Suche Einsteiger-Keyboard

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Hi,
ich spiele schon seit über einem Jahr mit dem Gedanken mir ein Keyboard zuzulegen.
Eigentlich spiele ich E-Gitarre und das wird auch mein "Hauptinstrument" bleiben. Es gibt ein paar Gründe, wieso ich aber auch Klavier spielen möchte:

Zum einen erhoffe ich mir damit mein Theoriewissen zu verbessern (z.B. Noten lesen, Akkordfolgen, etc), zum anderen glaube ich dass ich auf dem Keyboard einfach ein bisschen mehr mit Tönen experimentieren kann (was klingt gut zusammen, WIESO klingt etwas gut zusammen, etc.).
Auf der Gitarre fühle ich mich immer etwas eingeschränkt was das angeht, weil es zum einen sehr viel schwieriger ist einen Ton zu erzeugen (Greifen + Picking + nur eine Hand) und zum anderen nichts visuelles habe, woran ich mich orientieren kann (auf dem Keyboard hat man ja durch schwarze+weiße Tasten eine sehr klare Sicht auf die Töne die man spielt). Naja und in letzter Zeit frage ich mich immer mehr WIESO sachen gut klingen.
Außerdem falle ich immer in meine Muster auf dem Griffbrett zurück, was mein Songwriting wahrscheinlich extrem einschränkt. Auf dem Klavier hätte ich eine ganze andere Sicht auf die Dinge. Macht das Sinn?

Außerdem hat man ein riesiges Klangspektrum und ich könnte zB Spuren unter meine Songs legen und die Gitarrenspuren ein wenig "ausmalen".
Ich LIEBE epische Orgel/Synth-Spuren unter brutalen Gitarrenriffs mit preschenden Schlagzeug oder ruhige Pianospuren in ruhigen Parts. Gänsehaut pur. <3
Es wäre auch wichtig, dass ich es als MIDI-Controller benutzen kann, um ein paar Spuren in meinen Songs aufzunehmen oder zB mit EZDrummer eine Drumspur aufzunehmen.

Jetzt zögere ich schon die ganze Zeit mit dem Kauf, weil ich mir unsicher bin was ich für ein Keyboard holen will (die Auswahl ist ja riesig).
Hatte jetzt überlegt mir erstmal ein billig-Teil von Ebay-Kleinanzeigen zu holen um einfach mal loszulegen, aber ich hab das Gefühl, dass das nicht so wirklich viel Spaß machen wird damit ;)

Ich will eigentlich schon 88 Tasten, auch wenn zum "expermentieren" ja locker 61 reichen würden. Meine Mutter ist Konzert-Pianistin und sie sagt dass 88 Tasten wichtig sind damit man sich besser "ausbreiten" kann. Und ich fänd es eigentlich auch cooler das komplette Set an Tasten zu haben.
Dann weiß ich nicht, ob ich Hammerdynamik nehmen soll oder nicht. Ist das IMMER besser? Ich meine es fühlt sich wie ein echtes Klavier an, aber WILL ich, dass es sich so anfühlt? Ich bin ja ganz unverbraucht und bin ein normales Klavier nicht gewöhnt. In meinem Kopf ist es viel einfacher ohne Hammerdynamik zu spielen, weil kein Widerstand da ist. Spielen alle Keyboard-Größen mit Hammerdynamik? Ich höre/spiele eigentlich Progressive-Metal/Deathcore und denke jetzt einfach mal an die "Keyboard-Shreds" von Jordan Rudess. Das sieht nicht so aus, als würde er bei seinen extrem schnellen Läufen mit Hammerdynamik spielen, das verlangsamt einen doch nur. Oder ist das ein Trugschluss?

Sagen wir mal ich hole mir jetzt ein ordentliches Stage-Piano. Wieviel müsste ich investieren? 400€ könnte ich gerade noch verkraften, ich will halt keinen Ramsch kaufen, da ich aber nie Keyboard gespielt habe, will ich jetzt auch kein Vermögen dafür ausgeben (dann hol ich mir nämlich lieber ne neue Gitarre hehe :D). Was ist zB mit dem Yamaha P-45 B?

Ich hoffe das war alles verständlich und ich habe euch nicht zu sehr vollgelabert. Ich will nur, dass ihr meinen Standpunkt versteht. ;)

Ich habe noch den Frage-Bogen ausgefüllt, das meiste habe ich ja aber schon im Text beantwortet:

1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)

bis 400 EUR;
[X] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?

[X] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?

[X] Anfänger

(4a) Wo wirst du das Instrument bevorzugt einsetzen?

[X] Zuhause
(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Wenig/Garnicht, will jetzt aber trotzdem keinen riesen Klotz.

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)

Wie oben beschrieben zum üben/experimentieren und als MIDI-Controller für meinen Rechner

6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?

Progressive Metal / Deathcore / Death Metal

(7) Welche Gerätetypen kommen für dich in Frage?

Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
Ich will es aber auch als MIDI-Masterkeyboard/MIDI-Kontroller am Rechner nutzen können.

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[X] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?

[X] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[X] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?

[X] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?

[X] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)
[ ] Sequenzer/Midi-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[X] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[X] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ___________________________________ _______________

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)

Nope, möglichst handlich und unkompliziert

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?

Habe glaube genügend Anmerkungen in meinem Roman über diesem Frage-Bogen geschrieben :D

Würde mich über Vorschläge freuen und danke, dass ihr meine lange Anfrage gelesen habt :)
 
Eigenschaft
 
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Du hast jetzt praktisch alles angekreuzt.

Soll es denn nun ein Keyboard oder ein Klavier sein?
Das sind zwei verschiedene Instrumente.

Das eine mit Hammermechanik, das andere nicht.
Das eine hat 61 Tasten, das andere 88.

Ist jetzt die Frage, was du willst.
Man kann nicht sagen, Hammermechanik ist besser, es sind eben zwei verschiedene Instrumente.
Probier es einfach aus, was dir besser gefällt.


Das Yamaha P45 wäre sicher ein guter Kauf, wenn man dein Preislimit berücksichtigt.

Dann würde ich es aber neu kaufen.

Alternativ das hier:
https://www.kirstein.de/Compact-Pianos/Casio-CDP-130-SR-Compact-Digitalpiano-silber.html


Wenn du zusätzlich einen günstigen, stabilen und stylischen Ständer brauchst, dann schau' dir 'mal den an:
https://www.thomann.de/de/gravity_ksx_2_keyboard_stand.htm?


Alternativ den hier (alt, bewährt, aber nicht so stylisch):
https://www.thomann.de/de/millenium_ks2010.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Mutter ist Konzert-Pianistin
Sag, wie hast Du es geschafft bei den Voraussetzungen NICHT Klavier zu spielen?

In meinem Kopf ist es viel einfacher ohne Hammerdynamik zu spielen, weil kein Widerstand da ist. Spielen alle Keyboard-Größen mit Hammerdynamik? Ich höre/spiele eigentlich Progressive-Metal/Deathcore und denke jetzt einfach mal an die "Keyboard-Shreds" von Jordan Rudess. Das sieht nicht so aus, als würde er bei seinen extrem schnellen Läufen mit Hammerdynamik spielen, das verlangsamt einen doch nur. Oder ist das ein Trugschluss?
Wenn Du nur reinhauen willst ist "ohne Hammermechnik" sicher leichter. Die Hammermechanik macht zwar die Tasten schwer, aber genau deswegen kann man den Anschlag auch gut dosieren. Schnell spielen ist eine Frage der Übung, nicht in erster Linie eine Frage der leichten Tasten. Es ist aber auf "richtigen" Klavier Tasten sicherlich schwerer, einen schnellen Lauf so sauber zu spielen, dass der Anschlag auch jedes mal gleich ist. Beim Keyboard und bei Deiner Musik normalerweise kein Thema. Da wäre es egal, wenn die Taste nur ein oder aus kann. Der Lerneffekt am richtigen Klavier ist aber gleich um länger größer was die Ausdruckskraft des Spiels angeht.

Sagen wir mal ich hole mir jetzt ein ordentliches Stage-Piano. Wieviel müsste ich investieren? 400€ könnte ich gerade noch verkraften, ich will halt keinen Ramsch kaufen, da ich aber nie Keyboard gespielt habe, will ich jetzt auch kein Vermögen dafür ausgeben (dann hol ich mir nämlich lieber ne neue Gitarre hehe :D). Was ist zB mit dem Yamaha P-45 B?
Ein "Stage Piano" ist etwas GANZ anderes als "ein Keyboard". Beides hat weiße und schwarze Tasten, aber sonst haben sie nicht viel gemeinsam. Das P-45B ist das einzige, das eventuell noch in Dein Budget passt und einem Klavier(!) möglichst ähnlich ist. Als "Keyboard" ist es fast ungeeignet, weil es nur eine Handvoll Klavier Sounds hat - ein Klavier eben. Bei "Keyboard" geht's ja viel um SOUNDS, Effekte, Beatz,... All das macht das P-45B NICHT.

Dafür kann man damit Klavier lernen.

Ein "ordentliches Stage Piano" ist aber auch das nicht. Das ist der unterste vertretbare Level. Ein "ordentliches Stage Piano" wäre das Roland RD-800, das Kawai MP8, das Clavia Nord 2 ider das Korg SV1. Da sind wir aber deutlich jenseits der 1500€. Das sind die Teile die man auf die Bühne stellt, die eine super Tastatur haben, viele Klänge, Anschlüsse für Bühnentechnik, robust und dafür verzichtet man auf interne Lautsprecher die man auf der Bühne ohnehin nicht brauchen kann.

Wenn Du Death Metal spielen willst, ist wahrscheinlich eine eher robuste Bauweise praktisch.
 
Sag, wie hast Du es geschafft bei den Voraussetzungen NICHT Klavier zu spielen?
Das frag' ich mich auch die ganze Zeit... :D


Liegt da nicht spätestens zum dritten Weihnachtsfest ein Keyboard unter dem Weihnachtsbaum?
 
Danke euch beiden für die schnelle Antowort :)
Soll es denn nun ein Keyboard oder ein Klavier sein?
Das sind zwei verschiedene Instrumente.

Das eine mit Hammermechanik, das andere nicht.
Das eine hat 61 Tasten, das andere 88.
Ja richtig, damit war ich mir ja so unsicher.
Keyboard klingt für mich jetzt erstmal wie "Klavier Light"...
Da ich ja Klavier spielen lernen möchte und es auch auf theoretischer Basis alles verstehen will und nicht nur paar Synths unter mein Zeug legen will, würde ich dann mal sagen: Klavier..?

Sag, wie hast Du es geschafft bei den Voraussetzungen NICHT Klavier zu spielen?
Ich bin leider in meiner Kindheit nie wirklich auf den Geschmack gekommen. Meine Eltern waren froh, als ich irgendwann halbherzig mit Gitarre angefangen habe.
Jetzt im Nachhinein bereue ich es natürlich (so wie meine Mum es mir natürlich auch vorausgesagt hat :rolleyes:)

Als "Keyboard" ist es fast ungeeignet, weil es nur eine Handvoll Klavier Sounds hat
Naja, aber solange es einen MIDI-Output hat, kann ich am PC doch jeden Sound damit erzeugen der mir in den Sinn kommt. ;)
Das "Tasteninstrument" (um nicht wieder die falschen Begriffe zu benutzen), ist ja keinesfalls für Live-Auftritte gedacht und Klavier-Sound reicht mir erstmal völlig.

Wenn Du Death Metal spielen willst, ist wahrscheinlich eine eher robuste Bauweise praktisch.
Weil ich beim Metal spielen um mich trete? :D
 
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Weil ich beim Metal spielen um mich trete?

Oder weil Du mit dem Kopf spielen willst... :D

Bloody-Keyboardist1.jpg


An den PC kannst Du für virtuelle Instrumente eigentlich jedes Tastengerät anschließen, das entweder einen USB-to-Host- (direkte Verbindung) oder einen MIDI-Anschluss (Verbindung per Audio-/MIDI-Interface) hat. Somit stehen Dir, was diesen Punkt anbelangt eigentlich alle Möglichkeiten offen.

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Bei Deinem Budget und der Musikrichtung, die Du spielen willst, erscheint mir ein anschlagdynamisches Keyboard fast sinnvoller. Damit kannst Du dann auch mal ein heftiges Glissando spielen, ohne Deine Gesundheit zu gefährden. Es gibt parallel zu diesem Forum auch eins für Keyboards. Da können Dir vielleicht Leute schon von der Musikrichtung her sagen, was für Dich passen könnte.

Wenn Du eine Familienkrise riskieren ;) und Unterricht bei Deiner Mutter nehmen willst, muss es allerdings ein Klavier sein. :D
 
Da ich ja Klavier spielen lernen möchte und es auch auf theoretischer Basis alles verstehen will und nicht nur paar Synths unter mein Zeug legen will, würde ich dann mal sagen: Klavier..?
KLAVIER!!!

Also, ich weiß ja nicht, was man als Konzertpianistin so verdient, aber wenn ICH als Konzertpianistin nach vielen Jahren im November mitkriegen würde, dass mein Sohn nun doch endlich Klavier lernen möchte, würde ich ihm spätestens am 24. Dezember ein Clavinova 575 schenken... :D

https://www.kirstein.de/Digitalpianos/Yamaha-CLP-575-B-Digitalpiano-schwarznuss.html
 
Ich muss gestehen, bei Ihilberts Beitrag dachte ich eher an Workstation oder Synthesiser ROMpler. Wahrscheinlich wegen dieser Sätze:
), zum anderen glaube ich dass ich auf dem Keyboard einfach ein bisschen mehr mit Tönen experimentieren kann (was klingt gut zusammen, WIESO klingt etwas gut zusammen, etc.).
Außerdem hat man ein riesiges Klangspektrum und ich könnte zB Spuren unter meine Songs legen und die Gitarrenspuren ein wenig "ausmalen".
Ich LIEBE epische Orgel/Synth-Spuren unter brutalen Gitarrenriffs mit preschenden Schlagzeug oder ruhige Pianospuren in ruhigen Parts. Gänsehaut pur.
aber klar, lässt sich auch über PC verwirklichen. Eine Workstation wäre eh weit über Budget, ein ROMpler wäre allerdings gebraucht durchaus drin.

Bei Deinem Budget und der Musikrichtung, die Du spielen willst, erscheint mir ein anschlagdynamisches Keyboard fast sinnvoller
Begleitautomatik? Wozu?
So wie ich Ihilberts Beitrag lese, denke ich da mehr an eine Split-bare Tastatur. Linke Hand Bass, Rechte Hand - Akkorde (Streicher/Orgel zum unterlegen) so etwas in der Art, aber keine Begleitautomatik.

Mal so meine paar Gedankengänge dazu. :hat:

Lg, TaTu
 
Okay, danke euch allen für eure Vorschläge!
Ich habe mich nochmal ein bisschen belesen und gehe lieber in Richtung E-Piano. :)
Also jetzt hab ich 2 Geräte auf dem Schirm:
Yamaha P-45 B und Casio CDP-130
Woran mache ich jetzt fest, welches Gerät besser ist. Das CDP-130 ist ein gutes Stück günstiger und sieht von den Specs her sehr ähnlich aus.
Ist das jetzt nurnoch Geschmackssache? Habe leider keine Entscheidungsgrundlage, welches ich mir jetzt hole. Oder ein ganz anderes?
 
Das Yamaha klingt mMn besser, was vor allem an den Casio-typischen zu kurzen Ausklingzeiten der Töne - insbesondere der Basstöne - liegt. Da hat Yamaha die Nase vorn, das Casio klingt insgesamt etwas unnatürlicher.


Viele Grüße,
McCoy
 
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Woran mache ich jetzt fest, welches Gerät besser ist. Das CDP-130 ist ein gutes Stück günstiger und sieht von den Specs her sehr ähnlich aus.
Wenn's nur darum ginge, hätten die Thomann Eigenmarken überall die Nase vorn und die teuren Markeninstrumente keine Überlebenschance auf dem Markt.

Ist das jetzt nurnoch Geschmackssache? Habe leider keine Entscheidungsgrundlage, welches ich mir jetzt hole.
Das ist tatsächlich zu einem wesentlichen Teil Geschmackssache. Die wichtigen qualitativen Unterschiede stehen aber nicht in den Spezifikationen, weil man sie nicht in vergleichbare Zahlen gießen kann und sie daher Marketing technisch ungreifbar sind. Die Spezifikationen Liste ist ja bei allen Verkaufsprodukten, nicht nur bei Digital Pianos zum Großteil nur eine Auflistung von möglichst schön gerechneten Zahlen. Eventuelle Defizite werden überhaupt nicht erwähnt. Das ganze wird mit Marketing Buzzwords aufgefettet um die "unmessbaren" Werte glänzen zu lassen.

Dann hat das Piano 1 eben eine "TRPS 2.0 Sound Engine" (Total Realistischer Piano Sound) und ein "Enhanced WEEP Keyboard" (Wie Ein Echtes Piano) und Piano 2 glänzt mit "SNST Prozessor" (Super Natural Sampling Technology) und "MFVT Keybord" (Mit Flügel Vergleichbaren Tasten). So what?

Um eine gute Auswahl treffen zu können, musst Du innerhalb Deines Budget Rahmens die Kandidaten tatsächlich selbst anspielen, fühlen und hören. Die Erfahrungen anderer sind letztendlich auch nur persönliche Einschätzungen und müssen mit Deinen Erwartungen nicht übereinstimmen.

Auch wenn Du jetzt behauptest, Du wärst auf dem Gebiet ein unbeschriebenes Blatt ohne Vorlieben - es stimmt nicht. Du hast zuvor schon Klavier Musik gehört und ein inneres Bild davon entwickelt. Wenn Du die Kandidaten testest, wird der wahrgenommene Sound mit dem gelernten verglichen. Es kommt zu Diskrepanzen. Die sind um so größer, je mehr Hörerfahrung Du mit anderen (echten) Klavieren schon hast. Diese Diskrepanzen werden mit der Zeit noch größer, wenn Du Dich mit dem Instrument beschäftigst. Das ist weniger ein Problem bei grundsätzlich synthetischen Klängen wie "Synth Pad". Da gibt es keine natürlichen Referenzen. Bei Naturklängen, die mechanische Instrumente nachbilden sollen (Klavier, Trompete, Geige, ...) sind die Unterschiede oft so groß, dass es in den Ohren weh tut - auch wenn ein Laie beim schnell drüber hören eine Ähnlichkeit mit dem Zielsound wohl erkennt. Das ist der Grund warum typische Fahrstuhlmusik so geleckt und nach Plastik klingt.

Die Annäherung an ein realistisches Instrument ist außerordentlich schwierig und entsprechend kostspielig. Das gilt vor Allem bei der Beurteilung der Tastatur.

Eine Keyboard Tastatur mit Federmechanik ist von Haus aus "künstlich". Da geht es nur um die physischen Dimensionen, dass die eben so sind, dass man ohne Probleme zwischen verschiedenen Tasteninstrumenten wechseln kann ohne komplett umlernen zu müssen. Eine weitgehende Nachbildung "natürlichen" Verhaltens war gar nicht beabsichtigt. Wenn's aber um Klavierspielen geht, dann sollte das Ziel sein, dass man sich irgendwann auch an ein richtiges Klavier oder einen Flügel setzen kann und darauf vernünftig spielen kann. In diesem Fall, sollten die Tasten sich möglichst auch wie Klavier Tasten anfühlen. Um das Gefühl der bewegten Hämmer nachzustellen ist auch in der Tastatur eines Digital Pianos viel komplizierte Mechanik nötig und die ist aufwändig und teuer. Jeder Hersteller hat da seine eigenen Patente und jeder Hersteller hat auch eine eigene Vorstellung davon, wie Klavier sich anfühlen sollte - das ist unter den mechanischen Klavieren ja auch unterschiedlich.

Ich will's mal so sagen: Ein Digital Piano im Vergleich zu einem Klavier oder Flügel ist wie eine Fertigmahlzeit aus dem Supermarkt im Vergleich zu einem Haubenlokal. Wenn man Wert darauf legt, dass ein Boeuf Stroganoff schmeckt und aussieht wie im Restaurant, dann darf man nicht die Mikrowellen Tiefkühlpackung für 2,50 nehmen. Egal wieviel Chemie man da rein tut, es bleibt "Plastik Essen". Aber wenn man nur Budget für ein Tiefkühl Menü hat, dann muss man selber ausprobieren, welches einem persönlich am wenigsten ekelig schmeckt. :igitt:

Die "Specs" sind in dem Vergleich das Foto auf der Verpackung: "Serviervorschlag". Danach kann man den Inhalt nicht wirklich vergleichen. :bang:

Im Gegensatz zum Piano kann man beim Essen aber notfalls auch selber kochen um für wenig Geld ein schmackhaftes Gericht zu bekommen.
 
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Begleitautomatik? Wozu?

Das Keyboard hat eine andere Tastatur und viele Klänge, die mit Blick auf die Musikrichtung nützlich sein könnten. Die Begleitautomatik hatte ich gar nicht erwähnt. Aber mittlerweile scheint sich @lhilbert ja auf Digis festgelegt zu haben. Irgendwann wird es dann vielleicht eine Workstation werden. Oder die Musikrichtung ändert sich.
 
was vor allem an den Casio-typischen zu kurzen Ausklingzeiten der Töne - insbesondere der Basstöne - liegt.
Wie jetzt?
Du bist nicht nur beim GP300 der Meinung, dass die Basstöne nicht lange genug tragen, sondern jetzt durch die Bank bei ALLEN anderen Casio Modellen auch???
Hast du das CDP-130 schon mal angespielt?
 
Danke euch allen für die tollen Vorschläge! :)
Ich gehe heute nach der Arbeit in nen Musikladen und schaue mich mal um. Laut Website haben die das Yamaha P-45 da, dann würde ich das vllt direkt mitnehmen (vorausgesetzt es ist nicht teurer als Online).
Habe mich gestern von meiner Mum mal grob einweisen lassen. Habe richtig Bock :claphands:
 
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Und deine Mama will dir keins zu Weihnachten schenken, jetzt, wo du durchstarten willst?

Vielleicht solltest du mit deinem Kauf bis zum 27.12. warten... :D
 

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