Roland Fantom G Nachfolger aktuell??

  • Ersteller idioblast
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Ich will ja kein Wasser in den Wein gießen, aber ich hab den Fantom G Sequencer nicht in besonders guter Erinnerung. Seinerzeit war ich heilfroh, den Fantom G loszuwerden, nachdem ich den Kronos hatte. Ich hab dem Fantom G dann nie auch nur eine einzige Träne nachgeweint, einschließlich Sequencer.

Der Kronos-Sequencer, das muss man zugeben, ist nicht schön und grafisch nicht übersichtlich. Aber er ist funktional und erlaubt alle wichtigen Editierungsschritte, wenn man das möchte auch bis zum fertigen Song (wofür ich aber mit großem Abstand nahezu jede DAW vorziehen würde). Vor allem aber ist er exzellent, um jederzeit Backings mit Midi- und Audio-Spuren verwenden zu können: mit im Gegensatz zum sehr begrenzten Fantom G Speicher reichlich vorhandenen SSD-Platz für Audio-Streaming.

Als ich seinerzeit vom Fantom X auf den Fantom G umgestiegen bin, hat mich der neue Fantom G Sequencer zuerst beeindruckt: das sah gut aus, mit 16 Midi- und 16 Audio-Spuren auf Farbdisplay und Maus-Bedienung. Er hat mich aber leider schnell Nerven ohne Ende gekostet. Es ist kein Track-basierter Sequencer, sondern ein sogenannter Phrasen-basierter Sequencer. Das File-Management der Phrasen aber ist eine einzige Katastrophe, da sie mit viel zu kurzen und unverständlichen Namenkürzeln in der zufälligen Reihenfolge der Aufnahme im Speicher abgelegt werden. Da finden sie sich nicht etwa in einer sauberen Song-Ordner-Struktur wieder, sondern fliegen schwer identifizierbar in einem einzigen, chaotischen Verzeichnis durcheinander rum wie bei Hempels unterm Sofa.

Es fehlten einige grundlegende Editierfunktionen für das aufgenommene Material. Beim Zuordnen oder Ändern von Phrasen, die an mehr als einer Stelle vorkamen, konnte man auch leicht den Überblick verlieren und in unerwünschte Ergebnisse laufen. Ein visueller Bug, der m.W. nie durch ein Update behoben wurde (wie das ganze OS immer krass halbgar geblieben ist), stellte die Spuren im Verhältnis zum Maus-Cursor falsch dar, so dass man nach meiner Erinnerung auf Spur 16 klicken musste, um Spur 1 anzuwählen. Die Maus-Funktionalität war auch sonst völlig unterbelichtet, und man musste z.T. umständlich mit Buttons arbeiten, obwohl die Mausbedienung da war. Ein Doppelklick auf einen Track führte z.B. nicht etwa direkt in den Track Edit Modus, sondern man musste den immer wieder umständlich - trotz Maus in der Hand und Cursor im Display - über Taster an- und abwählen. Etc. etc.

Fazit: Für mich war der Fantom G Sequencer alles andere als eine bessere Alternative zum Kronos-Sequencer. Mit dem bin ich seit dem Umstieg vor 5 Jahren viel besser klargekommen (auch wenn ich den ebenfalls nicht überzeugend finde). Der Fantom G Sequencer war für mich damals noch nicht einmal eine gute Alternative zum steinalten Fantom X Sequencer, der aus meiner Sicht viel übersichtlicher track-basiert arbeitete und für den ich mir damals ein zeitgemäßes Update mit guter Maus-Bedienung und flüssiger Edit-Funktionalität auf dem Fantom G gewünscht hätte, statt des Umstiegs auf den Phrasen-Sequencer. Das, wie gesagt, nur aus dem Gedächntnis: ich hab damals als verärgerter User eine lange Mängelliste erstellt (mit Mängeln, die auch von vielen anderen Usern beklagt wurden) und von Roland nie eine vernünftige Reaktion oder gar ein richtig gutes Update erlebt.
 
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Hallo !

Ist ja eine interessante Diskussion entstanden.....
Mich würde mal grundsätzlich interessieren wie viele User sich eine Workstation kaufen und trotzdem den Sequenzer wenig bis gar nicht verwenden.
Diese Frage kommt ja auch im Montage-Thread öfter zu tragen, wo ja der Seq mehr oder weniger "wegrationalisiert" wurde.
Ich z.B. nutze ihn live nie. (ich habe früher Sequenzer-Mucke gemacht und hatte irgendwann die Nase so voll, dass ich live nie wieder mit Sequenzer oder anderen Backings spielen möchte)
Ich kenne auch einige Kollegen, die den Sequenzer kaum bis gar nicht verwenden.
Warum man sich dann eine Workstation kauft ? Weil da halt viele Top-Sounds verbaut sind und live meist ein angenehmes Arbeiten möglich ist...
Also ehrlich: Wer nutzt den Sequenzer garnicht/wenig/machmal/oft ?

Danke für euer Feedback.

bluebox
 
Ich nutze den Sequencer definitiv:
- zum schnellen recorden von Ideen (Midi und Audio)
- zum Vorhalten von Band-Song-Arrangements, die ich dann ohne Band (durch Sequencer-Ersatz für Drums, Bass und EGitarre) direkt am Gerät üben kann.
- gelegentlich für backings

Obwohl ich komplette Songaufnahmen nie auf was anderem als Cubase (bei mir 8.5, oder mindestens Cubasis 2) machen würde, käme mir nie eine Workstation ins Haus, die nicht mindestens die Sequencer-Funktionalität des Kronos hat. Den Montage finde ich in der Hinsicht (standalone) gruselig grottig, auch wenn er eine exzellente Cubase-Anbindung hat/noch bekommt.
 
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Der Fantom G Sequencer war für mich damals noch nicht einmal eine gute Alternative zum steinalten Fantom X Sequencer, der aus meiner Sicht viel übersichtlicher track-basiert arbeitete und für den ich mir damals ein zeitgemäßes Update mit guter Maus-Bedienung und flüssiger Edit-Funktionalität auf dem Fantom G gewünscht hätte, statt des Umstiegs auf den Phrasen-Sequencer. Das, wie gesagt, nur aus dem Gedächntnis: ich hab damals als verärgerter User eine lange Mängelliste erstellt (mit Mängeln, die auch von vielen anderen Usern beklagt wurden) und von Roland nie eine vernünftige Reaktion oder gar ein richtig gutes Update erlebt.

Der Witz am Fantom X-Sequenzer ist ja, dass er sowohl linear im normalen Trackmodus läuft, und man GLEICHZEITIG die Patterns über die RPS-Funktion nutzen kann. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass sie diese Struktur beim G beibehalten haben. Der Fantom X-Sequenzer ist schon recht Ableton-like. DAS DING mit Audio-Sequenzing/Streaming in einer Workstation wäre wirklich ein geniales Tool, egal ob im Studio zum Jammen, intuitives Arbeiten, für den EDM-Frickler, oder für den ambitionierten Coverband-Keyboarder.
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Hallo !

Ist ja eine interessante Diskussion entstanden.....
Mich würde mal grundsätzlich interessieren wie viele User sich eine Workstation kaufen und trotzdem den Sequenzer wenig bis gar nicht verwenden.
Diese Frage kommt ja auch im Montage-Thread öfter zu tragen, wo ja der Seq mehr oder weniger "wegrationalisiert" wurde.
Ich z.B. nutze ihn live nie. (ich habe früher Sequenzer-Mucke gemacht und hatte irgendwann die Nase so voll, dass ich live nie wieder mit Sequenzer oder anderen Backings spielen möchte)
Ich kenne auch einige Kollegen, die den Sequenzer kaum bis gar nicht verwenden.
Warum man sich dann eine Workstation kauft ? Weil da halt viele Top-Sounds verbaut sind und live meist ein angenehmes Arbeiten möglich ist...
Also ehrlich: Wer nutzt den Sequenzer garnicht/wenig/machmal/oft ?

Danke für euer Feedback.

bluebox

Also ich nutze den Sequenzer am Fantom schon recht oft. Wenn ich mal keine Lust habe, den Rechner hochzufahren als Ideengeber. Der Fantom X Sequenzer ist dafür super :)

In der Top40 Band habe ich den Anspruch Songs recht "authentisch" zu arrangieren. Wenn ich eine David Guetta-Nummer spiele, oder aus der letzten Saison Songs wie z.B. Sia Cheap Thrills, oder This Girl von Kungs, dann soll das auch nach "Dance/EDM" klingen und das geht nun mal nach meiner Meinung nicht ohne das maschinenhafte eines Sequenzers oder Drum-Computers. Ich will halt nicht die x-te Coverband sein die alles "live" spielt und dann klingen die Songs halt so, als würde Status Quo David Guetta covern.
Unser Gitarrist nutzt auch einen Kemper-Amp und bastelt auch gern mal an seinem Gitarren-Sound, so dass es "synthetischer" klingt. Das ist wie gesagt für mich eine Konzept-Frage und eine Frage des Songs.

Der X-Sequenzer gibt mir halt die Freiheit, entweder einen "starren" Backing-Track als kompletten Song zu benutzen, oder mit den Patterns Teil-Sequenzen zu triggern und so nicht immer einen ganz starren Ablauf zu haben.
 
...ich benutze den Sequenzer definitiv...klar bei diesem Thread...

...die oben genannten Maus Fehler beim G kann ich nicht bestätigen...das die gesamte Einbindung der Maus natürlich etwas mehr sein könnte sehe ich auch so

...der G hat 128Midi Spuren und 24 Audio

...und genau da steht für mich der größte Vorteil beim G...seien es die Motifs...Kronos oder Co...es waren immer nur 16 Midi Spuren...gleich 16 Parts...wenn man dann aber noch mit externen Geräten arbeiten wollte...auf welcher Spur bitte

...es hieß stets Abstriche machen..

...die Rechnung hieß dann immer 16 intern+16extern auf 16 Midi Spuren...32 zu 16...?????

...bei der DAW ein Selbstverständnis...in Workstations Ausnahmezustand

...auch wenn ich auf dem Sequenzer so rumreite schätze und liebe ich das Workstation Konzept...wenn man aber andere Synthies mit einbinden möchte ist ein guter Sequenzer einfach wichtig...soundtechnisch gibt es natürlich viele Unterschiede aber die Geschmacksfrage wird immer bleiben...egal wie oder durch welche Synthesen dieser entsteht

...trotzdem stinkt es mir...die Workstations der letzten Jahre laufen ja auch stets auf ener Software...minimalistische exotische OS's gibt es ja gar nicht mehr...eigentlich sind Kronos Montage...auch der G auch Software Schleudern

...daher sollte es so einfach sein einen guten Sequenzer mit zu integrieren...der bestimmt nun wirklich nicht die Entwicklungskosten...

...warum machen das die Hersteller nicht...da gibt es bestimmt andere Gründe...die Dinger heißen ja nun auch Workstations und nicht Alonestations...
 
idioblast, Du hast recht mit den 128 Spuren bei 16 Midi-Kanälen, und 24 Audio, daran habe ich gar nicht mehr gedacht, solange spiele ich schon Kronos. Aber auch die 128 Midi-Spuren haben mir wegen des phrasenbasiertem Konzeptes, der schlechten Organisation der Phrasen und der begrenzten und umständlichen Editier-Möglichkeiten nicht viel gebracht. Genauso die 24 Audio-Spuren: wenn man viele Songs mit denen füllen würde, wär der interne Speicher schnell voll. Und Sample-Material lädt ja grottenlangsam von außen in den Fantom G. Also hab ich schnell gemerkt, dass das alles nur auf den ersten Blick gut aussieht und im Alltag nicht wie erwartet funktioniert.

Der Video-Glitch mit den Tracks/der Maus war, meine ich, damals drin solange ich den G benutzt habe. Kann aber sein dass ich ein letztes Mini-Update oder so was verpasst habe.

Was die Weigerung der Hersteller betrifft, einen wirklich zeitgemäßen Sequencer in Workstations zu liefern:
- die sind a) unsicher, ob Workstations überleben (was ich für die nächste Zeit schon noch annehme, bis Soft- und Hardware-Lösungen noch stärker verschmelzen)
- und die sind b) unsicher, was genau hier gefragt wird: wieviele User die Sequencer in Workstations nutzen
 
...ja das gebe ich auch zu...die Phrasenverwaltung ist ein kraus...bei mir fällt das nicht so sehr ins Gewicht da ich in meinen Songs dermaßen viele spezifische cc Phrasen...durch die externen Synthies... habe das ich meist jeden Song mit Projekt einzeln speicher...USB Sticks machen diesen Luxus ja mittlerweile locker möglich

...aber das ist ein Paradebeispiel...das Phrasen Management lässt sich programmiertechnisch so simple beseitigen

...und so sehe ich das auch mit dem Sequenzer

...Beispiel Kronos...der bringt den Arbeitsspeicher...Rechenleistung und SSD locker für einen anständigen Sequenzer mit...Korg bräuchte nur einen Sequenzer Formen und könnte diesen mit einem Update rausschmeißen...die verändern in ihren Updates oft auch so viel Hunz und Kuntz...warum nicht einen guten Sequenzer...

...und Sequenzer müssen heut zu Tage ja wirklich nicht neu erfunden werden...
 
Lustigerweise scheint der Sequenzer im Korg M3 sogar noch ein Stück weit besser zu bedienen sein als im ansonsten haushoch überlegenen Nachfolger Kronos ...
Der M3 hat auch keine Audiospuren, dafür aber die Piano-Roll-Ansicht, mit der sich Noten-Events viel besser editieren lassen.

Dass die Zahl der Midi-Spuren exakt bei 16 liegt stört mich übrigens nicht, bei meinem minimalistischen Stil belege ich ohnehin fast nur die ersten acht Parts (die restlichen wären dann theoretisch auch frei für die Ansteuerung externer Klangerzeuger).
Nur mit dem Touch-Screen beim M3 muss man aufpassen, der kann bei zunehmendem Alter des Geräts leicht mal Macken kriegen, die man mit Glück schon mit einem Software-Update, mit Pech nur durch Austausch beseitigen kann.
 
...jeep...Piano Roll ist eine tolle Sache besonders im elektronischen Musikbereich...bietet der G auch an beim Step Recording+Microscope (editier Modus)...

...das hat mich beim Kronos auch um Rechennächte gebracht...Notenlängen und Positionen nur in Zahlen dargestellt...bei einfachen Phrasen noch zu handhaben...bei Komplexen das reine Kaos...
 
Hallo !

Mich würde mal grundsätzlich interessieren wie viele User sich eine Workstation kaufen und trotzdem den Sequenzer wenig bis gar nicht verwenden.

Hi Bluebox, ich spare gerade auf einen Kronos. Ich kann mir vorstellen, immer wieder mal auf den Sequenzer zurückzugreifen, wenn man Live mal
irgendeine zusätzliche Synthbass-Spur oder Drums braucht. Im Moment also brauche ich ihn weniger. Aber für ein neues Musikprojekt, dass ich demnächst starten möchte,
wird er wohl ganz nützlich sein.
Ich hatte mal den Jupiter 80 und da habe ich die Möglichkeit vermisst, eine Midi-Datei abzuspielen. Der Kronos reizt mich eigentlich dennoch mehr wegen den tollen Syntheseformen, den vielen Sounds und dem Sampling. Der Sequenzer wäre nur das Schweizer Taschenmesser. Du brauchst nur das Messer und den Flaschenöffner, aber
trotzdem kaufst du dir die große Version mit Lupe, Säge, Schere etc... ;-)
 
Ich nutze den Sequencer ausschließlich zum Abspielen von Backing Tracks und dafür ist er nicht halb so praktisch wie ein einfacher MP3 Player wie im Jupiter 80. Ich nutze Cubase und Logic und verstehe nur bedingt, wie man mit derart eingeschränkten Sequencern überhaupt arbeiten möchte.

Tatsache ist: Moderne Computer sind in jeder Hinsicht besser zu bedienen als ein interner in einer Workstation und auch klanglich gibt es nur wenig Gründe sich noch Hardware zu kaufen, gerade wenn man damit komponieren will. Ich nutze eine Workstation deshalb weil ich die Haptik und Bedienung am Gerät selber mehr mag, aber wirklich nur für die Sounds und natürlich wenn man auf die Bühne geht, da ist es ohne Computer irgendwie mehr "Handwerk" - aber der Seqencer ist bei mir seit Jahren der PC/Mac.

OffTopic: @JohnnySimeons : Du hast Deinen Jupiter 80 verkauft... den Fehler habe ich auch schon gemacht. Wenn ich mal Kohle übrig habe werde ich ihn wieder holen - ich hatte davor und danach kein Gerät mehr, mit dem man so schnell und intuitiv Sound erstellen konnte, die so fett klangen und das so Spass gemacht hat wie der Jupiter 80! Auch als Bandkeyboard ist der Jupiter 80 gut zu gebrauchen, wobei hier der Kronos klanglich besser in den Bandkontext passt (finde ich). Trotzdem, ein unterschätztes Gerät der Roland Jupiter 80. Häßlich bunt, aber unterschätzt...
 

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