Warum kann sich die Gitarre verstimmen ?

  • Ersteller Gast98808
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Kann auch daran liegen das die Paula (57er Goldtop) nen halben Baseballschläger als Hals hat....
 
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Hm, dann bedeutet das, dass sich z. B. bei meiner G&L die Saiten nicht so sorgfältig aufziehen lassen?
Nein, zunächst einmal bedeutet es nur, dass sie nicht ordentlich aufgezogen werden. Ob sie sich nicht ordentlich aufziehen lassen, kann man daraus so nicht herleiten.
 
Die Gitarre ist grundsätzlich nie schuld, wenn die Saiten nicht richtig aufgezogen sind.

Kleiner Tipp am Rande: je weniger Saite man auf die Mechanik wickelt, desto weniger Wicklungen muss man "nachziehen"!
 
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Ich hab immer nur 2 Wicklungen, vor allem auf den umwickelten Saiten geht das leicht. Ich mach das immer so: wenn ich die Saite aufziehe, ziehe ich die Saite durch die Mechanik und mess drei Fingerbreiten. Das ist der Endpunkt der Saite, da mach ich entweder einen Knick oder schneide sie ab, bei Vintage Mechaniken. Dann ergibt das ziemlich genau 2 Wicklungen. Und mit ordentlich dehnen beim aufziehen (und ich meine wirklich ordentlich) hab ich nach dem Saitenwechsel quasi sofort eine stimmstabile Gitarre.
 
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Ich kann im Normalfall beide Gitarren nehmen und losspielen, es kann dann nur sein, dass die Gitarre insgesamt minimal zu Tief / Hoch gestimmt ist.

Umwickelte Saiten reagieren bei mir unterschiedlich - und oft ist nur das eine (E A D G) oder andere (H E) in Tune ...

je mehr beweglicher Saitenüberschuss auf der Gitarre herumgeistert (Wicklungen), desto länger muss "gedehnt" bzw. nachgezogen werden, bis mal nichts mehr nachrutschen kann.

Ja ... aber auch die Saite selbst. Wenn es nur die Mechaniken wären, dann gäbe es keinen Grund warum NYXL bei mir tatsächlich deutlich schneller in Tune sind als Slinky's. Und ja, ich habe explizit drauf geachtet und es an der gleichen Gitarre probiert.

Allerdings reden wir hier nicht von Tagen ... :D das geht auch mit Slinky schneller.

Kleiner Tipp am Rande: je weniger Saite man auf die Mechanik wickelt, desto weniger Wicklungen muss man "nachziehen"!

Kleiner Anhang zur richtigen Grundregel ... Bei Strat mit nur einem String Tree lasse ich bei der G-Saite gerne mehr Wicklungen drauf. Damit bekommt die Saite minimal mehr Winkel und in der Regel einen kräftigeren Ton (Hausrezept von SRV). Da darf dann gerne direkt beim Aufziehen schon drauf geachtet werden, dass Zug auf der Saite ist während man sie festdreht.


Gruß
Martin
 
Ja ... aber auch die Saite selbst. Wenn es nur die Mechaniken wären, dann gäbe es keinen Grund warum NYXL bei mir tatsächlich deutlich schneller in Tune sind als Slinky's.

Ich sagte nicht "Mechaniken", sondern "Saiten auf Mechaniken", weil sie da halt normalerweise aufgewickelt sind. Von einer Mechanik als solches würde ich erwarten, dass sie halbwegs stabil funktioniert, aber der Schlupf der Saiten, das Verhalten der Wicklungen aufeinander, vermutlich auch durch die Mikrostrukturen auf der Saitenoberfläche, das verursacht die Verstimmungen. Mehr Reibung, weniger Reibung, das alles macht einen Unterschied beim Aufziehen. Deshalb sind da auch Locking Tuner schneller, und besonders solche wie die Steinberger Gearless Tuner.

Grüße,
Bernd
 
Ich sagte nicht "Mechaniken",

Ich habe damit versucht den Ort zu beschreiben ... Wenn ich von Unterschieden bei den beiden Saitenmarken rede und danach auf die gleiche Gitarre verweise, dann kann es ja eh nicht an den Mechaniken liegen. ;)

Mit andere Worten - ich habe deine Aussage zu "Wicklungen auf der Mechanik" schon verstanden ... ;)

Die ersten Streckungen würde ich auch durchaus zusätzlich der Materialzusammensetzung zuschrieben - allerdings nicht im Sinne von Reibung, sondern tatsächlich "Streckung" ... auf der Länge der Saite.


Deshalb sind da auch Locking Tuner schneller,

Ich habe Gestern 5 Strats mit neuen Saiten versehen ... mit Abstand am längsten habe ich für die Ibanez AT mit Gotoh Locking Tuner gebraucht. Eine klassische Fender Vintage Mechanik geht ruck zuck ...

Aber Übung ist da sicher auch ein Faktor :D

Gruß
Martin
 
Ich werde auch jedes Mal beim Saiten wechseln schneller. Und meine Strat hat die modernen Standard Tuner, die Tele Vintage Mechaniken. Locking Tuner mag ich nicht - und wie gesagt, die Stimmung hält auch so. ;)
 
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Es ist sehr unterschiedlich vom Material und Bauart, wie viel sich eine Gitarre verstimmt. Holz bleibt lebendig in seiner Struktur und arbeitet immer bei Temperaturschwankungen, es sei denn die Struktur ist soweit zerstört, dann sprechen wir vom morschen Holz. Einem morschen Hals fehlt die Elastizität, er würde beim Stimmen bei Zeiten einfach brechen.:eek:
Die Restfeuchtigkeit im Holz spielt wohl eine Rolle, und evtl. aus welchem Teil des Stammes das Holz stammt.
(Unten ist der Stamm holziger, oben zur Krone hin elastischer, um dem Wind stand zu halten.)
Eine Gitarre aus den Siebzigern, Necktrough, Schichtverleimt, mit Walnußstreifen im Hals, der recht dick ist, hat sich, aus dem Bag genommen, nach Monaten sehr gut in der Stimmung gehalten. Dünnere Hälse, verschraubt verstimmen mehr, als wie etwas dickere und verleimte.

Stimmen hat bei mir so etwas Traditionelles, ist mir nicht lästig, es würde mir fehlen, wenn sich die Gitarre automatisch tunt.
Ein Chor stimmt sich im Ton ebenfalls ein. Hat auch so etwas Mentales.
Oder mir hat die Diesel-Gedenkminute, die früher die Dieselautos hatten, nie etwas ausgemacht.
Son rein hektisches Zeitsparmanagement macht den Menschen nur flusig im Kopf:stars:, deshalb sich die Zeit nehmen und gründlich stimmen.:m_sing:
Nur das Verstimmen während des Spielens kann etwas lästig sein, @sunvillage könnte sein Friedhofs-Programm etwas gruftiger mit leicht verstimmter Gitarre gestalten, das klingt überzeugender. :D
 
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Richtig, Holz lebt! Und die Stimmung überprüfte ich jedes mal vor dem Spielen - und freu mich, wenn ich nicht oder nur wenig nachstimmen muss.
 
Habe das Problem gelöst.

1.) Meine Les Paul (neu) hat Jumbo Bünde und habe einen sehr kräftigen Griff mit den Fingern.
Klang immer irgendwie daneben und musste andauernd nachgestimmt. Mittlerwele habe ich den
Fingerdruck unter Kontrolle und siehe da, die Stimmung passt doch.

2.) Der Tipp mit nur 2 Wicklungen um die Mechaniken hat mir auch weitergeholfen.
Habe jahrelang nicht drauf geachtet und Wicklungen bis zum Abwinken drauf gehabt
und das auch noch kreuz und quer.
Mit meiner Strat Style hatte ich dieses "Problem" nicht so....Ende gut, alles Gut.
 
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Die Sache mit dem Fingerdruck erinnert mich an meine Tele: hatte stets den Eindruck, dass was nicht passt, wenn ich einen normalen G-Dur Akkord greife. Klang immer irgendwie schief. Hab mir nichts weiter gedacht und das auf den Sattel geschoben - hab 10er Saiten drauf, also etwas dicker als die Fender üblichen 9er.
Letztens hab ich Saiten gewechselt. Und siehe da, mit frischen Saiten ist das Problem weg. ;)
 
Ich möchte noch den Fokus auf ein paar andere Details legen, die Verstimnungssensitivität beeinflussen können:
Die zwei Bauteile am Hals und Korpus, die die Auflagepunkte der Saiten darstellen, nämlich Sattel und Reiter [damit einher geht auch der Abgangs- bzw. Zugangswinkel der Saiten von/auf diese(n) Bauteile(n)].
Ist der Sattel zu eng für die Saiten - im Schwerpunkt die umwickelten -, kommt es beim Schwingen der Saiten zu Verzahnungen mit diesem. Und schon hat sich die Saite um µ in der Länge verändert und man beginnt zu korrigieren, indem man die Mechaniken bedient.
Der Saitenkanal der Reiter am Steg ist in der Regel nicht das Problem. Gitarren wie Les Paul mit TOM oder auch die Tele kommen bekanntermaßen oftmals mit einem vollmassiven Auflagebauteil.
Gerade bei Gitarren mit String-through (fixed bridge) oder welchen, bei denen die Saiten durch den Tremoloblock auf die Saitenreiter geführt werden kann eine nicht sauber verrundete Saitenführung vom Block auf den Reiter ein Moment darstellen, was zu viel Reibung verursacht. Dies hatte ich bei einem nicht sehr preiswerten Fishman-Vibrato als Ursache für die Verstimmanfälligkeit durch den versierten Fachmann ermitteln lassen. Dieser feilte die Kanten rund und behob das Problem.

Bei STB + TOM ausgestatteten Modellen gibt es als reibungsreduzierende Maßnahmen eine TOM mit Rollenreitern oder auch schon mal den Zugangswinkel auf die Reiter zu reduzieren, in dem vom Stoptail die Saiten über das Stoptail auf die TOM geführt werden.
 
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Ich möchte auch mal meine Erfahrung beschreiben: Meine selbstumgebaute Rocktile-SG verstimmt sich ziemlich leicht. Meine Akustische stimmt ich einmal im Monat und sie klingt trotzdem sehr gut.
 
Nur das Verstimmen während des Spielens kann etwas lästig sein, @sunvillage könnte sein Friedhofs-Programm etwas gruftiger mit leicht verstimmter Gitarre gestalten, das klingt überzeugender. :D

Haha, Danke. Aber lieber nicht :)

Es kam wie vermutet.
Ankunft in letzter Minute, Gitarre raus aus'm Bag, kurz prüfen.. Passt scho
Ansingen vor der Kapelle und dann ab auf den Platz. Posaunenchor, Begrüssung, erstes Lied vom Chor. Ohne Gitarre, nur eben ein Bb-Dur Akkord, damit der Chor seine Töne findet.
UiUiUi
Ich habe mich dann während der Ansprache des Pastors dezent zur Hecke umgewendet und mit dem integrierten Tuner noch mal nachgearbeitet.
Danach hat's gehalten.
 
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