Na gut - wenn da so große Nachfrage besteht - für den Selbermacher sind einige Dinge ganz gut realisierbar:
Zum Beispiel die Abblockung von Stromversorgungskabeln auf dem Pedalboard:
Ist das Störgeräusch weg, wenn alle Pedale per Batterie betrieben werden? Diese 9V-Käbelchen zur Spannungsversorgung können auch als ANtenne wirken - vor allem für Mobiltelefon-Störungen.
Diese Leitungen sind im Regelfall nicht abgeschirmt und selbst bei namhaften Herstellern sind die Netzteile selbst kleine Sender (Schaltnetzteile).
Ich blocke den Gleichspannungseingang - meist eine 9V-Buchse - mit 1nF (Puls gegen Gehäusemasse, kleiner Keramik-C). Dadurch wird man schon mal den Großteil hochfrequenter Störungen los. Profis machen so was mit sog. Durchführungskondensatoren:
Dafür fehlt aber in den meisten Konsumer-Tretern und anderen Geräten einfach der Platz bzw. die Befestigungsmöglichkeit (der "DuKo" wird in ein leitendes Gehäuse eingelötet).
Auch kann man hier wieder mit den besagten Klappferriten arbeiten - das Kabel mehrfach durch und gut.
Bei NF Leitungen, besonders wenn da eine Gitarre dranhängt, muss man ein wenig experimentieren - ob Störungen aus dieser Richtung kommen (Gitarre->Amp) lässt sich recht einfach ermitteln:
Wenn man bei voll geöffnetem Volume-Pot den Tone-Pot in Richtung "Dumpf" dreht und das Zirpen verschwindet, dann kommt da was über die PUs, die Schaltung oder das Kabel (hier wirkt der Tone-Kondensator zusammen mit der restlichen Schaltung als "Kurzschluss" für hohe Frequenzen).
Kabel: auf keinen Fall länger als nötig; eine gute Schirmung ist wichtiger als ein hoher Preis....
Noch ein paar Tipps zur Ursachenforschung
Brumm: alles, was sich bei 50 Hz oder 100Hz bemerkbar macht, hängt (so mit 98%er Wahrscheinlichkeit) mit dem Stromnetz zusammen
Rauschen: irgendwo zu viel Verstärkung - da stimmt was in der Signalkette nicht. Oder auch "billiges" Equipment ...
Zirpen, Zwitschern, ...: Handys, Garagentoröffner, drahtlose Kameras, meistens was Digitales. Rundsteueranlagen für Nachtstrom (soll es noch geben), WLan über das Stromnetz (PowerLan und ähnliche). Digitales Babyphone, drahtlose Wetterstation, drahtloses Raumthermometer, Steuergeräte für LED-Leisten oder Leuchten
Knacken, Prasseln: Zündfunken, Kollektorfeuer von nicht oder schlecht entstörten Motorgeräten (Bohrmaschine, Mixer, Staubsauger,...), Thermoschalter im Heizlüfter, Flackernde Leuchtstofflampen, ich hatte schon mal bei einem Kollegen den Aquarienheizer als Übeltäter...
Die Liste ist sicherlich nicht komplett - um hartnäckige Fälle zu lösen bedarf es zum Teil teurer Messmittel; bei den meisten wird es auf Trail and Error hinauslaufen.
Oft kann man tatsächlich nach dem Ausschlussprinzip fündig werden, wenn man konsequent jedes Gerät in der Nähe abschaltet und dann sukzessive wie einschaltet. Sicher ein langer Weg, aber besser als nur irgendwie irgend etwas machen.
Erst wenn man den Grund/die Quelle der Störung gefunden hat, kann man mit der Bekämpfung des Übels beginnen.