Suche eierlegende Wollmilchsau-Parlour, Budget max. 1500 €

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Grüßt euch,

der Name des Threads ist Programm, haha. Ich spiele derzeit eine Stanford Old Mommy 18 MM. Obwohl ich (auch) Leadspuren in der Band spiele, fühle ich mich trotz Beschränktheit in den höheren Lagen auf dieser Art Gitarre am wohlsten, Cutaway ist also kein Muss (liegt vermutlich an meinen für einen Mann eher kleinen Händen/Fingern).
Für den Live-Einsatz habe ich einen Fishman Rare Earth Humbucker eingebaut und kann auch damit ganz gut leben, auch wenn es schon noch einen Tick natürlicher klingen könnte. Nun zum eigentlichen Problem: Da ich viel bende spiele ich 11er Saiten. Wir spielen allerdings auch des Öfteren auf der Straße bzw. Jammen/schreiben Lieder unplugged. Und dafür ist die Stanford mit 11er Saiten leider viel zu leise, gerade wenn z.B. die Geige vorher soliert hat gehen meine Soli komplett unter im Bandgefüge. Eine Option wäre natürlich die Stanford für den Live-Einsatz zu nehmen und eine lautere Gitarre für unplugged. Aber in meiner wahrscheinlich naiv-romantischen Vorstellung fände ich es schon sehr schön, wenn ich immer ein und diesselbe Gitarre benutzen könnte. Quasi fürs Feeling. Und ja, die dünnen Saiten müssen sein, dafür gehören Fingervibrato und Bendings einfach zu sehr zu "meinen Stil".
Noch ein paar Infos, um die Sache weiter zu verkomplifizieren: Die Band besteht aus Kontrabass, Percussion (Waschbrett, Djembe etc.), zwei Akustikgitarren, Geige und Gesang.Deswegen und weil wir eine krude Mischung aus Blues, Folk und Gypsy Jazz Einflüssen spielen, plus weil ich auch soliere, darf die Gitarre ruhig einen durchsetzungsfähigen, mittenbetonten Klang haben. Der Grundklang von der OM MM 18 gefällt mir da schon recht gut.

Fallen euch Gitarren ein, die diesen Anforderungen gerecht werden? Eine Preisvorstellung hab ich jetzt bewusst mal weggelassen. Wäre aber nett, wenn es in etwa die 1500 Marke nicht knacken würde. Habe aber keinen Markenfetisch, kann gerne auch viel billiger sein.

Vielen Dank schonmal für's Durchlesen und Mitgrübeln!
 
Eigenschaft
 
Grund: Rechtschreibung
Zuletzt bearbeitet:
12er Saiten sind zwar meistens Standard ab Fabrik, 11er aber noch nicht ungewöhnlich und meist auch ohne Anpassung des Halses machbar.
Kurz, 11er spielen viele und das ist jetzt zwecks Beratung nicht so relvant.

Ungewöhnlich finde ich den Wunsch nach einer Parlour in Verbindung mitz dem Begriff "Wollmilchsau". :gruebel:
OK, mittenbetonter Klang, aber ohne Pickup doch weniger eine durchsetzungsfähige Gitarre in einer Band wie deiner. :nix:
 
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Duenne Saiten, kleiner Korpus aber gegen eine Geige anfurzen? Halte ich fuer eher unwahrscheinlich. Entweder mit Verstaerker - dann hole ich mit einem gescheiten EQ eh' jeden Klang, aber trocken, unplugged?
Da hilft nur Volumen, Volumen und mehr Volumen. Also Deckenflaeche und Korpusvolumen und bei beidem ist eine Parlor eher schwach. Gipsy Jazz, da hilft vielleicht eine Manouche oder eine fette Jazz Mama. Gegebenenfalls auch eine normale Dread oder Jumbo, die sind leichter zu bekommen und vielseitiger. Bei einer OM wirds wohl schon eng, insbesondere ewenn man ein Solo noch hoeren soll und alles was kleiner ist, ist wohl draussen....
 
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Vielen Dank schon mal für die Anregungen!

Ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass ich jetzt schon eine Zeit lang eine Gitane DG-300 JJ gespielt habe. Die war zwar ordentlich laut und auch durchsetzungsfähig, aber da hatte ich dann das Problem mit langer Mensur vs. meine kleinen Fingerchen und vor allem: Die Maccafferri-Style-Gitarren als auch Resonatorgitarren sind zwar sehr laut und richtig schön mittig, mir aber dann doch etwas zu "stilistisch vorgeprägt" und zu "eigen". Der Klang der Parlours ist quasi schon genau das was ich suche, nur halt in so laut wie möglich (obwohl das wie ihr schon gesagt habt natürlich entgegen der Physik der Bauweise steht). Bei normalen Dreadnoughts habe ich leider auch das Problem, dass ich z.b. bei großen Arpeggios an meine physischen Grenzen komme, was die Spreizbarkeit der Finger angeht. Deshalb ist wahrscheinlich die richtige Frage: Was ist die lauteste euch bekannte Parlor/Folk/OM-Gitarre?

Noch ein kleines Hirngespinst als Input:


Hier kommt Tommy Emmanuel ja ganz gut durch, obwohl Matons ja eher als leise verschriehen sind. Ziemlich so stell ich mir das Wunschergebnis vor. Klar, begünstigende Faktoren hier sind, dass das in einem Hotelzimmer stattfindet, mit Schallloch gerichtet zum Mikro und der Geiger hält sich ja auch noch etwas zurück. Und Tommy Emmanuel wird kaum eine Maton von der Stange spielen. Aber denkt ihr, es ist realistisch so etwas mit einer Parlor im 1500€ Budget innerhalb des Bandgefüges hinzukriegen?
 
Aber denkt ihr, es ist realistisch so etwas mit einer Parlor im 1500€ Budget innerhalb des Bandgefüges hinzukriegen?
Nein, was aber nicht am Preis liegt.
Das Beispiel mit Tommy sind - wie du selbst sagst - günstige Aufnahmebedingungen. In eurem Bandgefüge wäre er auch leise.
Und Tommy spielt soweit mir bekannt sehr niedrige Setups auf seiner Gitarren und daher vermutlich 12er oder 13er damit es nicht schnarrt.

Irgend einen Tod musst du sterben - wie es so schön heißt.
Wenn du schon eine eher leise Gitarre hast, dann wenigstens mit dicken Seiten. Eine kurze Mensur ist für dein Vorhaben auch nicht förderlich.
Ich denk es gibt da 2 Wege:
- laute Dreadnougth o.ä. mit dicken Saiten
- wenn Parlour und dünne Saiten dann mit Miniamp als Unterstützung für die ansich unverstärkten Einsätze
 
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Hier kommt Tommy Emmanuel ja ganz gut durch

Tommy spielt eigentlich die ganze Zeit Akkorde. Damit ist es weniger ein Problem sich durchzusetzen, weil man halt notfalls auch mal ziemlich reinkloppen kann.
Es gibt zwei Stellen an denen er soliert, also Singlenotes spielt: 1:45 und 2:58, hör dir das JETZT noch einmal an und achte mal drauf, was die Geige an den beiden Stellen macht ;-)

gerade wenn z.B. die Geige vorher soliert hat gehen meine Soli komplett unter im Bandgefüge

Ja, das wird mit jeder Gitarre so sein. Eine Geige wird immer als lauter wahrgenommen, sie trifft mehr sensitive Bereiche unsere Ohrs, und durch das konstante Streichen wird viel, viel mehr Energie übertragen, als über einen einzelnen Anschlag.
Der Trick, wie du trotzdem hörbar werden kannst, ist eigentlich nur: Alle anderen spielen viel leiser, als du. Die sind zu viert (fünft), dazu spielt die zweite Gitarre noch im gleichen Frequenzbereich, und wenn sie Akkorde spielt, wird es schon schwierig sich als Solist auch nur gegen die eine Gitarre durchzusetzen.
Und selbst die lauteste Gitarre ist nicht soviel lauter, als die durchschnittliche Gitarre, da macht die Spieltechnik viel mehr: Nimm ein dickes Plektrum, spiel ein wenig Richtung Steg, mach harte Anschläge.
Und prinzipiell auch: längere Mensur, dickere Saiten, höhere Saitenlage, größere Gitarre, aber das geht eben gegen das, was du dir wünscht.
Da wirst du deinen Kompromiss finden müssen.
Parlor bis 1500€ find ich eh schon eher schwierig, dann noch laut und durchsetzungsfähig.. fällt mir wenig ein.

dass ich z.b. bei großen Arpeggios an meine physischen Grenzen komme, was die Spreizbarkeit der Finger angeht.
Das verstehe ich nicht. Arpeggio ist eine Spieltechnik für die rechte Hand, was spreizt du da? Bzw, was klappt da nicht zu spreizen?
 
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Das verstehe ich nicht. Arpeggio ist eine Spieltechnik für die rechte Hand, was spreizt du da? Bzw, was klappt da nicht zu spreizen?

Wahrscheinlich hab ich mich technisch falsch ausgedrückt. Ich meine zum Beispiel sowas, was ich hier zwischen Sekunde 14-16 mache: http://oporto-music.bandcamp.com/track/valse-de-wasso
Das habe ich auf der Gitane eingespielt und da hab ich mir extrem schwer getan, auf der Stanford dagegen "flutscht" es wie von selbst.

Ich sehe schon, ich werde das ganze wohl noch einmal überdenken müssen. Danke nochmal für die konstruktiven Anregungen und schnellen Antworten, hat mir sehr geholfen! So ein bisschen Realitätskonfrontation, haha.
 
Ich sehe schon, ich werde das ganze wohl noch einmal überdenken müssen.
:)
Ist halt leider so, dass die üblichen Maßnahmen für "laut" sich quasi alle mit deinen Vorstellungen beißen.

Und auch wenn 11er noch nicht ganz dünn sind, überlege auch, ob es unbedingt mehr als Balbtonbending sein muss, abgesehen davon, dass die Bendings sich eh nicht gut durchsetzen.
Vielleicht kommst du da auch zu sehr von der E-Gitarre?
 
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Unplugged mit Geige sieht man oft bei Fiddle Bands und da gibts es eigentlich nur Dreas und 13er Saiten, soweit ich das weiß.
Und die Gitarristen Solieren ja auch "mittels Flatpicking" ohne Bendings im Normalfall.

Es gibt glaub ich auch die ein oder andere Jumbo mit 63cm Mensur, flach einstellen lassen und 12er Saiten, dann könnte es grad noch gehen.
Ich habe einige Male mit einer Geige gespielt, da bin ich auf der langmensurigen Dread mit 13er Saiten im Picking mitgekommen.
Strumming geht auch mit dünneren Saiten.


Insgesamt finde ich auch, dass die Klangcharachteristik der Gitarre auch eine große Rolle dabei spielt, ob sie noch gehört wird. Ich würde da mit der Geigerin antesten gehn.

BTM in Nürnberg hat ja sehr viele Gitarren da. Vielleicht geht eine Eastman E10 Slope Shoulder J45 mit 12er Saiten und Kurzmensur, die haben sie glaub ich da.
Oder Gibson j15/J35 mit kurzer Mensur
 
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flach einstellen lassen

Gerade NICHT flach.
Je höher die Saitenlage, desto lauter kann man spielen, ohne dass es scheppert.
Flache Saitenlage limitiert den Dynamikumfang ziemlich. Kann man in Kauf nehmen, wenn's egal ist (meine Gitarren sind alle ziemlich flach), aber wenn "laut" das Kriterium ist, dann ruhig richtig hoch einstellen und Platz zum Schwingen geben.
 
Bei einer gut gebauten Gitarre geht flach und laut, bei allen anderen leider nicht! Meine Guild ist auf 2mm am 12. Bund eingestellt eingestellt und laut,
wichtig ist, dass bei Flacher Saitenlage noch genug Druck auf die Stegeinlage/Decke kommt. Haben in einem anderen Forum auch schon Gitarrenbauer
geschrieben und ist auch meine Beobachtung.
 
Das hat nichts mit gut gebaut oder nicht zu tun.
Bei 2mm am 12. Bund scheppert jede Gitarre, wenn du da fester drauf spielst. Das ist einfach Physik. Wenn der Schwingungsradius größer ist, als der Abstand der Saite zu den Bundstäbchen, dann berührt die Saite eben die Bundstäbchen.
Und es ist relativ einfach auch ne Gitarre mit 4-5mm am 12. Bund zum scheppern zu bringen.
Die maximale Lautstärke ist einfach durch die Saitenlage begrenzt, und wenn man möglichst laut möchte, ist es einfach kontraproduktiv die Saitenlage sehr flach zu machen.
 
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Hi
ich weiss nicht warum viele glauben, dass größere Gitarren auch automatisch lauter/durchsetzungsfähiger sind
M.E.n. hat ist das eher mit der Kontruktion/dem Hersteller zu tun.
Eine OM/Grand Auditorium muss nicht leiser sein als eine Dread oder Jumbo, die bieten einfach nur mehr Bässe.

Empehlenswert und auch "laut" sind die Gitarren von Furch, passen auch ins Budget.
Auf jeden Fall einen Test wert.
Die Allroundgittarre schlechthin sind m.M.n. Grand Auditorium - Modelle.
Damit geht eig. alles.

*flo*
 
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Vollkommen richtig!
Wir sollten auch nur das akzeptieren, was wir ...Absturz, Mist!...
was wir selber persönlich erfahren haben. Kann ja jeder kommen und behaupten, dass die Gitarre "A" anders klingt und leiser ist als die Gitarre "B". Mit dieser Methode kann man sicher sein, dass man nicht von der NASA oder den Freimaurern beschissen wird. Schliesslich behaupten die ja, dass die Erde eine Kugel ist und sich mit 1600 km/h dreht - was man ja sofort widerlegen kann. Oder spürt hier jemand die affenwitzige Geschwindigkeit? Eben!

Ihr glaubt mir nicht?

Die klassische Physik und Geometrie und der "Glaube" an die Kugelerde wird auf Youtube von so Leuten wie Jeranism sowas von auseinandergenommen, dass die "flache Erde" mittlerweile eines der trendigsten Youtube-Themen ist. Einfach mal googeln.

Da kann man durchaus auch andere Grundsätze der Physik in Frage stellen, so z.B. ob eine größere Deckenfläche bei gleibleibendem Energieeintrag nict automatisch lauter ist. (Tip, einfach mal die Decke unndlich groß werden lassen, schon hört man die Gitarre gar nicht mehr)

Ansonsten sind größere Decken nicht nur in den Bässen lauter und mehr Korpusvolumen hilft - auch und gerade bei den Bässen - auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr konstruktiver, informativer Beitrag
Du hebst das Forum auf ein höheres Bildungsniveau.
Dass die Erde rund ist, wusste ich garnicht
 
Grund: Vollzitat entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@*flo* siehste. Schon hast Du wieder was gelernt.
Aber ernsthaft, die Dreads wurden gebaut, weil die OM zu leise waren. Die OM wurden gebaut, weil die Parlor zu leise waren. Je mehr Fläche, desdo mehr laut. Je mehr Volumen, desdo mehr laut im Bass. Deswegen ist die Dread ja auch lauter als die OM.
 
Es gibt doch etwas kleinere Bauformen mit tieferen Zargen, die Yamaha CPX zum Beispiel. (Mini Jumbo)
Das könnte ein entsprechender Kompromiss sein. Allerdings, ob diese Wollmilchsau auch die richtigen Eier legt musst Du selbst raushören.
 
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Hi
ich weiss nicht warum viele glauben, dass größere Gitarren auch automatisch lauter/durchsetzungsfähiger sind
M.E.n. hat ist das eher mit der Kontruktion/dem Hersteller zu tun.
Eine OM/Grand Auditorium muss nicht leiser sein als eine Dread oder Jumbo, die bieten einfach nur mehr Bässe.

Noch nicht mal das, auch das ist hersteller-/konstruktionsabhängig. Aber: Bei sonst gleicher Konstruktion bringt Fläche Leistung. (Bei Lautsprechern ist das den Leuten doch auch bewusst, die dahinterstehende Physik ist die gleiche.) Aber natürlich können Instrumente verschiedener Konstruktion bei gleicher Fläche auch verschieden laut sein. Abgesehen davon ist Lautstärke != Durchsetzungsfähigkeit. Lautstärke kannst Du messen, Durchsetzungsfähigkeit hat etwas mit Psychoakustik zu tun (auf welchen Frequenzbereich reagieren welche Menschen wie). "Lustigerweise" kommt man mit einer relativ "leisen" Nylonstring akustisch häufig besser "durch" als mit einer eigentlich "lauteren" Steelstring.
 
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