genervt: Band will nicht in "meiner" Tonart spielen

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Mat82
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Moin,


wie der Titel schon ankündigt bin ich momentan ziemlich genervt. Meine Band macht überwiegend eigene Stücke, die vom Rhythmus und Lead Gitarristen komponiert werden, dazu kommen noch einige Coversongs, die wir nach und nach durch eigene Songs ersetzen wollen. Musik ist so Richtung Punkrock/Hardrock/Rock/Metal.

Jetzt sitzen wir schon fast 2 Jahre zusammen und haben gerade mal 10 Songs zusammen. Da das keinen von uns zufrieden gestellt hat haben wir uns im Sommer zusammengesetzt und mal drüber geredet, warum wir nicht weiter kommen und was jeden einzelnen stört. Ich habe da schon deutlich angemerkt, dass ich gerne in einer für mich passenderen Tonart singen möchte (ich bin Barithon und wir spielen entweder Am/C, bestenfalls noch Em und das wars). Ich fühle mich am wohlsten in Fm ,F#m, Gm und G#m(und entsprechende Paralell Tonarten). Das sollte auch passieren. Ich habe mich dann auch hingesetzt um passende Cover Vorschläge zu machen. Hab mir dann auch die besten 5 drauf geschafft. Davon kam bei meinen Kollegen nichts an. Das ist für mich auch ok.

Jetzt kam bei der letzten Probe der Lead Gitarrist mit einer Song Idee (bzw. komplett fertiger Song) in Am >:-\ , da hab ich ihn schon gefragt, ob er das nicht z.B. in Gm spielen kann. Das hält er für nicht möglich.
Ich spiele selber Gitarre und muss sagen, ich kann das einfach nicht verstehen, wenn ich ein einfaches Pentatonik Lick, hab, dann ist es doch kein Problem und dann spiele ich halt die passenden Stufen Akkorde und fertig. Klar dann muss ich mir als Gitarrist vielleicht mal einen neuen Akkord anschaffen, aber ich als Sänger hab einfach keinen Bock mehr mich einzuschränken, bzw. zu verbiegen.

Ich bin fest entschlossen mich quer zu stellen, wenn die Gitarristen wieder die Am/C Tonart auspacken und will das bei der nächsten Probe auch ansprechen, wenn der Gitarrist mit der Idee kommt.

Was meint ihr, bin ich einfach zu arrogant drauf? Verlange ich zuviel? Vor allem, weil es ja nicht mein Song ist und ich wirklich Respekt vor selbstgeschriebenen Sachen hab. Wie seht ihr das? Vielleicht stand ja mal jemand von euch auf der anderen Seite.

LG
 
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Nun ja, es ist wirklich nicht so einfach. Manche Sachen sollten halt nur in einer bestimmten Tonart gespielt werden, weil anders klingt es nicht mehr.

Trotzdem sind die Möglichkeiten des Gesangs immer das erste Glied in der Kette.
Kann dazu führen, dass auf einmal ganz andere Stücke ausgewählt werden müssen, damit das mit dem Gesang noch passt.
Hat bei mir schonmal dazu geführt, dass ich als Instrumentalist eine Band verlassen habe. Anstatt z.B. eine voll rockige Nummer zu spielen wurde auf "Pretty Woman" umgeschwenkt. Das kommt bei mir z.B. mit Cowboystiefeln nicht mehr so prall ... ;)

Also, das Gesamtkonzept muß passen. Sänger und Instrumentalisten müssen schon zusammenfinden. Bei der Suche nach SängerInnen übrigens ein ganz wichtiges Kriterium. Genauso schwierig wie DEN richtigen Gitarristen zu finden ... :rolleyes:
 
Deine Kollegen haben dir zuliebe nicht einmal probiert, euren Kram in einer anderen Tonart zu spielen, .....bloß um zu schauen wie es klingt ??
 
Letztendlich eine Frage Eurer Ziele und Egos. Für das Publikum ist fast immer der Gesang am wichtigsten. Auf Instrumenten kann man Transponieren und anders Stimmen. Der Gesang dagegen ist auf eine bestimmte Range festgelegt. Wenn Euch also das Publikum am wichtigsten ist, logischer Schluss: die Instrumente müssen sich dem Gesang anpassen, nicht umgekehrt. Wenn Euer eigener Spaß Priorität hat, kann man auch Kompromisse machen, mit denen alle einverstanden sind. Da ist dann auch die Frage, wie wichtig sich jeder selbst nimmt, wie wichtig jedem die Band ist, wie wichtig jedem das Publikum ist. Ob z. B. die Instrumentalisten bereit sind, den Sänger auszutauschen oder der Sänger bereit ist, die Band zu wechseln, wenn man sich nicht einig wird.

Einfach ist das Ganze nicht. Natürlich will der Gitarrist in seiner bequemsten oder für ihn bestklingendsten Tonart spielen. Wer selbst nicht Frontsänger ist, tut sich auch nicht so leicht, sich in die frustrierende Situation zu versetzen, zu hoch oder zu tief singen zu müssen. Nach dem Motto: "klingt doch OK, stell Dich nicht so an".

Bevor Du auf Konfrontationskurs gehst, überlege Dir jedenfalls gründlich und ganz genau, was Du erreichen willst. Ist ein Kompromiss für Dich OK? Z. B. generell die Instumente 1-2 Halbtöne tiefer stimmen? Alte Songs lassen wie sie sind, neue nur in passender Tonart? Was, wenn die anderen total blocken und zu keiner Änderung bereit sind? Willst Du dann eine neue Band suchen, oder würdest Du im Zweifelsfall so weiter machen wie bisher? Sind ja alles legitime Optionen. :) Darüber solltest Du Dir vorher klar sein. Falls die (hoffentlich sachlich geführte ;)) Diskussion sonst zum Streit eskaliert, führt er vielleicht zu einem Ausgang, den Du nicht beabsichtigt hast.

PS noch ein paar ganz praktische Tipps:
- Sag Deinen Gitarristen ganz konkret Deine optimale und maximale Range in Noten. Die können sie aufs Griffbrett übertragen und beim Komponieren berücksichtigen, indem sie schon mal einen Grobentwurf für die Gesangsmelodie machen (welche Töne könnte man dazu singen). So merkt man eigentlich ganz schnell, ob der Song zu hoch oder zu tief wird.
- Bring Dich von Anfang an in den Songwritingprozess ein. Sei dabei, wenn die Riffs entstehen. Je früher Du Deinen Input gibst, desto weniger festgelegt ist der Song und desto leichter kann man ihn anpassen. Wenn der Song schon "fertig" ist, sind natürlich auch die Frustration und der Aufwand am größten, alles noch mal anzupassen.
 
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Bei einer Band mit Gesang ist für mich dieser hauptsächlich dafür verantwortlich, ob ich die Band gut finde, oder nicht. Der beste Sänger wird jetzt ein Band, die nicht tight ist oder groovt, für mich nicht rausreißen. Umgekehrt kann die Band noch so gut spielen, wenn der Sänger die Töne nicht sauber intonieren, halten oder mit dem nötigen Druck singen kann. Beim Transponieren nach unten ist natürlich auf der Gitarre auch mal Schluss, wenn sich der Sound nicht grundlegend verändern soll. Wenn aber möglich, sollte die daher Band versuchen, sich in der Komfortzone des Sängers/der Sängerin zu bewegen.
 
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Naja, also derGesang ist nun mal das, was man am wenigsten verbiegen kann...
Gerade in den von dir genannten Musikrichtungen ist es ja nun wirklich nicht unüblich die Gitarren etwas tiefer zu stimmen.
Ein Halbton kann da schon viel bringen, aber warum nicht ein Ganzton, wenn es dir dann besser liegt?
Versuche es halt vernünftig anzusprechen. Immer daran denken, dass ihr zusammen und nicht gegeneinander Musik machen wollt.
 
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Die Instrumentalisten sollten sich dem Gesang anpassen.
Wer das nicht macht, ist entweder unfähig oder zu faul.
 
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Hallo,
die einfachste Lösung wurde oben schon angesprochen: Beim Songwriting mitmachen.
Ich finde es auch nicht so pralle, wenn jemand komplette Songs der Band aufdrückt. Für mich muss da noch ein Prozess kommen, in dem die ganze Band sich den Song aneignet. Wenn das nicht passiert, passieren solche Sachen, wie von Dir beschrieben und dann ist es ja so etwas wie eine Auftragsarbeit. Für die stelle ich idR eine Rechnung ;)
Wenn euer Gitarrist dazu nicht in der Lage ist (weil zu unflexibel im Denken, zu selbstunsicher oder zu wenig Ahnung vom Instrument oder was auch immer), wird es immer diese Frustrationsquelle für Dich geben.
Grüße
Markus
 
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In meiner letzten Combo hatten wir über die (vielen) Jahre insgesamt 4 Sängerinnen und Sänger, einige Songs waren von Anfang bis Ende dabei. Bei jedem Wechsel haben wir uns hingesetzt und transponiert - weil es nötig war.

Nun sind wir aber auch keine klassische Rockband gewesen, sondern eher Soul und Funk - wo es nicht um die 1-2 Gitarren und Bass und Drums geht, sondern eben auch noch Horn Section und Keys usw. - und wo man es als Gitarre eh gewohnt ist, in so komischen Bläser-Tonarten zu spielen.

In Summe war es immer so: 1-3 Töne hin oder her sind eigentlich kein Ding, aber irgendwann rutscht man halt als Gitarrist in komplette andere Lagen und Akkorde (die anderen Instrumente auch) und irgendwie wird dann ein anderer Song draus. "Klingt nicht" stimmt dann auch wieder nicht, "klingt anders" schon eher. Nach viel Feilen wurde es dann zT wirklich ein anderes Arrangement.

Kurzum: Als Band kann und sollte man daran arbeiten. Als Sänger aber auch, besonders dann, wo es eben an die "Grenzen" der Verschiebbarkeit von Gitarrengriffen geht. Der klassische offene E-Dur-Akkord klingt halt anders als der F-Dur-Barree, das kommt man nicht drumrum...
 
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Kannst du nicht in der Tonart singen oder willst du nicht.
Wenn es zu hoch oder zu tief für dich ist, geht es eben nicht.
Aus die Maus, wem´s nicht passt solls doch selber singen.

Bis auf einige wenige Arrangements, kann man nahezu alles transponieren, runterstimmen oder mit Kapo spielen.
Klingt anders: klar, aber man kann es spielen
Metal und harter Rock mit Kapo sieht zwar Kecke aus und manche Riffs klingen merkwürdig,
das hat dann aber auch schnell wieder einen eigenen Charm.

...und bevor man sich die Stimme ruiniert, sucht man sich lieber eine andere Band
(Sänger haben doch freie Auswahl im Gegensatz zur Gitarristenschwemme)
 
Im Kollektiv aufeinander rücksichtnehmend wäre die Sache ganz einfach:

Die leicht-transponierbaren Instrumente richten sich nach den schwer-/nicht-transponierbaren Instrumenten... bzw. die Band-Gitarristen/Pianisten nach dem Sänger oder den Bläsern.


HTH
:hat:
 
Ich habe das auch mal in einer Band erlebt und da war es nur ein Song den die Sängerin bei ähnlichen Genre einfach nicht singen konnte. De Gitarristen haben sich geweigert. Einfach weil sie es nicht können und weil Leersaiten ja so schön einfach zu spielen sind.

Aber du musst da unbedingt reden. Ich höre aktuell einen Bekannten in ner Band singen der überhaupt nicht auf die Musik kommt mit der Stimme. Musik und Gesang sind an sich gut, aber sie dulden komplett aneinander vorbei und es klingt einfach beschissen. Ehrlich, ich kann mir das nicht anhören und habe das auch bereits gesagt. Ein halbstündiger Auftritt von denen klingt nur wenn der Gesang zu leise aus den Boxen kommt. Aber da sind die Gitarristen auch nicht bereit mal ne andere Tonart auszuprobieren das es so ja so wie bisher einfach ist.



Edit:
Schließe mich da übrigens usdz an. Sänger finden immer nen Job. Gitarristen die nicht spielen können eher weniger.
Habe oft genug beobachtet wie Gitarristen in dem Genre sich nicht großartig ihre Skills verbessern. Die spielen halt seit dem 16. Lebensjahr die Gitarre in Rock/Metal/Altrnative Bands und da reichen Powerchords locker aus. Dann lernt man noch ein Solo zu spielen und fertig ist die Rocksuppe. Alle Akkorde neben Powerchords werden auch vergessen oder ignoriert und schon hat man solche Probleme. Die Skills sind nicht wirklich vorhanden dafür aber ne große Klappe. Such dir ne neue Band oder neuen Gitarristen wenn es nicht klappt. Ihr werdet sonst immer beschissen klingen.
 
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Ich fühle mich am wohlsten in Fm ,F#m, Gm und G#m(und entsprechende Paralell Tonarten).

Das versteh ich bei der ganzen Problematik hier nicht so ganz. Für den Sänger ist doch nicht die Tonart entscheidend, sondern der Tonumfang, den man bringen muss, oder nicht?:gruebel:
Gerade wenn ihr eigene Songs schreibt, sollte es doch möglich sein, auch bei einem Stück in A-Moll die Gesangslinie so zu schreiben, dass sie in dein Range passt. Könnte es vielleicht doch sein, dass hier zwei (oder mehrere) Egos aufeinsnderprallen und keiner so richtig auf den anderen eingehen möchte?
 
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Hallo
Ein ähnliches Problem hatten wir auch, die Guns'n'Roses Lösung hat uns schlussendlich geholfen.

Tipp für deine Instrumentalisten: Bass und Gitarre sollen ihre Geräte um einen Halbton tiefer stimmen, so wird aus jedem Am-Song ein G#m Song, für dich wirds 'singgbarer' und ihr reitet alle zusammen gemeinsam händchenhaltend in den Sonnenuntergang.
 
eine frage wär für mich ganz wichtig: warum wollen die nur tonart x und y?
weils am besten klingt? weil so gewohnt? am einfachsten zu spielen? aus prinzip oder um dich zu ärgern?
bevor ich als sänger meine (berechtigten) interessen anmelde, würde mich die gegenposition interessieren.
wie soll ich sonst argumentieren?
es wird ja nicht so sein, dass du sagst, du willst eine andere tonart und der rest der band dann sagt "okay, super idee, sind wir noch nicht drauf gekommen."
sprich: sagen, was du willst, ist nur die halbe miete. irgendeinen gedanken haben die ja im hinterkopf, der widersprechen möchte. und den punkt muss du adressieren.
sonst ist der konflikt vorprogrammiert.
 
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Hallo
Ein ähnliches Problem hatten wir auch, die Guns'n'Roses Lösung hat uns schlussendlich geholfen.

Hallo, was kann ich mir denn darunter vorstellen? Guns´n´Roses Lösung? Aufklärung bitte? :D
 
Hallo, was kann ich mir denn darunter vorstellen? Guns´n´Roses Lösung? Aufklärung bitte? :D
Halbton tiefer die Gitarren
Eb
Hb
Gb
Db
Ab
Eb

Anderes Beispiel: Placebo haben glaube ich die Gitarren auf F gestimt, also einen Halbton höher.
 
Achso, und Guns´n´roses spielen in dem Tuning demnach? Das wusste ich noch nicht. :redface:
Ja, also ich war mal jahrelang in einer Bandsituation, in der wir unsere Klampfen auch allesamt auf Eb/D# bzw. Dropped Db/C# gestimmt haben. Sämtliche Coversongs, die im Originalen tiefer waren wurden eben darauf transponiert.
Das hatte aber keine gesanglichen Gründe gehabt.....
Aber sicher ein Kompromiss für die Kollegen des Thread-Erstellers.
Für einen Halbton tiefer braucht man an der Klampfe jetzt nicht direkt eine andere Saitenstärke und Einstellungungen. Wobei es da auch gaaanz empfindliche Kandidaten gibt... :ugly:
 
Hendrix hatte seine Gitarren auch einen Halbton tiefer gestimmt, damit er mit der Stimme hinkommt. Es ist also gar nicht so unüblich. Und wenn man sich so manche Band anschaut - die Songs sind alle mehr oder weniger in ähnlichen Tonlagen, eben um dem Sänger entgegenzukommen.
 

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