Metall als Decke für E-Gitarre

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Hi Spezis, mal angenommen, man fertigt eine Decke oder so was wie ein großzügiges Pickguard aus Metall, wie wären denn die zu erwartenden Einstreuungseffekte ?
Eigentlich müsste ja sowas besser schirmen, oder gar im Gegenteil mehr Störungen einfangen ?
Vom Material her dann sowieso eher Kupfer, damit keine Magnetische Interaktion mit dem Pickups geschieht, oder ?

Geht mir dabei einmal um die EMV-Geschichte und andererseits auch mal als Designelement.

LG Jörch
 
Eigenschaft
 
Kupfer wird ziemlich schwer, aber technisch geht das schon. Es ist aber zu bedenken, dass auch nicht magnetische (NE-) Metalle einen Einfluss auf die Kapazität von Pickups haben können. Ich habe mit @der Onkel sowas schon erlebt, als wir Aluplatten unter Pickups legten. Das Ergebnis war messbar... hören konnte ich einen Unterschied in einem späteren Praxisversuch allerdings nicht - vielleicht ist er nur marginal, vielleicht bin ich nicht empfindlich genug... man weiß es nicht.

Besser schirmen wird so eine Platte nicht, da die Kilometerlangen Drähte des Pickups ja außerhalb der Platte liegen und Du von der Rückseite her nicht geschützt bist.

Störungen einfangen ist auch unwahrscheinlich, da Du die Platte ja nicht an den Kreis mit anschließt.

Es bleibt also nur der Einfluss auf die Kapazität - hier ist nur Neusilber gänzlich ohne Einfluss.
 
Hat bestimmt auch einen geilen Effekt, wenn man das Blech nicht gescheit festmacht und es scheppert wie ne Snare ;-)

Auf die Schirmung hätte ich das Blech schon aufgelegt und evtl. die Schirmung von hinten auch etwas engmaschiger ausgelegt. ...

Das mit der Kapazität ist so eine Sache, das wäre mir mal das Experiment wert....

Naja, sobald mir mal ein entsprechender Body in die Hände fällt, werd ichs mal konkret testen.

THX schonmal und Gruß

Jörch
 
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Moin!

Ach Manno... Der Berliner war schneller. Das war er schrieb. :D

Schicken Gruß,
Etna
 
Gibt doch genug Pickguards aus Metall fertig zu kaufen und Abschirmfolie auf der Rückseite des Pickguards ist auch nicht gerade unüblich.
Wenn das einen so großen Effekt auf den Klang hätte würde es doch kaum jemand machen. ;)

Bedingt durch die seitliche Lage und den Abstand zu den Magneten dürfte das merklich weniger Einfluss auf das Magnetfeld haben wie wenn man Metall unter die PUs/Magnete packt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier steht u.a.:
"Um das Brummen der Elektrik zu reduzieren, baute er eine Gitarre, die zur Abschirmung der Elektrik mit einer Decke aus Aluminium versehen war. Doch nicht nur der Technische Vorteil gefiel, sondern auch das Design einer Metalldecke."


Und SO sieht's dann aus!
 
"Um das Brummen der Elektrik zu reduzieren, baute er eine Gitarre, die zur Abschirmung der Elektrik mit einer Decke aus Aluminium versehen war. Doch nicht nur der Technische Vorteil gefiel, sondern auch das Design einer Metalldecke."

Ja oder "Er erklärte sich die Welt der Physik so, dass sie einen vorteilhaften Einfluss auf den Absatz hat". :D

Nix gegen Zemantis, das sind gute Instrumente... aber Kloppman sagt auch er spürt bei 500U/min. wie er den Draht bei der Handwicklung führen muss für guten Sound und Forester erzählt dir es ist wichtig für den Sound wie rum man den Stecker des Amps in die Steckdose steckt.

Physik ist aber auch ohne Verkaufsargument logisch.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Metalldecke einen Unterschied ausmacht ggü. einem sauber abgeschirmten E-Fach und die Verwendung von Geschirmflecht-Kabeln.

Aber wenn mir das einer beweisen kann, lasse ich mich ja gern überzeugen.
 
Ich hab meiner billig-Explorer ein Riffelblech Schlagbrett verpasst, da brummt nix. Allerdings lässt sich der Humbucker nicht splitten, ich kann also nicht sagen wie das bei Singlecoils aussieht.

explorer2.jpg
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Metalldecke einen Unterschied ausmacht ggü. einem sauber abgeschirmten E-Fach und die Verwendung von Geschirmflecht-Kabeln.

Aber wenn mir das einer beweisen kann, lasse ich mich ja gern überzeugen.

Postfaktisch geht alles. :D

Wichtig ist nur, daß die Schirmung möglichst geschlossen und geerdet ist. Das schirmende Material ist eigentlich egal, solange es leitfähig ist. Sonst ist das nur eine Frage der Verarbeitung.
 
und Forester erzählt dir es ist wichtig für den Sound wie rum man den Stecker des Amps in die Steckdose steckt.

Natürlich macht das einen Unterschied, immerhin kommt aus der Steckdose kein "symmetrisches Signal" (wenn man das mal so vergleichen will), sonder eine Phase und ein Nullleiter.

Mein Senf zum Schlagbrett: Was es mit dem Magnetfeld anfängt kann ich nicht beurteilen. Elektrisch sollte es natürlich am Masseleiter hängen, und zwar an einer (!) Stelle, dann wirkt es als Abschirmung von vorne, der Rest des E-Fachs ist natürlich getrennt abzuschirmen.

Wie sich da eine Kapazität auswirken sollte, wie es oben gesagt wird, ist mir ein Rätsel, so ganz ohne zweite Schicht und Elektrolyt (*s.u.). Man darf mich gerne aufklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich macht das einen Unterschied, immerhin kommt aus der Steckdose kein "symmetrisches Signal" (wenn man das mal so vergleichen will), sonder eine Phase und ein Nullleiter.

:rolleyes: - und welche Auswirkung soll das genau haben? Du weißt schon, dass Du mit der Steckrichtung lediglich den Zeitpunkt regelst wann Du in den Wechsel einsteigst?! Und dieser Effekt ist dann nach maximal möglichen 0,02 Sekunden vorbei.

Wie sich da eine Kapazität auswirken sollte, wie es oben gesagt wird, ist mir ein Rätsel, so ganz ohne zweite Schicht und Elektrolyt. Man darf mich gerne aufklären.

:eek: Elektrolyt?! :D:rolleyes:

Die elektrische Kapazität ist das Verhältnis der Ladungsmenge, zwischen zwei voneinander isolierten elektrischen Leitern. Wenn Du da ein Elektrolyt dazu gibst, ist schluss mit "isoliert" ;)

Der zweite isolierte Leiter ist der Pickup. Bei Annäherung von geerdetem oder ungeerdetem Metallpickguard und Pickup entsteht möglicherweise ein Verhältnis einer Ladungsmenge, die auf die Kapazität des Pickups einen Einfluss haben kann. Das wäre zu prüfen...

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
der Rest des E-Fachs ist natürlich getrennt abzuschirmen

Du weißt , dass "die Masse" immer ein und die selbe Masse ist?! Auch wenn du es getrennt abschirmst oder mehr als ein Kabel anlötest.




Da is ja wieder so richtig Fachwissen im Umlauf...
 
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Du weißt , dass "die Masse" immer ein und die selbe Masse ist?! Auch wenn du es getrennt abschirmst oder mehr als ein Kabel anlötest.

Sollte nicht heißen elektrisch getrennt, sondern mit anderen Mitteln.

:rolleyes: - und welche Auswirkung soll das genau haben?

In den allermeisten Fällen keine, aber nicht in jeden.


Den nehme ich auf meine Kappe.
 
Cooles Projekt, da bin ich schonmal gespannt wie es weitegeht

Ich hab auch einige Gitarren mit Metall-Schwerpunkt :)

zb meine Helliver Pilot "Umleitung", mit einem Alu Schild als Deckel und Boden
Helliver_01.jpg


und 2 Gitarren von James Trussart, welche allerdings eine Korpus rundum Metall haben
JamesTrussart_Steeldeville_03.jpg


Trussart_Helliver.jpg


Von Wild Custom Guitars gibts auch einige Gitarren mit Metalltops
https://www.wildcustomguitars.com/
 
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In den allermeisten Fällen keine, aber nicht in jeden.

In Geräten mit einem Transformator/Netzteil so ziemlich keine, denn hier gibts es dahinter quasi einen unabhängigen Stromkreis. D.h. spätestens nach dem Netzteil ist die Phase und deren Verschiebung egal.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich hab auch einige Gitarren mit Metall-Schwerpunkt :)

Hast Du einen Vorher-/Nachher Verglaich vom Klang oder hast Du die schon fertig gekauft? Würde mich echt mal interessieren ob das den PU beeinflusst.
 
Hast Du einen Vorher-/Nachher Verglaich vom Klang oder hast Du die schon fertig gekauft? Würde mich echt mal interessieren ob das den PU beeinflusst.
Vergleich mit/ohne wäre bei der Helliver sehr schwieriger, da die Decke konstruktionsbedingt ein Tragender Teil ist, dh. die Pickups sind hängend an der Alu Decke angebracht, dh, Konstruktionsbedingt wäre auch gar kein Test ohne Aludecke möglich.

Aber kann so schon sagen, im Vergleich zu meinen anderen Gitarren, welche einen "normalen" Korpus haben, kann ich keine Unterschiede festellen.
Auch das Verhalten in Bezug auf Nebengeräusche und Einstreungen etc ist ident.
 
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Moin!

Wird hier die Vokabel Dielektrikum gesucht? Denn als solches tritt auch Luft in Kraft. Wichtig ist ja nur, dass beide Ladungsträger voneinander galvanisch getrennt sind.

Das mit der Kapazität ist nicht unkritisch. Das ist nämlich der Grund, weswegen handgewickelte PUs mehr Höhen liefern können und heißer gewickelt werden können. Die parasitären Kapazitäten zwischen den einzelnen Wickellagen sind in diesem Fall aufgrund der Unordnung geringer, da der Abstand zueinander größer ist. Zwar braucht die gleiche Anzahl an Windungen mehr platz, allerdings liegen die einzelnen Windungen nicht mehr parallel nebeneinander. Wobei man das mitlerweile auch CNC gesteuert und maschinell hin bekommt mit reproduzierbaren Ergebnis. Aber das nur so nebenbei...

Der Effekt der Platte sollte hier allerdings nicht einen soooo großen Unterschied machen, da aufgrund der riesigen Abständen keine große parasitäre Kapasität zu erwarten ist und eine Klampfe eh spätestens ab 10kHz schlapp macht.

Die Helliver Gitarren finde ich aber immer sehr sexy. Das ist ein gutes Vorbild. Besonders seine Hals-Korpus-Übergänge finde ich sehr sexy. Schade, dass die so selten gezeigt werden. Da ist das Straßenschild einfach zu sehr Eye Catcher.

Beim Anschluss der Masse gebe ich aber Recht, dass es nicht so egal ist. Das sollte tatschlich am besten sternformig beschaltet werden und der Massepunkt nur einmalig erfolgen. Wenn man mehrere Kabel zum Blech führt, kann hinterher alles Brummen, weil plötzlich doch ein Strom über den Masseleiter fließt. Das ist absolut unerwünscht.

Schicken Gruß,
Etna
 
Evtl. spielen Wirbelströme eine Rolle ?
 
und der Massepunkt nur einmalig erfolgen. Wenn man mehrere Kabel zum Blech führt, kann hinterher alles Brummen, weil plötzlich doch ein Strom über den Masseleiter fließt. Das ist absolut unerwünscht.

Ja aber doch nicht, wenn sie am Ende am selben Buchsen-Masseleiter ageschlossen sind. Da kann nichts fließen, weil das automatisch einen Kurzschluss gäbe. Das ist für eventuell auftretende Ladungsunterschiede ja sogar noch von Vorteil, wenn alles gut Kurzgeschlossen ist.
 
Moin!

Ja aber doch nicht, wenn sie am Ende am selben Buchsen-Masseleiter ageschlossen sind. Da kann nichts fließen, weil das automatisch einen Kurzschluss gäbe. Das ist für eventuell auftretende Ladungsunterschiede ja sogar noch von Vorteil, wenn alles gut Kurzgeschlossen ist.

Leider baust du dir damit aber eine Induktionsschleife auf, die Störungen einsammeln kann und quälsts damit auch nachfolgende Schaltungen, die Bezug auf dieses Massepotential nehmen.

In der Theorie mag das richtig sein. In der Praxis hat aber jeder Leiter einen Widerstand. Er mag noch so klein sein, so ist dennoch ein Potentialunterschied und damit einhergehender Stromfluss möglich. Und da liegt leider der Frosch begraben. Daher legt man so viel Wert darauf alles nur ein mal möglichst in Stern zu verdrahten.

Schicken Gruß,
Etna
 

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