Paket aus Fulda - Blockflötenshop Kunath

  • Ersteller HeinerM
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... oder eine Sparmaßnahme ?

Ich denke schon. Die Platzhirsche in Deutschland für Blockflöten aus Serienproduktion sind nun mal Moeck und Mollenhauer. Vordergründig betrachtet sind die Mollenhauer-Flöten immer ein wenig preiswerter als vergleichbare Moeck-Modelle. Dafür erhält man bei Moeck ein anständiges Etui und - bei nicht paraffinierten Hölzern - ein Pflegeset dazu. Wenn man beides separat dazu kauft, liegt Mollenhauer preislich sogar höher als Moeck.

Für einfache Schul- oder Anfängerflöten kann ich diese Marktstrategie gut nachvollziehen, weil in diesem Segment der Preis einen hohen Stellenwert hat und die Flöten ohnehin meist nicht besonders pfleglich behandelt werden. Aber bei höherwertigen Instrumenten finde ich das irgendwie lächerlich, da sind andere Kriterien kaufentscheidend, nicht 20 oder 30 Euro für ein anständiges Etui.
 
Die Mollenhauer hat einen ganz eigenen Klang, der sich stark von den anderen abhebt. Mollenhauer selbst beschreibt ihn als "schlank und elegant", was die Sache irgendwie ganz gut trifft. Es fehlt ihm zwar ein bisschen das "Erdige", was den anderen Flöten eigen ist, aber ich mag diesen "Michala-Petri-Sound" eigentlich recht gern. Außerdem spricht sie im oberen Register einfach traumhaft an! Legati von A oder C nach F sind selbst bei geringer Windgeschwindigkeit spielend einfach.
Dafür hat sie aber auch ein großes Manko: Im unteren Register fängt sie erst ab A wirklich an zu klingen. Das tiefe F neigt zum "Gurgeln", wenn man nicht exakt den richtigen Blasdruck trifft und klingt auch sonst recht dünn. Das G geht einigermaßen, passt aber irgendwie nicht ganz in den sonst durchgehend homogenen Klangcharakter der übrigen Töne. Bei Fis/Ges und Gis/As würde ich nicht wirklich von “klingen” sprechen. Das hört sich an wie “will und kann nicht”. Ich kannte diese Probleme schon von meiner einfachen Canta, bin aber bislang immer davon ausgegangen, dass das bei den teureren Mollenhauer-Modellen nicht der Fall ist, aber es ist bei beiden Instrumenten in der Auswahl so.
Wirklich schade, denn ab dem A klingen sie wunderschön und machen auch optisch einiges her, vor allen Dingen das Instrument aus Olivenholz.

Ich kenne es von richtig guten Flöte, dass entweder die Höhen oder die Tiefen gut sind - selten Beides. Man kann aber die Tiefen (oder die Höhen) einspielen, so dass sie dann satt und gut (oder leuchtend und kar) kommen. Das kann etwas dauern (gehört für mich zum "Einspielen"). Bei einer Flöte, die mich klanglich bezaubert, bin ich durchaus dazu bereit ........
 
@Lily de Lil was würdest du sagen, wie lange das Einspielen dauert, bis eine Flöte in allen Tonlagen gut klingt?
Meine Küng Sopran in Kirsche habe ich im September gekauft. In den tiefen Lagen war sie von Anfang an toll, mit einem herrlich warmen Klang. Aber bei den hohen Tönen, vor allem wenn's auch noch schnell werden soll, ist meine Moeck Rottenburgh in Rosenholz (über 30 Jahre alt aber erst seit März wieder bespielt) deutlich überlegen. Die mag dafür kein tiefes C.
 
Hallo Lisa,
ich werde nächstes Wochenende mal meine Fehr und meine Moeck Altflöte aufnehmen und hören, ob das auf der Aufnahme herauskommt.
So, aufgenommen habe ich die beiden Flöten. Aber ich kann die wohl nicht direkt hier anhängen. Nach ein bisschen Recherche ist es wahrscheinlich so, dass ich die mp3s über Medien einfügen kann, die aber vorher auf einem der dort angegebenen Server ablegen muss.
Oder gibts noch eine andere Möglichkeit die irgendwie hier anzuhängen?

Gruß Norbert
 
Oder gibts noch eine andere Möglichkeit die irgendwie hier anzuhängen?

Ein Soundcloudkonto oder ein Youtubekonto erstellen und dann hochladen. Soundcloud hat hier einen eigenen Button, die orangene Wolke Unbenannt 1.jpg Mit dem hatte ich mal viel Ärger, aber es vor kurzem wieder über Umwege geschafft rein zu kommen. Eigentlich prima wenns geht...

Wenn du schon bei Google ein Konto hast, dann kannst du über dieses auch bei Youtube einstellen, das gehört zusammen.
 
@Lily de Lil was würdest du sagen, wie lange das Einspielen dauert, bis eine Flöte in allen Tonlagen gut klingt?
Meine Küng Sopran in Kirsche habe ich im September gekauft. In den tiefen Lagen war sie von Anfang an toll, mit einem herrlich warmen Klang. Aber bei den hohen Tönen, vor allem wenn's auch noch schnell werden soll, ist meine Moeck Rottenburgh in Rosenholz (über 30 Jahre alt aber erst seit März wieder bespielt) deutlich überlegen. Die mag dafür kein tiefes C.

Ja, das ist genau das, was ich meine.
Einer Flöte das "beizubringen" kann zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen dauern.
Wenn ich allerdings beschliesse, die eine Flöte nur zu nehmen, wenn ich stimmlich hohe Stücke spielen will, und die andere, wenn es eher tiefer wird, ist das auch eine gute Lösung....eine Flöte nacharbeiten zu lassen, kann (muss nicht) zur Folge haben, dass der spezifische Ton der Flöte sich verändert. Und wer den Sound nicht ändern lassen will, lässt sie nur im Notfall nacharbeiten. Wer eine gut klingende Flöte möchte, selber aber keine Klangvorstellung hat, der kann sehr gut nacharbeiten lassen und wird mit dme Ergebnis sehr glücklich sein (jenachdem, wo er arbeiten lässt).
 
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Man kann aber die Tiefen (oder die Höhen) einspielen, so dass sie dann satt und gut (oder leuchtend und kar) kommen.

Aha - das ist mir völlig neu. Dass sich Klang und Ansprache durch das Einspielen verändern (können) war mir schon klar, aber dass man der Flöte gezielt bestimmte Tonlagen antrainieren kann, habe ich bisher noch nie gehört. Oder liegt es vielleicht daran, dass man während des Einspielprozesses - der ja eine beiderseitige Angelegenheit von Spieler und Instrument ist - nach und nach besser versteht, wie man die entsprechenden Töne aus der Flöte herausholt?
 
Wenn man einen Klangvorstellung hat (hat und will nicht jeder), und wenn man "fühlt", was die Flöte geben kann und was nicht (nicht alle Flöten "können" obertönig klingen, z. B. - andere haben das Potential, auch, wenn das erst mal noch nicht zu hören ist mit dem physischen Ohr.....), dann kann man das Timbre verändern, bzw. "herauslocken". Sonst geht es nicht, glaube ich. Tonlagen verändern - was genau meinst Du damit? Höhen und Tiefen herauszulocken, das sollte möglich sein (oft genügt es, den Daumennagel zu schneiden, und/oder Flöte/Kinn richtig zu halten, oder andere, manchmal einfache Mittel).

Ich hab allerdings auch eine ausgesprochene Vorliebe für "Schwierigkeiten" *lach*
 
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@HeinerM
Deine Zweifel teile ich.
Grundsätzlich muss man unterscheiden, was eine physikalische Reaktion der Flöte und was ein Lernprozess des Spielers ist.

Man muss berücksichtigen, dass sich Holz an eindringende Feuchtigkeit "gewöhnen" muss. Ein Holzflöte ist dem ständigen Hin und Her von Anfeuchten und wieder Trocknen ausgesetzt. Je nach dem in welchen Intervallen das geschieht, kann das eine (anfeuchten) oder andere (trocknen) überwiegen oder sich ausgleichen. "Gewöhnen" heißt nach meiner Lesart, dass man durch dosierten Feuchtigkeiteintrag dafür sorgt, dass man dem Holz Zeit gibt, die aufgenommene Feuchtigkeit gleichmäßig aufzunehmen. Das verhindert dann die gefürchteten Spannungsrisse im Holz. Wie saugfähig Holz ist, hängt von der Holzart und dessen Oberflächenbehandlung und Imprägnierung ab. Und das wiederum beeinflusst die Schwankung der Feuchtigkeit im Holz.

Der Block wird heutzutage aus einem Holz gemacht, das bei Feuchtigkeitsaufnahme relativ wenig quillt. Diese Eigenheit sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit in der Atemluft vom Block aufgenommen und abgeleitet werden kann, ohne den Windkanal massiv zu verengen oder den Flötenkopf zu sprengen. Das Aufsaugen und Ableiten der Feuchtigkeit verhindert die störende Tröpfchenbildung im Windkanal. Wie der Block nun unter den individuellen Bedingungen des einzelnen Spielers reagiert, muss man beobachten.

Inwiefern sich Holzmoleküle an die Schwingungen in der Flöte anpassen müssen oder überhaupt können, entzieht sich meiner Kenntnis. Ob es die im Holz eingelagerte "Restfeuchte" kann, weiß ich auch nicht. Ob das jemals von einem Physiker untersucht wurde? :nix:

Gruß
Lisa
 
Oder liegt es vielleicht daran, dass man während des Einspielprozesses - der ja eine beiderseitige Angelegenheit von Spieler und Instrument ist - nach und nach besser versteht, wie man die entsprechenden Töne aus der Flöte herausholt?
Das eigene Gewöhnen hat auf jeden Fall einen großen Einfluss. An meine Kunststoffflöten (insbesondere die Tenöre) musste ich mich auch erst gewöhnen und die kritischen tiefen Töne gelingen jetzt auf Anhieb; und eine Veränderung seitens der Flöte könnte höchstens beim Klappenpolster der beklappten Flöte stattfinden.

Auch meine allererste, einfache Kunststoffflöte klingt inzwischen um Längen besser als zu Beginn meiner "Flötenkarriere".

In der Festschrift von Hans-Martin Linde (einer der Blockflöten-Vorreiter der 60er Jahre) steht in einem Kapitel die Begebenheit, dass ein Besucher fasziniert vom Klang der Blockflöte, die H.-M. Linde spielte, fragte, welche edle Flöte das denn sei? ...und es war eine Kunststoffflöte, aus der der Meister aber überirdische Töne herauslocken konnte.
 
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Ja, das hängt mit dem Blasen zusammen. Das Blasen an sich ist schon eine Kunst, finde ich - und verschönert den Flötenton unglaublich.
 
Oh ja - hier habe ich ein sehr schönes Beispiel, wie schön eine Kunststoffflöte klingen kann, wenn man sie richtig spielt:


Das ist eine Aulos-Altflöte!
 
Wie wunderschön!!
Wer spielt sie?
Das hebe ich mir auf, wenn ich an dem Stück übe - es ist wundervoll interpretiert :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
What about this?

 

Das ist einer von Aldos Schülern, deshalb hat er es auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht. Diesen Kanal kann ich übrigens allen hier wärmstens empfehlen. Neben vielen erstklassigen Interpretationen aus allen Epochen hat er dort einige sehr hilfreiche Tutorials zu technischen und interpretatorischen Fragen veröffentlicht.
 
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Das ist einer von Aldos Schülern, deshalb hat er es auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht. Diesen Kanal kann ich übrigens allen hier wärmstens empfehlen. Neben vielen erstklassigen Interpretationen aus allen Epochen hat er dort einige sehr hilfreiche Tutorials zu technischen und interpretatorischen Fragen veröffentlicht.

Ah, ich liebe Aldo!!!! Er ist ein wunderbarer Blockflötist, ein grossartiger Lehrer und ein wundervoller Mensch, finde ich...
 
Kennst Du ihn persönlich? Ich kenne leider nur seine wunderbaren Videos und hatte einige Male per E-Mail Kontakt zu ihm. Sicher zu wenig, um einen Menschen wirklich kennen zu lernen, aber mein Eindruck deckt sich mit Deiner Einschätzung. Er war immer sehr freundlich, hilfsbereit und hat mir gelegentlich auch Noten seiner Eigenkompositionen geschickt, die mir besonders gut gefallen haben.
 
Ich habe einige OnlineStunden bei ihm gehabt - ja, er ist reizend, sehr grosszügig, genau so, wie Du ihn beschreibst.....
 
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Ich klinke mich mal in diesen Thread ein, weil ich eben eine Auswahlsendung bei Frau Kunath bestellt habe... :m_flute:
Mein Sohn spielt jetzt schon seit einem dreiviertel Jahr und wird wohl noch eine ganze Weile weitermachen mit dem Unterricht.
Bislang hatte er eine Mollenhauer Prima mit Kunststoffkopf und in deutscher Griffweise.
Jetzt soll eine Vollholzflöte in barocker Griffweise her.
Nach Rücksprache mit seiner Lehrerin (die auch die meine ist) habe ich zwei Sopranflöten für ihn bestellt, einmal die Küng in Birne und einmal die Huber Amara in Birne.
Ich bin mal gespannt, welche von beiden es werden wird.

Und da ich nach bald einem Jahr Flötenunterricht auf der Altflöte gerne die Sopranflöte dazunehmen möchte (gleichzeitig hätte mich das überfordert), habe ich mir ebenfalls eine hübsche Auswahl an Flöten zusammengestellt...
Jetzt heißt es warten...
:thumb_twiddle:
 
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@Anouk

Weißt du, dass du vor Ort auch einen Blockflöten-Fachgeschäft hast? Und zwar Margret Löbner Blockflötenzentrum in Bremen. Dort kannst du auch vor Ort mal ausprobieren. Sie baut auch selber. Blockflöten-Noten kannst du dort auch kaufen ;-)

Viele Grüße
Musicanne
 
@Anouk

Weißt du, dass du vor Ort auch einen Blockflöten-Fachgeschäft hast? Und zwar Margret Löbner Blockflötenzentrum in Bremen. Dort kannst du auch vor Ort mal ausprobieren. Sie baut auch selber. Blockflöten-Noten kannst du dort auch kaufen ;-)

Viele Grüße
Musicanne

Das weiß ich und war dort auch schon. Allerdings habe ich Frau Löbner bereits zweimal sehr unfreundlich erlebt, so dass ich es vorziehe, mit Frau Kunath zu kommunizieren.
Vielleicht habe ich sie beide Male an schlechten Tagen erwischt, aber ich muss es nicht ein drittes Mal ausprobieren.

Ich möchte auf keinen Fall schlecht über das Geschäft reden, es hat einen guten Ruf und meine Lehrerin kauft dort regelmäßig.
Wie schon gesagt, vielleicht habe ich einfach Pech gehabt, aber ich vergesse sowas (leider) nicht.
 
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