Wie Kreativität, Spieltechnik, Solieren, Improvisationsgeschick nach den Basics weiter entwickeln?

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Hallo zusammen.

Ich brauche dringend Hilfe. Ich spiele seit gut 2 Jahren Gitarre. Erst nur Western und mittlerweile auch elektrisch, da mir die Richtung metal, und Rock gut gefällt. Ich würde mich als fortgeschrittenen Anfänger bezeichnen. Sachen wie pentatonic, offene Akkorde und Dur Tonleiter sind mir bekannt. Ich kann einige Akkorde auf der akustischen Gitarre fließend spielen, und mir diese herleiten und auf Barré ummünzen also die Theorie hab ich im Grundstein intus. Meinen Gitarrenunterricht habe ich nach einem Jahr wieder gekündigt, und das aus folgendem Grund:
Ich bin in der Lage, Lieder stumpf nach zu spielen. Wenn ein neuer, ungewohnter Griff dazu kommt, dauert es schon mal ein wenig, aber es klappt. Ich habe eine kleine Auswahl aus Song's, die ich gut spielen kann. Allerdings erscheint es mir unmöglich, mit gegebenen Techniken und z.B. Der Pentatonic zu improvisieren. Ich bekomme es einfach nicht hin, Melodien zu spielen, die nicht nur nach Chinaresturant geklimper klingt. Andererseits kann ich das intro von Nothing else matters jetzt nach der 127sten Wiederholung fließend. Aber auch nur, weil mein Lehrer mir diese Schritt für Schritt gezeigt hat. Ich ahme quasi nur das nach, was mir gezeigt wird. Das reicht mir aber nicht, das kann man theoretisch jedem Affen beibringen.
Ich hab schon echt viel probiert.

Ich wäre gerne in der Lage, einfache Riffs nach zu spielen. Den Grundton finde ich mittlerweile, in Verbindung der Gitarre gut raus. Nehmen wir mal zum Beispiel das Lied "devil on my shoulder" von Billy Talent, das intro hört sich wirklich nicht besonders schwer an. Trotzdem bin ich nicht in der Lage, die passenden Töne zu finden, geschweige denn, Techniken wie Dämpfung, hammer on etc herauszuhören.

Ich bin an einem Punkt, wo ich mehr will als nur nachäffen. Den Unterricht kann ich mir sparen. Anschauen und nach machen geht auch auf Youtube.

Mein Ziel ist es, auch eigene Sachen zu schreiben und vielleicht irgendwann mal in einer Band mit zu wirken.

Habt ihr da Tipps für mich? Wäre euch sehr dankbar.
 
Eigenschaft
 
Bei der Pentatonik gibts ja nicht nur ein Muster. Das gibt dir schonmal eine gute Ladung an Noten zu verwenden. Aus den Noten kannst du dann auch noch Akkorde bilden. Das bildet die Grundlage zum Einstieg ins improvisieren. Das wichtigste ist dann mit der Rythmik ein bischen zu experimentieren. Probier verschiedene Schlagmuster aus was dazu passt. Das ganze wird dann richtig interessant, wenn du Bendings, Vibratos, Hammer ons, etc. als Technik noch einfügst. Probiers mal aus. Was ganz gut kommt ist immer wenn du die Skala oder den Rythmus änderst. Dadurch bekommt die Note mehr bedeutung. Kennst bestimmt, dass erst flott geschraddelt wird und dann wird eine Note läger gehalten und ein vibrato drauf gehauen.

Ansonsten zum schreiben finde ich Tuxguitar oder was vergleichbares gut. Da kannst dir Skalen anzeigen lassen udn dann hast du erstmal eine riesen Auswahl an Noten übers Griffbrett. Im Idealfall kennst du die auswendig und kannst dann alle Töne davon bei improvisieren und schreiben verwenden. Dann einfach herumprobieren bis es so klingt wie du es im Kopf dir vorstellst. Durch die Wiedergabe in Midi hört man ja schon, obs dem im Kopf nahe kommt. Wenn man Harmonielehrere anwendet und dann vom ursprünglichen Schema abweicht wird noch interessanter.

Das meiste hab ich wirklich einfach durch pures ausprobieren gelernt. Was nicht gut klang wurd einfach verworfen, was gut war behalt ich.
 
Ich wäre gerne in der Lage, einfache Riffs nach zu spielen.

Trotzdem bin ich nicht in der Lage, die passenden Töne zu finden, geschweige denn, Techniken wie Dämpfung, hammer on etc herauszuhören.

Ich bin an einem Punkt, wo ich mehr will als nur nachäffen.

Merkst du die Widersprüche?

Einerseits wertest du das Lernen/Nachspielen von Basistechniken als "Nachäffen" ab. Andererseits wunderst du dich darüber, dass dir diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen.

Lernen ist immer nachmachen. Das fängt im Babyalter an - mit dem Sprechen. In der Musik ist das nicht anders. Nachspielen, nachspielen, nachspielen! Dann merkst du auch, dass man eine Pentatonik nicht nur hoch und runterspielen kann, sondern auch andere Tonfolgen damit möglich sind. Erst wenn du dir was angeeigenet hast, kannst du es verwenden, modifizieren, für eigene Zwecke verbiegen.

Praktisches Beispiel: Du hast das grundsätzliche Anschlagsmuster von Nothing Else Matters gelernt. Schon mal eine kleine Bank. Setz das mal um auf andere Akkordkombinationen.
 
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Merkst du die Widersprüche?

Guten Morgen. Da hast du recht, habe mich da wohl undeutlich ausgedrückt. Ich meine das "nach spielen" im Sinne von: ich höre was im Radio und kann es nach kurzer Zeit ohne viel Gedäh auf's Griffbrett umsetzen.

Und nicht: ich lass mir von einem Gegenüber zeigen, dass ich dieser Stelle der Melodie den 1. Finger in den dritten Bund mit slide in den 5..... usw...

Ich hoffe, dass es vielleicht jetzt etwas klarer ausgedrückt ist. Danke schon mal für eure Anregungen!
 
Allerdings erscheint es mir unmöglich, mit gegebenen Techniken und z.B. Der Pentatonic zu improvisieren.
... Ich ahme quasi nur das nach, was mir gezeigt wird. Das reicht mir aber nicht, das kann man theoretisch jedem Affen beibringen.
...
Ich bin an einem Punkt, wo ich mehr will als nur nachäffen. Den Unterricht kann ich mir sparen.
Mein Ziel ist es, auch eigene Sachen zu schreiben und vielleicht irgendwann mal in einer Band mit zu wirken.
Unterricht ist mehr als nachäffen. Mit nachäffen fängt man an - man spielt etwas nach, weil man erst mal sowieso nicht weiss, wo oben und unten ist.
Beim Unterricht soll man aber auch die Hintergründe vermittelt bekommen. Wenn ich ein paar akkorde und eine tonleiter kenne, kann ich das ganze nur anwenden, wenn ich die grundlagen dahinter verstehe. Und genau das soll ein unterricht leisten.

anders gesagt: such dir nen lehrer, der nicht nur vormacht, sondern auch erklärt, was dahintersteckt.
die kombination aus verstehen, üben, anwenden, mehr üben - dann wird mehr als nachäffen daraus.

wenn ich ein riff höre und nachspielen will, dann kann ich entweder auf dem griffbrett rumstochern, bis ich etwas finde, was so klingt.
oder: am einfachsten lerne ich was neues, wenn ich es nicht nur "ton für ton" nachspiele, sondern vorher zuerst versuche zu verstehen, WAS ich da spiele, also welche tonart /tonleiter das ist und wo ich mich auf dem griffbrett befinde. dafür ist es ganz gut, wenn man die wichtigsten skalen kennt (genau: z.B. dur, moll, pentatonik), und welcher bund/welche saite welchen ton macht.
dann erscheint es mir in 99% der fälle verständlich, was insgesamt zu hören ist.

klar, man kann auch ewig rumdudeln und einen fingersatz auswendig lernen, aber ich denke, es ist einfacher, wenn man die absoluten grundlagen kennt und anwenden kann. Spart viel trial & error.
Und genau dafür kann man unterricht nehmen.
 
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Den Unterricht kann ich mir sparen. Anschauen und nach machen geht auch auf Youtube.
Tja, so denken sie die Jungspunde....und eignen sich irgendwelchen Mist aus YT an ohne zu verstehen was sie tun.
Wenn das deine Auffassung ist, wie sollten wir dir weiterhelfen können?
Das wäre ja quasi Unterricht und der bringt ja bekanntlich nichts im Gegensatz zu YT.
 
Gut, denken gefühlte 99% der jungen Gitarristen-Generation, welche wirklich vorwärtskommen möchten, anders als Kollege @Freeman777

Wobei, würdest du, lieber @Freeman777 , den aus deiner Sicht überflüssigen Gitarrenunterricht nur für ein paar wenige Monate nutzen, würde sich dein Thread hier gänzlich erübrigen.
 
Und wenn du das Gefühl hast du kommst mit dem Lehrer nicht wirklich weiter, besprich das mit ihm oder such dir einen anderen Lehrer.
 
Allerdings erscheint es mir unmöglich, mit gegebenen Techniken und z.B. Der Pentatonic zu improvisieren. Ich bekomme es einfach nicht hin, Melodien zu spielen, die nicht nur nach Chinaresturant geklimper klingt.

Mein Ziel ist es, auch eigene Sachen zu schreiben und vielleicht irgendwann mal in einer Band mit zu wirken.

Wenn du nach 2 Jahren immer noch nicht perfekt improvisieren kannst, wird aus dir wahrscheinlich kein zweiter Mozart mehr...schäm Dich ! :tongue:
;)

Aber jetzt mal im Ernst und ohne Polemik:
Improvisieren ist sicher eine Lebensaufgabe, sofern man sich nicht den ganzen Tag der Muse hingeben kann, sondern (so wie der Großteil der Bevölkerung) einer schnöden Erwerbstätigkeit nachgehen muss...

Ich würde im stillen Kämmerlein erstmal gaaanz viel Jammen zu den Songs, die ich gerne höre !

Wenn du selber Melodien bzw. Soli zu vorgegebenen Akkordfolgen entwickeln möchtest, ist es meines Erachtens ein absolutes Muss, dass du die jeweilige Akkordfolge der Songs wie im Schlaf beherrschst und zu jeder Zeit weißt, welcher Akkord grade im Hintergrund läuft.
Wenn du dann noch weißt, wo du die Töne, aus denen der Akkord besteht, auf dem Griffbrett findest, kannst du Spannung (akkordfremde Töne) und Entspannung (akkordeigene Töne) aufbauen.

Das kann dann schon mal einige Jahre dauern, bis du so weit bist... vom Improvisieren mit anderen Musikern ganz zu schweigen...

Nur darum geht es in der Musik: Spannung und Entspannung.

Ich verschweige jetzt mal, wie lange ich gebraucht habe, um dies (weitgehend ohne Lehrer) herauszufinden. :rolleyes:
 
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Ich lerne improvisieren/Riffs schreiben immer mit Backing Track...Ich habe das besondere Problem (und da geht's sicher nicht nur mir so), dass sich -egal welches Riff- ohne Bass, Drums usw. einfach nicht vollständig anfühlt.
Oft knall ich mir einen Drum Backing Track rein und hör mir das danach nochmal an was ich gespielt habe.

Damals hab ich mir die Pentatonik genommen und probiert àla David Gilmour was zu spielen. Besonders lege ich hier wert auf die Phrasierung...
Einfach Noten spielen kann man immer, allerdings hat es dann weniger "Magie".
Immerhin betont ein Mensch ja auch jeden Satz und labbert nicht alle Wörter runter. :)
Und vergiss den Rhythmus nicht :p
 
Ich wäre gerne in der Lage, einfache Riffs nach zu spielen. Den Grundton finde ich mittlerweile, in Verbindung der Gitarre gut raus. Nehmen wir mal zum Beispiel das Lied "devil on my shoulder" von Billy Talent, das intro hört sich wirklich nicht besonders schwer an. Trotzdem bin ich nicht in der Lage, die passenden Töne zu finden, geschweige denn, Techniken wie Dämpfung, hammer on etc herauszuhören.

Also ich finde, das ist schon mal der richtige Weg. Wie schon einige andere geschrieben haben: Nachahmung ist der erste Weg zum Lernen. Am Anfang ist das mit dem Raushören tatsächlich ziemlich schwierig, auch hier hilft einem die Übung. Aber nur so geht's: Ton für Ton raushören, mit der Gitarre daneben sitzen, so lange bis man es hat. Ich benutze übrigens öfter mal ein Tool namens "Transcribe!", damit kann man langsamer abspielen, transponieren, etc. Ist zwar nicht kostenlos, aber zum Raushören wirklich gut.

Improvisieren und/oder Songs schreiben ist noch mal eine ganz andere Sache, da ist deine Kreativität gefragt. Aber auch das kommt nicht von selbst. Du kannst nicht erwarten, dass du ein paar Pentatonik Pattern lernst und dann spielen kannst wie <<Guitar Hero xyz>>. Das braucht viiiieeeel Geduld, Übung und Erfahrung. Raushören und Nachspielen ist dafür auch eine gute Grundlage, so lernt man die Licks, die einem gefallen und wie sie aufgebaut sind. Aber vor allem: spielen, am besten in einer Band.

Ich bin an einem Punkt, wo ich mehr will als nur nachäffen. Den Unterricht kann ich mir sparen. Anschauen und nach machen geht auch auf Youtube.

Das ist glaube ich eine Fehleinschätzung. Man kann zwar vieles autodidaktisch lernen (habe ich auch), aber einen guten Lehrer kann nichts ersetzen. Der sollte allerdings auf deine Bedürfnisse eingehen. Dir z.B. zeigen, wie man die Pattern oder Skalen einsetzt.

Youtube ist zwar gut, wenn man mal wissen will, wie etwas bestimmtes geht. Aber um von den Grundlagen an zu lernen fehlt einem da doch das Feedback.

Wobei - es gibt auch ziemlich gute Kurse auf Youtube, Justinguitar z.B. (wenn du vernünftig Englisch kannst).
 
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Wobei - es gibt auch ziemlich gute Kurse auf Youtube, Justinguitar z.B. (wenn du vernünftig Englisch kannst).
eben. also der YouTube-Channel Music Is Win hat mir ehrlich gesagt mehr gebracht als jeder Lehrer ^^
 
Moin,

Freeman777 ich fühle mich ähnlich. Mit meinem Gitarrenlehrer habe ich das Gefühl gehabt auf der Stelle zu treten und meinem Ziel meine Songideen aus dem Kopf in die Finger zu kriegen unendlich fern zu sein.

Durch Umzug und Geburt meiner Tochter habe ich nun seit über einem halben Jahr kein Unterricht mehr. Dennoch habe ich das Gefühl in letzter Zeit sehr große Fortschritte gemacht zu haben.

Ich habe mich sehr intensiv mit Musiktheorie und ich sag mal Gitarrentechnik Theorie beschäftigt. Dazu habe ich Bücher gelesen, aber auch einige Youtuber verfolgt. Ich habe größten Wert gelegt auf sauberes spielen und habe angefangen Solos nachzuspielen, aber nicht einfach Ton für Ton, sondern ich habe versucht zu verstehen, WARUM bestimmte Sachen an bestimmten Stellen gemacht werden.

Also mein Tip:

Guck auf deine Technik: Triffst du den Ton bei Bending sauber? (Union Bending habe mir da sehr geholfen), Sind die Akkord wirklich sauber gegriffen ( Check mal beim E-Dur dein Gis!) usw. Ob kommen mir coole Ideen bei Technik Übungen.

Versuche zu verstehen: Versuche ein einfaches Solo mal Musikalisch zu analysieren und z.B. zu erweitern!

Hab Spaß!: Ich habe für mich das Tremolo richtig entdeckt. Ein riesigen Spaßfaktor! Wenn man was gefunden hat, was Spaß macht, dann findet man auch Vorbilder, von denen man lernen kann *hust Van Halen hust* :p

Ich muss aber ehrlich sagen, ich sehe mich nicht als Vollprofi, oder sowas. Meine Reise geht definitiv noch ne ganze Weile. Aber vielleicht kann ich dich ja inspirieren :)

MFG
 
Was das Raushören von Stücken oder Riffs betrifft würde ich Dir raten, mit ganz einfachen Riffs anzufangen, also Sachen, die Du nach einigem Probieren dann schon rausbekommst. Mit jedem Riff, das Du Dir selbst erfolgreich rausgehört hast - sei es eventuell auch noch mit Fehlern - bringt Dein Gehör schon einen Schritt weiter, dann also einfach am Ball bleiben, und nach einer Weile etwas schwierigere Sachen probieren rauszuhören.

Zum Thema Improvisation würde ich Dir raten, Dir Blues-Gitarristen anzuhören (vor allem welche, die recht sparsam spielen), und ein paar von deren Licks zu lernen. Dann nach und nach versuchen, mit diesen Licks selbst zu improvisieren, indem Du die Licks variierst.
 
Guten Morgen. Da hast du recht, habe mich da wohl undeutlich ausgedrückt. Ich meine das "nach spielen" im Sinne von: ich höre was im Radio und kann es nach kurzer Zeit ohne viel Gedäh auf's Griffbrett umsetzen.

Moin! Wenn Du über ein fotografisches Gedächtnis verfügst, dann wird das kein Problem sein.

Wenn Du aber ein ganz normal funktionierendes Gedächtnis besitzt, dann wirst Du nicht umhin kommen, etwas, das Du heraushören willst, in kleine Portionen aufzuteilen und stückweise zu lernen. Wenn Du etwas analysieren willst, muss Du es in Deinem Kurzzeitgedächtnis haben. Das Kurzzeitgedächtnis kann aber nur ein paar Sekunden am Stück speichern. Wenn Du ein größeres Stück zu analysieren versuchst, wirst Du folgenden Effekt feststellen: Ein paar Sekunden kannst Du problemlos rekapitulieren. Wenn das Kurzzeitgedächtnis aber "überläuft", gelingt es Dir nicht einmal mehr, Dich an einfachste Melodien zu erinnern. Man bekommt eher ein "too much Information"-Gefühl. Auf jeden Fall kommst Du nicht wirklich weiter.

Schon in den 80ern habe ich folgendes gemacht: Ich hörte taktweise heraus und schaltete den Cassettenrecorder sofort ab oder nahm den Tonarm direkt nach der Passage von der Schallplatte herunter. Ich stellte fest, dass selbst das unbeabsichtigte Berieseln mit den folgenden Takten dazu führte, dass ich das, was ich eigentlich heraushören wollte, schlicht wieder vergaß :redface: Also begann ich dann immer wieder von vorn, kam aber nicht weiter, sondern verbließ nur Zeit. Problem war damals natürlich, genau die Stelle zu treffen, weil natürlich auch ein Vorlauf durchs Kurzzeitgedächtnis gezogen wurde. Geht ja gar nicht anders :) Da half natürlich ein Bandzählwerk.

Ich kann Dir raten, dir eine Software zu besorgen, die Dir das ermöglicht. Ich benutze hierfür gerne Steinberg Wavelab, aber es mag auch andere Apps geben, die es Dir erlauben, einen Bereich einer Audiodatei zu markieren und immer wieder in einer Schleife zu hören. Wenn Du auch noch die Passagen technisch lernen musst, ist eine Tabulatursoftware wie Guitar Pro natürlich unschlagbar, weil Du das Tempo beliebig variieren kannst. Du musst dann evt. nur Deine Tabs selbst erstellen. Es gibt auch Wave-basierte Software mit der Option einer Tempoveränderung. Klingt nur manchmal komisch, selbst bei Cubase, wenn Du mit Audio-Warp arbeitest.

Am Ende setzt Du es dann zusammen. Auf diese Weise lerne ich noch heute, wenn es weder Tabulaturen oder Noten gibt (Gerade in den letzten Tagen habe ich für ein neues Bandprojekt auf diese Art etwa ein halbe Stunde Material gelernt). Als Tipp noch: ich schrieb zwar taktweise, aber besser ist es, den nächsen halben Takt ebenfalls noch pro Paket mitzunehmen, so dass sich die einzelnen Parts überlappen.

Man sagte übrigens Elvis Presley nach, dass er in der Lage war, ein Stück nach einmaligem Hören komplett zu rekapitulieren, inklusive der Begleitung und dem Text. Hatte schon seine Gründe, dass er ein richtig Großer war :)

Grüße Thomas
 
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Lange ist es her. Mittlerweile sind meine Frau und ich Hausbesitzer. Das letzte halbe Jahr wurde saniert. Meine hobbies und der Sport blieben ziemlich auf der Strecke...

Mittlerweile habe ich eingesehen, dass ich ohne Unterricht nicht weiter komme. Ich habe versucht mir theoretisches wissen anzueignen und dies mit dem gespielten auf dem Griffbrett zu analysieren. Manches erscheint mir klarer, verstanden habe ich es aber noch nicht.

Nun bin ich über jemanden gestoßen, der professionellen Unterricht über webcam recht günstig anbietet. Keine fahrerei, keine Verträge und keine Verpflichtung...

Ganz nüchtern gefragt, was haltet ihr davon? Lieber persönlicher Unterricht oder kann das über webcam gut funktionieren??

Recht verlockend, wenn man sich dadurch pro Unterrichtseinheit 60min Fahrtzeit sparen kann...
 
Ich habe sowohl bereits online Unterricht über Skype genommen, und biete auch selbst Unterricht über Skype an.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das ganz gut funktioniert, allerdings ist eine schnelle Internetverbindung an beiden Seiten Voraussetzung.
Webcam Unterricht kann jedoch den persönlichen Unterricht meiner Ansicht nach nur eingeschränkt ersetzen, so ist z.B. Jammen und Zusammenspielen über Webcam nicht möglich. Mann muss dann eben auf Backing Tracks zurückgreifen.
Die Lehrer, bei denen ich Unterricht über Skype genommen habe, waren alle geographisch so weit weg, dass persönlicher Unterricht keine Option gewesen wäre, ansonsten hätte ich persönlichen Unterricht schon vorgezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Vielleicht versuche ich es einfach mal. Womöglich passt es mir einen anderen Lehrer ja doch noch besser.
 
Moin,

ich würde es auf jeden Fall ausprobieren, im schlimmsten Falle lernst du was dazu...

Ich habe mir auch Online Lessons von MusicIsWin gegönnt und habe damit auch gute Erfahrungen gemacht.

VG
 

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