Wie klingt denn überhaupt "fett" ?

  • Ersteller Gerhard H
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Hier noch ein Beispiel, für einen, wie ich finde, sehr fetten Gitarrensound:
 
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Technisch gesehen würde ich es so definieren:

Ein fetter Klang muss
1. - vor allem die Frequenzen um 2khz betonen, wie z.B. ein klassischer PAF-Humbucker.
Dieses Frequenzband klingt für das menschliche Ohr "voll" bzw. "weich" bis "warm".

2. - wenig Dynamik bzw. Headroom nach oben haben, zu erreichen ist das mit Kompressoren, Limitern, Overdrives, teils auch
mit Boostern oder anderen Maßnahmen, die Soft-Clipping herbeiführen.
 
das kann nicht sein:
2 khz ist der Beginn der Hochmitten, das geht eher Richtung metalisch - unterkühlt ;)
 
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Für viele klingt sowas "fett", für einige sicher auch matschig ..


derbstens fett :) wobei hier alles in allem "fett" klingt, hört man nur die Gitarren alleine (bei ca 1:20) klingt die nach nicht wirklich etwas, aber in Kombination mit der zweiten Gitarren, den vorallem richtig "fetten" Drums und dem Bass klingt das ganz schön fett, danke für den Link
 
derbstens fett :) wobei hier alles in allem "fett" klingt, hört man nur die Gitarren alleine (bei ca 1:20) klingt die nach nicht wirklich etwas, aber in Kombination mit der zweiten Gitarren, den vorallem richtig "fetten" Drums und dem Bass klingt das ganz schön fett, danke für den Link

Der im Video demonstrierte Seymour Duncan SLUG Humbucker ist auch speziell für solche "sludgigen" Doom und Stoner Sounds konzipiert, fette Keramikmagneten und der heißeste Pickup von SD mit irren 48 kOhm Gleichstromwiderstand.

Da kann man wahlweise auch Spiegeleier drauf braten :D

http://customshop.seymourduncan.com/slug/
 
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das kann nicht sein:
2 khz ist der Beginn der Hochmitten, das geht eher Richtung metalisch - unterkühlt ;)

Hast recht. Der Bereich endet vielmehr ungefähr dort.
Ich würde sagen, das hier kommt ungefähr hin:

eq.jpg


Für mich auch einer der Gründe, warum der Tube Screamer so beliebt ist, weil
er genau diese Mitten übersteuert und komprimiert.
 
Geh mal auf Youtube und schau dir das Interview von Guthrie Govan mit dem Andertons-Inhaber an. Da wird deine Frage beantworted. Kurz: Wenn du dich nicht in Gear-Foren bewegst, existiert dieses Vokabular nicht. Somit auch kein "Fetter Sound", keine "spitzen Höhen", keine "kehligen Zwischenpositionen", keine "Mahagonie-Mitten" etc pp. Spiel mal in einer Band, die sich aus Leuten zusammenstellt, die NICHT dauernd im Internet unterwegs sind und versuch mal, solche Diskusionen zu führen. Da kommst du nicht weit.... Bzw. die interessieren sich mehr dafür, WAS du spielst, und nicht, wie es tönt bzw. wie man es beschreibt :)
 
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Guthrie sagt in diesem Interview, dass er schlecht darin ist, Sounds mit Worten zu beschreiben. Und das geht den meisten so, weil es nun mal kein einheitliches, akzeptiertes Vokabular dazu gibt. Um so interessanter finde ich diese Diskussion hier mit dem schön geschriebenen Eröffnungsbeitrag und den viele interessante Beiträge dazu, die sich dem Thema sachlich und freundlich zu nähern suchen.

Er sagt nicht, dass solche Besprechungen (außerhalb des Internets) nicht stattfinden und kein Interesse am Sound besteht. Den Mitgliedern einer Band ist es oft ganz und gar nicht egal, wie die einzelnen Instrumente klingen. Natürlich ist wichtiger, *was* Du spielst, aber ich erlebe ständig, dass in Bands auch über Sound gesprochen wird, sich auch aktiv gegenseitig geholfen wird, einen passenden, gut klingenden Sound hinzubekommen. Nicht nur an den Gitarren, auch am Bass, am Schlagzeug, sogar am Gesang.

Guthie sagt auch ausdrücklich, dass der Sound für ihn super wichtig ist, da ein bestimmter Sound ihn sofort dazu inspiriert, auf eine gewisse Art und Weise zu spielen. Das habe ich schon von vielen Gitarristen gehört. Es besteht Bedarf (und macht Spaß), sich über Sound auszutauschen und das uneinheitliche Vokabular macht das nunmal schwierig. Das Video ist übrigens ein tolles, persönliches Interview und gerade für Gitarristen meiner Meinung nach absolut sehenswert, selbst wenn man von Guthrie noch nie gehört hat, daher für interessierte hier auch direkt der Link. :great:
 
Guthrie sagt in diesem Interview, dass er schlecht darin ist, Sounds mit Worten zu beschreiben. Und das geht den meisten so, weil es nun mal kein einheitliches, akzeptiertes Vokabular dazu gibt. Um so interessanter finde ich diese Diskussion hier mit dem schön geschriebenen Eröffnungsbeitrag und den viele interessante Beiträge dazu, die sich dem Thema sachlich und freundlich zu nähern suchen.(...)


Ich halte es für müßig Sounds und besonders Musik in Worte fassen zu wollen. Plump gesagt: Warum brauchen wir Musik, wenn ich das auch in Worte fassen kann?

Wie oft passiert es, dass ein Freund einem etwas empfiehlt, weil er denkt, das könnte ihm gefallen? Oft oder sogar meistens gefällts einem nicht. Einer sagt zB zu Nickelback "fetter Sound", ich eher "fette Shice" :) Ich persönlich brauche auf jeden Fall keine fetten Sounds um ein fettes Musikgefühl zu haben.
 
Plump gesagt: Warum brauchen wir Musik, wenn ich das auch in Worte fassen kann?
Weil Menschen sich gern über Dinge austauschen? Auch über Sound? Ich dachte, das wäre recht offensichtlich, wie man auch an diesem Thread sieht? :)
 
Ich würde mich den anderen Beiträgen anschließen. Humbucker, Gitarre aus Mahagoni oder ähnliches, und dann das ganze am besten durch einen Röhrenamp, der zwar zerrt, aber nicht nur Hi Gain brutzelt, sondern auch einiges durch Lautstärke erzielt. Und natürlich das passende Riff,dicke Saiten, Halbton oder Ganzton runterstimmen. Sehr fett finde ich zum Beispiel den klassischen ACDC Sound - eine auf den Punkt gespielte Gretsch mit dicken Saiten und ordentlich afgedrehter Amp plus ne SG mit etwas mehr Gain (oder? Kommt mir immer so vor als ob). Aber auch Black Sabbath empfinde ich als "fett". Für mich hängt da echt viel am Riff. Und, wie schon gesagt, nicht zu viel Gain.
 
Black Sabbath ist für mich ein gutes Beispiel für fetten Ton. Wenn ich diesen mächtigen stehenden Sound von Toni Iommi höre, kann man Gänsehaut bekommen.

 
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Für mich ist "fett" der Ton den Jimmy Page in der "It Might Get Loud" Doku fabriziert.


Ab dem Zeitpunkt wo er auf den Bridge Pickup schaltet. Wobei Page die ganze dynamik wesentlich besser beschreibt als "fett"... "dynamics, lightning shade, whisper to the thunder"...
 
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Es ist wirklich schwierig, einen Sound mit Worten zu beschreiben.

Für mich ist der Sound dann fett, wenn er fast "dreidimensional wirkt", breit und räumlich.

Das bisher beste Ergebnis, das ich mit meiner Anlage erzielen konnte, klingt so:

https://soundcloud.com/user-619995529/rhythm-01?in=user-619995529/sets/90ies-vintage-rack-revision-2-2016-08-31
 
Bridge Pickup ist ein gutes Stichwort. An der Bridge erhält man meiner Meinung nach den "fettesten" Ton. Was ich in dem Video auch als "fett" empfinde: die Pausen, die Page während dem Riffing macht (dieses atonale "Tschupp tschup", ich kanns grad nicht besser beschreiben). Ich vermute, dass es die Dynamik ist, die das ganze für mich nochmal fetter macht.
 

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