Raumakustik optimieren in kleiner Wohnung

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Hallo zusammen!
Da ich gegen Ende des Jahres von meinen Yamaha HS80 gerne auf Neumann KH 120 umsteigen möchte, habe ich es mal langsam für nötig gehalten mich auch mit der entsprechenden akustischen Optimierung des Raumes zu beschäftigen. Die Akustikelemente möchte ich dabei selbst bauen.

Nachdem ich schon vor einigen Monaten den Raum mit Messmikrofon und REW-Software ausgemessen hatte (siehe Anhang), waren zunächst ein Deckensegel über Schreibtisch und Hörposition, sowie Absorber links und rechts der Hörposition geplant.
Nun habe ich mich etwas weiter in die Materie eingelesen und stelle fest, dass besonders die Symmetrie der Abhöre im Raum wichtig zu sein scheint. Problematisch stellt sich bei mir außerdem die Anordnung der Fenster dar.

Alle Aspekte werde ich in dieser Wohnsituation höchstwahrscheinlich nicht berücksichtigen können, allerdings sollte der beste Kompromiss gefunden werden. Hier bin ich nun etwas ratlos: Was ist unabdingbar, was kann vernachlässigt werden?

Ich habe euch mal eine Zeichnung der aktuellen Situation angefertigt und würde mich freuen, wenn ihr mir mit ein paar Ideen und Tipps weiterhelfen könntet.

Viele Grüße
Philipp
 
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Die erste Frage wäre, ob du wirklich top Abhörbedingungen brauchst. Schneiden, Komponieren, Editieren, Grobmischung geht auch ohne gute Raumakustik. Tausend Hobby-Musiker und Hifi-Fans beweisen das.

Was nützt dir gute Akustik zum Abhören, wenn das Zimmer sonst unbrauchbar oder unwohnlich wird?

Ideen für andere Anordnungen wären. a) schräg in die Ecke (also mit Blick in die Ecke) b) In die Zimmermitte mit Blick nach rechts (hier zwingend Rückenabsorber) c) wenigstens wo weit von der rechten Wand weg, dass die Bassanhebnung nicht spürbar wird. Hier (also auch in deiner Anordnung) wären auch der rechten Seite Absorber nötig. Auf der linken Seite könntest du einen fahrbaren oder sonstwie beweglichen Absorber hinstellen.
 
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Hey!

Natürlich muss ein Kompromiss gefunden werden, aber ich möchte schon an das Optimum in dieser Situation herankommen. Sicherlich kann ich eine Grobmischung auch bei schlechterer Raumakustik machen (klappt ja bisher auch), aber das entspricht nicht unbedingt meinen Ansprüchen. Ich mache Mischungen von Konzertmitschnitten und wenn das Endprodukt durch die akustische Optimierung und die damit verbundene Arbeitserleichterung besser wird, finde ich das schon gerechtfertigt.

Ich habe selbst in der Zwischenzeit ein wenig rumprobiert und habe jetzt den Abhörplatz weiter mittiger platziert in der Horizontalen. Hinzugekommen sind außerdem vier Basotect-Absorber (10cm), die jeweils hinter einem Monitor und links und rechts von mir hängen. Da konnte ich den Spiegeltrick anwenden, den du auf deiner Website beschrieben hast (die übrigens auch eine geniale Einführung in das ganze Thema ist!).

Die Messung sieht in den Höhen jetzt auch schon wesentlich besser aus und durch den verringerten Nachhall hat man jetzt schon den Eindruck viel präziser hören zu können. Allerdings gibt es auch noch große Baustellen im Bassbereich.

Jetzt ist die Frage, wo gute Positionen für Bassfallen wären. Ich könnte eine in die freie Ecke rechts hinter dem Tisch stellen. Da bin ich mir allerdings unsicher, ob ich mir die „Symmetrie" damit nicht total zerschieße. Alternativ könnte auch an der Oberkante über dem Fenster Material angebracht werden.

Wie wichtig ist Symmetrie denn bei Rockwool-Bassfallen?

Grüße, Philipp
 

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Dem Bass ist Symmetrie egal :D

Ich würde mir mobile Absorber bauen und das Tiefbassgedröhne mit EQ und Hochpassfilter im Zaum halten.
 
Ich habe die besten Stellen für Bassabsorber gefunden, indem ich gehört habe.
Bin durch die Ecken und habe gehört wo es am meisten dröhnt. Rein intuitiv würde man sagen, dass ist in allen Ecken (und Kanten) der Fall. Aber bei nichtquaderfrörmigen Räumen gibts wundersame Effekte.
 
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In der Raumsituation kannst du fast nur trial&error betreiben.
Rein geschätzt wird sich wohl unten in der erkerförmigen Ecke mit der Tür einiges tummeln.
Fraglich ist für mich auch, wie sich der "Spalt" links oben an der Balkontür auswirkt.
Da könnte einiges an Bass-Energie nach nebenan entfleuchen.

Bevor du da viel in feste Installationen investierst, würde ich mal 2-3 Packungen Rockwool ais dem Baumarkt holen. Aber nicht aufmachen, sondern nur mal verschiedene Positionen probieren und einfach die Packung dahin stellen. Das hat den Vorteil, dass du zumindest eine Idee bekommst, an welch Stellen sich Massnahmen wie auswirken.
Mein erster Kandidat wäre unten die Ecke bei der Tür.
Die Packungen kannst da ja hinterher wieder zurück bringen, solltest du sie nicht brauchen.

Edit: ach ja, die kleine Wand hinter dem Tisch rechts unten kann auch noch ein Kandidat sein
 
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Hallo!
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und sorry, dass ich mich jetzt erst melde; ich war viel auf Außenproduktion unterwegs.

Die ersten Basotect Platten sind nun endlich mit Stoff und Holz verkleidet.

Vom Hören her sind die Bässe in den Ecken hinter mir am stärksten. Die sollten allerdings für meinen Abhörpunkt von niedrigerer Relevanz sein, als die vor mir, sehe ich das richtig?
Der "Spalt" links oben an der Balkontür ist ein Durchgang zum nächsten Raum.

Ansonsten würde ich jetzt einfach mal dem Rat von Hotspot folgen und mit eingepackter Rockwool ausprobieren.

Ich melde mich dann auf jeden Fall mit aktuelleren Messungen und werde den Prozess hier noch weiter dokumentieren. :)

Grüße, Philipp
 
Das siehst du falsch. Bässe sind im Raum ungerichtet. Erst ab ca. 200 Hz spielt die Richtung eine Rolle. Und erst ab ein paar kHz kann man Schall als Strahlen, also rein geometrisch, betrachten. -> da wo es dröhnt in den Ecken Absorber hin.
 
Das siehst du falsch. Bässe sind im Raum ungerichtet.

Ja das stimmt, ABER die durch die zeitlich unterschiedlichen Ankuftszeiten der Reflektionen und die daraus folgenden Effekte machen doch eine riesen unterschied ! Eine Reflektion die von einer nahen Wand kommt ist immer problematischer als die einer weiter entfernten, somit sollte man auch den Bass vorzugsweise erst dort bedämpfen wo die Reflektionen nach dem Strahlenmodell am frühesten am Hörplatz ankommen, auch wenn Bässe sich anders ausbreiten.

cheers
mika
 
Hm. Wenn ich mir die Wasserfall-Diagramme so anschaue ... ist da ein Subwoofer im Spiel?

Es ist so viel Pegel im Bereich 25Hz bis 40Hz. Das sollten die HS80 doch eigentlich gar nicht schaffen.

Wenn ein Subwoofer mit von der Partie ist: Ist die Phase richtig eingestellt? Im Diagramm sieht man um 85Hz eine Senke. Das wäre möglicherweise genau die Übergangsfrequenz zum Subwoofer und wenn der Sub nicht genau auf die Messposition eingestellt ist, dann wäre das eine Erklärung dafür.
 
Das System läuft komplett ohne Sub und die Lowcut-Schaltung ist auch unberührt. Ich habe das ganze bisher immer als Messungenauigkeit abgestempelt.

Grüße
Philipp
 
Dann stimmt irgendwas nicht. Vielleicht Trittschall? Bei der Messung rumgelaufen? LKW vorbeigefahren? Haben die Nachbarn ein Trampolin? ;)
 

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