Kork wann fetten, davor oder danach?

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Mozartkugel
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Hallo,

wollte mal fragen, ob ihr vor dem Spielen einfettet oder nach dem Spielen? Was macht mehr Sinn? Bislang habe ich nach dem Spielen gefettet, weil ich am nächsten Tag gleich durchstarten möchte und weil meine Finger dann beim Start auch nicht verschmiert sind.

Ich muss den Kork meiner (neuen) Klarinette leider oft schmieren, weil sich die Teile sonst nur sehr schwer zusammenstecken lassen.

Gruß
 
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Normalerweise muss man den Kork nur selten fetten, und zwar dann, wenn ein "knirschendes" Geräusch zwischen Zapfen und Kork entsteht. Falls das der Fall schon beim Zusammenbau sein sollte, ist es sicherlich von Vorteil, das schon vor dem Zusammenbau zu tun.

Tägliches Fetten oder so ist nicht nötig - ganz im Gegenteil kann es auch schaden, wie von FAQ von Moeck (für Blockflöten):
(http://www.moeck.com/de/blockfloeten/zubehoer-service/pflegehinweise/die-taegliche-pflege.html)

Damit der Zapfenkork seine Funktion als „Puffer“ zwischen zwei Flötenteilen langfristig erfüllen kann, braucht er immer wieder Erholung vom Druck, der auf ihm lastet. Es ist also notwendig, die Flöte nach dem Spiel auseinanderzunehmen, damit auch der Kork austrocknen kann und wieder in Form kommt. Viele Spieler glauben, dass sie ihrem Kork eine Wohltat erweisen, wenn sie ihn regelmäßig einfetten. Das ist nicht so! Der Kork selber braucht keine andere Pflege als oben beschrieben. Das der Flöte beigelegte Fett ist nur dazu da, die Flöte leichtgängiger zu machen, wenn die Zapfenverbindung einmal zu stramm wird. Holz ist ja ein veränderlicher Werkstoff, und so kommt es manchmal zu leichten Verziehungen, die sich dadurch bemerkbar machen, dass die Flöte nicht mehr leicht genug zusammengesteckt und auseinandergenommen werden kann. In einem solchen Fall, und nur dann, sollte man den Zapfenkork leicht (!) einfetten, damit die Verbindung wieder „flutscht“. Zu häufiges und zu starkes Einfetten führt dazu, dass sich die Klebeverbindung zwischen Zapfen und Kork löst. Der Kork muss dann erneuert werden.


Bei einer neuen Klarinette ist der Kork noch unverbraucht, so dass die Instrumententeile noch sehr stramm sitzen; das Fetten soll das Gleiten zwischen Zapfen mit dem Kork und dem Zapfenherz also "geschmeidiger" machen. Durch täglichen Gebrauch nutzt sich der Kork ab. ...Und immer schön mit einer vorsichtigen Drehbewegung, möglichst in der gleichen Richtung.

Das Instrument sollte man nach dem Spielen auseinanderbauen, um dem Kork Erholungspausen zu geben - andererseits kann es auch umgekehrt helfen, die Klarinette nicht immer auseinanderzubauen und an einem sicheren Ort zusammengebaut im Ständer stehen zu lassen; dadurch wird der Kork dann vermehrt zusammengedrückt.

Sollte es ständig zu viel sein, kann man auch etwas vom Kork vorsichtig (!) abschleifen, wie es der Blockflötenbauer Küng hier beschreibt (wieder von der Blockflöte, aber am Prinzip ändert sich ja nichts). Aber wie gesagt vorsichtig und nur wenig, denn der Kork soll ja auch noch nach längerem Gebrauch noch funktionieren:
http://www.kueng-blockfloeten.ch/cms/fileadmin/user_upload/FAQ/korkwebsite09_1.pdf
 
das fetten hat ja nichts mit dem spielen zu tun, sondern mit dem " zusammenstecken".

also erübrigt sich die frage!
 
Ich spiel zwar zZ leider nicht mehr Klarinette, aber aus meiner Sicht würde vor dem Spielen mehr Sinn machen, da dass Fett dann verhindern würde, dass der Kork Feuchtigkeit aufnimmt und sich ausdehnt.
 
interessant, werde in Zukunft vor dem Spielen fetten und die Klarinette auch mal zusammengesteckt lassen.
 
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wenn du googelst findest du eine Menge Tipps wie man seine Klarinette "richtig" pflegt, die Unterschiede dabei sind minimal und oft danach ausgerichtet wie häufig und wo die Klarinette gespielt wird.

Ich beschreibe mal was ich seit vielen Jahren mache und damit meiner Ansicht nach sehr gut gefahren bin.

Wenn ich die Klarinette aus dem Kasten nehme und zusammenstecke und dies gleich leichtgängig und geschmeidig geht, fette ich nicht, erst wenn mir der Widerstand zu groß erscheint greife ich zum Fett - so ein wenig Gefühl und Erfahrung gehört dazu.

Nach dem Spielen baue ich die Klarinette immer auseinander und ziehe den Wischer durch, wische mit einem Tuch die Zapfenaufnahme aus, da sammelt sich meist etwas Feuchtigkeit.
Schau auch danach, dass unter den Klappen/Polstern möglichst keine Tropfen hängen bleiben, falls doch sauge ich sie mit einem Küchentuch/Tempo weg.
Wische die Mechanik mit einem anderen Tuch ab.

Ich lege die Teile dann in den Kasten, so dass Luft dran kann, den Kasten auf keinen Fall schließen. (Bin ich außer Haus, Konzert o ähnliches, transportiere ich sie natürlich im geschlossenen Kasten, mache ihn aber zu Hause so schnell wie möglich wieder auf, damit die Klarinette trocken kann - nicht an die Heizung stellen). Ich lasse sie so 4-5 Stunden, brauche ich sie dann nicht gleich wieder wird der Kasten zugemacht.

In zusammengebautem Zustand steht sie bei mir nur in Spielpausen. Manche sehen das auch anders, ich mache es nicht.

Ein Wort zum Mundstück: nach dem Spielen mache ich das Blatt runter säubere es vorsichtig, wenn möglich unter fließendem Wasser, trockne es mit einem Küchentuch ab und stecke es in ein Blattetui.

Das Mundstück wische ich ab, auch hier wenn möglich lasse ich kurz Wasser durchlaufen aber kein heißes! gerade so lauwarm oder kalt, wische es dann trocken und es kommt in den Kasten.

Das Ganze ist mittlerweile bei mir zur Gewohnheit geworden und ich denke überhaupt nicht mehr darüber nach.


Grüße

atrofent
 
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Das ist auch ein ständiges Thema bei vielen Kids, die ihren Instrumenten nicht so recht die nötige Aufmerksamkeit widmen.

Die notorischen Nicht-Einfetter haben über kurz oder lang das Problem, dass der Kork zu stark austrocknet und dann seine Elastizität einbüßt. Die Folge davon ist, dass die Teile nicht mehr gut zusammenhalten und auseinander zu fallen drohen. So habe ich in der Vergangenheit erlebt, dass Schalltrichter abfallen oder sogar die Klarinette in der Mitte auseinander ging. Mal abgesehen davon, dass die Klarinette in sich wackelig wird.

Die notorischen zu-viel-Einfetter machen eine große Schmiererei, denn das überschüssige Fett wird nur weg geschoben, sammelt sich an den Zapfen- und Zapfenherz-Kanten und wird schließlich am ganzen Instrument verschmiert.
In solchen Fällen konnte ich auch schon beobachten, dass sich Korken gelöst haben.

Ich selber habe mir angewöhnt, stets vor dem Spielen eine winzige Menge Fett auf den Korken zu verreiben. Nur soviel, dass es sich gerade ein wenig geschmeidig anfühlt und sich das Instrument gut und ohne zu viel Kraft zusammen bauen lässt. Und auf jeden Fall so wenig, dass nichts verschmiert werden kann.

Bei neuen Instrumenten können die Korken schon mal unangenehm stramm sein. Nur in diesen Fällen würde ich das Instrument auch mal länger zusammengebaut stehen lassen damit sich die Korken etwas eindrücken können.
Vorher aber die Zapfen und vor allem Zapfenherzen sehr gut auswischen damit dort kein Wasser stehen bleibt. Und ausnahmsweise mal deutlich mehr einfetten. Sonst kann es passieren, dass am nächsten Tag die Teile nur mit großer Mühe auseinander gehen.
 
oje...wo fang' ich an?
Bei neuen Instrumenten ist es beileibe nicht etwa der Kork, der stramm sitzt, sondern primär die Zapfen, die teilweise fast etwas zu knapp passen. (hier tut sich zB Buffet hervor) Hier kann es helfen, wenn der nette Reparateur mit dem Sandpapier kurz und vorsichtig Hand anlegt.

Das Instrument zusammengesteckt lassen ist hier eher kontraproduktiv, die Zapfen wachsen zwar nicht gerade zusammen, aber durch die Feuchtigkeit quellen sie auf und können dann richtiggehend klemmen. Der Kork ist eigentlich nur dafür da, die Verbindung luftdicht zu machen, zumindest bei neuen Instrumenten. Ich für meinen Teil halte nichts davon, das Instrument zusammengesteckt zu lassen, um die Korken zu "konditionieren", das bringt nichts.

Lieber vor dem Spiel ganz wenig Fett auftragen und mit dem Kleinfinger einreiben. Nach ein paar Wochen kann man dann die Fetterei in immer grösseren Abständen machen - immer dann, wenns nicht mehr so flutscht wie gewohnt.
 
Vielleicht noch eine Info. Von oben nach unten wird das Zusammenstecken tatsächlich immer schlechter... mein Vandoren Mundstück flutscht super rein, hier müsste ich nicht so oft fetten. Die Birne geht auch relativ leicht auf das Mittelstück. Mittelstück und unteres Stück der Klarinette geht schon etwas strammer. Am schwerfälligsten geht der Becher auf das untere Stück der Klarinette.
 
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Vielleicht noch eine Info. Von oben nach unten wird das Zusammenstecken tatsächlich immer schlechter... mein Vandoren Mundstück flutscht super rein, hier müsste ich nicht so oft fetten. Die Birne geht auch relativ leicht auf das Mittelstück. Mittelstück und unteres Stück der Klarinette geht schon etwas strammer. Am schwerfälligsten geht die Birne auf das untere Stück der Klarinette.

Im Grunde logisch, da die Korkflächen von oben nach unten üblicherweise immer größer werden. Solange sich die Klarinette mit leichtem Einfetten zusammen bauen lässt ohne jede Gefahr des Verbiegens von Klappen finde ich das ganz o.k. so, auch wenn man etwas Kraft einsetzen muss. Wenn da etwas wackeln würde hätte man wirklich ein Problem.
Beim Zusammenbau von Ober- und Unterstück sollten die Hände das Oberstück oben und das Unterstück unten umgreifen. So besteht die geringste Gefahr, etwas zu verbiegen. Bei der Böhm-Klarinette muss man stets besonders aufpassen, die Klappenverbindung zwischen Ober- und Unterstück weder zu verbiegen noch den daran angebrachten Kork abzuscheren.
 
Es ist meiner Meinung nach einfacher dasHerz zu fetten als den Kork. Da der Kork rauh und saugfähig ist braucht man viel mehr Fett und das Fett dringt stärker in den Kork ein und kann die Verklebung lösen.
 
Es ist meiner Meinung nach einfacher dasHerz zu fetten als den Kork. Da der Kork rauh und saugfähig ist braucht man viel mehr Fett und das Fett dringt stärker in den Kork ein und kann die Verklebung lösen.

seltsamer Vorschlag

Grüße

atrofent
 
yes!

komme mir vor wie ein pennäler
 
Nun macht mal keine Wissenschaft daraus. Wenn ich bei meinem Klarinettenbauer mal eine neue Klarinette ausprobiere und er mir sie zusammen setzt, dann fettet er die Korken recht satt ein (die gehen natürlich auch noch besonders stramm im Neuzustand). Klar wird nachher das überschüssige Fett gut abgewischt damit nichts verschmiert.
Also "viele Wege führen auch hier nach Rom". Hauptsache, die Korken trocken nicht zu sehr aus, alle Teile halten gut zusammen, man muss nicht mit zuviel Kraft zusammenbauen und verschmiert sein Instrument nicht. So kompliziert ist es auch wieder nicht :great:.
 

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