DIY Umbau von Telefunken TD 21 und TD 26 auf Tiny XLR-Anschluß

  • Ersteller GuywithBass
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deswegen meine Verwunderung :gruebel:
(ich übersehe wahrscheinlich etwas total triviales)
aber Telefunken hatte nur Damen im Empfang... und nie auch nur ein Mikrofon gebaut
sind alles OEM Fertigungen, in diesem Fall von Sennheiser
aber AKG ist auch oft vertreten, die Sache mit Neumann dürfte bekannt sein

cheers, Tom
 
Moin!

Gut, ich wusste nicht, dass es Telefunken nicht gebaut hat. Umgelabelte OEM Produkte sind aber keine Seltenheit. Bei meinem Plattenspieler ist es aber auch so. Es steht Telefunken drauf, ist aber Perpetuum Ebner drin.

Dennoch bleibt es meine Vermutung, dass es rein händisch aufgebaut wurde. Es ist ja bis heute noch so, dass zu 99% Frauen an den Werkstischen sitzen und fragile Mechaniken zusammen bauen, bei denen sich eine Automatisierung (noch) nicht lohnt. Das bestätigen auch viele Bilder aus den Werken verschiedener Zeiten.

Was mir allerdings Kopfzerbrechen bereitet ist, wie die Spule gewickelt wurde. Das dürfte mechanisch und automatisiert geschehen sein. Es sieht so aus als ob die Spule durch einen Lack zusammengehalten wird und dieser lack auch als Kleber diente, um die trägerlose Spule an die Membran zu kleben. Bekomme fast Lust mich selbst daran zu versuchen. Ich habe hier ja noch eine Rolle Mylar, die eigentlich auf eine Goldbedampfung wartet. Aber ich könnte mir vorstellen mit starkem Magneten und selbst gewickelter Spule daraus eine Kapsel zu bauen. Ich muss mir das mal durch den Kopf gehen lassen und bisschen zeichnen. Vielleicht klappt es ja. Na gut...

Aber erst mal bin ich wieder auf der Jagd nach Umrüstzeug. :D Wir wollen es ja nicht zu OT gestalten. ;)

Schicken Gruß,
Etna
 
Dennoch bleibt es meine Vermutung, dass es rein händisch aufgebaut wurde. Es ist ja bis heute noch so, dass zu 99% Frauen an den Werkstischen sitzen und fragile Mechaniken zusammen bauen, bei denen sich eine Automatisierung (noch) nicht lohnt. Das bestätigen auch viele Bilder aus den Werken verschiedener Zeiten.
Stimmt. Das AKG C414 wird bis heute so gebaut. Hab ich selbst gesehen :)

Auch eine Spule wird bei AKG noch von Hand gewickelt, aber ich habe leidet nicht feststellen können zu welchem Produkt diese gehört.
 
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Was mir allerdings Kopfzerbrechen bereitet ist, wie die Spule gewickelt wurde. Das dürfte mechanisch und automatisiert geschehen sein. Es sieht so aus als ob die Spule durch einen Lack zusammengehalten wird und dieser lack auch als Kleber diente, um die trägerlose Spule an die Membran zu kleben.
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Der Spulendraht wird während des Wickelvorgangs erhitzt. Der Lack wird weich und hält nach dem Erkalten die Spule zusammen. http://www.pack-feindraehte.de/de/produkte/einzeldraehte/technische_daten.php?produkt_id=12LC=DE
Die Spule wird von Hand auf die Membran aufgesetzt und dann ein sehr dünnflüssigen Kleber zugefügt, der sich durch die Kapillarkräfte in den Spalt zwischen Spule und Membran einsaugt und dort aushärtet.
 
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Hat denn jemand eine Konstruktionsskizze vom TD26 zur Hand? Das Heck des Mikros hab ich ohne Mühe zerlegt und werde es nächste Woche auf XLR umbauen, ich würde mir aber gerne die Front vornehmen. Die Gitter sind etwas locker, und ich würde gerne den Schaumstoff tauschen.

Ist der Chromteil gesteckt, geklebt? Ich möchte ungern im Blindflug rumprobieren, habe Sorge, dabei die Membran oder Spule zu zerstören.

In meinem Mikro war übrigens auch keine Watte. :D
 
@KoLa , Die Gitter kann man einfach abnehmen, bei mir war jedenfalls nichts geklebt, weder beim TD 21 noch bei meinen beiden TD26, anschließend kannst du dann, den kleinen schwarzen Plastik Korb einfach herunterziehen, hierin befindet sich ein Metallblättchen, welches unbedingt wieder mit hinein muss.Skizze hab ich keine, aber ein Bild, hoff das hilft dir weiter.
IMAG1283[1].jpg
 
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genau, das Mikro ist vorn nur zusammengesteckt.
Man kann die Gitter nach hinten schieben, dann lässt sich die Kappe besser 'greifen'.
Freihändig abziehen ist allerdings riskant, wenn es nicht direkt lose sitzt.
Lieber irgendwie fixieren und sich eine Abzieh-Vorrichtung improvisieren.

Beim TD21 ist es wesentlich einfacher, weil man da die Gitter komplett nach hinten schieben kann, während beim 26 an den hinteren Zierblechen Schluss ist

cheers, Tom
 
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Ich danke euch :)

Gibt dann natürlich ein Bild wenns fertig ist :great:
 
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Moin!

Ich möchte mit einem liebevollen Dank an @GuywithBass beginnen, der mir seine defekten Mikros hat zukommen lassen! Hier sind sie:

Mist8.JPG


Man sieht sofort die Drähte, die herausstehen. Die drei Modelle haben das gleiche Problem, wie ich es mit meinem Mikro hatte: Der Kapsel wurde der Anschluss gerissen. Also erst einmal auf machen und nachsehen:

Mist9.JPG


Mit einem Schraubendreher habe ich die beiden Seitenplatten vorsichtig herausgehebelt. Aha, so soll das also aussehen mit dem Schaumstoff und der Prellplatte. Mein Mikro hatte leider ein zerfallenes Stück Schaumstoff und ich konnte nicht rekonstruieren wo diese Platte sitzen sollte. Jetzt bin ich schon mal ein Stück schlauer.

Dann geht es weiter, indem ich die seitlichen Plättchen abgenommen habe. Leider waren die Bezeichnungen genau anders herum, als bei meinem TD 21. Und wie es kommen musste, war das Stück Draht genau an der gleichen Seite gerissen. Daher habe ich versucht die Membran sauber abzutrennen, was ich auch geschafft habe:

Mist10.JPG


Hier sieht man noch die beiden Anschlussdrähte, die an der Spule hängen. Die zerfledderten Reste am Rand sind ausschließlich Klebereste, die man mit Alkohol von der Membran bekommt. Ich habe wiedermal versucht den Draht durch Abwickeln von der Spule zu verlängern. Und wieder gelang es mir nur auf der einen Seite und auf der anderen Seite ist der Draht bei erster Berührung abgerissen. Danach habe ich versucht die Spule von der Membran zu befreien. Das ist mir zwar geglückt, aber ich habe das Drahtende bei bestem Willen nicht finden können. Hachja... also das nächste Mikro gegriffen:

Mist11.JPG


Und siehe da, jemand hat es komplett in Uhu Metallkleber getaucht und ich bekam nicht einmal das Mundstück mit dem Schaumstoff ab. Also wurde dieser Kanditat bereits hier ad acta gelegt.

Beim dritten Mikro sieht man, dass wieder genau an der gleichen Stelle der Draht gerissen ist:

Mist12.JPG


Das ist dann doch schon etwas komisch. 4 Mikros, 4 mal die gleiche Bruchstelle. Dieses mal habe ich es dann aber sein gelassen alles auseinander zu pulen, da garantiert wieder das gleiche passieren wird.

Schade... naja, aber es war einen Versuch wert. Die Mikros waren sowieso schon defekt und defekter als defekt kann es ja nicht sein. Totalschaden bleibt Totalschaden in dieser Fall. Immerhin habe ich damit vielleicht eine Bastelgrundlage beschaffen, die ich in meinem Mikro Bastelthread aufgreifen kann. Ich habe jedenfalls ein Rundstück aus PTFE bestellt, um darauf eine Spule wickeln zu können. Mal sehen ob es klappt. Jedenfalls melde ich mich damit. Ich finde solche Versuche sind es wert zu dokumentieren, auch wenn sie Misserfolg darstellen. Man kann so oder so nur daraus lernen.

Zu guter letzt hier noch ein Bild vom Mundstück und der Prellplatte, die in der Form genau parallel zur gewölbten Membran liegt. Ich finde es ist ein sehr schönes Designdetail dieses Mikros.

Mist13.JPG


Das wars leider auch schon. 4 Versuche und kein Glück. Vielleicht klappt es ja beim nächsten mal.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Hallt Etna,

auch wenn es kein Erfolg war, es ist ein sehr schöner Bericht von mir.


Die drei defekte Mikrofone, habe ich leider schon defekt bekommen und habe nur die Tüllen abmoniert und benutzt um meine TD26 von den Tiny XLR auf symetrisches Kabel mit XLR umzurüsten.
 
Moin!

Wie sieht es eigentlich mit anderen Telefunken TD Modellen aus? Neben dem 21 und 26 gibt es ja noch den 30 und den 60. Gibt es auch da vielleicht lohnenswerte Umbaukandidaten?

Ich habe nämlich einen TD 30 als Neuware in gut erhaltener OVP angeboten bekommen. Und beim suchen findet man ja die anderen Verdächtigen ebenfalls.

Schicken Gruß,
Etna
 
Das TD30 hat eine spezielle Schaltung zur Pegelregelung aus zwei Transisitoeren und zwei Übertragern. Ob die Kapsel die gleich wie von TD26 ist bin ich überfragt. Das liegt aber nahe.

Zu dem TD60 gibt es noch das TD33. Kapsel ist ca. 1 Zoll groß aber Plastikgehäuse. Das TD60 hat einen stellbaren Hochpass und das TD33 hat noch eine Pegelanzeige. Das TD60 wurde als der Nachfolger des TD200 einmal angepriesen.

Ein TD 60 habe ich letzlichlich entkernt (nur noch Kapsel) und mal für die Aufnahme der Bassdrum versucht. Siehe hier.

Im vergelich zum Uher 538 und dem AKG 202 cs war es aber zu Matt und pappig. Die werde es aber mal direkt in der Bassdrum versuchen. Ich hatte es leider beim letzten Shootout vergessen mitzubringen.
 
Moin!

Es ist zwar etwas über ein Jahr lang her, aber ich habe heute ein Sennheiser MD402 umgerüstet. Das ist ja fast so wie ein TD 26 / TD 21. ;)

Senn1.JPG


Senn2.JPG


Dabei muss ich sagen, dass es bei Sennheiser wesentlich leichter ist die Kappe der Leitung zu entfernen und die Kabel intern abzulöten. Eine Madenschraube reicht und man ist drin. Des weiteren gefällt mir der Neutrik Stecker vom Typ NM 3 MX. Da habe ich an der inneren Hülse lediglich ein wenig Kupferfolie ringförmig aufgeklebt, bis der Stecker stramm saß, aber sich noch leicht hinein schieben ließ. Die seitliche Madenschraube gräbt sich dann leicht in die Kupferfolie und man arretiert alles mechanisch. Das hält also.
Innen musste ich allerdings einen Dichtring einsetzen, damit sich die beiden Gewinde des Steckers nicht zu weit ineinander verschrauben ließen.

Meine Idee für zukünftige Umbauten wäre es dann auch diesen Stecker zu nehmen und versuchen irgendwo am Rande des Mikro Gehäuses ein M3 Gewinde hinein geschnitten zu bekommen.

Vielleicht interessiert ja noch jemanden ein später Nachtrag zum Thema.

Schicken Gruß,
Etna
 
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