Mandriolen, 12saitige Mandolinen, etc., ....

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Hallo MB-Gemeinde,

weis Jemand wo es Mandriolen, generell 12saitige Zupfinstrumente, möglichst auch zahlbar, zu kaufen gibt?
Auch wo es Zubehör für Reparaturen gibt?

Freu mich sehr über Nachrichten....

Grüße
Armin
 
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Suchst Du eine neue oder eine gebrauchte, muss sie anspielbar sein oder geht auch online, und was darf sie kosten?

Fragen ohne Anspruch auf Vollständigkeit :rolleyes:
 
Mandriola ist nicht ohne Grund ein echter Exot.

Bei der (ansonsten einfachen) Mandoline sind für Anfänger die strammen doppelchörigen Saiten die größte Schwierigkeit.
Bei einer dreichörigen Mandriola ist es noch schwerer und es kommen weitere Probleme dazu:
Es benötigt schon etwas Übung, den Finger gut auf alle 3 Saiten zu legen und auch der Anschlag mit der rechten Hand wird schwer.
So ein Instrument spielt sich nicht besonders bequem und ich würde es keinen Anfänger ohne Mandolinenerfahrung empfehlen, weil der echt nicht weiß, worauf er sich einlässt.

Folkinstrumente sind ja durchaus wieder in Mode und auch Thomann bietet inzwischen jede Menge an.
Bei einer Madriola wäre ich als Händler aber auch etwas vorsichtig, weil die Wahrscheinlichkeit, dass jemand das Ding per Widerrufsrecht zurückschickt, sehr groß ist.

Ich denke, dass dir fast jeder Mandolinenbauer seine Instrumente auch dreichörig bauen würde.
Aber "bezahlbar" im Sinne von "billig" dürfte schwer werden.
Hast du mal hier nachgefragt, was so ein Ding kosten würde:
http://www.mandolinluthier.com/mandriola.htm
 
Es sind immer wieder gebrauchte Mandriolas auf dem (Musiker-/floh-) Markt. Habe für meine Hopf ca. 100€ gezahlt, Instrument ist noch ok.
 
Hallo an Alle, ....

erst mal vielen Dank für die schnellen Rückantworten.
Find ich richtig toll....

@saitentsauber

...ich suche ein gut spielbares Instrument und am liebsten auch noch ein gut klingendes.

Wenn der Hals gerade ist, die Bünde noch brauchbar, nur Nachstellarbeiten notwendig, .... sehr gern auch ein Gebrauchtes.
Sicher ist, dass ich keine Wanddecko suche ....die über das Internet wohl umfangreich, oft unausreichend beschrieben, verkauft wird :redface:)

@GEH

... ich bin mir der Exotik und der Spielherausforderung voll bewusst.

Zum besseren Verständnis:

Mein Vater spielte (wurde fast 100) bis zu seinem Tode ein Framus-Jazzform-Mandriola. Diese Mandriola, das Mandriolaspiel generell, begleitete Ihn über 70 Jahre. Von der damals populären Wandervogelbewegung, über den Krieg hinweg, bis in unsere Jugendjahre als er bei jedem Anlass uns beim Singen führte, begleitete. Von Allen hier, unvergessene Momente, diese Ausflüge, Feste, Feiern, verbindenden Singorgien. :redface:)

(Mit der Gitarre bin ich selbst nun schon über 30Jahre zugange, covere singbare Songs aus allen Richtungen, freue mich wenn alles singt und grooved.)

Über Ihn, meinen Vater, erfuhr ich damals, wie populär Mandriolen in Deutschland waren, wie viel Modelle es gab, wie sie von den Herstellern speziell auch als Mandriolen gebaut wurden um haltbar dem starken Saitenzug entgegen zu treten....und .... welche Spieltechnik er entwickelte, man damals eher anwendete, das nicht so sehr vom Mandolinenspiel kam, sondern eher von der Schlaggitarre, um das Singen mit Akkorden, mit viel Ton (u.A. Oktavstimmung) zu führen, zu unterlegen. Und das kleine Instrument war halt leicht mitzuführen....

... tja, .... leider brannte hier sein Haus 2003 ab. Großbrand. Mieterin mit Feuer gespielt. Seine vielen Schätzchen sind zu sehr in Mitleidenschaft gezogen um sie wieder gut spielbar zu bekommen. Er selbst lebt leider auch nicht mehr um Ihn zu fragen woher er seine Lieblinge, Ersatzteile, Saiten, etc., bezog, mittlerweile spielt er wohl eine Etage höher. :redface:)

Die Musikalienhandelsgeschäfte hier vor Ort, wo er hauptsächlich kaufte, führen keine Zupfinstrumente dieser Art mehr. Nischen werden nicht mehr bedient. Der Mitarbeiter der Ihn lange bediente und unterstütze lebt auch nicht mehr. An seinem Hauptschätzchen (Framus Jazzform) arbeite ich noch, ganz akribisch, werde sie aber auch nicht ganz hinbekommen können. Der Wasserschaden war zu groß.

Also, verzeih die vielen Worte .. :redface:) .. will ausdrücken... die Herausforderungen die du nennst, sind mir bewusst, nicht unbekannt.... aber, der Reiz des Mandriolenspiels eben auch.... und... die Spieltechnik der alten Herren, die nicht soooo schwer ist.

Mit Mandolinenbauern nahm ich schon Kontakt auf. Ein Jeder würde wohl exclusiv eine Mandriola nach Kundenwunsch herstellen, ....heutigen, exclusiven Fertigungskosten entsprechend. Im Bereich von 3500€ aufwärts liegen mir Angebote vor. Doch diese Preisregionen entsprechen nicht unserer Einnahmesituation auch nicht derer, in der mein Vater und seine Kumpels je lebten als sie ihre wohl noch zahlbare Instrumente erwarben. :redface:)


Deshalb stelle ich hier die Frage, ob jemand Adressen, Bezugsquellen kennt, wo es brauchbare, spielbare Instrumente, Mandriolen gibt, .... ohne gleich ins Exclusive zu müssen....

Auch die Frage, ob jemand Adressen und Bezugsquellen für Ersatzteile (Stege, Mechaniken, etc.) kennst....

Vielleicht gibt es auch leichter erhältliche 12saitige Instrumente in gleicher oder ähnlicher Bauform, in Stimmung G-D-A-E, mit anderem Namen, und ich klammere mich an die Worthülse: Mandriola.

Ich freu mich über jeden Tipp .... :redface:)


Danke für eure Hilfe

Armin

"Music make the world a better place"..... so hoffe ich....
 
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Also, verzeih die vielen Worte
Kein Problem, es ist doch interessant was du erzählst. ;)

welche Spieltechnik er entwickelte, man damals eher anwendete, das nicht so sehr vom Mandolinenspiel kam, sondern eher von der Schlaggitarre, um das Singen mit Akkorden, mit viel Ton (u.A. Oktavstimmung) zu führen, zu unterlegen.
Meinst du mit "Oktavstimmung", dass er das Instrument umgestimmt hat?
Kann mir vorstellen, dass sich das für Akkordbegleitung anbietet.
Die Quintenstimmung GDae kommt ja von der Geige und hat seine Stärken eher beim Meldodiespiel.
Klar, es gibt auch Akkordspiel auf dem Mandoline, aber auch da wird oft anders gestimmt, wenn jemand das vorzugsweise einsetzt.
Und den guten alten Chop wie im Bluegrass spielst du mit den Saitentrios auf der Mandriola auch nicht leicht.
Was ich damit sagen will ist, dass die Mandriola in Ggg Ddd aaa eee für Akkorde nicht die optimalste Stimmung ist und für Melodiespiel auch schwer.
Das mögen Gründe sein, warum sich das Instrument nicht durchsetzen konnte.
Für den Choruseffekt reichen letztlich auch Saitenpaare wie bei Mandoline oder 12-saitiger Gitarre.

Deshalb stelle ich hier die Frage, ob jemand Adressen, Bezugsquellen kennt, wo es brauchbare, spielbare Instrumente, Mandriolen gibt, .... ohne gleich ins Exclusive zu müssen....
Ist angekommen aber schwer.
Um unter Individual-Preise eines Instrumentebauers (3000 € wäre glaub nicht übertrieben) in Europa zu kommen, müsste schon jemand Mandriolas in Serie fertigen.
Oder ein Vertrieb lässt mal eine größere Menge in Asien fertigen und verkauft die über einen größeren Musikhandel.
Das wurde ja schon bei diversen exotischen Instrumeten gemacht, aber bei Mandriola hab ich das leider noch nicht gesehen. :nix:

Gebraucht gibt es aber bei eBay schon Angebote, aktuell hier
Der Verkäufer bietet sogar Ansicht und ggf. Rückgabe an, das gibt es bei eBay selten.
 
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frag mal Tobias Kaul:
www.kaul-mandolinen.de
website ist zwar in Arbeit, aber vor allem weil er lieber Instrumente baut. ;-)

Gruß Sobby
 
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freemann64
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Userwunsch
Vielleicht gibt es auch leichter erhältliche 12saitige Instrumente in gleicher oder ähnlicher Bauform, in Stimmung G-D-A-E, mit anderem Namen, und ich klammere mich an die Worthülse: Mandriola.
Vielleicht könntest Du Dir mal die unterschiedlichen Varianten von Tiples ansehen

Ich habe absichtlich die englischsprachige Wikipedia verlinkt, weil in der deutschen Version anscheinend die Variante "American tiple" fehlt. Sowas gibt's für deutlich unter 1000.
 
Anscheinend bin ich ein regelrechter Glückspilz, denn ich ersteigerte vor einigen Jahren eine ausgezeichnete Mandriola bei EBay!

Auf dem Etikett steht "Hess, Klingenthal", und das Insrument hat einige Gebrauchs- bzw. Altersspuren, aber keine Schäden. Im Gegenteil, die Decke zeigt keinerlei Verwerfungen, der Hals ist schön gerade und die Saitenlage niedrig. Trotz der dreifachen Besaitung braucht man nicht viel Kraft, um die Saiten sauber zu greifen. Die Stegauflage ist sogar kompensiert, damit die dickeren Oktavsaiten bundrein spielen.

Ich habe das Teil ersteigert, weil ich eine gute deutsche Mandoline brauchte - ich dachte, ich lasse einfach die Oktavsaiten weg. Aber schon die erste Berührung der alten, abgespielten Saiten zeigte mir, dass hier ein Potenzial vorhanden war, das nich brach liegen sollte. Also bestellte ich einen Satz neuer saiten und fing an zu lernen.
Die Töne und Tonleitern kennt man natürlich von der Mandoline her, aber die Anschlagtechnik muss deutlich angepasst werden. Das Tremolo muss breiter ausgeführt werden, und es gibt einen Unterschied zwischen Auf- und Abschlag, weil die Oktavsaite nicht mittig in der Gruppe sondern außen liegt.

Verwenden tue ich die Mandriola in meiner Folk-Gruppe immer dann, wenn ich eine 2. Stimme unter der Mandoline oder Geige spielen soll. Aber auch eine "nakte", unbegleitete Melodie klingt viel "vollständiger" als auf der Mandoline.

Ein tolles Instrument!

Cheers,
Jed
 
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Hallo freemann64,
hab mich mal grade schnell angemeldet um Dir kurz mal zu antworten.

Erste Frage vorweg: was möchtest Du mit dem 12-saitigen Instrument machen? Eher Akkorde oder Tremolo - rechts mit Fingern oder eher mit Plektron spielen?
Zweite Frage: kennst Du schon eine spanische Laúd oder Bandurria? Entsprechen etwa der Mandola bzw. der Mandoline, haben aber 12 Saiten in 6 Doppelchören.
Original sind die unisono und um Halbton leicht versetzt zur Stimmung einer Guitalele. Ich habe aber eine Laúd in Westernstimmung und wie Guitalele mit einem Wahnsinns-Sound.
Meine zweite Laúd ist noch Unisono und da gibt es nach wie vor bei den tiefen Saiten Probleme mit der Oktave, feile den Steg gerade nach.

Wenn dann 12 Saiten noch nicht reichen, gäbe es portugiesische Gitarren: z.B. Viola da Terra mit 15 oder Viola da terceira mit 18 Saiten (diese habe ich - auch super Sound, als würde ein ganzes Orchester spielen)

Laúd lässt sich tremolieren und auch mit Fingern spielen / teils zupfen, Terceira (für mich) nur mit Begleitung ... aber eine in youtube spielt einer mit Fingernagel, der Wahnsinn.

Ich experimentiere nun mit mittlerweile 20 Saiteninstrumenten und suche einen für mich optimalen Sound. Die Laúd ist aktuell mein Favorit, da hier normal in den ersten drei Bünden die Akkorde gegriffen werden, bei Mandoline geht es bis 5. Bund.

Viele Grüße

Paul
 
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D
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Flohmarkt

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