatsächlich auch ein Fender Rhodes? Also etwa so einen Klang?



Grundsätzlich lassen sich die meisten Synthesizer nämlich in zwei Lager unterteilen.

Auf der einen Seite wären da analoge und virtuell-analoge. Die orientieren sich von der Klangarchitektur her an den klassischen Synthesizern der 70er und 80er Jahre und klingen recht retro, aber eben auch sehr synthetisch. Dafür bieten sie in der Regel sehr viele Zugriffsmöglichkeiten und decken an rein synthetischen Sounds von Bässen über Leadsounds bis hin zu Flächen und Sound Effekten ein recht großes Spektrum ab, in dem man eigene Sounds erstellen kann. Allerdings ist das Nachbilden von anderen, echten Instrumenten (auch einem Fender Rhodes) nur sehr begrenzt möglich und klingt in der Regel eher unrealistisch.

Auf der anderen Seite gibt es sample-basierte Synthesizer. Im Inneren der Synths sind Samples von allen möglichen Instrumenten gespeichert, darunter auch Klaviere, E-Pianos (wie beispielsweise ein Rhodes), Streicher, Bläser, Orgeln…diese Samples dienen als Klangmaterial für die Sounds des Synthesizer. Sie klingen zumindest einigermaßen realistisch und sind insbesondere für Bandkeyboarder interessant, die möglichst viele Sounds mit einem einzigen Gerät abdecken wollen. Klassische Synthesizer-Sounds wie von analogen oder virtuell-analogen Synthesizern sind ebenfalls vorhanden, allerdings sind die Bearbeitungsmöglichkeiten oftmals eher beschränkt oder umständlich. Wenn die Sounds, mit denen so ein Synth ausgeliefert wird, einem gefallen, ist das weniger ein Problem, aber wer gerne seine eigenen, aufwendigen Sounds erstellt, ist damit nicht unbedingt bestens bedient. Tendenziell orientieren sich solche Geräte klanglich auch etwas mehr an Chart-Hits, so dass wirklich brachiale Sounds eher weniger zu ihrem Einsatzgebiet zählen.

Es gibt also meistens ein Abwägen zwischen vielfältigen und umfangreich editierbaren synthetischen Sounds einerseits und realistischen Nachbildungen von echten Instrumenten andererseits. Beides zusammen ist eher schwierig, gerade bei dem recht geringen Budget.

Daher sollte man zuerst klären, ob es wirklich ein richtiger Rhodes-Sound sein soll oder ob du damit bestimmte Klänge assoziierst (gerne auch mit verlinktem Beispiel), die du dir darunter vorstellst.

Wichtig wäre auch: soll das Gerät mehrere unterschiedliche Sounds gleichzeitig spielen können, also beispielsweise ein Rhodes-Sound in der rechten Hälfte der Tastatur und eine Synthfläche in der linken?
 
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Danke schonmal für die Antwort! Also vom Sound her meine ich mit Rhodes-Ähnlichem in etwa so etwas:

https://hypnos69.bandcamp.com/track/deus-ex-machina

Ab Minute 2:00 bis 2:30 spielt da ein Synth(?), der in etwa so klingt wie ich mir das vorstelle.

Was ich nicht brauche, ist ein Gerät, das alles kann. Ich brauche keine Streicher, Bläser, etc, auch keinen Step Sequencer oder ähnliches... Was ich gerne hätte, wäre der oben genannte Sound, dann aber auch wieder etwas Synthetischeres zum Flächen und Oszillieren.

Zwei verschiedene Sounds tastaturabhängig brauche ich eigentlich nicht. Optimal am JP-08 fand ich, dass ich mit einem Preset einen weichen Sound spielen konnte und mit dem zweiten Klangerzeuger drunter konnte ich dann schön Oszillieren lassen, obwohl man den ersten Sound noch gehört hat. Einigermaßen verständlich? Nur dachte ich, vllt gibt es etwas ähnliches, aber etwas "entschlackter", was ihr mir empfehlen könnt.
 
einen klassischen E-Piano-Sound an einem VA-Synth? Da fällt mir auf Anhieb in der Preisklasse nur der Korg R3 ein... ein schon etwas älterer virtuell-analoger, dem noch einige DWGS-Wellenformen mitgegeben wurden, darunter auch drei E-Piano-Samples. Zwischen denen und E-Pianos vom z.B. SV-1 liegen natürlich Welten... müsstest du mal probieren, ob das deine Ansprüche befriedigt.
Die andere Frage ist, ob man auf einem 37-Tasten Synth sonderlich gut Klavier spielen kann....:D
Den R3 gibt's nur noch gebraucht... Preise liegen so zwischen 250 und 350 Euro.

Ein anderer Ansatz wäre folgender:
ich weiß nicht, warum du gerade eine XB-2 spielst, meines Wissens ist das eine - nach heutigen Verhältnissen - ziemlich minderbemittelte Clonewheel-Orgel. Dazu sind die Dinger offenbar auch noch sehr defektanfällig, da häufig Elektrobauteile versagen, die nicht mehr lieferbar sind.
Daher könntest du die XB-2 verkaufen und dich nach nem (eventuell gebrauchten) Roland VR-09 umsehen, das ist die Billigversion eines Nord Electro mit Zugriegel-Orgel UND einer kleinen aber ordentlichen Auswahl an E-/Pianos, einer SEHR guten Synthauswahl (Presets natürlich) und noch diversen Sounds, die du nicht brauchst. Dazu kannst du die Tastatur splitten.
Sieht im Vergleich zur XB-2 natürlich nach Plastikmüll aus - falls die Vintageoptik der Hammond für dich ne Rolle spielt, dann ist das sicherlich keine Alternative.
Falls dir die Synths von der VR-09 nicht ausreichen, könntest du dir noch eine Mininova dazustellen und bist mit etwas Glück immer noch einigermaßen im Budget...
 
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Tatsächlich spielt die Vintageoptik eine Rolle für die Bühne. Dieser neue Plastikkeyboard-Look ist gar nicht meins. Bin allerdings mit dem Sound seitdem der Ventilator dransteckt gar nicht mal so unzufrieden. Vor allem aber die Tastatur ist wirklich gewöhnugsbedürftig (*schrott). Hätte eben gerne noch so nen kleinen Kasten draufgestellt, mit dem ich dann über die Orgelklaviatur MIDI sowohl ruhigere Piano-Sounds als auch abgefahrenere LFO-Sachen (?) spielen kann. Hat mit dem JP-08 ja eigentlich ganz gut funktioniert.
 
Gut, dann ist "Rhodes" schon mal der richtige Begriff. In dem Stück dürfte es wohl entweder ein echtes Rhodes sein oder ein sample-basierter Klangerzeuger. Mit virtuell-analogen oder analogen Synthesizern bekommt man den Sound wie oben schon angedeutet nicht realistisch genug hin. Es würde immer noch hörbar künstlich klingen und damit die 60er/70er-Soundästhetik, die der Song erzeugt, ziemlich stören. Mit dem JP-08 beispielsweise wäre ein Rhodes-Sound nicht drinnen. Zudem ist er nur vierstimmig polyphon, kann also nur vier Noten gleichzeitig spielen.

Die Sache ist, dass ein Rhodes recht dynamisch spielbar ist und daher etwas aufwendiger zu erzeugen ist. Dafür wird ein Rhodes meist in unterschiedlichen Anschlagstärken und Tonhöhen angespielt und abgesampelt, damit es dann am Gerät einigermaßen realistisch klingt und intuitiv spielbar ist. Den Aufwand findet man meist nur in sample-basierten Klangerzeugern, erst recht bei dem Budget. Daher wird es wohl auf ein solches Gerät hinauslaufen. Streicher, Bläser und anderes Zeug sind da fast immer mit dabei, in dem Fall kannst du sie aber einfach ignorieren und dich auf Rhodes und Synth-Sound konzentrieren.

Kombinationen aus virtuell-analogen Synths und Samples sind wie erwähnt eher selten - erst recht für unter 500€ - aber es gibt sie ab und zu. Der Roland JD-Xi wäre so ein Fall und ist neu aktuell für knapp unter 450€ zu bekommen. Gebraucht für etwa 330€ bis 400€. Der Synthesizer hat neben einer analogen Stimme für Bass-Sounds oder Soli auch zwei digitale Synth-Parts. Unter diesen findet man recht viele gute typische Synth-Sounds, die teilweise auch anderen Roland-Geräten nachempfunden sind. Beispielsweise dem Jupiter-8, von dem der JP-08 mehr oder weniger der Versuch einer klanglichen 1:1-Kopie sein soll. Wenn dir der JP-08 gefallen hat, bin ich mir relativ sicher, dass im JD-Xi auch einige Sounds stecken, die dir zusagen.
Zum anderen stecken in diesen digitalen Synth-Parts aber auch Samples, die aus anderen, rein sample-basierte Synthesizern von Roland stammen und etwas abgespeckt wurden. Dort findet man auch E-Pianos, darunter eben auch den einen oder anderen Rhodes-Sound. Diese Sounds sind an sich mehr als Dreingabe zu verstehen und können im Direktvergleich mit aktuellen spezialisierten Geräten nicht mithalten. Aber bei einem in dem Fall sehr geringen Budget wäre es zumindest eine Überlegung wert.

Leider gibt es zu den Rhodes-Sounds de JD-Xi auf YouTube kaum Demos, weil sie eigentlich nicht das Hauptfeature des Synths sind. Hier (5:57) und hier (13:25) hört man sie, allerdings gehen sie bei den anderen Sounds etwas unter. Hier (9:59) hört man kurz ein paar Pianos und E-Pianos, darunter auch ein Rhodes, allerdings leider nur sehr kurz. Wie erwähnt, ist der Rhodes-Sound für geringes Geld ganz brauchbar und weit über dem, was virtuell-analoge Synths sonst bieten. Für Solo-Stücke würde ich ihn nicht verwenden, dafür ist er dann doch ein bisschen zu schlicht. Aber im Bandgefüge für ein paar Melodien kann das durchaus funktionieren
Drum-Sounds, moderne Chart-Synths und Sequencer kannst du bei dem JD-Xi auch gänzlich ignorieren, auch wenn das bei ihm ziemlich hervorgehoben wird. Im zweiten Video hört man ab 7:23 nebenbei auch noch deutlich andere Sounds als zuvor, nämlich auschließlich Pads, die meisten auch recht retro gehalten.

Ansonsten sei noch an Nachteilen erwähnt, dass der JD-Xi recht kompakt ist und die Regler und Fader daher recht klen sind. Immer noch deutlich größer als beim JP-08, der in der Hinsicht vermutlich mit der fummeligste Synthesizer aller Zeiten ist, aber schon eher klein. Auch die 37 Tasten sind im Mini-Format. Wenn das nicht stört oder ein anderes Keyboard angeschlossen wird, stört das aber nicht weiter.

An rein sample-basierten Synths gäbe es aktuell den Yamaha MX49, der gebraucht für 250€ bis 400€ gehandelt wird. Der Rhodes-Sound ist für den Preis recht ordentlich und ein gutes Stück über dem des JD-Xi. Hier (4:34) wird er etwas länger vorgestellt, es gibt für das Video auch englische Untertitel. Später wird auf das Rhodes noch ein Phaser gelegt, was für Psychedelic-Retro-Geschichten ganz nützlich ist. Hier gibt es auch eine umfangreichere Demo der verschiedenen Rhodes-Sounds.

Bei den Synth-Sounds sehe ich den MX49 allerdings nicht ganz so breit aufgestellt wie den JD-Xi. Ich würde ihn überwiegend als eher "modern" und "klar" beschreiben, recht Pop-lastig. (Wobei es solche Sounds auch beim JD-Xi gibt.) "Warm" und "Retro" würde ich bei den Sounds eher nicht sagen. Und Rolands Klangästhetik ist auch nicht unbedingt in ihn miteingeflossen. Aber das ist sehr subjektiv und unter den zahllosen Sounds sind sicherlich auch ein paar dabei, die dir gefallen.
Im ersten Link zum MX49 folgen ab etwa 10:10 auch ein paar Synth-Sounds, die auch bei grundlegenden Parametern ein bisschen bearbeitet werden. Ansonsten sind die meisten Demos leider eher modern ausgerichtet.

Eine Alternative zum MX49 wäre auch der Korg Kross, der ähnlich ausgerichtet ist. Gebraucht ist er für etwa 400€ zu haben.Hier (4:01) gibt es eine Demo des Rhodes-Sounds, der Rest des Videos geht leider größtenteils auf den Sequencer und für dich eher uninteressante Sounds ein. Dafür gibt es hier ein Video nur zu dessen Synth-Pads.

In der selben Kategorie von Synth wie MX49 und Kross bietet Roland unter der aktuellen "Juno"-Serie auch Geräte an. Der aktuelle Juno DS wird allerdings gebraucht bisher kaum angeboten und rangiert eher am oberen Ende deines Budgets. Der Vorgänger Juno Di wird gebraucht allerdings öfters für 300€ bis 350€ angeboten und ist recht ähnlich. Dessen E-Pianos werden unter anderem hier demonstriert, zu Synthpads habe ich leider keine Video gefunden, die sowohl mehrere Sounds demonstrieren als auch diese für mehr als ein paar Sekunden spielen.

Problem bei all diesen Synths könnte aber die recht moderne Optik sein. Bei JD-Xi ist das für manche sogar ein K.O.-Kriterium, die anderen Synths sind auch nicht unbedingt dezent gehalten.

Zwei verschiedene Sounds tastaturabhängig brauche ich eigentlich nicht. Optimal am JP-08 fand ich, dass ich mit einem Preset einen weichen Sound spielen konnte und mit dem zweiten Klangerzeuger drunter konnte ich dann schön Oszillieren lassen, obwohl man den ersten Sound noch gehört hat. Einigermaßen verständlich? Nur dachte ich, vllt gibt es etwas ähnliches, aber etwas "entschlackter", was ihr mir empfehlen könnt.
"Oszillieren lassen" solltest du vielleicht auch erklären. Am Besten wieder mit einem Soundbeispiel. Oszillatoren/Oszillation sind Begriffe, die bei Synthesizern schon eine andere Bedeutung haben, die glaube ich nicht das ist, was du dir darunter vorstellst.

Der JP-08 hat die Möglichkeit, zwei verschiedene Sounds gleichzeitig zu spielen, nämlich als Layer (ein Tastendruck erzeugt die entsprechend Note beim ersten und gleichzeitig beim zweiten Sound). Weißt du zufällig noch, ob dabei der eine Sound ganz links und der andere ganz rechts im Stereo-Panorama zu hören war? Der JP-08 trennt Layer-Sounds dabei nämlich recht hart, nur das Delay bleibt für beide Sounds in der Mitte. Falls es so war, müsste es ein Layer-Sound gewesen sein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hätte eben gerne noch so nen kleinen Kasten draufgestellt, mit dem ich dann über die Orgelklaviatur MIDI sowohl ruhigere Piano-Sounds als auch abgefahrenere LFO-Sachen (?) spielen kann. Hat mit dem JP-08 ja eigentlich ganz gut funktioniert.
Mhmm…letzteres wäre kein Problem. Synth-Sounds sind häufig eher undynamisch oder lassen sich so umprogrammieren. Aber mit einer Orgeltastatur dynamische Piano-Sounds zu spielen ist in vielen Fällen eine ziemliche Tortur. Das Spielgefühl ist ein gänzlich anderes. Viele Synths mit E-Piano-Sounds haben eine ungewichtete Tastatur, die halbwegs darauf ausgerichtet ist, zwischen allen möglichen Sounds einen spielerischen Kompromiss zu finden. Das ist dann der kleinste gemeinsame Nenner und funktioniert irgendwie. Aber mit einem Orgel-Spezialisten ein E-Piano anzusteuern ist schon sehr…gewagt. Technisch ist es sicherlich möglich, aber ob du daran deine Freude findest, wage ich zu bezweifeln.
 
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MOX 6...



:hat:
 
Hätte eben gerne noch so nen kleinen Kasten draufgestellt, mit dem ich dann über die Orgelklaviatur MIDI sowohl ruhigere Piano-Sounds als auch abgefahrenere LFO-Sachen (?) spielen kann. Hat mit dem JP-08 ja eigentlich ganz gut funktioniert.
'n kleiner Kasten über Midi? Da würde ich dir den Waldorf Blofeld in der Desktop-Version empfehlen. Er sieht WERTIG aus, für Synth-Sounds ist der sehr gut geeignet (ist auch ein virtuell-analoger), abgefahrene Sachen gehen damit hervorragend und außerdem hat zusätzlich die (kostenpflichtig nachzurüstende) Möglichkeit Samples abzuspielen. Ich habe für meinen Blofi u.a. Rhodessamples zugekauft, die zumindest ganz akzeptabel sind (auch mit verschiedenen Velocitylayern, meine ich), auch wenn sie natürlich nicht an einen guten Rompler oder nen Spezialisten rankommen.

Aber mit einer Orgeltastatur dynamische Piano-Sounds zu spielen ist in vielen Fällen eine ziemliche Tortur. Das Spielgefühl ist ein gänzlich anderes. Viele Synths mit E-Piano-Sounds haben eine ungewichtete Tastatur, die halbwegs darauf ausgerichtet ist, zwischen allen möglichen Sounds einen spielerischen Kompromiss zu finden. Das ist dann der kleinste gemeinsame Nenner und funktioniert irgendwie. Aber mit einem Orgel-Spezialisten ein E-Piano anzusteuern ist schon sehr…gewagt. Technisch ist es sicherlich möglich, aber ob du daran deine Freude findest, wage ich zu bezweifeln.
Wenn ich mich nicht irre, ist die XB2 zumindest anschlagsdynamisch...
 
Ich hatte mal eine Mininova. Die würde da ganz gut passen. Es gibt schon "Rhodes" presets an Bord und auch sonst ist da sehr viel möglich, genug Stimmen inklusive.

JD Xi wäre auch eine gute Wahl. Da gibts dann sogar Layer/Split Möglichkeiten.
 
Danke für eure Antworten!
Ich glaube der Roland JD-Xi (noch der interessanteste unter den genannten) ist mir genauso zu viel wie der MOX 6 oder die Korg Kross/MX49 Sachen, aber danke für eure Vorschläge trotzdem. Sowohl von der Optik auch als von der reinen Größe und wahrscheinlich auch Soundvielfalt. So ein Waldorf Kasten klingt für mich schon eher interessant, da gibts ja auch einige unterschiedliche in der Richtung... Mininova/Microkorg wär auch ne Überlegung, aber an sich hätte ich schon lieber nen Expander (falls das so heißt?).


"Oszillieren lassen" solltest du vielleicht auch erklären. Am Besten wieder mit einem Soundbeispiel. Oszillatoren/Oszillation sind Begriffe, die bei Synthesizern schon eine andere Bedeutung haben, die glaube ich nicht das ist, was du dir darunter vorstellst.
GANZ grob hätte ich mal gesagt in etwa wie der Anfang von Hawkwinds Silver Machine ist das, was ich mir als Oszillieren vorstelle. Hier zu hören. Gibt's da nen besseren Namen? Habe leider grade kein anderes Soundbeispiel, aber vllt läuft mir da ja bald wieder eins über den Weg.

Der JP-08 hat die Möglichkeit, zwei verschiedene Sounds gleichzeitig zu spielen, nämlich als Layer (ein Tastendruck erzeugt die entsprechend Note beim ersten und gleichzeitig beim zweiten Sound). Weißt du zufällig noch, ob dabei der eine Sound ganz links und der andere ganz rechts im Stereo-Panorama zu hören war? Der JP-08 trennt Layer-Sounds dabei nämlich recht hart, nur das Delay bleibt für beide Sounds in der Mitte. Falls es so war, müsste es ein Layer-Sound gewesen sein.
Genau so wars.
 
ist mir genauso zu viel wie der MOX 6 oder die Korg Kross/MX49 Sachen

Zu komplex oder eher von der Grösse her?



an sich hätte ich schon lieber nen Expander

Das "Problem" ist halt, dass die Gattung Expander nach und nach am Aussterben ist... *


Möglicherweise könnte dir ein gebrauchtes "SonicCell" von Roland oder ein "SD2" / "SD1000 von Ketron gefallen...

















*
(...gerade hat unser geschätzter Mod darüber informiert, dass auch Clavia seine beiden Expander-Varianten A1R und NR4 offensichtlich aus dem Sortiment genommen hat...) :(



HTH
:hat:
 
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Also ein Blofeld würde doch schon passen. Mit Sample Erweiterung könnte man sogar ein paar Rhodes Samples auch noch mit rein nehmen.
 
...das könnte "MicroMonsta" von Audiothingies vielleicht auch noch hinkriegen
(immerhin hat man Regler auf der Oberfläche und es gibt Wavetable-Import...)


 
...das könnte "MicroMonsta" von Audiothingies vielleicht auch noch hinkriegen
(immerhin hat man Regler auf der Oberfläche und es gibt Wavetable-Import...)

Das Ding sieht tatsächlich sehr interessant aus und 2-3 Sounds aus dem Video kommen schon nahe ran an meine Vorstellungen. Ist aber wohl schon ausverkauft (?) und kann nur über die Website bestellt werden, immerhin aus Frankreich. Backorders werden Ende September verschickt, aha. Naja, zum Ausprobieren 300 € zahlen mehr oder weniger ohne Rückgaberecht ist natürlich etwas riskant. Der Blofeld klingt auch sehr interessant, sieht mir allerdings etwas komplizierter (komplexer) und schwerer zu bedienen aus für den Liveeinsatz? Beide liegen ja im ähnlichen Preisbereich. Wie siehts bei den beiden mit Layern aus? Braucht man das überhaupt? SonicCell und Ketron hab ich leider keine 10 Sekunden ausgehalten, mir das anzuschauen... ;)

Achja: Wavetable Import = Rhodeswavedateien irgendwo kaufen und einspielen?
 
Habe gestern mal in die Anleitung geschaut: der Micromonsta scheint monotimbral zu sein, also nix mit Layern oder splitten. Da ist der Blofeld mit (bis zu) 24 Stimmen und 16-facher Timbralität klar im Vorteil.

Braucht man Layer? Kann man nicht ohne weiteres sagen! Wenn du jedenfalls einen Synthsound UND einen Rhodessound gleichzeitig spielen willst bzw. zumindest links das eine rechts das andere, dann musst du die Tastatur splitten können und brauchst auf jeden Fall Multitimbralität - die bietet der MM laut Handbuch nicht. Das könntest du mit dem MM also nicht machen.

Ich habe mal eine Thread von jemandem gelesen, der versuchen wollte mit Wavetables einen E-Piano-Sound nachzubauen (auf dem Blofeld)... weiß nicht ob da was draus geworden ist und wie das dann klingt. Weiß auch nicht, ob man sowas irgendwo kaufen kann. Heutzutage macht man das wohl eher mit Samples... das ist sicherlich einfacher, aber da braucht man für den Blofi (Desktop, beim Keyboard isses drin) wiederum die Samplefreischaltung die nochmal 99,- EUR kostet. Vielleicht hast du Glück und findest einen gebrauchten Blofeld, bei dem das schon freigeschaltet ist.

Der Blofeld hat sehr viele Möglichkeiten, dürfte also deutlich komplexer sein, als der Micromonsta. Schwerer zu bedienen würde ich auf den ersten Blick nicht sagen, der MM scheint ja eine vergleichbare Modulationsmatrix zu haben. So richtig zum live schrauben ist der Blofeld nicht ideal, dafür hat er zu wenige Bedienelemente, aber für ein paar Filterfahrten und Drehen am Resonanzrädchen reicht es, der Weg zu den Hüllkurven ist auch nicht weit, man kann halt nur nicht immer alles gleichzeitig machen... die wichtigsten Funktionen bekommt man mit der Mod-Matrix schnell rein, für die anderen muss man sich durch Menüs blättern, das sind dann aber auch Sachen, die man (ich jedenfalls) nicht ständig braucht.

Schade ist, dass die Effekte vom Blofi zum einen nicht viel taugen und zum anderen nicht sehr nah "an der Oberfläche" liegen, da müsste man auf externe Effektgeräte ausweichen - wenn man sowas denn braucht...
 
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Optimal am JP-08 fand ich, dass ich mit einem Preset einen weichen Sound spielen konnte und mit dem zweiten Klangerzeuger drunter konnte ich dann schön Oszillieren lassen, obwohl man den ersten Sound noch gehört hat. Einigermaßen verständlich? Nur dachte ich, vllt gibt es etwas ähnliches, aber etwas "entschlackter", was ihr mir empfehlen könnt.
In dem Fall würde ich schon einen Synth empfehlen, der zwei verschiedene Sounds gleichzeitig kann, wie es bei dem JP-08 der Fall war. Das Stichwort für solche Synths ist "multitimbral". Gerade, wenn er gleichzeitig solche "Soundeffekte" wie aus dem Hawkwind-Link können und nebenbei noch eine Fläche erzeugen soll, die nicht so stark moduliert wird, führt da meines Erachtens kein Weg vorbei. Auch für andere Kombinationen (Soundeffekt + Rhodes, Fläche + Rhodes etc.) sind multitimbrale Synths eigentlich alternativlos, zumindest, wenn man nur ein Gerät für alles haben will.

Das Problem ist, dass multitimbrale Synths in dem Preisbereich etwas rar gesät sind. Der bereits erwähnte JD-Xi wäre da eine der wenigen Ausnahmen, auf die das zutrifft und der wie erwähnt auch ein einigermaßen annehmbares Rhodes erzeugen kann.

Ansonsten wäre meine Empfehlung auch der Waldorf Blofeld. Der kann bis zu 16 verschiedene Sounds gleichzeitig spielen und ist damit sehr gut ausgestattet, was das angeht. Für 30€ gibt es zudem das "Analog Voltage"-Soundset zu kaufen, das eine Menge spielfertiger Presets enthält, mit denen man dem Blofeld auch ohne Programmier-Kenntnisse sehr schöne Retro-Sounds der 70er und 80er entlocken kann. Gerade für Space Rock-Sachen ist da so manches dabei:



Als vorwiegend virtuell-analoger Synthesizer sind die Rhodes-Sounds des Blofeld allerdings eher dürftig. Mit der Sample-Erweiterung kann man sicherlich noch ein bisschen mehr Realismus rausholen, aber damit ist man womöglich schon über deinem Budget. Und dann musst du entsprechende Rhodes-Sounds auch noch selbst suchen, auf das Gerät übertragen und dort zu einem entsprechenden Sound programmieren. Ich weiß nicht, ob das in deinem Fall wünschenswert ist.
Hier gibt es eine Anleitung (und ab 6:13 auch eine Demo), wie man auf dem Blofeld ein halbwegs realistisches (E-)Piano programmiert. Es klingt eher nach einem Wurlitzer als nach einem Rhodes, aber wenn dir ein solcher Sound auch gefällt, wäre es natürlich einen Versuch wert.


Die Mininova (oder die klanglich identische Ultranova aus dem selben Hause) hat ein für virtuell-analoge Synths recht brauchbares Rhodes drauf, das man hier gleich an erster Stelle hört. Viel realistischer kriegt das ein VA-Synth in der Preisklasse nicht hin, wenn das nicht ausreicht, würde ich wirklich nach einem sample-basierten Synth suchen.
Dazu ist die Mininova nicht wirklich multitimbral, also kann immer nur einen Sound gleichzeitig spielen. Mit geschickter Programmierung kann man einen einzigen Sound so gestalten, dass er als Split oder Layer funktioniert, aber das ist schon recht fortgeschritten und ohne dich länger in die Programmierung einzuarbeiten, würde das nicht funktionieren.

Mininova/Microkorg wär auch ne Überlegung, aber an sich hätte ich schon lieber nen Expander (falls das so heißt?).


Expander sind Synthesizermodule ohne Tastaturen. Also solche, die über ein externes Keyboard angesteuert werden. Problem hierbei ist allerdings, dass Expander in den letzten Jahren recht unpopulär geworden sind, wie hairmetal81 schon geschrieben hat. An den neueren Modellen gäbe es da vor allem die von Ketron, die zwar recht brauchbare Natursounds liefern (darunter auch Rhodes), aber bei Synthesizer-Sachen mit Retro-Flair nicht all zu viel bieten. Rolands Integra-7 würde neben einem guten Rhodes auch noch einige typische Roland-Synthesizer-Sounds bieten und daher an sich passen, liegt aber selbst gebraucht noch beim etwa 2,5-fachen deines Budgets.
Ansonsten gäbe es zwar ein paar Expander aus den 90er-Jahren, die gebraucht auch um Budget liegen. Allerdings sind da erstens die Rhodes-Sounds schon wieder recht veraltet und zweitens sind authentische Retro-Synth-Sounds auch nicht gerade deren Stärke.


Mal ein anderer Ansatz: wäre vielleicht ein iPad als Expander eine Überlegung wert? Die Apps dort brauchen sich von der Klangqualität her nicht vor der Hardware-Konkurrenz zu verstecken, ganz im Gegenteil. Gerade an Synthesizer-Emulationen gibt es da ein paar sehr brauchbare Sachen und bei einem sehr kleinen Budget würde ich das durchaus in Erwägung ziehen. Nachteil ist natürlich, dass die Vintage-Optik gegen Null geht.
 
iPad könnte wirklich eine gute Alternative sein!! Das solltest du dir zumindest mal ansehen!
 
Hi,

nach einem Jahr ohne Fortschritt habe ich zumindest etwas gespart, so dass ich den Nord Electro 5D mal im Laden angespielt habe. Scheint ja gerade für Orgel und Rhodes Sounds zu sein, gepaart mit ein bisschen Synthie, ohne einen da allerdings zu überfordern. Von den Klaviersounds war ich nicht soooo angetan (um daheim zu üben trotzdem gut), aber gerade die B3 sowie einige Rhodes Sounds fand ich dann doch sehr geil (Und die Optik ist auch ganz ok, besser als einige Plastik-Keyboards auf jeden Fall :)). Anscheinend kann man per Expression Pedal noch Sachen wie Orgel-Volume (wichtig für mich, um in leisen Parts zurückzufahren) oder Wah-Effekt fürs Rhodes steuern.

Einige Dinge, die mir allerdings noch Kopfschmerzen bereiten:
- Der angezerrte Orgelsound empfand ich als etwas matschig, auch den Leslie Effekt eher naja. Überlegung ist, den Neo Ventilator, den ich im Moment an der XB-2 habe, einfach hinter das Nord zu schieben, um einen angezerrteren/kreischenderen Sound hinzukriegen. Hatdas eurer Meinung nach Sinn oder zerschieße ich mir da irgendwas?
- Den Rhodes-Sound mit eingebauten Effekten zu spielen klang wunderbar, allerdings habe ich es mit dem eingebauten Delay nicht geschafft, auch "extremere" Sounds hinzukriegen (Oszillationen, o.ä.,) . Eher unmöglich oder hab ich einfach nicht genug rumgespielt?
- Bei den Synthies vermisse ich leider den typischen Filter-Cutoff (LFO?) Regler (s.o., Soundbeispiel Silver Machine). Ist es eventuell möglich, auch hier mit einem nachgeschalteten Effektgerät mehr ins Extrem zu gehen?

Und natürlich noch die obligatorische Frage:
Gibt es in dem Preisbereich (1000-1800€) Alternativen, die sowohl vom Klang, den Bedienmöglichkeiten als auch von der Optik für mich unbedingt interessant sind?

Danke schonmal, auch für die bereits erhaltenen äußerst hilfreichen Antworten (habe mich lange mit Blofeld z.B. beschäftigt, war dann aber leider doch nicht überzeugt)
 
Roland FA08/07/06. die Orgel ist deutlich schwächer, mit Venti allerdings wohl wieder halbwegs okay. Ansonsten viel flexibler. Mehr gibts nicht zu dem Preis.

Evtl. ein älterer, gebrauchter Nord Stage?
 

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