Buch zur Musiktheorie: Ich möchte improvisieren können für Band-Lieder

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JanHe
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Hallo!

Ich weiß fast gar nichts über Musiktheorie, obwohl ich nun schon einige Jahre Klavier spiele. Nun bin ich in eine Behindertenband eingeladen worden (da spielen auch 3 Nicht-Behinderte :p) und dafür habe ich, wie üblich, bloß Tonart-Noten bekommen (sagt man das so? Nicht einmal das weiß ich …). Die sind alle total locker drauf und man erwartet nicht viel von mir, daher ist das alles nicht so dringend, aber ich würde schon gerne ein bisschen virtuoser als bloße 3er-Akkorde spielen, denn technisch bin ich schon fortgeschritten.

Meine Sorgenfelder zusammengefasst:

– Wenn ich diese Tonart-Noten (o.ä., also , F#¯, C, D etc.) bekomme, ist meine einzige Reaktion, mit drei Fingern in der rechten oder linken Hand (die andere bleibt dann jeweils »hängen« oder klebt am Lautstärke-Regler, damit ich nicht so auffalle :D) entweder einigermaßen zum Rythmus oder in regelmäßigen Abständen die Töne anzuschlagen. Das Umstellen (»Inversion« sagt man, meine ich) beherrsche ich natürlich …
– Wie begleite ich die spielende Hand?
– Wie begleite ich ganz ohne Noten, spontan? (Ergibt sich dann wohl, wenn ich die beiden vorigen Problemfelder einigermaßen beherrsche.)

… das ist halt die Grundproblematik, das Arrangieren kann dann ja immer weiter ausgefeilt werden, wie man z.B. bei den Cover-Versionen von berühmten Pop-Songs auf YouTube sehen/hören kann.

Ich lerne gerne bzw. lieber mit Büchern als mit Videos … könnt Ihr mir da etwas empfehlen? Falls es da nichts in einem Band zusammengefasst gibt, gerne auch mehrere. Momentan habe ich Willy Schneiders »Was man über Musik wissen muss: Musiklehre für jedermann«, aber das ist extrem knapp geschrieben, sehr dünn das Buch … etwas ausführlicher wäre schön.

Über Vorschläge würde ich mich sehr freuen!

LG,
Jan
 
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Hallo,

die Grundlagen werden in diesem Buch sehr schön vermittelt:

https://www.amazon.de/gp/product/39...7-1d6e-42de-9c12-dadc030ae13c&pf_rd_i=Desktop

Liedbegleitung kann ich empfehlen:
https://www.amazon.de/Song-Playing-...8&qid=1474547755&sr=1-1&keywords=song+pattern
Für das "relativ" schnelle draufschaffen von Begleitmustern, ähnlich wie bei einer Gitarre.

Und:
https://www.amazon.de/KLAVIER-erste..._16?ie=UTF8&psc=1&refRID=AMAVQ6B8GT6VSGZHJM42

Für die Liedbegleitung mit tiefergehenden Erklärungen.

Viel Spaß!
 
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Abgesehen von der Literatur könnte ich die noch folgende Tips geben.

Du kannst zB. als Begleitung für einen Sänger einfach in der Linken hand den grundton und in der rechten den Akkord heranziehen und das ganze dann rhytmisch gestalten.

Wenn du in der rechten hand die melodie spielst kannst du in der linken hand den Akkord greifen.

oder du spielst auch wiederum mit der linken hand den grundton und in der rechten den akkord und die Melodienote sozusagen als höchsten ton.

Ich habe mir in bezug auf pop, rock piano und begleitung viel von Elton John und billy joel angeschaut.
 
Wenn du an sich schon Klavierspielen kannst, und mit den theoretischen Grundlagen soweit vertraut bist, dann brauchst du die Harmonielehre eigentlich nicht mehr unbedingt (wobei der Haunschild trotzdem ein gutes Buch ist, was man als Pianist mal besitzen sollte). Wenn dir zu den Tonarten die passenden Skalen und Tonvorräte noch nicht geläufig sind, dann wäre das allerdings auch meine Empfehlung.

Da es im Moment erstmal an Begleitpatterns und "Ideen" für eine Erweiterung des Akkordspiels zu fehlen scheint, ist (auch zum Selbsstudium) "Rock Piano" von Jürgen Moser ein guter Einstieg:

Dies hier kenne ich zwar nicht selbst, aber es ist häufiger empfohlen worden:


Von der Reihenfolge würde ich sagen, solltest du mit einem solchen Workshop-Buch (da gibt es auch noch etliche mehr...) starten, da kommt man in kurzer Zeit zu einem Ergebnis. Natürlich werden Skalen und Harmonielehre dort auch behandelt - wenn auch nicht so gründlich wie im Haunschild. Der wäre dann was, wenn man die ersten Schritte in Richtung Improvisation gemacht hat und dem Ganzen etwas mehr "Würze" verleihen möchte.
 
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Das Nonplusultra an Improvisation kann man hier bestaunen.

 
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Absolut Hörer. Das giltet nicht.
 
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Abgesehen von der Literatur könnte ich die noch folgende Tips geben.

Du kannst zB. als Begleitung für einen Sänger einfach in der Linken hand den grundton und in der rechten den Akkord heranziehen und das ganze dann rhytmisch gestalten.

Wenn du in der rechten hand die melodie spielst kannst du in der linken hand den Akkord greifen.

oder du spielst auch wiederum mit der linken hand den grundton und in der rechten den akkord und die Melodienote sozusagen als höchsten ton.


Hallo Jan,

Du hast im Klavier-Bereich des Boards nachgefragt und entsprechende Antworten bekommen.

Wenn Du die Band-Keyboarder fragst, machst Du alles richtig, wie du es eingangs beschrieben hast. In einer Band reichen dreistimmige Akkorde, oft sogar eine Quinte oder Quarte (z.B. mit einem Orgelsound), und dann rhythmisch gestalten. Vielleicht einen kleinen Schlenker aus der Blues-Skala einbauen. Dafür hast du aber auch schon gute Literatur-Tips bekommen, ev. noch Tim Richards Blues Piano (https://www.amazon.de/Blues-Piano-Klavier-Richards-Tim/dp/B0001YVY4G)

Mach bloß nicht den Fehler, den alle Klavierspieler anfangs in der Band machen, und spiele beidhändig. Und bloß nicht den Grundton - womöglich noch oktaviert - reinhauen, das macht der Bassist. Wenn man Anfänger-Bands hört, klingen die oft so mulmig-matschig. Das passiert, wenn alle im Bereich der Mitten volle Akkorde spielen. Gitarristen spielen gerne ihre Power-Chords mit Verzerrer oder zumindest Akkorde, wo sie alle Seiten anschlagen. Da soltest du dich dann um die höheren Bereiche - vielleicht ein Pad-Sound - kümmern oder so was wie Bläser-Einwürfe.

Das von oskopik geschilderte Vorgehen würde ich lediglich für Balladen, wo das Klavier dominieren darf, empfehlen.
Allerdings manche Gitarristen spielen nur kleine Licks oder hohe funkige Akkorde, da ist der Platz in der Mitte dann frei, ich nehme sehr gerne Rhodes-Sounds, die kann man schön stehen lassen...

Viel lernen kann man letztlich auch von den Jazz-Musikern, da ist eine Regel: Grundton und Quinte kann man getrost weglassen. Für den Pop-/Rock-Bereich kommt man allerdings mit einfachen Akkorden und ihren Umkehrungen sowie der Pentatonik/Blues-Skala schon sehr weit. Im Pop ist auch sehr nett die Verwendung der None bzw. tatsächlich als Sekunde gespielt, macht den Akkord allerding auch sehr "voll". Einfach rumprobieren, richtig oder falsch gibt es nicht, und es braucht auch etwas, bis man seinen eigen Stil entwickelt hat, andererseits liegt darin auch der Reiz, dass jeder etwas anders spielt oder auch auf neue Ideen kommt.

Auch wenn du gerne Bücher liest, man kommt am vielen Hören (und dabei gezieltem Hinhören) nicht vorbei. Mir hat viel geholfen bei Genesis genau hinzuhören, bei manchen Stücken spielt das Keyboard nur ganz wenige Töne...

Gruß, Wo.
 
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Mir hat viel geholfen bei Genesis genau hinzuhören, bei manchen Stücken spielt das Keyboard nur ganz wenige Töne...

OT:
Wobei ich als alter Genesis-Fan ergänzen muss, dass der gute Tony Banks - insbesondere in der Progressive Phase in den 1970ern - auch äußerst virtuose Begleitpatterns und ausufernde Keyboardsoli beigesteuert hat, welche sich z. T. nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln lassen...:D

OT Ende
 
Buchempfehlungen kann ich dir nicht geben, ich habe zwar z.B. das erwähnte Rockpiano, habe damit aber bisher nicht wirklich viel gemacht.
Ich war aber vor kurzem bei einem Bandworkshop wo eine Veranstaltung zu einem ähnlichen Thema gab, nannte sich da "Find your Part". Es ging darum sich als Keyboarder/Pianist (oder auch Gitarrist) einzubringen wenn alle wichtigen Parts bereits abgedeckt sind, z.B. Bass/Schlagzeug steht, Gesang sowieso und die Rhythmusgitarre spielt die Akkorde. Der Ansatz war dann die Pentatonik zu verwenden (der Dozent meinte er nimmt meistens die Mollpentatonik, Tonmaterial ist ja das Gleiche, oder manchmal auch die Mollpentatonik eine Quinte drüber). Soweit ist das ja auch schon von der Impro für Solos bekannt, allerdings sollte es hier eben nicht fürs solieren verwendet werden, sondern für kleine, einprägsame Motive aus wenigen Tönen, die man über verschiedene Akkorde des entsprechenden Songteils spielen konnte. Damit das ganze nicht zu auffällig wird sollte man schauen dass man es nicht zu sehr ins Zentrum stellt und dann spielt wenn sonst vergleichsweise wenig gespielt wird. Also z.B. eher im hinteren Teil des Taktes als auf die 1 oder dann wenn gerade nicht gesungen wird. Zu hören wohin sich die aktuellen Akkorde auflösen kann dabei nicht schaden ;).
Mir hat der Workshop jedenfalls sehr geholfen und ich hoffe dass ich den Grundgedanken einigermaßen wiedergeben konnte. Im Workshop wurde das ganze dann mit Praxisbeispielen zum Mitspielen (Zusammenspiel Gitarre/Klavier) etwas anschaulicher gemacht.
 
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