Kemper Blindtest von Andertons

Genau. Der Vergleich wäre natürlich viel aussagekräftiger, wenn man unterschiedliche Boxen (und möglichst noch Gitarren) verwendet hätte. :rolleyes:
Ich glaub ihm gings drum, dass der ganze direkt-ins-Mischpult-Teil dadurch wegfällt, aber ja^^
 
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Genau. Der Vergleich wäre natürlich viel aussagekräftiger, wenn man unterschiedliche Boxen (und möglichst noch Gitarren) verwendet hätte. :rolleyes:

Stimmt, wobei eine zusätzliche Analyse am PC aussagekräftigerwäre als eine subjektive Einschätzung. Mich würde auch interessieren wie groß der Unterschied ausfällt wenn man zum Beispiel ein Profil mit einer Gitarre erstellt, dann die Gitarren tauscht und danach Kemper vs den Amp spielt. Das der Unterschied jetzt größer ausfallen sollte ist zwar klar, aber wäre es markant?

Da fand ich das Video ziemlich beeindruckend:

 
Stimmt, wobei eine zusätzliche Analyse am PC aussagekräftigerwäre als eine subjektive Einschätzung. Mich würde auch interessieren wie groß der Unterschied ausfällt wenn man zum Beispiel ein Profil mit einer Gitarre erstellt, dann die Gitarren tauscht und danach Kemper vs den Amp spielt. Das der Unterschied jetzt größer ausfallen sollte ist zwar klar, aber wäre es markant? Da fand ich das Video ziemlich beeindruckend:

Gerade das Video finde ich persönlich nicht sonderlich beeindruckend, das ist aber schon an anderer Stelle mehrfach disktuiert worden.
Zur Klarstellung, die Gitarre spielt beim Profiling keine Rolle. Es wird nicht die Gitarre geprofilt oder der Pickup. Das Refining ist eine Art zusätzliches Matching Verfahren, dass dazu dient ein Finetuning zwischen Profil und Amp durchzuführen und vermutlich über eine Art Differenzbildung funktioniert. Es stellt aber nicht den Sound auf die Gitarre ein oder sowas. Tauscht man die Gitarre hat man den gleichen Effekt als würde man die Gitarre vor dem Amp tauschen. Man kann auch ein Profil erstellen ohne jemals eine Gitarre an den Amp anzuschließen, ob das nun Sinn macht oder nicht, für den gesamten Profiling Prozess ist es nicht notwending eine Gitarre dabei zu haben.
 
Ohne Werbung machen zu wollen, aber ein Anbieter von Kemper-Profilen bietet beispielsweise diesen Service an, um die Profile näher an die individuelle(n) Gitarre(n) anzugleichen, mit denen sie später verwendet werden sollen.
 
Stimmt, wobei eine zusätzliche Analyse am PC aussagekräftigerwäre als eine subjektive Einschätzung.
Aus technischer Sicht ist eine Analyse am PC vielleicht sinnvoll, ich halte so etwas in diesem Fall aber für irrelevant. Solange es als Spieler subjektiv passt ist es doch egal, ob der PC da irgendwelche (wohl nicht praxisrelevanten) Unterschiede feststellt.
Wenn sie relevant sein sollten, wird man das auch ohne PC merken.
 
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nicht ohne Grund gibt es den schönen Satz: wer misst, misst Mist :D
ich habe schon so unterschiedliche 'Wellenformen' gesehen, die auf's Haar gleich klangen, dass ich's nicht glauben wollte...
 
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Genau. Der Vergleich wäre natürlich viel aussagekräftiger, wenn man unterschiedliche Boxen (und möglichst noch Gitarren) verwendet hätte. :rolleyes:

Du hast das Posting leider ganz und gar nicht verstanden. Besonders, wenn frei aus dem Zusammenhang zitiert wird, entspricht das keiner wirklich rühmlichen Leistung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann hilf mir doch bitte auf die Sprünge, damit ich künftig deinen Anforderungen an Rühmlichkeit entsprechen kann?
 
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Ich vermute solange Kemper in seiner Modelling/Profiling Nische bleibt wird es niemanden stören.
Sollten sich die Kemper Verkaufszahlen aber irgendwann negativ bei den großen Herstellern bemerkbar machen, kann ich mir vorstellen, dass der Laden einfach von Fender, Marshall usw. aufgekauft wird.
Auch sollte es für die Hersteller möglich sein, die eigenen Modelling Sachen zu perfektionieren und Kemper einfach über den Preis plattzumachen.

Persönlich hat so ein Kemper Teil für mich mindestens 30 Knöpfe zu viel, so rein optisch meine ich.

Edit: So sehr ich die Videos von Rob und Captn mag, als Koryphäen in Blindtests haben sie sich noch nie hervorgetan. Die lagen ja schon div. Male daneben, was vielleicht auch mittlerweile für die Qualität der "Kopien" spricht.
Mich würde mal ein Blindtest zwischen teuer und günstig interessieren, sowas in der Art von Fender Mustang vs. Kemper/Axfx. Ich glaube nämlich, dass wenn man beide durch dieselbe Box/speaker Kombination jagt, der Vergleich auch schon schwierig wird. Die ganzen günstigen Modeller fallen m.M. nach Soundmäßig nur durch die verwendeten Billigcabs und Speaker ab, nicht so sehr durch die Modellingtechnik.
 
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Sollten sich die Kemper Verkaufszahlen aber irgendwann negativ bei den großen Herstellern bemerkbar machen, kann ich mir vorstellen, dass der Laden einfach von Fender, Marshall usw. aufgekauft wird. Auch sollte es für die Hersteller möglich sein, die eigenen Modelling Sachen zu perfektionieren und Kemper einfach über den Preis plattzumachen.

Ich glaube, da verwechselt du etwas. Der Kemper ist ja gerade kein "normaler Modeller", sondern ein "Profiler", d.h. sein Hauptzweck besteht darin, real existierende Setups (Amp und ggf. Pedale, Boxen, Mikrophonierung und Örtlichkeit) abzubilden. Genau darin unterscheidet er sich ja ganz grundsätzlich von anderen Modellern, wo der Hersteller dem Kunden x Amps, x Effekte, x Boxen usw. anbietet und ihm dadurch einen - wenngleich oft sehr weiten - Rahmen steckt, innerhalb dessen er experimentieren kann. Der Kemper hingegen erstellt auf Wunsch unkompliziert und in hoher Qualität eine Abbildung dessen, was tatsächlich vorhanden ist. Dass man den Kemper auch als eine reine Profil-Abspielmaschine, die mit den höchstwertigen Modellern mithält, verwenden kann, ist ja lediglich ein angenehmer Nebeneffekt (und die entsprechenden Kunden müssen dann auch bereit dazu sein, einen beachtlichen Preis dafür zu bezahlen).

Ich glaube kaum, dass Marshall oder Fender diese Firma "einfach mal so" kaufen könnten. Ich weiß nicht genau, wie Fender seine Mustangs gemacht hat, aber Marshall arbeitet ja nicht ohne Grund mit einem Fremdanbieter zusammen (Marshall erhält dadurch vermutlich vergleichsweise günstig eine akzeptable Modelling-Reihe, Softube dafür den Prestigegewinn, quasi die "offizell abgesegneten" digitalen Marshall-Reproduktionen anbieten zu können). Wenn die wirklich das Gefühl hätten, sich vom Kemper-Kuchen ein lohnendes Sück abschneiden zu können, dann wäre das Erstellen und der Verkauf "offizieller" Profile ein wesentlich überschaubarer Weg. Dazu haben sie das Know-How, die Connections und Vertriebskanäle - und ich könnte mir vorstellen, dass es genug Leute gibt, die aus vielleicht ethischen Gründen Wert darauf legen würden, ihre Profile vom Amp-Hersteller zu kaufen, weil sie wissen, dass der damit auch sein Geld verdient. Den Kemper aber "über den Preis" mit günstigen Modelling-Amps "plattzumachen", funktioniert nicht, weil die Käuferschichten vollkommen andere sind.
 
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: So sehr ich die Videos von Rob und Captn mag, als Koryphäen in Blindtests haben sie sich noch nie hervorgetan.

sehe ich genau so. Man darf halt nicht vergessen, das sind eben am Ende doch Verkäufer und die wollen verkaufen, heute das morgen das.

Da werden manchmal Sachen als super angepriesen, wo wir alle wissen, dass es nicht so ist.
Gibt es ein Beispiel vom Session- Olli mi dem Marshall MG, der klang in seinem Video wie ein Top Marshall Röhrenamp ( klingen übrigens eigentlich alle bei ihm so ).

Wenn ich den Vergleich nicht selbst gemacht oder dabei war, gebe ich da nicht allzu viel drauf, man weiß ja auch gar nicht, was da noch so alles im Hintergrund werkelt.
Soll jetzt nicht heißen, das die Kemper schlecht sind, jeder wie er will.
 
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der Kemper ist ein (ganz normaler) hochwertiger Modeller, der über eine Methode verfügt, die Parameter des Modells selbst zu ermitteln.
Der Rest ist rein technologisch 0815... mit 2 Besonderheiten:
die langjährige Erfahrung mit Motorola DSPs hat zu einer sehr guten Software-Basis geführt, die zudem den Vorteil besitzt, nur 'in house' gelesen werden zu können.
Das lässt sich nicht mal eben im Vorbeigehen kopieren - und schon gar nicht direkt auf eine andere Architektur übertragen.
Bei Fractal Design gelten diese beiden Punkte sinngemäss ebenfalls (TigerSharc DSPs).
Das sichert beiden Anbietern eine gewisse Exklusivität und imho fühlen die sich in ihrer Nische gar nicht mal unwohl. Viel bringt nicht immer auch viel Ertrag ;)

Wenn Profile ausgetauscht werden können, dann werden sie auch kopiert.
Das ist definitiv kein Geschäftsmodell.

cheers, Tom
 
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Da werden manchmal Sachen als super angepriesen, wo wir alle wissen, dass es nicht so ist.
Gibt es ein Beispiel vom Session- Olli mi dem Marshall MG, der klang in seinem Video wie ein Top Marshall Röhrenamp ( klingen übrigens eigentlich alle bei ihm so ).

Zudem hört auch jeder anders, was auch ein Punkt ist, dass den Kemper bzw. Hi-End Modeller wohl ewig polarisieren lässt. Durch die unter Musikern verbreiteten unterschiedlichen Geschmäcker werden auch Amps, die in der einhelligen Meinung "suboptimal" waren (z.B. ENGL Fireball, Marshall JCM2000, MG, H&K Matrix/Tubemeister 18) gekauft und konsumiert. Was ja nicht heißt, dass die jeweilige Person, die solch einen Amp konsumiert, nen schlechten Geschmack hat.

Genauso verhält es sich bei Profilern, Modellern und allerart Gerätschaften, die bestimmte Dinge eben "emulieren" sollen. Manch einer hört halt keinen Unterschied und genauso wird man genug Anfänger&Fortgeschrittene an einen Marshall MG mit einer guten 4x12 setzen können und das Teil als "supergeil" bezeichnet kriegen. Jetzt kommt aber noch dazu, dass Kemper und Konsorten keine "schwarzen Schafe" im Produktportfolio sind sondern rein objektiv betrachtet schon echt nahe rankommen bzw. das Original nahezu perfekt kopieren können. Einer wird evtl. was raushören...der andere halt nicht.
 
die in der einhelligen Meinung "suboptimal" waren (z.B. ENGL Fireball, Marshall JCM2000, MG, H&K Matrix/Tubemeister 18) gekauft und konsumiert. Was ja nicht heißt, dass die jeweilige Person, die solch einen Amp konsumiert, nen schlechten Geschmack hat.
Nu mach ma halblang ;)
 
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Nu mach ma halblang ;)

Hab ich den Joke nicht verstanden oder gings um die Marshall MGs :)? Die erste Serie hat ja - auch in meinem Bekanntenkreis und nicht zu unrecht - nicht allzu wohlwollende Kritik bekommen ;)
 
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Manch einer hört halt keinen Unterschied und genauso wird man genug Anfänger&Fortgeschrittene an einen Marshall MG mit einer guten 4x12 setzen können und das Teil als "supergeil" bezeichnet kriegen.

es geht ja auch nicht ob gut oder schlecht, auch nicht um die MG, das entscheide ja immer noch ich als Käufer. Es geht darum, dass in solchen " Produkt- oder Vergleichsvideos " immer irgendwie geschummelt wird. Man sieht bei den Videos fast nie was da noch so alles auf dem Boden rumsteht, oder ob überhaupt über das Gerät gespielt wird, oder es wird nachbearbeitet, oder, oder.
Ob die MG Serie gut oder schlecht ist, sei ja auch noch dahin gestellt, in dem Video klang die jedenfalls wie ein JCM 800, oder der JCM 900 klingt super fett, oder, oder.
Wie gesagt, hat alles seine Daseins Berechtigung, aber solche Videos sind, für mich, nichts wert.
Und nochmal, ich möchte hier den Kemper nicht schlecht reden, wem sein Ding das ist, bitteschön. Was mir hier manchmal missfällt, ist das die Bedienung hier stellenweise als einfach hingestellt wird und ich finde das Ding ist ganz schön kompliziert. Auch diese vor eingestellten Rigs sind eher ähnlich, genau wie die Presets von Boss GT und Konsorten.
Mich erinnert der Kemper auch irgendwie immer an mein uraltes Kofferradio aus den 60- igern, womit ich so auf dem Arm rumgelaufen bin und die " großen 8 von Radio Luxenburg " mit Thomas Gottschalk gehört habe;)
 
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Nachdem ich den Thread jetzt endlos verfolgt habe, gebe ich auch mal meinen Senf dazu... :D

Hier wurde ja schon viel pro und kontra diskutiert (wie in einigen anderen Threads zu vor auch) und im Endeffekt läuft der ganze Thread wieder auf das gleiche Ergebnis raus: nämlich gar keines ;)

Ich selbst möchte weder meine "echten" Amps (kann den Begriff mal jemand sauber definieren, wei auch ein Kemper ist ein Amp auch wenn er nicht sehr klassisch aussieht *lach*) oder besser Röhrenamps missen als auch meinen Transistor. Diese Amps haben ihren eigenen Charme und inspirieren mich beim spielen. Tun das Modelling-Lösungen (unabhängig, ob Axe FX, Kemper oder was auch immer) auch? Natürlich, nur anders!

Das sehr oft hervorgebrachte Spielgefühl ist mit einem Kemper sicherlich nicht anders, wenn ich den Kemper ohne Cabsim mit Endstufe in ein Cabinet jage (egal ob Kemper in der Power-Variante oder separater Endstufe). Mit der jetzigen Softwareversion ist das Spielgefühl nahezu identisch und wenn ich einen geilen AC30 Sound zum Beispiel habe, inspiriert mich das genauso, als wenn ich mein echtes Vorbild anschließe.
Stört mich die Optik einer Modellinglösung auf der Bühne? Sicher nicht ... Meist sieht man auch meinen Amp nicht auf der Bühne oder wenn überhaupt, dann nur als kleine Notiz ganz weit hinten am Rand versteckt, da ich für mich (und wir in der Band) entschieden habe, dass ich mit Gitarrensound nicht den ganzen Bühnensound zubraten will. Also muss der Amp wenn möglich von der Bühne weg und es wird bei mir InEar genutzt. Der Sound und das Spielgefühl über InEar ist sowieso komplett anders, als der "amp-in-the-room-sound". Und mal ehrlich: auf der Bühne habe ich "besseres" zu tun, als mich selbst am Anblick eines aufgestellten Marshall-Fullstacks "aufzugeilen"; da will ich einfach eine super Show und geile musikalische Performance für das Publikum hinlegen und nicht nur mit meinem Fullstack (oder was auch immer) protzen.

Ist der Kemper praktischer im Live-Betrieb, im Studio oder zu hause? Sicherlich, aber ist auch wieder von der Situation abhängig!
Wenn ein Amp auf der Bühne abraucht, steht man ziemlich dumm da, besonders wenn man teures Vintage-Gear verwendet. Da findet man nicht einfach mal so schnell Ersatz, da der Sound nicht so einfach mit anderem Ersatzgerätschaften reproduzierbar ist. Klar kann man bei einem anderen Amp schnell mal mit ein paar kurzen Drehungen am EQ und Nachjustierungen am eigenen "Stressbrett" sehr schnell brauchbare Sounds finden und den Gig irgendwie wuppen. Aber sicherlich kennt jeder, der diese Erfahrung mal machen musste dennoch das Gefühl nach dem Gig, dass es einfach nicht so "geil" war wie sonst. Da hat der Kemper und andere Lösungen einfach einen riesigen Vorteil: der gewünschte Sound ist immer wieder reproduzierbar. Deswegen steigen ja auch viele Musiker so gerne auf Kemper und Konsorten um und die Profimusiker haben dann teilweise gleich zwei von den Kemper Toastern (oder Rackversionen) mit auf Tour, um eben für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Mit "echten" Amps ist das leider nicht so einfach, da man sicherlich nicht so einfach zwei gleiche Amps finden wird (selbst aus der selben Baureihe) die identisch klingen. Das macht aber wiederum schon den Charme alter Amps aus. :D
Im Studio ist mir persönlich das Original auch lieber als die Kopie. Allerdings in der heutigen Zeit wo Studiozeit einfach sehr teuer zu bezahlen ist, kann man sich kaum noch erlauben (vor allem wenn man nicht im Vollprofibereich im Studio ist), sich so viel Zeit zu nehmen, um einen Amp plus Cabinets im Recording-Room perfekt zu positionieren, die richtige Auswahl an Mikros mit Positionierung zu finden usw usw usw... Wenn man dann auch noch mehrere Amps und Cabinets für eine komplette Albumproduktion benötigt, dann wird alleine das Aufnehmen der Gitarrenspuren extrem teuer. Hier machen die Modeller (egal ob Kemper, Softwarelösung oder was auch immer) eben einen sehr geilen Job. Wenn man sich beispielsweise mit einem kemper oder einem Axe zu Hause schon viel Zeit nimmt um sich wirklich qualitativ hochwertige Sounds zu bauen, dann kann ich anschließend ins Studio gehen, Steck nur noch zwei XLR-Kabel an und ab geht's ohne vorher Stunden in Positionierung und Mikrofonierung zu stecken die von der Zeit her auch bezahlt werden müssen ohne überhaupt eine einzige brauchbare Aufnahme getätigt zu haben. Und selbst über Reamping dauert es mit echten Amps durchaus länger. Wenn man allerdings wie ich (da kann ich wirklich glücklich sein) einen eigenen Amp fest im Studio eines Freundes positioniert hat, der da immer steht und die Mikrofonpositionierung bekannt ist, dann nehme ich natürlich meinen Amp ;)
Zuhause gewinnen für mich die Modellinglösungen schon alleine deshalb, dass ich diese auch bei minimalst Lautstärken verwenden kann ohne Soundeinbuße zu haben. Da reagieren Röhren- oder Transistoramps schon etwas empfindlicher. Aber nicht weil die Amps leise nicht gut klingen, sondern weil einfach ein Gitarrenspeaker ein gewisses Level braucht um mal "in Fahrt zu kommen". Wer da nicht alleine im Wald ohne Nachbarn lebt, oder sehr tolerante Nachbarn hat, hat da ganz schnell mal schlechte Karten. Die Erfahrung haben wir sicher auch schon alle mal gemacht.

Auch auf Grund der ganzen Vorteile von Modellinglösungen, möchte ich nach wie vor Röhren- oder Transistortechnik in der Gitarrenwelt nicht vermissen, auch wenn diese Technik eigentlich viele Jahrzehnte alt und wenn wir ehrlich sind auch überholt ist. Vielleicht ist es wirklich eine Art von Faszination oder Magie die ein schöner Röhrenamp zum Beispiel auf uns als Gitarrenspieler zu übermitteln vermag. Wer weiß?

In dem Test von Andertons sollte ja im Prinzip nur die Soundqualität und das Spielgefühl gewertet werden. Gut das Spielgefühl lässt sich natürlich in einem YT-Video nicht vermitteln, aber das der Sound einer Modellinglösung heutzutage wirklich kaum mehr vom Original zu unterscheiden ist, wurde doch eindrucksvoll demonstriert. Und letzten Endes geht es doch wie immer nur um den Sound. Wenn jemand mit dem Sound eines Orange, HiWatt, Marshall, (usw) eines bestimmten Cabinets und ein paar ausgewählten Bodentretern glücklich ist, dann ist doch alles gut :great:
Klar fand ich die Formulierung des Captains auch sehr unglücklich gewählt zu sagen, dass die jetzigen Soundmöglichkeiten eines Kemper, Feedbackverhalten, Spielgefühl usw alte Röhrenamps überflüssig macht. Ich denke aber, dass er damit einfach nur ausdrücken wollte, dass die digitale Nachbildung von bekannten und dem Ohr gefälligen Sounds mittlerweile wirklich den Stand der Technik erreicht hat, dass man nicht mehr zwingend auf Amp xy zurückgreifen muss, sondern auch ruhig mal zur Modellinglösung als wirklich gleichwertige adäquate Alternative greifen kann. Vor ein paar Jahren sah das ganze eben noch ganz anders aus. Für was man sich selbst entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich selbst verwende beides, "Oldschoolbesteck" und Modellinglösungen und bin mit keiner Lösung mehr oder weniger zufrieden, sondern genieße Vorzüge als auch nachteile die alle Lösungen mit sich bringen. :)

Ich würde nur denjenigen, die sich konsequent ohne fundierte (!!) Erfahrungen, gegen Modellinglösungen aussprechen mal ans Herz legen, wirklich mal den Blick über den Tellerrand hinaus schweifen zu lassen. Verwendet mal eine hochwertige Modellinglösung (von mir aus auch gerne mit einem echten Cabinet und einer Endstufe, wenn es unbedingt um den Amp in the room Sound geht) über einen gewissen Zeitraum im direkten Vergleich zu herkömmlichen Amps und man wird 100% feststellen, dass der Unterschied im Spielgefühl als auch im Sound wirklich nicht mehr vorhanden ist (außer vlt in einer minimalsten Nuance, die aber auch zwei Amps des gleichen Typs im direkten A/B-Vergleich mit sich bringen). Und wenn es wirklich nicht passt, dann ist es eben so, aber zumindest ist man um eine echte Erfahrung reicher und man redet nicht nur kategorisch neues schlecht, wozu wir Gitarristen (leider) gerne auch mal dazu neigen.

Wow .. viel mehr Text als ich eigentlich wollte, aber was solls!? :ugly:
 
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das sind eben am Ende doch Verkäufer und die wollen verkaufen

Aber ist es da nicht vollkommen kontraproduktiv den Kemper oder andere Modeller anzupreisen?
Klar gibt es bestimmt Leute, die sich das Ding zusätzlich zu einem Haufen Amps kaufen, aber die meisten wohl eher nicht.
Ich denke viele kaufen sich dann eben nicht mehr den 5. Röhrenamp sondern greifen lieber auf Profile zurück.

Da wäre es doch praktischer zu sagen, dass nur Röhre gut ist, damit wir Gitarristen auch weiterhin 1,2,3,4...100 Röhrenamps rumstehen haben ;)
 

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