Les Paul Volume und Tone Knöpfe geschrottet (Kontakt 60-Spray)

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Hi zusammen,
da mir das Kratzen der Potis auf die Nerven ging, habe ich diese mit "Kontakt 60" behandeln wollen.

Les Paul also aufgeschraubt und auf den Tisch gelegt. In die Potiöffnungen habe ich dann etwas reingesprüht und kurze Zeit einwirken lassen. ca. 1 Minute

Nun ist mir diese Flüssigkeit entlang der Potiachsen nach aussen zu den Potiknöpfen gelaufen.

Als ich die Gitarre gewendet habe um an den Potis zu drehen, ist mir zuerst ein Potiknopf, dann aber alle nacheinander auseinander gebrochen. Da habe ich echt gestaunt.
Ist dieses Mittel so böse drauf dass es den Kunststoff derart mies behandelt?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Cheers Miss Topisto
 
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Wow, klingt wirklich heftig. :eek:
 
Moin!

Das ist normales Verhalten bei Kontaktspray. Das Zeug greift alles an und taugt oft nur um Kunststoffe aufzulösen.

Ich verwende immer Wick Vaporub. Mit einem Lötkolben das Gehäuse vom Poti heiss machen und davon ein wenig hinein tun. Dann ein paar mal drehen und fertig.

Also: Weg von Kontaktspray! Es macht alles immer schlimmer. Es ist nur eine Notlösung, um kurzfristig auf einem Gig auszuhelfen. Danach wird es mit dem Kratzen schnell wesentlich schlimmer als zuvor. Ich vermute, dass bald ein Potitausch bei dir einsteht. Sorry!

Schicken Gruß,
Etna
 
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Kontakt 60 ist sehr aggresiv, damit bekommt man auch grobe Verunreinigungen weg. Man sollte es aber immer sparsam nutzen und vor allen gründlich entfernen oder besser ausspülen z.B. Mit Kontakt WL oder Reiniger 601.
Kontakt 61 ist nicht ganz so heftig, hilft aber auch bei Potikratzen.

Gruß Jörg
 
Hmm, das ist mir noch nicht passiert.
Ich weiß auch nicht aus welchem Kunststoff die Knöpfe sind :nix:

Generell gibt es aber solche Wechselwirkungen.
Wenn man Spiritus auf Plexiglas leer, zerreißt es das ebenfalls.

Ich verwende nur noch den Reiniger 601. Der ist etwas milder und weniger agressiv wie Kontakt 60.
 
Auch wenn ich mich immer wieder in den Threads wiederhole:

Kontakt 60 gehört an Anhängerkupplungen (bzw die Steckdose), an Baggerschaufeln, rostige Radmuttern, quitschende Türen - aber NIE AN IRGENDETWAS DAS MIT ELEKTRONIK ZU TUN HAT!!!!!
 
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Kontakt 60 ist ein Kontaktreiniger, der kann bei Steckkontakten verwendet werden wo Übergangswiderstände entfernt werden sollen. Der muss mehr oder minder, steht auch oben, dreistufig angewendet werden: Kontakt 60, WL (Spühlung), Kontakt 61 ... Was du normalerweise nutzen kannst für Potis ist Tuner 600 und danach Kontakt 701 (Vaseline). Tuner 600 ist nicht aggressiv und verdunstet auch schnell, Vaseline ist dann nur nochmal zum nachschmieren der Bahn.
 
Was haltet ihr von Silikonspray? Bei Mechanik die nichts mit Elektronik zutun hat (Honigschleuder, Türen, Standbohrmaschine ölen) hat es getan was es sollte: Es schmiert und verhindert gequietsche.
 
und es isoliert - wenn der Schleifer eines Potis eh schon kratzt, dann wird das durch die Isolierende Wirkung von Sillikon eher verschlimmbessert.
Kratzende Potis wechselt man aus - Reparaturversuche sind weder von langfristigem Erfolg gekrönt noch machen sie finanziell Sinn. Ein vernünftiges Poti kostet 5€ - das Wechseln dauert 5 Minuten! Wenn man selbst nicht löten kann dann hilft der nette Bekannte der das kann.
Alles andere ist Pfusch!
 
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Es ist mir klar, daß das keine dauerhafte Lösung ist, ich meinte eher mal so kurzfristig, wenn mal kein neuer Poti zur Hand ist.
 
Moin!

Kratzende Potis wechselt man aus - Reparaturversuche sind weder von langfristigem Erfolg gekrönt noch machen sie finanziell Sinn.

Kontakt 60 gehört an Anhängerkupplungen (bzw die Steckdose), an Baggerschaufeln, rostige Radmuttern, quitschende Türen - aber NIE AN IRGENDETWAS DAS MIT ELEKTRONIK ZU TUN HAT!!!!!

Amen!

Darum ist auch das einzige, was ich daheim habe ein Leiterkartenreiniger, um nach dem Löten verbranntes Flussmittel zu entfernen, Aber das Zeug verwende ich nur dazu und es kommt mit nichts anderes in Berührung,

Kunststoffe sind halt ein Fall für sich. Sie gasen zumeist selber in ihrem Leben viele Stoffe aus. Wenn man die dann mit etwas verbindet, dass selber ausgast, dann geht das zumeist schief. Da sollte man schon genau wissen, was man womit paart, um keine Schäden zu verursachen.

Schade, dass nur der TE sich darauf noch nicht gemeldet hat.

Schicken Gruß,
Etna
 
Also mit Kontakt Reiniger 601 auswaschen (also so, dass es rausläuft und mit einem Küchentuch aufgesaugt wird) und (falls vorhanden) mit Druckluft ausblasen und anschließend mit Kontakt 701 Vaseline nachschmieren und vor Korrosion schützen, habe ich echt gute Erfahrung gemacht.
Da muss nicht unbedingt ausgetauscht werden wenn es sich um reine Verschmutzung handelt.
Wenn natürlich die Leiterbahn schon durch viiiieeeel Bewegung durchgescheuert wurde hilf das alles nichts. Dann muss man tauschen.
Von Ballistol, Silikonspray und WD40 würde ich bei Potis die Finger lassen.
 
Ich hab bisher die besten Erfahrungen mit Caig DeOxit => Spülung mit Druckluft => Caig Faderlube / Fadergrease gemacht...aber wie schon erwähnt, ein durchgeschliffenes Poti kann auch das nicht mehr zum Leben erwecken. Allerdings grenzt der Preis der eingesetzten Mittel oft am Neupreis eines Potis, insbesondere Fadergrease ist extrem teuer. Sowas nimmt man dann eher wenn Unversehrheit der Lötstellen wichtig ist oder wenn es um teure oder nicht mehr erhältliche Faderkomponenten geht...
 
Für Potis gibt's wie @Sele schon geschrieben hat und wie der Name auch schon impliziert Tuner 600. Das ist von Kontakt Chemie das Mittel der Wahl für feine/empfindliche Kontakte.
Damit hab ich schon diverse Potis wieder einwandfrei hinbekommen bei denen nur noch Krachen zu hören war.
Kontakt 61 ist eigentlich kein Reiniger sondern ein Schutz-/Schmieröl. Reicht aber manchmal auch um Potis wieder zum laufen zu bringen. Sollte man jedenfalls nach dem Reinigen verwenden.

Kontakt 60 ist wirklich nur für's Grobe. Außerdem sollte man Bauteile die man damit behandelt hat hinterher gut reinigen (z.B. mit Kontakt WL), da das Zeug selbst sauer ist und die sauberen Kontakte wieder korrodieren kann. Hab mal ein Relais gesehen bei dem Kontakt 60 nach einiger Zeit den Spulendraht zerfressen hatte. Sollte man dafür wie gesagt aber eh nicht benutzen.
 
Erstmal an alle ein dickes Dankeschön für die vielen Beiträge und Erläuterungen.
Ich hatte das Kontakt 60 benutzt, weil ich in frühen Jahren alles am Auto mit diesem Wundermittel hingekriegt hatte. Schmodder und Oxyd, etc. was sich in E-Steckern festgestzt hatte. Dass diese Chemie für Potis und vor allem die Kunststoffknöpfe zu agressiv ist, wär mir jetzt nicht in den Sinn gekommen. Schade um die schönen CTS Potis und die hübschen Plastikteile von Cracy Parts.
Man lernt nie aus.
Nochmals danke an alle.
Ich tausche jetzt die Potis aus und gönn der Paula neue Knöppschen.

Miss Topisto
 
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Das ist auch genau das, was ich hier empfehlen würde :great: sehr gute Entscheidung!
 
Das hat mir auch mal ein Röhrenradiospezialist erzählt (wenn man nicht tauschen kann oder will)

Ja, ich bin ja auch Röhrenradiospezialist. :D

Nachteil von Ballistol: Wenn das ins Achslager gerät, dann wird das Poti sehr leichtgängig und der bislang angenehme, sahnige Lauf ist dann futsch. Also bitte wirklich nur als kurzzeitige Notlösung anwenden oder wenn es egal ist, leichtlaufende Potis zu haben.

Noch früher, also zu "Zonie-Zeiten" haben wir die Potis geöffnet und die Schleifbahnen mit Fensterreiniger ("Klarofix") gewaschen. Man musste nur dabei höllisch aufpassen, nicht die Kohlepimpel der Schleifer zu verdasseln, denn sonst war guter Rat teuer. Klarofix gab es zu der (DDR-) Zeit, wo das Wort Silikon noch unbekannt war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor Kontakt 60 wurde ich schon vor vielen Jahren "gewarnt". Aufgrund einer von mir als sehr kompetent eingeschätzten Empfehlung bin ich dann auf das Kontaktreinigungsöl "EML 200F" von Electrolube umgestiegen und seitdem sehr zufrieden damit. Es reinigt und schützt in einem und da muss nichts umständlich nachgereinigt oder abgewaschen werden. Außerdem steht ausdrücklich "Gute Kunststoffverträlichkeit" drauf.
 

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