Mehrteiliger Ahorn-Headstock

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mad-cap
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Hallo zusammen,

ich bin seit einigen Tagen im Beitz einer neuen Jackson Soloist SL2 pro series mit geöltem Ahornhals (Modell 2016).
Die Gitarre ist in Sachen Fertigung im großen und ganzen recht ordentlich. Lediglich eine Sache bereitet mir Bauschmerzen und ist meines Erachtens
für eine Jackson-Gitarre der pro-series ungewöhnlich.
Wie auf den Fotos zu sehen ist, besteht der Headstock aus 3 einzelnen (unterschiedlichen) Holzteilen, die teilweise eher unschön miteinander
verleimt wurden, An einer Stelle ist eine recht unschöne Nahtstelle. Sowas habe ich bei umlackierten Hälsen so noch nie gesehen.

Auf eine entsprechende Nachfrage beim Kundenservice nach Möglichkeiten eines entsprechenden B-Stock-Rabattes mit entsprechender
Fotodokumentation erhielt ich lediglich die Antwort, dass ein Rabatt nicht möglich ist. Eine Begründung hielt man nicht für notwendig.
Stattdessen wurden mir die Modalitäten zur Rücksendung erläutert.
Da mit die Gitarre aber grundsätzlich gefällt, würde mich mal interessieren, was die Kenner hier im Forum von dieser Konstruktion
halten:
Sind mehrteilige Ahorn-Kopfplatten usus, was macht das mit der Festigkeit und Schwingungsverhalten, oder ist so ein
"Murks" schlicht und einfach bad craftmanship und bei einer Gitarre der pro-series nicht akzeptabel.
Falls diese Form der Fertigung Standard ist, welchen Rabatt sollte man eurer Meinung bei einer wie in meinem Beispiel unschönen
Ausführung erhalten können ? Oder empfehlt ihr eher, die Gitarre in jedem Fall wieder zurück zu senden?

Vielen Dank für euren input!
Bin gerade recht ratlos!

LG
20161020_130732.jpg 20161020_131713.jpg
 
Eigenschaft
 
Das ist bei den Eishockeyschlägerhälsen eigentlich normal, das die Endteile angeleimt sind. Ansonsten wäre wesentlich mehr Holz nötig um einen Hals zu fertigen. Ist kein Qualitätsmerkmal. Gibt es auch bei teureren Gitarren.
 
Hallo Markus,

Danke für die Antwort!

Dass Hälse geschäftet sind, ist mir bekannt. Mir geht es aber darum dass der Headstock im Bereich
der Mechaniken zusätzlich aus 2 Komponenten verleimt wurde. Man erkennt es gut an der unterschiedlichen
Maserung und an diesem hässlichen "Riss", den man in der seitlichen Perspektive erkennt.

LG

Olli
 
Ist optisch kein Highlight aber mechanisch vollkommen OK. Von vorne siehts halt keiner.
 
Moin!

Das ist leider normal. Es gäbe sonst zu viel Verschnitt in der Herstellung.

Schau dir doch als Beispiel mal eine Gibson Les Paul an. Da sind seitlich immer zwei Stück Holz am Headstock angefügt. Und gerade solche Explorer ähnlichen Kopfplatten bräuchten ein sehr breites Stück Holz. Daher wird aufgeleimt und gut. Wie gut die Stücke dann miteinander harmonieren hängt vom Glück ab, wann wer welches Stück Holz zufällig miteinander verbindet.

Schicken Gruß,
Etna
 
Bei den breiten Headstock's - LP, Westerngitarre usw. - ist das in der Tat normal.. Die Gründe dafür hat Etna ja gut erklärt.. Bei Fender - artigen Headstock's habe ich das noch nicht gesehen, da sind selbst die günstigen Vertreter (Stagg, Johnson, HB usw.) immer einteilig gewesen... Der Stabilität tut das keinen Abbruch und was das "Schwingen" betrifft... hm... könnte man das wohl vernachlässigen... Wenn du also ansonsten mit der Gitarre zufrieden bist, solltest du sie behalten...
 
Danke für euren Antworten!

Ich überlege gerade, ob man diesen "Riss" seitlich am Headstock - weniger Riss, als unschöner Klebepunkt -
mit ner behutsamen Schleifmethode etwas "runder" bekommt, so ne Art Nassschleifen mit dieser 0000-Körnung.
Nur ne Idee ..... möchte in keinem Fall was verschlimmbessern!

LG
Olli
 
Rein von der Optik hätte ich so etwas eher bei Gitarren bis maximal 150 € erwartet. Verleimen darf man, aber dann sollte man optisch passende Stücke auswählen.
Wenn es nur um den Spalt geht, so könnte man ihn z.B. mit einer Holzpaste im passenden Farbton reparieren.
Ich habe z.B. einen neuen Warwick RB für 555 € gekauft, wo eine kleine Delle war. Die habe ich mit Holzpaste gefüllt und den Bass behalten, weil er mir ansonsten ganz gut gefallen hat.
 
Bei den breiten Headstock's - LP, Westerngitarre usw. - ist das in der Tat normal.. Die Gründe dafür hat Etna ja gut erklärt.. Bei Fender - artigen Headstock's habe ich das noch nicht gesehen, da sind selbst die günstigen Vertreter (Stagg, Johnson, HB usw.) immer einteilig gewesen... Der Stabilität tut das keinen Abbruch und was das "Schwingen" betrifft... hm... könnte man das wohl vernachlässigen... Wenn du also ansonsten mit der Gitarre zufrieden bist, solltest du sie behalten...
Ich habe eine (ich glaube frühe 90er) Korea Squier Strat, bei der der untere Teil angeleimt wurde. Das gibt es also auch. Häufig ist es aber glaube ich nicht.
 
Du kannst auch einfach (alter Tischler Trick) etwas Leim auf den "Riss" auftragen und dann verschleifen.. Der Holzstaub und der Leim gehen eine Verbindung ein, die man hinterher kaum noch sieht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe eine (ich glaube frühe 90er) Korea Squier Strat, bei der der untere Teil angeleimt wurde. Das gibt es also auch. Häufig ist es aber glaube ich nicht.
Ich will das gar nicht ausschließen, aber ich habe so etwas (bei Fender artigen) in den letzten 30 Jahren kaum - bis gar nicht gesehen..
 
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Dem Klang/Schwingen macht das praktisch gar nichts und die Festigkeit einer längs zur Faser verlaufenden Leimung ist auch kein Problem.
ESP/LTD verbaut z.B. überwiegend dreiteilige Hälse und da hört man auch nix negatives drüber. ;)
 
Moin!

Ich überlege gerade, ob man diesen "Riss" seitlich am Headstock - weniger Riss, als unschöner Klebepunkt -
mit ner behutsamen Schleifmethode etwas "runder" bekommt, so ne Art Nassschleifen mit dieser 0000-Körnung.
Nur ne Idee ..... möchte in keinem Fall was verschlimmbessern!

Ist es denn wirklich Riss? Wenn ja, kann man es beheben. Für mich sieht es aber eher nach einer Abschattung aus, weil dort das Stück Holz sehr dünn wird und dadurch darunter befindliches durchscheint. Aber du kannst das besser bewerten. Wenn sich der lack glatt anfühlt, ist es ja kein Riss, sondern leider eine optische Besonderheit. Aber ich kann mich auch irren. Ich sehe ja nur die beiden Bilder.

Rein von der Optik hätte ich so etwas eher bei Gitarren bis maximal 150 € erwartet.

Nanana... schon mal bei oben bereits erwähnten Les Paul auf die Rückseite der Kopfplatte geschaut? Da sehe ich immer drei Teile. Und wie gut die miteinander harmonieren ist reiner Zufall. Zudem hat Knaggs auch scheußlich hässlige Kopfplatten bei all seinen Strat ähnlichen Modellen. Da wird ein riegelndes Stück an einen schlichten Hals angeleimt und umgekehrt. Da fällt das aber auf wie Hulle! Das ist nicht markenspezifisch, leider. Als Taylor noch seine Kopfplatte verzahnt an den Hals leimte, sahen die Fugen zum Teil auch ziemlich schrecklich aus. Ein Stückchen Zahn weggebrochen und farblich unterschiedlich, usw... Ich könnte hier auch noch lange fortfahren.

Ich will das gar nicht ausschließen, aber ich habe so etwas (bei Fender artigen) in den letzten 30 Jahren kaum - bis gar nicht gesehen..

Bei mir ist es auch so. Aber da ist bereits genug von Fender aus gespart, weil keine Winkel mehr zueinander vorhanden sind. Das spart jede Menge Holz. Und selbst wenn man schäftet, kostet dies Zeit. Es ist einfach eine super günstige Konstruktion aus Fertigungssicht.

Du kannst auch einfach (alter Tischler Trick) etwas Leim auf den "Riss" auftragen und dann verschleifen.. Der Holzstaub und der Leim gehen eine Verbindung ein, die man hinterher kaum noch sieht.

Das würde ich aber nicht machen. Bei bereits beschichteten Sachen immer Finger weg von Leim! Man weiß nie, wie es reagiert. Bei blankem Holz gebe ich dir aber Recht.

ESP/LTD verbaut z.B. überwiegend dreiteilige Hälse und da hört man auch nix negatives drüber.

Jupp und bei denen ist die Kopfplatte dann am Ende sogar Fünfteilig. Wenn man etwas ordentlich macht, ist es fast schon egal wie. Solange es ordentlich bleibt...

Ich habe einen Framus SG Bass, dessen Hals aus Furnierstreifen mit parallelem Maserverlauf besteht. Es ist also kein Sperrholz. Das Ding ist geil!

Schicken Gruß,
Etna
 
Nanana... schon mal bei oben bereits erwähnten Les Paul auf die Rückseite der Kopfplatte geschaut?
Dann wäre es aber wenigstens die Rückseite. :D Wobei: Handelt es sich hier um eine Linkshänder-Gitarre? Die besagte Stelle wäre dann unten und somit weniger kritisch. Von oben würde ich das nicht jedes Mal sehen wollen. :ugly: Ich habe mal einen Linkshänder-RockBass by Warwick günstig gekauft, bei dem der Hals von oben gesehen hässlich war. Ich habe den Hals aber für einen Rechtshänder-Bass gebraucht, und nach dem Umbau sieht es von oben wieder gut aus, und von unten ist mir egal, weil ich es beim Spielen nicht sehe. ;)
 
Vielen Dank euch allen!

@ Etna
Es ist eher ein Riss bzw. eine unsauber
verarbeitete Leimstelle. Das scheint ne
Mischung aus Leim und Schmutz zu sein.

@Michael
Ja, es ist ne leftie.

Ich habe jetzt nochmal online recherchiert,
konnte aber absolut gar nichts finden, was ähnlich aussieht wie in meinem Fall.
Hat jemand von euch zufällig nen link oder Fotomaterial von ähnlich verarbeiteten
Jackson Ahornhälsen?

Ich musste mich am Freitag gefühlt den ganzen Tag mit dem Kundendienst rum-
schlagen, weil die bis zum Schluss renitent
einen B-stock - Nachlass ausschlossen.
Musste bis zur Chefetage mit dem Ergebnis
eines Nachlass von 100 Euro.
..... das nur mal so nebenbei ...

LG
Olli
 
Das ist bei den Eishockeyschlägerhälsen eigentlich normal, das die Endteile angeleimt sind. Ansonsten wäre wesentlich mehr Holz nötig um einen Hals zu fertigen.
Die Kopfplatte ist hier angeschäftet und kein Bestandteil des Halses. Dass eine Kopfplatte in dieser Preisklasse nochmal aus wahllos gegriffenen Holzstücken unsauber verleimt ist, finde ich nicht gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Dass eine Kopfplatte in dieser Preisklasse nochmal aus wahllos gegriffenen Holzstücken unsauber verleimt ist, finde ich nicht gut.

Wie bereits in meinem letzten Post ausgeführt, habe ich Schlimmeres bei wesentlich teureren Gitarren als Neuware frisch vom Werk gesehen. Anstatt sich aufzuregen, könnte man einfach aufhören solche Instrumente zu erwerben. Dann sollte der Hersteller dies letztendlich spüren. Sowas wie hier führt zu nichts.

Musste bis zur Chefetage mit dem Ergebnis
eines Nachlass von 100 Euro.

Ganz ehrlich? Lass es. Ärger dich nicht weiter herum. Selbst mit Nachlass wirst du jedes mal auf die Stelle schauen, wenn du sie spielst. Tausch die doch einfach um und gut. Es wird sich sicherlich noch woanders eine Leftie auftreiben lassen, die diesen Makel nicht hat. Oder hast du dich in den sound dermaßen verliebt?

Ich merke das gerade an meiner Küche. Ein halbes Jahr lang gestritten, mehrere Tausend Euro Nachlass und dennoch ärgere ich mich über jeden Handschlag, den ich als Reparatur getätigt habe. Scheiße passiert. Selbst jeder der nicht Forrest Gump gesehen hat, sollte dies wissen.

Schicken Gruß,
Etna
 
Das macht Jackson auch bei den sündhaft teuren Custom Shop Modellen so:
j.jpg
 
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Ui, das ist natürlich mal ne klare Aussage.
Also ist das dann wirklich absolut kein Qualitätskriterium.
 

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