Was ist dran am Mythos "GOLA"

  • Ersteller Balgseele
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Anm. d. Mod.: Überflüssiges Komplettzitat des direkt darüber stehenden Beitrags (mal wieder :rolleyes:) entfernt - bitte lesen: Sinnvolles Zitieren, Benutzen der Zitat-Funktion

Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das sehr gut nachvollziehen kann. So richtig aktiv auf der Suche bin ich jetzt seit Juni. Ich hatte dann schon die ein oder andere Gelegenheit, aber irgednwie hat es dann auch vom Gefühl her nicht gepasst. Hier ist es jetzt so, dass ich die Gelegenheit hatte, die Gola ausführlich zu testen. Und dabei sind mir viele Dinge aufgefallen (Klangspektrum, Jalousie, Bass-Sound, Tastatur, und und und) die mir echt sehr zusagen und verdammt viel Spaß machen.

Ich hatte nun eher vom Kopf her ein bisschen Hemmungen bezüglich des hohen Anschaffungspreises. Aber ich habe mich jetzt auf den Bauch und das Gefühl verlassen. Denn so wie ich mich kennen weiß ich, dass ich es genau in diesem Fall bereuen würde, es nicht zu tun.

Daher habe ich gestern Abend noch mit dem Verkäufer gesprochen und ihm meine Zusage gegeben. Und dann wird es heute Abend auch offiziell :)
 
Daher traue ich auch seiner Arbeit.

Wenn du die Chance hast auch noch zu wissen, wie das Instrument vorher gepflegt wurde und die Qualität der bisherigen Pflege als gut und angemessen einstuft. - Perfekt! Die Gelegenheit hat man sehr selten!

Neben dem klaren und doch sehr weichen Klang habe ich selbst noch nie ein Instrument mit so einer Ansprache gespielt

Der Klang gefällt einem oder gefällt einem nicht. Aber wenn einem der Klang gefällt, dann gibt es sehr, sehr, sehr wenige Instrumente die da mit einer gut erhaltenen Gola mithalten können!

Baujahr hin oder her, es gibt in jedem Baualter gute, sehr gute und auch weniger gute Instrumente. Und um die Qualität einer Gola zu erhalten, sollte IMMER ein erfahrener Fachmann das Gerät unter die Finger nehmen. Da reicht einmal ein unerfahrener Werker, und die hohe Qualitätsstufe ist nachhaltig versaut.

und ich werde zuschlagen!

Dann Glückwunsch!

... und wie ich das in dem File verfolgt habe, wirst du vermutlich sehr viel Freude damit haben. (Vielleicht begegnen wir uns mal auf einem Treffen?)

Gruß, maxito
 
Vielen Dank :)

Vielleicht kann ich später mal noch ein Bild machen




Ausschließen würde ich das nicht mit dem Treffen!
 
Entfernungsmäßig würde es sich für Dich anbieten, die Augen offenzuhalten nach "Stuttgart-Stammtisch" (@maxito), "Kurpfalz-Stammtisch" (@morigol) oder "Schwarzwald-Treffen" (bei mir). Angekündigt ist aber derzeit keines der drei (in unregelmäßigen Abständen stattfindenden) Treffen :(
 
Hallo Don_Tommi,

herzlichen Glückwunsch und weiterhin das selige Kribbeln im Bauch, wenn vor dem Bauch die edle Dame Hof hält.

Ich war kürzlich in einer ähnlichen Situation wie Du und habe ein bisschen rumgeschaut und rumprobiert. Aber trotz aller unbestreitbaren Vorzüge einer alten, hoffentlich gut gewarteten gebrauchten Gola, mein Kopf blockierte die Entscheidung wegen des Alters, das an nichts und niemandem spurlos vorbeigeht.

Der Klang gefällt einem oder gefällt einem nicht. Aber wenn einem der Klang gefällt, dann gibt es sehr, sehr, sehr wenige Instrumente die da mit einer gut erhaltenen Gola mithalten können!

Und die wenigen gibts nicht gebraucht zu kaufen. Neu kosten die gleichviel oder mehr als eine gebrauchte Gola - ich weiß, der Vergleich hinkt. Und eine neue Gola, die nun endlich wieder den Klang der alten Golas haben soll, zum Preis von 30000 Euro steht hier ja nicht zur Diskussion, es sind sicher nur sehr, sehr, sehr wenige Musiker, die sich das leisten wollen oder können.

Viele Grüße

morino47
 
So, da ist Sie :):):)
 

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Hallo Tommi,

Glückwunsch zum neuen Instrument. Darf man fragen, was man für so ein altes Schätzchen berappen muss?
 
Habe dir ne PN geschrieben @Wil_Riker
 
Hallo Tommi,
viel Spaß mit der neuen / alten !
Schließe mich lil an: Zum Treffen mitbringen (lil und ich sind nämlich begeisterte "Golas-auf-Treffen-Spieler" ;) )
Gruß, Christof
 
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Hallo,

ohne selbst eine Gola zu spielen oder jemals besitzen zu wollen, frage ich mich schon länger, ob die horrenden Preise, die teilweise für jahrzehntealte Kisten gezahlt werden, wirklich gerechtfertigt sind, oder ob da nicht eine übertriebene Mystifizierung wie z. B. bei Stradivari-Geigen betrieben wird, so dass solche Summen entstehen. Wie viel Gola steckt nach all den Jahren (und evtl. Werkstattbesuchen) wirklich noch in so einem Akkordeon?
Oder andersherum gesagt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es heutzutage keine aktuellen ebenbürtigen Instrumente zu realistischeren Preisen geben soll. Wobei ich natürlich im Hinterkopf habe, dass Leidenschaft oder Vorliebe für ein bestimmtes Instrument nicht objektiv nachvollziehbar oder erklärbar ist.
 
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es heutzutage keine aktuellen ebenbürtigen Instrumente zu realistischeren Preisen geben soll.

Ohne unhöflich oder respektlos klingen zu wollen, lieber Wil_Riker, das ist ein Beitrag dessen Sinn sich mir entzieht.

Wenn du ein Akkordeon kennst, welches wie eine Gola klingt, sich wie eine Gola anfühlt und nur die Hälfte kostet, raus damit. Solange du oder jemand anderes diesen Tipp nicht auf Lager hat, bringen deine Fragestellungen nichts.

Geschmack ist bekanntlich Bandbreite. Natürlich gibt es Akkordeons, die anders gut klingen als eine Gola und die man toll und tausendmal besser finden kann und die weniger kosten. Das soll jeder für sich entscheiden.

Gola aber bleibt Gola. Martin (Guitars) hatte in den Siebzigern den Slogan "nothing comes close to the original." Das trifft es meiner Ansicht nach.

Leo
 
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es heutzutage keine aktuellen ebenbürtigen Instrumente zu realistischeren Preisen geben soll

Ebenbürtig - doch , würde ich schon sagen, dass es die gibt. Aber die, die ich kennengelernt habe, stehen bezüglich des Preises (Neupreis gegen Gebrauchtpreis Gola) der Gola allerdings in nichts nach - das waren bislang allesamt Instrumente die gut über der 10k € Marke lagen. Die Beltuna Spirit z.B. halte ich für so ein Teil.

Die Excelsior Synphony Gold ist z.B. klanglich nahezu gleich mit der Gola - aber von der Bedienung, der Klangentfaltung und Spielbarkeit um mehrere Klassen drunter angesiedelt und somit in der Summe kein Vergleich.

Wie viel Gola steckt nach all den Jahren (und evtl. Werkstattbesuchen) wirklich noch in so einem Akkordeon?

Das kann erstaunlich viel sein! Kommt zum einen, dass es viele Golabseitzer gab/gibt, die ihr Instrument hüten wie einen Augapfel und dann auch nicht jedem Stimmer in die Hände geben und es andererseits aber auch HZIMMS gibt, die entsprechend vorsichtig und sorgfältig beim Herrichten einer Gola zu Werke gehen. Und in der Summe kann dadurch die Qualität mitunter wirklich sehr gut erhalten bleiben. Garantie gibts natürlich keine - drum muss man schon wirklich jedes einzelne Instrument genau unter dei Lupe nehmen.

Unterm Strich bleibts jedoch trotzdem bei der Feststellung, dass die Gola seinerzeit ein unglaublich gelungener "Wurf" war, so gelugen, dass das Gerät eben auch heute noch problemlos in der Topliega mithalten kann. Und die Dinger sind von den mechanischen Bewegungselementen äußerst robust und zuverlässig.

Auf der anderen Seite kann man aber auch eine nicht mehr perfekte Gola durchaus auch wieder auf höheres Level bringen, wenn man die Schwächen gezielt und mit den richtigen Fachleuten angeht. Man muss allerdings hier einfach bereit sein, zum stolzen Kaufpreis nochmal richtig Geld in die Hand zu nehmen. Im Endeffekt bleibts dabei - eine richtig gute Gola ist nicht "billig" zu bekommen - aber für ein richtig gutes Akkordoen muss man auch sonst richtig ordentlich Geld in die Hand nehmen.

Aber auch bei einem neuen Instrument sind in aller Regel noch ein paar Korrekturschleifen zu durchlaufen, bis man das auf dem maximalen Level hat. Einfach so ab Werk ist das praktisch bei keinem Instrument zu bekommen, die man so im Laden kaufen kann.


Bleibt die Frage: brauch ich das alles?

-> Das muss natürlich jeder für sich beantworten.

Ich für meinen Teil kann nur sagen:
Es macht verdammt viel Spaß mit einem sehr guten Instrument zu spielen. Fatalerweise gewöhnt man sich schnell an das hohe Level und wenn man dann gelegentlich wieder seine früheren "Schätzchen" in die Finger nimmt, kommt immer wieder das Gefühl auf "net schlecht, aber... s fehlt halt n bissl an dieser oder jener Ecke.."

ohne selbst eine Gola zu spielen, oder jemals besitzen zu wollen

Was denn nu wirklich dran ist ander Gola, lässt sich verbal auch gar nicht beschreiben oder erklären - das kann man eigentlich nur durch selber ausprobieren feststellen. Wobei ich mit ausprobieren nicht mal kurz für ne Viertelstunde antesten meine, sondern richtig, über mehrere Stunden oder besser sogar Tage, oder auch über mehrere Gelegenheiten verteilt. Dann erst merkt man so richtig , was man mit der Gola alles machen kann und wie sich der Unterschied im Detail wirklich anfühlt, vor allem, wenn man nach ein paar Tagen Gola spielen wieder auf sein angestammtes Instrument zurückwechselt.

Bevor ich eine Gola ausprobieren konnte, war ich glücklich und zufrieden mit meiner Morino. Und wenn man eine Gola ausprobiert hat, muss sich auch weiterhin nichts ändern - siehe Lil oder Morino47, kann aber auch ganz anders ausgehen, siehe mein Beispiel , oder Don_Tommi., Wobei ohne Wirkung ists auch bei Lil oder Morino47 nicht geblieben - beide haben sich auf die Suche nach "Ihrem" Trauminstrument gemacht, welche zwar in dem Fall keine Gola waren, aber vom Preisniveau durchaus in der Liga angesiedelt sind.

Gruß, maxito
 
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Hallo Wil,

Angebot und Nachfrage... wenn es keiner haben will, geht es für wenig Geld weg. Aber solange Leute bereit sind, für eine alte Gola samt dem Mythos drumrum und der allgemeinen Verehrung, die einem als Spieler dann widerfährt, so viel zu zahlen, werden diese Preise den Markt beherrschen. Da geht es auch nicht mehr um technische und klangliche Weiterentwicklung. Im Orgel- und Klavierbau gibt es auch entsprechende Marken, die in bestimmten Epochen als das Nonplusultra gesehen werden.
Wenngleich ich der Gola als Spieler bei weitem nicht so viel beimesse wie die Golaliebhaber, so muß ich doch eingestehen, daß ich auf Treffen immer die Leute mit großen Augen und großer (heimlicher) Verehrung gesehen habe. Und das ist natürlich der Balsam auf die Seele des Golaeigentümers, der eben eine der wenigen alten hat.

Als kleiner Trost: Auch anderen Instrumenten geschieht im Laufe der Zeit eine immer höhere Wertschätzung, vor allem dann, wenn sie nicht mehr gebaut werden können.

Viele Grüße

Ippenstein
 
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für eine alte Gola samt dem Mythos drumrum und der allgemeinen Verehrung, die einem als Spieler dann widerfährt,

Nunja, das ist dann allerdings mitunter auch die Kehrseite der Medaille - man erfährt durchaus die Aufmerksamkeit, steht aber gleichzeitig auch gleich ein bisschen im Scheinwerferlicht... und da wollen die Leute zu dem "berühmten" Instrument auch n bissl Qualität hören. Man wird gleich mit einem etwas strengeren Massstab bewertet. Da ist man dann schon auch gefordert, denn sonst kann der Schuss auch locker nach hinten losgehen.

.. Wie heißts so schön:

"Adel verpflichtet", oder auf s Akkordeon übertragen: ein gutes Instrument fördert, fordert aber auch!

Gruß, maxito
 
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ohne selbst eine Gola zu spielen oder jemals besitzen zu wollen
Hi Wil,
wie in dem Thread von anderen (und mir) schon gasagt: Man muß keine Gola haben um viel Spaß mit dem Akkordeon zu haben.
Maxito hatte ja auch schon den Verdacht, daß sich die HZIMM's bei der Wartung einer Gola evtl. auch sehr in's Zeug legen (denke mal da ist der Mythos dran schuld) und meistens ein Wartungs/Stimmergebnis bei rauskommt, das man mit einem "normalen" Akko nicht bekommt. Das ist als Nicht-Gola spieler natürlich blöd. Meine Victoria Poeta ist ja auch eher Oberklasse ... aber z.B. die Stimmung meiner Kiste ist mit der Gola z.B. von morigol nicht vergleichbar und hat auch schon einiges gekostet.
Ansonsten kann ich nur empfehlen, auf einem Treffen mal eine zu spielen. Die (meisten) Golabesitzer freuen sich auch mal, das Instrument "von vorne" zu hören :)
Die Kisten, die ich bisher in der Hand hatten, waren jedenfalls allesamt eine positive Erfahrung. Dort stimmt halt fast immer fast alles.
Wie schon in anderen Threads erwähnt, hat man es beim Akkordeon ja immer mit Kompromissen zu tun, um die Ansprachen, Bendingneigung etc. bei verschiedenen Spieldrücken und Registerkombinationen irgendwie optimal zu bekommen - und da ist die Gola wirklich herausragend.
Das heißt nicht, daß man die Problemchen dort nicht auch hat. Kann mich noch gut an eine Demo "hör mal, wie verstimmt die Bässe klingen können" von Morino47 erinnern, die er nacheinander mit der Öllerer Solist, der Victoria Poeta, der Hohner Gola und der Weltmeister Cantus V aufgezeigt hatte
Bei einem der letzten Treffen war es für mich jedenfalls wieder eine Riesenfreude, sowohl Gola als auch andere wie die Poeta stundenlang selbst zu spielen bzw. von anderen gespielt zu hören.
Wieviel einem nun ein gutes Instrument wert ist, ist natürlich eine andere Sache.
So ziemlich alle Oberklassekisten kosten 5stellig, ob man sich dann für eine neue oder eine olle Gola entscheidet, muß man für sich selbst nach diversen Tests/Anspielen/Vorspielen entscheiden.
Oder man macht's wie Balg und kauft sich ein vergleichweise günstiges Gerät und optimiert das dann in unzähligen Bastelstunden bis es auf einem Spitzenniveau ist.
Den Beweis, daß das erfolgreich geht, hat er ja schon mehrfach geliefert.

Anyway: Tommi nochmal Viel Spaß mit der ollen Quetschkommode :)

Gruß, Christof
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ein gutes Instrument fördert, fordert aber auch!

naja, da muß man ertragen können :D
Trotzdem hört sich auch "Hänschen klein" auf einem Spitzenakkordeon besser an, als auf einem Kinderakkordeon für unter 50€
Wieso sollte ein gutes Instrument verpflichten, auch Spitzenniveau zu spielen ? Von Porschefahrern wird ja auch nicht erwartet, daß sie mit Vettel im Rennen fahren könne...

Cheers, Christof
 
Einfach so ab Werk ist das praktisch bei keinem Instrument zu bekommen

Doch, wenn die im Werk schon wissen, dass das Instrument für eine Berühmtheit gebaut wird ist das anders als wenn sich z.B. Lieschen Müller eine Gola bauen lässt.

Wohl dem, der solch ein Instrument hat.
Ich habe ja auch herumgesucht und etwas besseres als meinen Morino-Zoo gesucht, aber an einer alten Gola mit den alten Stimmplatten geht kein Weg vorbei, wenn man auf diesen gedeckten Cassotto-Sound steht.

Jetzt zum Thema 'Altern eines Akkordeons', weil das morino 47 angesprochen hat. (Tipp an die Mods: Vielleicht sollte man damit einen eigenen Faden aufmachen)

Bevor ich meine Gola aus dem Jahr 1961 erwarb habe ich mir darüber auch viel Gedanke gemacht.
In meinem Bestand sind nun einige recht alte akkordeons teilweise aus den 30er Jahren.
Es gibt einige Bestandteile, die der Alterung unterworfen sind.

Bei meiner Morino (links im Bild) aus dem Jahre 1953 lässt sich feststellen, dass das Celluloid schrumpft und es an einigen ungeschickten Stellen unschöne Ritzen gibt.

Das Holz arbeitet im Laufe der Zeit. Wenn da aber seinerzeit ordentliches Material verbaut wurde gibt es da nichts, was zu irgendwelchen Problemen führt,sonst wären alle alten Streichinstrumente heute Schrott und würden nicht zu Höchstpreisen gehandelt

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es mit dem Leim Schwierigkeiten geben könnte. Es wird da ein Heißleim verwendet, der sich evtl. irgendwann in Wohlgefallen auflöst. Selbst bei meinen alten Instrumenten ist mir da aber nicht aufgefallen.
streichinstrumente werden wohl alle x-Jahre frisch zusammengeleimt.

Das Wachs und die Ventile sind da wohl das bestimmende element, welche nach so 30.40 Jahren gemacht werden müssen. Aber: meine Morino IV N von 1966 (eine der ersten die von excelsior gebaut wurde) ist im Originalzustand und dieses Jahr stimmlich überabeite worden. Die hat Lederventile und ist saugut.

Meine Gola ist komplett überholt mit Kunststoffventilen ventiliert und hat erhebliche Stimmspuren an den Zungen. Als ich das instrument zum erstenmal hörte war ich begeistert,
Als ist das Instrument geöffnet habe war ich entsetzt über das was ich da sah. zum einen hatte das Instrument zwei erheblche gehäuseschäden, war überholt und zeigte erhelbliche Gebrauchsspuren. immerhin wurde die Kiste für den süddeutschen Rundfunk in Baden Baden gebaut. Eigenltich müsste man das Instrument ( so von der Optik her bewertet) als Totalschaden bezeichnen.

Warum ist nun keiner?
Weil immer nur die besten fachleute an der Kiste waren und niemals jemand daran herumgepfuscht hat, der meint, dass er wüsste was er tut, aber dennoch keine ahnung davon hat.

Es wird immer behauptet, dass eine überholte Gola heller wird und sich im Klang verändert. Des trifft wohl bei manchen zu, bei meiner aber nicht.
Warum? Es hängt wohl am Reparateur.

Problematisch ist wohl, wenn die alten Golas, die ja hauptsächlich mit Konzertstimmung mit 442,5 Hz ausgeliefert wurde tiefer gestimmt werden.
Und das allerschlimmste ist, wenn einer an die Kiste geht, der nicht weiss, was er da tut.

und an schlimmen Pfuschern gibt es hierzulande genug. Ich habe Instrumente gesehen, die für kleines Geld ( es herrscht bei uns ja die Geiz-ist-geil-Mentalität ) ruiniert wurden.

Wo liegt nun das maximale Alter eines Akkordeons?
Das hängt nun von der Qualität und der Pflege des Instruments ab, ob sich der Aufwand rechnet. Bei einfachen Instrumenten wird es sich wohl eher um einen wirtschaftlichen totalschaden handeln, ein hochwertiges der absoluten premiumklasse ist jeden Aufwand wert.
 
Vielen Dank für eure Glückwünsche :).

Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Entscheidung und bereue diese bisher auch nicht.

Die Diskussion die jetzt hier entbrannt ist, finde ich sehr interessant. Ich denke die Frage ist schon gerechtfertigt: wie kommt man darauf, in ein so "altes Instrument" so viel Geld zu investieren?! Bei mir selbst spielen da viele Faktoren eine Rolle. Ich bin (schon immer) überzeugter Hohner Spieler. Das gebe ich offen zu. Aber das erste mal als mich so ein Akkordeon vor nun mehr als 15 Jahren richtig fasziniert hat war, als ich die Morino VM von einem Bekannten, bzw. meinem ehemaligen Ausbilder gehört habe. Mir hat daran einfach alles gefallen. Allem vorweg aber der warme und gleichzeitg kräftige Klang. Als ich dann ein "großes" Akkordeon gebraucht hatte (ich war vorher im Besitz einer neueren Concerto 3) bin ich ohne Umwege zur VM gekommen. Damals hatte ich sehr viel Glück. Sowohl was den Zustand, als auch den Preis anging. Mir war damals klar, dass die VM MEIN Instrument sein wird, das ich nicht mehr hergeben werde. Von den Gola hab ich mal ab und zu was gehört, ein richtiges Thema war es aber nie. Erst als wir vor ein paar Jahren das Hohnerklang Orchester zu Gast hatten, kam das Thema wieder auf und ich habe angefangen, mich dafür zu interessieren. Ausschlaggebend nach der jetztigen Suche war aber die Gola einer Bekannten (habe ich hier mal vor ein paar Monaten erwähnt). Mich hat das Instrument überzeugt und ich habe mich irgendwie in den Klang verliebt (klingt jetzt vielleicht blöd, aber mir ging es einfach so, dass ich überzeugt war).
Da habe ich dann angefangen mich aktiv auf die Suche zu begeben. Und als es dann ernst wurde, habe ich mir natürlich schon nochmal Gedanken über die Investition gemacht. Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es für mich eine einmalige Gelegenheit ist, welche von vielen Faktoren her (finanziell, Familie, gewünschtes BJ(hier hatte ich auch meine Vorstellungen)) einfach gepasst hat.
Natürlich kommt auch die Überzeugung, der eigene Geschmack und die Liebhaberei mit dazu. Aber ich glaube das braucht man auch alles, um so einen Schritt zu gehen.

PS: MEINE VM werde ich trotzdem nicht verkaufen :)
 
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Ein Akkordeon zum Sonderpreis ....???

Der Preis ist eine Relation von Angebot und Nachfrage...

Wenns keiner kaufen will zu dem Preis, wird der Preis halt zu hoch sein. Kann aber auch sein, das es ein besonders gutes Ausnahmeexemplar ist dann ist der Preis vielleicht auch wieder angemessen.

Nachdem ich ja selber den Instrumenten verfallen bin verfolge ich den Werdegang der Teile immer etwas nebenbei. Dabei ist mir aufgefallen, dass die "ganz alten" Kisten typischerweise einen höheren Preis haben, weil die wohl mehr gesucht sind, als die neueren.

Und zum anderen, dass in den paar Jahren, seit ich meine Kiste erworben habe, die Preise für die Teile so im Durchschnitt ne gute Ecke zugelegt haben.
Und bei diesen alten Dingern ist der Kaufpreis das eine und der Preis den mal im Endeffekt gezahlt hat, bis man die Kiste auf dem Stand hat, den man will, ist nochmal was anders. Wenn ich die Optimierungsrunden meiner Kiste miteinrechne, dann ist der Preis aus dem obigen Angebot nicht mehr sooo weit drüber.

Letztenendes ist das aber immer eine persönliche Frage:

"Was will ich, wieviel ist das mir wert und brauch ich überhaupt mehr, oder reicht mir das, was ich habe völlig und das Quäntchen mehr was noch zu erreichen wäre ist mir letztlich egal". Und aus dem ergibt sich dann für jeden individuell ein Standpunkt, von dem aus gesehen das Angebot einer näheren Betrachtung wert ist, oder völlig überzogen erscheint.
 
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