Ich lerne alles immer auswendig, normal ?

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Mexx82
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Hallo !
Ich will mal eure Meinung hören.
Ich produziere seit ca. 10 Jahren Musik, just 4 Fun zur selbst-Unterhaltung.
Im Zuge dessen habe ich parallel begonnen mich mit Harmonielehre zu beschäftigen und habe so nebenbei gelernt mit Noten zu "arbeiten".
Jedenfalls habe ich mittlerweile keine Problem damit, mir leichte bis mittelschwere Stücke am Piano anzueignen.
Mir fällt jedoch eines an mir selbst auf :
Ich lerne alles nur auswendig und spiele dann nicht vom Blatt. Die Noten benötige ich nur um ein Stück zu lernen, nicht zum spielen.
Meine Frage jetzt diesbezüglich :
Ist das normal ?
Gut, ich verfolge keine höheren Ziele beim Piano spielen, oftmals habe ich über viele Monate nichts mit Noten am Hut und bin nur am improvisieren - Just 4 Fun wie gesagt.
Würde es Sinn machen, mich darauf zu konzentrieren, Stücke vom Blatt spielen zu können oder kommt das von selbst, sollte ich mich mehr aufs Piano/Noten konzentrieren ?
LG
 
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Simple und sehr interessante Frage..., das habe ich mich auch schon gefragt in letzter Zeit. Ich vermute, es ist normal.
 
Simple und sehr interessante Frage..., das habe ich mich auch schon gefragt in letzter Zeit. Ich vermute, es ist normal.
Genau das hab ich mir auch gedacht ... ;)

Ich lerne alles nur auswendig und spiele dann nicht vom Blatt. Die Noten benötige ich nur um ein Stück zu lernen, nicht zum spielen.
Meine Frage jetzt diesbezüglich :
Ist das normal ?
Aus meiner Sicht IST es normal ... ganz genau so läufts bei mir auch, schon immer, ohne dass ich da je groß drüber nachgedacht hätte ... :)
Wobei das Auswendiglernen bei mir automatisch geschieht, allein durchs Lernen/Üben.
 
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Wie lange bleibt auswendig gelerntes im gedächtnis, und wie groß ist das jeweils verfügbare répertoire?
Ist natürlich individuell verschieden, aber was ist "normal"?
Wenn ich alles auswendig gelernt hätte, was ich gespielt habe, ob solo von frühbarock bis gegenwart, kammermusik, liedbegleitung, klavierauszug oder partitur - - - - - - !!
Es kommt wohl auch auf das genre und strickmuster an. Was in den fingern liegt, prägt sich leichter ein als polyphonie, da hatte ich immer schwierigkeiten.
 
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Also wirklich schwierige Stücke lerne ich komplett auswendig zB. zur Zeit ein Nocturne von Chopin wohingehen ich etwas leichtere Stücke die man vor allem auch noch gut vom Blatt lesen kann zB. Bach spiele ich dann immer vom Blatt. Meist ist es dann so das ich irgendwann die Noten auch weglegen kann und das Stück dann auch so spielen kann.

Ich denke es ist gut wenn man sich eine Mischung aus beidem angewöhnt.

Prinzipiell ist es ausreichend als Hobbypianist die Noten nur als lernhilfe zu verstehen aber es schadet auf keinen Fall wenn man Stücke dann auch vom Blatt spielen kann.
 
Was bedeutet schon "normal"? Mach es doch einfach so, wie es sich für dich gut und richtig anfühlt. Normieren hat noch keinem weitergeholfen. ;)
Ich lerne Stücke und spiele sie dann auswendig, immer. Weil ich nur so die Stücke beim Spielen richtig "fühlen" kann. Wenn ich vom Blatt spiele, bin ich damit beschäftigt, die Noten und alles drumherum notierte zu lesen, und kann deswegen das Stück nicht fühlen. Aber genau das ist mir am allerwichtigsten. OK, vielleicht liegt es daran, das ich nicht der allerbeste Notenleser bin, aber ich habe auch gar keine Ambitionen, das zu werden. Ich habe Noten noch nie sehr gemocht, sie sind oft eine Hilfe, ja, mehr für mich aber auch nicht.
 
Das ist übungssache, man kann auch gedrucktes mit empfindung und ausdruck vortragen, und beim öffentlichen vortrag entfällt die angst, das gedächtnis könnte versagen, was ich oft genug erlebt habe. Schauspieler haben den souffleur, der besonders bei der probenarbeit hilft, und den man im verlauf bis zur première immer mehr entbehren kann, aber im notfall "da" ist, sänger hören ihn kaum, dann gehts manchmal mit "la-la". Nervosität vor dem aufritt kann hilfreich oder lähmend sein.
Leider wird "auswendig" bei solospiel als quasi unerlässlich und wert-. sogar gagesteigernd gesehen, bei kammermusik und im orchester oder der big-band (solistisch/improvisatorische passagen nicht ausgeschlossen) ist es unüblich und wäre ein hoher risikofaktor
Das geht auf die reisenden virtuosen zurück, die zwei oder drei programme "draufhatten", die sie immer wieder spielten. Schwierige passagen und sprünge gehen nur mit augenkontrolle des bewegunsgsapparates. Dem blattspieler hingegen steht die ganze literatur jederzeit zur verfügung.
Im hobbybereich kann jeder machen, was ihm gefällt, und man sollte nicht das eine gegen das andere ausspielen.
Gedächtnis hat nichts mit musikalität zu tun, sondern ist eine besondere fähigkeit, die man in grenzen trainieren kann. Wer kein gutes gedächtnis hat, sollte nicht verzagen und sich minderwertig fühlen.
"Prima vista" spielen ist übrigens ein gutes hirntraining, von den augen ins hirn, über die nerven in die muskeln und kontrolle durchs gehör: ein kreislauf, der demenz vorbeugt.
Bei pianisten kommt noch die harmonische wechselwirkung beider hände und beider hirnhemisphären dazu!
 
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Im hobbybereich kann jeder machen, was ihm gefällt, und man sollte nicht das eine gegen das andere ausspielen.

Ja, absolut! Da gibt es kein richtig oder falsch. Man sollte das so handhaben, wie es einem am besten liegt. Finde ich jedenfalls.
 
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Ich finde es toll und beneide euch, wenn ihr Stücke so einfach auswendig lernen könnt. Mir geht es leider so, dass ich selbst bei Zweizeilern, die ich wahrscheinlich hunderte Male gespielt habe, noch auf die Noten schaue.
 
Ich finde es toll und beneide euch, wenn ihr Stücke so einfach auswendig lernen könnt. Mir geht es leider so, dass ich selbst bei Zweizeilern, die ich wahrscheinlich hunderte Male gespielt habe, noch auf die Noten schaue.
Löse dich doch einfach mal davon, bei solchen Stücken die du wirklich schon lange spielst!
Weißt du wie ich vor langer Zeit entdeckt habe dass ich auswendig spielen kann? Ich wollte einfach spontan etwas klimpern, hatte aber keine Noten zur Hand, und hab einfach mal probiert nach der Erinnerung zu spielen ... Anfangs war ich etwas unsicher, musste mir immer wieder erst mal paar Töne nach Gehör wieder suchen ... aber nach kurzer Zeit lief es wie von allein ...
Seit der Zeit mache ich das bewusst, lerne/übe nach Noten bis eine gewisse Sicherheit da ist, und gehe dann schnell zum auswendig und frei spielen über ...

Kann sein, dass das dieses "automatische" Auswendiglernen eine Eigenschaft oder Begabung ist die beim Einzelnen unterschiedlich ausgeprägt ist, so wie es ja auch verschiedene Lerntypen und Mischformen gibt. Und die Art und Komplexität der Stücke spielen natürlich auch eine Rolle. Bei längeren/schwierigeren Sachen dauert es auch bei mir etwas länger ... aber es funktioniert im Prinzip genau so, ich spiele alles nach einer Weile, auswendig, habe aber nie etwas bewusst auswendig gelernt.
(Bei meiner Musik gibt es oft keine Noten, oder nur stark vereinfachte, und ich höre mir das dann von Originalen selber raus und schreibe es auf - aber auch hier läuft es im Prinzip genau so).
 
Ja Blues, Jazz, Rock spiele ich auch auswendig, da macht spielen nach Noten auch wirklich keinen Sinn, aber im Klassik bereich ist das eine andere Geschichte.

Man muss aufpassen hier nicht Birnen mit Äpfeln zu vergleichen.

Prinzipiell sollte man einfach beides lernen und üben. Genauso wie man es lernen kann besser nach Noten zu spielen, kann man auch das Auswendiglernen trainieren.

Für Piano ist einfach beides wichtig.
 
Ja Blues, Jazz, Rock spiele ich auch auswendig, da macht spielen nach Noten auch wirklich keinen Sinn, aber im Klassik bereich ist das eine andere Geschichte.
Man muss aufpassen hier nicht Birnen mit Äpfeln zu vergleichen.
Wobei das aber auch innerhalb der Genres gilt ... Auch bei der Klassik ist nicht alles gleich schwierig und komplex, und auch Blues ist nicht gleich Blues, da gibt es gewaltige Unterschiede bei den einzelnen Stilarten. Z. B. Chicago-Blues oder Bluesrock auf der E-Gitarre in der Band ist ein ganz anderes Ding als komplexer alter Fingerstyle Blues solo auf der Akustikgitarre ... (erinnert mich manchmal verdammt an Klassikgitarre ;) )
 
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Ich bin zwar Gitarrist, hatte aber vor einiger Zeit die gleiche Erkenntniss wie der TE, möchte mich daher hier mal einklinken.

Ich denke, es gibt (mindestens) zwei Arten von Auswendiglernen:

1.: Sich Noten/Melodien bzw. Akkordfolgen einprägen, und diese beim Spielen dann möglichst reflexartig wieder in Handbewegungen/Griffe umzusetzen ==> "gut"

2.: Griffe so lange wiederholen, bis sie sich automatisiert reproduzieren lassen ==> "schlecht"

Ich bin leider ein Kandidat für Zweiteres, und das frustriert mich ziemlich. Ich höre mir Songs meistens mühsam raus, suche mir die enstprechenden Akkorde zusammen. Damit Läufe oder Griffwechsel sicher sitzen, muss diese aber so oft wiederholen, bis sie automatisiert ablaufen. Dann weiß ich aber leider meistens gar nicht mehr, was ich da eigentlich spiele. Um das rauszufinden, muss ich mir dann manchmal wirklich schauen, was meine Finger machen... :(

Könnte ich Ersteres, wäre ich als Gitarrist wesentlich flexibler und glücklicher...

Gruß,
glombi
 
Sich Melodien bzw. Akkordfolgen einprägen, das macht man doch beim Lernen ganz automatisch?
Ich könnte das nicht so trennen ... man spielt doch nicht Note für Note für sich einzeln, sondern zusammenhängende Phrasen.
 
Das ist bzw. war bei mir ewig auch so, dass ich nur auswendig gelernt habe. Ich will das schon lange ändern und kam ein wenig drauf als ich mal wieder eine Weile Tastenpause gemacht hatte und nur Gitarre gespielt hatte. Ich hatte mich geärgert einige Stücke nicht mehr zu können und sie anhand der Noten wieder draufschaffen wollen. Das ging überraschend gut und schnell, so dass ich zu 80% vom Blatt gespielt habe und es aber nicht mehr auswendig gelernt habe.

Seitdem mache ich auch das, was einige hier schon geschrieben haben: ich spiele bewußt Stücke, die (zu) einfach für meinen aktuellen Stand sind und spiele diese aber nur ab und zu. Angefangen habe ich mit einem Heumann-Änfängerbuch, da kann fast jeder schnell das Zeug vom Blatt spielen. Mittlerweile geht auch anderes besser.

Und kleiner Tip: ich hab auf dem Smartphone eine App namens NoteTrainer mit dem man Notenlesen üben kann, die kommen dann immer schneller von rechts reingescrollt. Seit ich das immer wieder in kurzen Pausen mache bin ich viel schneller geworden und kann auch besser vom Blatt spielen und muss nicht mehr alles auswendig lernen. :)
 
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Hatte schon befürchtet, dass ich mich unklar ausgedrückt habe.

Für mich liegt der Unterschied darin sich einzuprägen "Erst kommen 4 Take in X-Dur mit Chord X7 und X9, dann 2 Take y-moll mit xm und ym7" oder "Zuerst diese Griffform im 5.Bund, dann wandert der 3te Finger in den 7ten Bunden, etc.".
 
Es gibt ein optisches und ein finger-gedächtnis, der eine prägt sich das notenbild ein, der andere verlässt sich auf bewegungsabläufe. Da sind gitarre und klavier sehr verschieden, wie auch die strickmuster der musik.
 
Ich hab mal viele Jahre mit jemanden Musik gemacht (ist dann zum Circus Roncalli), der hat den ganzen Abend nicht einmal auf seinen Text bzw. Noten geschaut. Aber wehe, es lag der jeweilige Titel nicht da, egal ob mit den Keyboards oder dem Saxofon, er hat sich verspielt. So kann man sich auch abhängig machen.:)

LG,
Fred
 
Aber wehe, es lag der jeweilige Titel nicht da, ... er hat sich verspielt.
zu der Sorte gehöre ich auf: als ich auf der zweiten Notenseite eines Stücks war, merkte ich, dass die Noten auf dem Kopf standen - in dem Moment flog ich raus :( (das könnte aber nur bei wenigen Stücken passieren; bei den meisten bin ich auf den Notentext angewiesen ... Notenjunkie halt ...)
 
Gerade als Anfänger stellte sich auch mir die Frage !! Ein Stück auswendig lernen hab ich als erstes Versucht. Als eine Bekannte dann sagte, hier kannst ja mal versuchen am Keyboard einfach mal rum zu klimpern hab ich die Augen zugemacht und Bald Gras ich am Nekar aus dem Heumann gespielt, ich sehe immer noch ihren Blick und den offenen Mund.. wie macht man das denn .. war noch die Frage !!!
Im Grunde konnte ich noch nichts !! Kam mir dann so vor als würde ich " für Elise " nach Art von Thomas Forschbach spielen.
Habe dann gemerkt, das ist so wie malen nach Zahlen. Kann jeder, hat aber mit Klavier oder Keyboard spielen nichts zu tun.
Seit dem lerne ich erst einmal, mich in jeder Lage am Klavier oder Keyboard zurecht zu finden, jederzeit zu wissen wo ich gerade mit jedem Finger bin, und wo ich als nächstes hin muss. Das ist unendlich schwieriger als ein Stück auswendig zu lernen. Mein Ziel ist es, mir eine Mischung aus Prima Vista und Auswendig spielen anzueignen.
Dachte, einfach mal ein Stück auswendig lernen, House of the rising sun, war richtig gut.
Aber 5 Klavier und Keyboard Stücke weiter war das Haus schon wieder Geschichte, da war nichts mehr mit mal eben runter spielen, klar, wo ich zum Lernen 6 Stunden gebraucht hatte, saß es wieder nach 20 Minuten, aber ein Repertoire an Stücken beherrsche ich leider noch nicht.
Noch ist es leider so......., ich lerne ein Stück.. 1 Woche später.. aus den Augen aus dem Sinn.
Gruß
Hans
 

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