Mikrofonierung Chor mit Kapelle in der Kirche / Übersprechen

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fender80
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Moin zusammen. Ich habe mal eine Frage zum Abnehmen und Mischen einer Musikveranstaltung. Es handelt sich nur um die Übertragung. Nicht um Recording.
Wir haben einmal im Jahr die sogenannte Bergweihnacht im Dorf. Das ist ein Konzert von der einmischen Blaskapelle, Chor sowie einigen Solisten.
Anfangs wurde alles ohne Verstärkung gemacht, wobei der Chor (einige Stücke spielen Chor und Kapelle zusammen) völlig unter ging. Dann wurde angefangen den Chor mit Mikrofone abzunehmen. (2x Aktivboxen + 1x Monitor + Yamaha 16 Kanal-Mixer)
Jetzt das Problem. Es findet in unserer Kirche mit einem immensen Hall statt. Obwohl der Chor hinter den Bläsern steht, kommen Diese durch den Hall ziemlich stark mit in die Mikros. So verstärken ich neben den Chor auch die Kapelle mit. Ziel soll es sein den Chor herauszuheben ohne die Kapelle mit anzuheben.
Habt ihr ein paar Tipps, wie man das Problem angehen kann?
Besten Dank im Voraus.
 
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Was du ansprichst ist die hohe Schule der Beschallung.
Sobald du Overhead-Mikrofone einsetzst kriegst du alles mehr oder weniger stark mit drauf - das ist halt so.
Und in einer Kirche umso mehr, weil du unendlich viele Reflexionen (Hall) mit drauf bekommst - das ist halt auch so.

Du kannst es vermindern/eindämmen, indem du für den Chor so viele Mikrofone wie möglich einsetzst die du so nahe als nur irgend möglich an den Chor heranbringst - im Optimalfall ein Handmikrofon pro Sänger.
Aber hier besteht dann ziemlich schnell die Gefahr, dass du ein nicht ausgewogenes Klangbild bekommst.

"Richtig" helfen würde nur eine akkustische Trennung von Chor und Orchester z.B. mit Hilfe von Plexiglaswänden - aber das wäre wahrscheinlich viel zu aufwändig und wird den Beteiligten sehr vermutlich nicht gefallen.
 
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Dann wurde angefangen den Chor mit Mikrofone abzunehmen.
Welche Mikros, wie viele davon und wie groß ist der Chor? Das wäre interessant zu wissen. Dan kann man auch konkretere Vorschläge zur Verbesserung machen. Ansonsten hat Harry schon recht. Es ist weit weg von einfach.
 
In der Tat, das sind diese "Katastrophenszenarios" und ohne Materialschlacht kann man nicht sooo viel tun!

Eine weitere Variante wäre noch: Chor und Bläser möglichst weit auseinander...

uuuuund EQing: man sollte dem Chor ein solides Bandpassfilter verpassen: Also einen Low-Cut bei ca. 200Hz und einen Highcut bei ungefähr 3kHz

ich persönlich liebe ja Plexiglaswände :D

... naja zu den Mikros: möglichst nah ran... also <1m auf jeden fall... und wie mein Vorredner sagte: viele davon!
 
Mit dem entsprechenden Pult kann man auch mit der Phase spielen. Manchmal hilft das weiter.

Ansonsten das nahliegendste: Die Kapelle muss sich züglen und nur im Standgas spielen. Very simple.
Für den Chor eben die Mikros so nahe wie möglich ran. Am besten gruppiert man 6-8 Personen je um ein Mikro. So gesehen also auch eine Frage der Choraufstellung.

Bevor man also eine Materialschlacht anfängt und noch mehr Fehlerquellen sich damit einhandelt (ich denke auch, dass die Threadstarter hiermit vollkommen überfordert wäre), sollte man zunächst vesuchen das ganze so weit zu optimieren, als dass es schon mal ohne Verstärkung halbwegs ausgewogen anhört, sprich mit der Aufstellung von Kapelle und Chor spielt.
 
@fender80 : könntest du noch mitteilen, um welche Art Mikrofone es sich bisher handelt?

Ich habe in ähnlichem Kontext schon einiges gesehen, z.B. SM58 Gesangsmikrofone oder Nachbauten als Overhead oder 2m vor dem Chor. Derartige Mikrofone sind für Nahbesprechung ausgelegt und sind im beschriebenen Aufbau nämlich alles andere als rückkopplungsfest.

Was ich sonst noch dazu sagen könnte wurde oben bereits gesagt.
 
Das ist ein Konzert von der einmischen Blaskapelle, Chor sowie einigen Solisten.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es hier zunächst um ein Problem der Künstler handeln könnte. Ist es möglich, dass die 3 Bereiche nur für dieses Konzert zusammentreffen?
Es handelt sich ja zumindest bei der Blaskappelle und dem Chor meist um Gruppen, die ohne jegliche oder nur mit geringer technischer Unterstützung proben und auftreten können. Wenn die Solisten zum Chor oder zur Blaskapelle gehören, sind diese meist auch integriert und werden mit musikalischen Mitteln (Arrangement) hörbar gemacht.
Bei gemeinsamen Proben dieser 3 Bereiche, z.B. im Gemeineraum, Aula oder ähnlichem wird - so kenne ich es - ein akkustisches Gesamtbild geformt. Dies kann bedeuten, dass bei vollem Bläsereinsatz halt der Chor nicht singt.

Wenn also diese künstlerische Einheit nicht gegeben ist, wird es sehr schwer für Dich, mit PA-Mitteln dagegen zu steuern. Um den Chor als einheitliches Klangbild zu verstärken, benötigtst Du mittlere und große Mikrofonabstände, die dann die Kapelle unweigerlich mit aufnehmen. Eine Nahabnahme des Chores verändert immer dessen Klangbild - jedem Chorsänger ein Mic in die Hand zu drücken und im Pult wieder zusammen zu mischen, wird nichts. Also wären wir hier wieder bei den Vorschlägen der Vorredner: räumliche Trennung, Plexiglaswände, teure Mikrofone. Zudem halte ich allerdings für fraglich, ob es Sinn macht, einen Chor über das Lautstärkeniveau einer Blaskapelle zu beamen.

Fazit: Erst wenn alle Künstler im Proberaum zusammen klingen, kannst Du in der Kirche punktuell und damit erfolgreich eingreifen. Dies bedeutet, Du nimmst alle Soloinstrumente (z.B. ein E-Piano, Soloflöten, Akkustikgitarren) und Solostimmen ab.

Alle weiteren Abnahmen sind machbar (!) aber nur mit höchstem Aufwand; untaugliche Versuche können dazu führen, dass sie Dir den Stecker ziehen. Und dies meine ich wörtlich.

Gruß
Jürgen
 
Ja genau, ich kenne diese Probleme auch. spiele auch in einer Blaskapelle die den Chor "übertönt". Wir gehen dabei back to the roots. Mit PA und Technik handelt man sich eben andere Probleme ein, wie beschrieben.
Wir gehen dahin die Blaskapelle bei gemeinsamen Parts auszudünnen, d.h. ein Bläser pro Stimme, also das Arrangement dahingehend ändern dass der Chor wieder eine Chance hat. zusätzlich muss der Chor vor der Kapelle Platziert werden, damit er näher an den Zuhörern dran ist und nicht erst die Schallwand der Kapelle zu durchbrechen

Gruß
Christoph
 
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Das halte ich für einen guten Vorschlag: das Orchester ausdünnen und den Chor VOR das Orchester. Nicht umsonst sitzen ja die leisen Instrumente wie Querflöten oder Klarinetten ganz vorne.
Aber das mit dem "ausdünnen" muss halt der Dirigent klipp und klar ansagen. Du spielt, du spieltst nicht, du spielst, du spielst nicht.
Und möglicherweise fühlen sich dann einige auf den Schlips getreten. Das kenn ich aus dem eigenen Verein.
Aber das halte ich auch für eine funktionierende Methode.
 
Jepp, aufteilen geht auch. Es gibt ja ein Intro, ein Outro, Strophen und Refrains. Aber das geht uns PALeute ja nichts an. :rolleyes1:
 

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