Hohner - Carmen IV

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Basti Keys
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Hallo zusammen,

ich habe seit vielen Jahren dieses Akkordeon bei mir Zuhause stehen und möchte mich damit mehr beschäftigen.

Ich bin nur unschlüssig, ob es mehr sinn macht es zu verkaufen und etwas "neueres" zu kaufen?

Oder macht es mehr Sinn dieses Akkordeon "nochmal flott" zumachen? Habe einen Musikladen in der Nähe, welcher solche arbeiten anbietet.

Könnt ihr mir sagen wie alt es ca ist?

Was ist dieses Akkordeon wert?

Ich bin auf diesem Gebiet absoluter Laie und hoffe ihr könnt mir helfen.

Vielen Dank

Grüße

Sebastian
 
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Hallo Sebastian,
zum Wert des Instrumentes etwas zu sagen, ist schwierig. Da gibt es generell in dem Forum eine gewisse Zurückhaltung, denn alleine aufgrund der Fotos kann man nichts Sicheres sagen. Wichtig wären noch ein Blick auf den geöffneten Balg (Hinweise auf Stockflecken etc.), ein Blick ins Innere, auf die Mechanik, die Stimmstöcke, Stimmplatten, Stimmzungen und natürlich eine Klangprobe und ausgiebiges Testen; das Alles am besten durch einen Fachmann oder mindestens einen erfahrenen Spieler, der eine Grundidee vom Innenleben der Instrumente hat.

Du fragst ja bereits, ob es sich lohne, das Akkordeon herrichten zu lassen. Woher kommt die Frage? Ist es die Idee, es müsse hergerichtet werden, einfach, weil alles Alte hergerichtet werden müsse? Oder hast du trotz dessen, dass du Laie bist, schon eine Ahnung, was nicht geht? Dann wäre es super, dass du die Mängel, die du kennst oder erahnst, hier schilderst!

Was man herausfinden kann, und das gilt für alle Verkäufe gebrauchter Dinge, sind Preise oder besser der Preis-Range, die/der generell für einen bestimmten Gegenstand bezahlt werden. Bei ebay gibt es die Funktion "Beendete Angebote" anzeigen zu lassen. Zu der Hohner Carmen: 20-100 Euro, rechne eher mit weniger als 50 Euro.

Dem Aussehen und der Hohner Produktionstabelle (einem groben Schätzeisen hinsichtlich der Alters- und Ausstattungsermittlung) nach stammt dieses Instrument aus den 1930ern.

Wozu so ein Instrument überhaupt zu gebrauchen ist, unter der Voraussetzung, dass es wirklich nur kleine Mängel hat (einzelne Töne nachstimmen lassen, einzelne Ventile ersetzen, einzeln Tasten richten), alles in allem aber:
- Man spielt in einer Band andere Instrumente und braucht mal einen Akkordeonsound.
- Man sucht für bestimmte Stücke genau diesen Klang ('habe bei Youtube mal reingehört, netter Klang für bestimmte Sachen)
- Man möchte mal ein bisschen ausprobieren. Aber hier ist die Entwicklung weiter gegangen. Bei neueren Instrumenten muss man die Tasten weniger weit herunter drücken (geringerer Tastenhub), der Luftverbrauch ist zumeist geringer, bei mehreren Chören durch Register verschieden Klänge schaltbar - deines hat im Diskant 2 Chöre, im Bass 4 Chöre, d.h. es erklingen bei jeder Taste 2 Stimmzungen, im Bass 4, bei den Akkorden vermutlich 2, aber m.E. ist das bei deinem Akkordeon nicht durch Registerschalter veränderbar.
- Es ist, falls einfach herzurichten, vermutlich immer noch besser als ein neues China-Akkordeon für 50-600 Euro.
- Der Oma ein Geburtstagsständchen spielen.
- (unabhängig vom Zustand, Schimmel ggf. beseitigt): Hinstellen, anschauen.


Viel Erfolg bei weiteren Überlegungen, sollteest du nach einem anderen neuen oder gebrauchten Instrument suchen, kannst du hier im Forum gute Beratung erwarten.
Gruß,
Tobias R.
 
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Ich werde die kommenden Tage im Musikgeschäft um die Ecke aufschlagen und es dort testen/schätzen lassen. Mal sehen was der Fachmann dort spricht.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort:)

LG
 
Hallo Basti,

die Carmen IV erscheint in meinen Unterlagen von 1936.
Katalogtext: Carmen IV (34/80/3 chörig) Größe 39 x 18 cm, 80 Bässe, dreichörig, tiefe Oktav-Stimmung, 1 Diskantregister, 2 Tragriemen, mit Koffer.

Preis: 225 Reichsmark

Gruß Claus
 
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Hallo,
die Hohner Vorkriegsinstrumente haben ihren eigenen Charme. In gutem Zustand haben die oft eine erstaunliche Durchsetzungskraft und sind auch oft recht leicht. Einen größeren finanziellen Wert stellen sie nicht dar. Wenn Du das Instrument selbst spielen willst, bist Du mit 80 Bässen für den Anfang gut ausgestattet. Die schmalen schwarzen Tasten sind etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn das Instrument noch nicht komplett neu gestimmt wurde ist es sehr wahrscheinlich auf 435Hz gestimmt (Stempel auf den Stimmstöcken 870) das ist eventuell für das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten hinderlich. Ich habe aus ähnlichen Baujahren eine Tango IIB (80 Bass, dreichörig mit 2 Registerschiebern im Diskant) die ich gern zur Hand nehme. Das Instrument wurde aber bereits in den 1970er Jahren mal teilüberholt (neuer Balg, hochgestimmt auf 440Hz) und ich habe vor einigen Jahren auch noch mal 220€ bei einem befreundeten Akkordeonbauer für Wachsen/Ventilieren/Abdichten investiert. Selbst das übersteigt den Zeitwert deutlich, aber ich will es ja auch spielen.
Es scheint so, dass bei Deinem Instrument eine ähnliche Ausstattung vorhanden ist, aber das Tremolo nicht abgeschalten werden kann. (Du musst entscheiden, ob Dich das stört)
Nach ca. 80 Jahren kann an so einem Instrument natürlich auch viel verdorben sein. Oft bekommt man für den Preis der Reparatur ein jüngeres hochwertigeres Instrument.
Da zumindest schonmal jemand die Balgzuhalter gewechselt hat und dem Instrument einen neuen Koffer spendiert hat, ist der Zustand vielleicht gar nicht so schlecht. Spiel doch mal alle Töne durch. Es sollte jeweils auf Zug und Druck der gleiche Ton kommen. Wenn Du die Balgnägel ziehst kannst Du auch Bilder vom Innenleben posten.
Der Weg zu einem Akkordeonspieler / Reparaturbetrieb sollte Dir natürlich Aufschluss über den Zustand geben.
Liebe Grüße Sebastian
 
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ich würde es nicht verkaufen oder nur für 225 Reichsmark



Bitte

Toni
 

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