Thread zum Höfner Violin-Bass (Beatles)

Für das Modell hätte ich sogar noch einen NOS Hals da liegen... ;)

hofnos.jpg
 
Man wartet zB, bis man einen alten Body findet... :)

...einen Club mit Halsbruch hatte ich schonmal im Visier, da hab ich dummerweise die Auktion vertrödelt...
 
Ist der Hals denn alt oder neu? Vielleicht schickt Dir Höfner auch einen Body auf Anfrage.
 
Das genaue Baujahr weiß ich nicht, ist aus einem Musikhaus Konkurs, der auch Reparaturen durchgeführt hatte. NOS (new old stock) heißt ja eigentlich alt aber unbenutzt bzw in dem Fall nicht verbaut.

Der frißt aber kein Brot bei mir, ich hab da noch so einige Preziosen rumstehen, vielleicht kommt ja mal DIE Gelegenheit. Ihn mit einem neuen Korpus zu verheiraten macht mich im Moment zumindest nicht besonders an, ich hatte mir eher vorgestellt, mal einen alten abgerockten Body damit zu retten. Ich denke, ich muß ihn auch behalten weil ich vermute, daß ich sonst den alten Body am Folgetag finde, nachdem ich den Hals verkauft habe... ;)
 
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Hallo Moulin, gibt es schon Neuigkeiten zum Bass, ist er schon fertig?

Der Hals ging mit sehr viel Dämpfen gut raus und der Zupfinstrumentenbauer möchte das Holz bis zu vier Wochen trocknen lassen bevor er den Hals neu angepasst einleimt. Ich werde aber hier über Neuigkeiten berichten sobald es welche gibt.
 
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Hm... meine Benachrichtigungsfunktion für abonnierte Threads funktioniert wohl nicht...

Von 'back in the seventies', wie es der 'Fachmann' von Höfner formuliert, kann natürlich keine Rede sein. Zwar ist es möglich, daß es sich um einen Bass aus den 60ern handelt, die wurden aber nie als Bausatz angeboten. Das hat man erst Ende 1984 bis Anfang '88 gemacht.

hof_kit2.jpg


Insofern ist diese Aussage also schonmal Quatsch:
Angeboten wird ein hofner-bass aus dem jahr 1966. (potiaufdruck 22/66) Einer der beiden Potis ist offenbar mal ersetzt worden.
In den 80ern hatte man auch längst nicht mehr die breiten cremeweißen Schalter und die tea cups, ebensowenig gab es da am Headstock noch das raised Logo oder die offenen Tuner. Wie man am angehängten Bild sehen kann, war das 'moderne' Control Panel beigepackt und ein Satz Grover-ähnliche Tuner.

hof_kit1.jpg


Daß die Leute den Aufdruck auf den alten Preh Potis immer für das Evangelium halten, ist allerdings ein durchgängiges Phänomen. Da kann man auch noch so oft erklären, daß sowohl Hälse und Korpora als auch Bauteile wie Potis in großen Stückzahlen gefertigt bzw gekauft wurden und deshalb bis zur Verarbeitung meistens eine ziemliche Zeit lang lagerten. Wenn die Kiste mit den Potis bei der Produktion also nicht bis zum letzten Teil leer gemacht wurde, kippte der Lehrling die nächsten 200 Potis drauf und ganz unten lagen noch ein paar alte... im Extremfall auch recht lange. Für die 'heiße Zeit' als man mit der Produktion kaum nachkam, steht der Potiaufdruck sicher in einer ganz gesunden Relation zum Herstellungszeitraum aber selbst da ist das kein verläßliches Indiz für die exakte Produktionswoche des Instruments... abgesehen davon, daß man ja kaum etwas an dem Bass so leicht austauschen kann wie das Controlpanel.

Auch interessant, der Gewichtsrekord, der Bausatz muß wohl aus Balsa gewesen sein:
Sehr erfreulich ist das "Fliegengewicht". Höchstens 1kg.
Weder wurden Humbucker ab 65/66 eingebaut, noch sind das welche, die abgebildeten 513er sind natürlich Singlecoils.
Die Humbucker-Pickups, die bekanntlich ab 1965/66 eingebaut wurden arbeiten einwandfrei.

Aber alles in allem doch ein interessanter Fund, für mich auch bemerkenswert, daß man für den Bausatz tatsächlich 660,- DM hinlegen mußte... ein stolzer Preis wie ich finde, für ein unlackiertes Schraubhals-Modell... auch wenn ich eher glaube, daß das gar kein Bausatzmodell ist, sondern ein reparierter Halsbruch... zumal die Form der Neckplate nicht mit dem Bausatz übereinstimmt.
 
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Danke für die schöne Darstellung. Interessant, was es nicht alles gab!
 
Allerdings. Habe mir das eben nochmal angesehen. 436 Mark für den Shorty Bass als Bausatz. Uiuiui, da habe ich meinen Gebrauchten im Verhältnis aber echt günstig bekommen.
 
Mein Höfner kam heute von der Restauration zurück und es hat sich gelohnt. Ist wie neu obwohl fast 50 Jahre alt. Werde demnächst berichten aber im Moment leider kaum Zeit. ;)

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Na dann schonmal Glückwunsch! Ist gar nicht so leicht, jemanden zu finden, der sich da wirklich auskennt und sich auch die Zeit nimmt, die man für eine fachgerechte Reparatur braucht. Heute muß ja alles schnell gehen und die Methoden passen dann oft auch nur auf ein Instrument, das selbst innerhalb weniger Stunden teilautomatisiert hergestellt wurde. Alte Werkstoffe wie Nitrolack oder Knochenleim sind ja nicht aus der Mode gekommen, weil sie schlechter oder teurer wären, sondern weil ihre Verarbeitung zu lange dauert. Bin gespannt auf den Bericht...

436 Mark für den Shorty Bass als Bausatz. Uiuiui, da habe ich meinen Gebrauchten im Verhältnis aber echt günstig bekommen.
Einen 'echten' Shorty Bass aus den 80ern für unter 500€ zu bekommen war eine Zeit lang kaum möglich. Mittlerweile ist der Markt da etwas durchlässiger geworden, weil viele die China Version kaufen und gar nicht wissen, daß der mit 30er Mensur kommt anstatt mit 28er wie der alte.
Offenbar zielte der Bausatz auch nicht auf die Ersparnis, sondern er war nur ein Angebot, um die individuelle Gestaltung zu ermöglichen, denn zusammen mit dem Lackierset war der Bausatz gerade mal rund 10DM billiger als ein fertiger Shorty... das 'Varnish Set' zum Lackieren kostete nämlich nochmal stolze 150DM.
 
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Der Tip von hatschipu war Gold wert, denn ich war schon am Zweifeln jemanden zu finden der das richtig kann.

Hals entfernen, einsetzen, Bünde raus, Griffbrett abrichten, Neubundierung, Bünde abrichten, neue Brücke anpassen. Alles perfekt durchgeführt ohne das Binding zu zerstören. Gitarrenbau David Jünger / Mossautal, Odenwald.

Bericht wird dauern. Renoviere gerade mein Badezimmer
. ;)
 
Der Tip von hatschipu war Gold wert, denn ich war schon am Zweifeln jemanden zu finden der das richtig kann.
Naja, ich kannte den ja vorher auch nicht wirklich. Ich suchte jemanden, der meinen alten Club reparieren konnte, und da bin ich auf ihn gestoßen. Für mich in erreichbarer Nähe, das war gut; und er schien mir in einem ersten Gespräch kompetent. Mit der Reparatur bin ich ausgesprochen zufrieden, das war sicher nicht ganz leicht. Die alten Instrumente haben ihre Tücken, und Herr Jünger hat das mit Liebe und Geduld gemacht.

Mein Review folgt auch irgendwann, ich habe gerade Jahreshauptarbeitszeit.

Ach ja, der Link zur Homepage ist doch sicher erlaubt?
http://juenger-gitarren.de/
 
Im Stil der Golden Fünfziger?

schwarz-wei%C3%9Fes-Retrobad.jpg

Es würde ja zum Violinbass passen aber ich spiele selten im Bad. Schlechte Akustik und so groß wie auf dem Bild ist mein nicht.
Zumindest weiß ich seit drei Tagen, dass ich Fliesen legen kann. ;)

Aber nun wieder im Thema.
Der Bass hat einen anderen Klang bekommen und im Vergleich zu denneuen Modellen die man im Laden findet hat er sich daran stark angenähert. Auch optisch sieht Hals und Binding wieder neu aus.
Wenn man immer wieder hört, dass alte Bässe anders klingen liegt es vermutlich eher an abgewetzten Bundstäbchen und Jahrzehnte altem Belag als an eingeschwungenem Holz.
 
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Wenn man immer wieder hört, dass alte Bässe anders klingen liegt es vermutlich eher an abgewetzten Bundstäbchen und Jahrzehnte altem Belag als an eingeschwungenem Holz.
Außerdem an der meist höheren Saitenlage. Man hat damals nicht so niedrig gespielt, manche Bassisten finden auch heute noch einen mm pro Bund völlig okay. Die Gitarristen sind da offenbar wesentlich pingeliger. Dann noch die Tonabnehmer etwas höher als früher üblich und schon wird der Sound heller, "moderner".
 
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