Improvisation ..wie anfangen?

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Hallo, spiele seid 2 Jahre Klavier. Das ganze schön nach Noten. Möchte das auch weiterhin so üben, aber eben auch mal Richtung Improvisation und freies Spiel gehen.
Jetzt gibt es da viele Bücher dazu und evtl. auch Videos.Was wären gute Ansätze,Videos Bücher um hier ein Einstieg zu finden?
Danke schon mal.
 
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Ich bin jetzt kein Pianist aber stelle mir das schwer vor Improvisation aus Büchern zu lernen. Am ehesten funktioniert es über die Gehörbildung und einem Repertoire aus Tonleitern.
Sprich du hörst dir die Tonhöhe raus und kannst dann auf Tonleitern zurückgreifen die zum improvisierten Stück passen. Ob und wie man sowas aus Büchern lernt weiß ich nicht, kann dir nur den Tipp geben einfach zur Musik mitzuklimpern, quasi "learning by doing". Die Qualität steigert sich dann schon mit der Erfahrung.

Viel Erfolg!
 
Hi Synthie-Fire,
bei solchen Fragen empfiehlt sich generell, mal die Suchmaschiene anzuschmeißen, denn unabhängig von der individuellen Situation ist das Anliegen ja eher generell (wie anfangen mit dem Improvisieren, Bücher, Hinweise etc.) - also ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass es dazu schon threads mit Hinweisen gibt.

Ich habe für Dich mal kurz die SUFU angekurbelt und das ist das Ergebnis:
https://www.musiker-board.de/search...95+270+378+771+896+906+894+64+813+143+489+285

Wahrscheinlich kannst Du nach etwas Stöbern und Schauen schon ein paar konkretere Fragen stellen und bekommst demzufolge auch konkretere Antworten.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Es gibt auch auf YT einige Videos mit guten Tipps und Anregungen, einfach mal entsprechend suchen...
 
Das Wichtigste beim Improvisieren ist, daß man es einfach mal tut.

Einfaches Beispiel:

Linke Hand spielt | A G | F E | als Einzeltöne in halben Noten in der großen Oktave.

Rechte Hand improvisiert dazu mit den Tönen a, c', d', es', e', g', a' (Bluestonleiter in a). Wenn es nicht gleich geht, erstmal rechts ein paar Töne weglassen und ohne Lagenwechsel spielen, z.B. nur a, c, d, es, e. wichtig, ist, daß die Linke immer durchläuft. Was gut klingt, merken und wiederholen, was schlecht klingt, beim nächsten mal weglassen.

Wenn man das kann, dasselbe in anderen Tonarten üben.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Huhu zusammen,
Danke für die Tipps. Dann fang ich einfach mal mit klimpern an. Finde die Hinweise alle hilfreich, echt klasse :).
Dann lege ich nachher mal los. Freue mich natürlich auch auf weitere Empfehlungen.
 
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Schritt eins: Ganz, ganz viel abhören und nachspielen. Das müssen natürlich nicht immer komplette Songs sein. Das betrifft durchaus auch nur einzelne Passagen, Wendungen, Akkorde oder Licks ...
Damit baust Du Dir einen eigenen musikalischen Wortschatz auf, mit dem Du später sprechen (= improvisieren) kannst. Ganz nebenbei kriegst Du so auch die einzig wahre Gehörschulung.

Schritt zwei: Verinnerlichen. Will heißen, das durch Schritt eins angeeignete Material spielen, und spielen, und immer wieder spielen. Wenn Du ein intellektueller Typ bist, kannst Du während dessen ja schon mal überlegen, WAS Du da überhaupt spielst. Welche Harmonien ? Welche Töne ? Welche Töne in welchen Harmonien ? Welche Rhythmen ?
Und Du probierst, ob Dein angelernter Wortschatz (bzw. Teile davon) auch in anderen Songs anwendbar ist. So kriegst Du mit der Zeit ein Gespür für musikalische Situationen.

Schritt drei: Du fängst an, mit Deinem musikalischen Wortschatz EIGENE, neue Sätze zu bilden ... Du SPRICHST (auf Deinem Instrument), Du IMPROVISIERST.

Mein Spezialtip für die Phase der Schritte eins und zwei: Meide alles Geschriebene zum Thema Improvisation und Harmonielehre, insbesondere die Themenbereiche Skalen und Modi ! Denn es ist letzten Endes erfolgversprechender, die verschiedenen SOUNDS und ihre klanglichen (Verwendungs-)Möglichkeiten spielerisch und im TUN kennenzulernen, und erst danach in Büchern oder Internet-Tutorials zu erfahren, daß sie alle sogar ganz eigene Namen haben, als umgekehrt.

LG
Thomas
 
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Klasse, vielen Dank für die 3 Phasenerklärung.
Hört sich gut an. Dann mach ich das einfach mal so. Denke mittlerweile auch das es einfach wichtig ist mal loslegen und probieren und hören was wie klingt.
Super Sache und Kostengünstig
Wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit
 
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Einfach rumspielen!

Improvisation kommt nicht durch lesen, oder Videos schauen. Klar man muss die Basics verstehen und draufhaben, aber der Rest kommt von einem selbst.

Es gibt quasi Noten, "die immer gut klingen". Auf denen kannst du rumreiten wie du möchtest.

Zum Beispiel C-Dur:

Da kannst du spielen:

Basiston: C
Dominante: G (Der fünfte Ton über Basiston)
Durton: E (Zwei Töne über Basis)
9th: A Ein Ton über der Basiston Oktave (der 9. ton über Basis)
7th: B Ein Ton unter der Basiston Oktave (der 7. ton über Basis)
 
Zum Beispiel C-Dur:

Da kannst du spielen:

Basiston: C
Dominante: G (Der fünfte Ton über Basiston)
Durton: E (Zwei Töne über Basis)
9th: A Ein Ton über der Basiston Oktave (der 9. ton über Basis)
7th: B Ein Ton unter der Basiston Oktave (der 7. ton über Basis)

Das A in C-Dur ist nicht die None sondern die Sexte. Glaube da hast du dich Verschrieben und das D gemeint ;)
 
Ok und dann das ganze umsetzen auf G-Dur, D-Dur usw.
Hab jetzt einfach mal rumprobiert. Ist am Anfang mit beiden Händen nicht so einfach. Halte links einfach en passenden Ton. Klingt auch schon mal brauchbar. Danke nochmal für die Tipps habe jetzt einige Anregungen. Auch Danke für den Link. Werde mal die 7 gratis Tage testen.
Denke jetzt muss ich einfach üben.

Wünsche allen eine schöne Adventszeit.
 
...mal loslegen und probieren und hören was wie klingt.
Unbedingt. Mir selbst gefällt es aber besser, das mit geplantem Üben zu kombinieren. Dabei nutze ich ganz gern Hefte, Bücher und Play-Along CDs.
Extrem bekannt und verbreitet sind einige Ausgaben von Heft und CD aus der riesigen Aebersold Reihe, der Einstieg ist:
Jamey Aebersold Vol 1 (deutsche Ausgabe)
Jamey Aebersold Vol 3 (deutsche Ausgabe)
Aebersold verfolgt strikt das "Akkordskalen" spielen. Man kann trefflich darüber streiten, ob das ein sinnvoller Einstieg ist, aber in unzähligen Forenbeiträgen wird das bis heute wie ein Naturgesetz vertreten.
Ich selbst finde es erhellender, von den Akkordtönen auszugehen und durch Übungen zu erfahren, was bei deren Platzierung sowie dem An- und Umspielen passiert. Solche An- und Umspielungstöne um die sinnvoll platzierten Akkordtöne herum können aus der Tonart sein oder chromatisch.
Nachdem Du aber erst 2 Jahre spielst, ist die Beweglichkeit in verschiedenen Tonarten aufgrund der Beherrschung von Tonleitern vermutlich schon noch ein Thema.

Ebenfalls interessant könnten die Bücher von Tim Richards sein, die ich ebenalls habe. Andere Titel von ihm überschneiden sich sehr stark mit den unten Genannten, was man auch online vergleichen kann. Das sind ältere Ausgaben, die überarbeitet und bei der Neuausgabe umbenannt wurden.
Tim Richards Improvising Blues Piano
Tim Richards Exploring Jazz Piano 1
Tim Richards Exploring Jazz Piano 2

Gruß Claus
 
Ebenfalls interessant könnten die Bücher von Tim Richards sein (...) Das sind ältere Ausgaben, die überarbeitet und bei der Neuausgabe umbenannt wurden.
Tim Richards Improvising Blues Piano
Tim Richards Exploring Jazz Piano 1
Tim Richards Exploring Jazz Piano 2

Gruß Claus

Hallo Claus,

kannst Du zu der Überarbeitung Genaueres sagen? Wurde nur korrigiert oder auch erweitert?
Bisher dachte ich, die "exploring..." seien einfach die englischen Originale der "Jazz Piano"- Reihe.

Dank und Gruß,
Rhodes74
 
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Du hast recht, da habe ich meine Verwirrung ungeprüft ins Board getragen.
Ich hatte mir vor vielen Jahren das einbändige Improvising Blues Piano gekauft, das mir gut gefallen hat und das später auf deutsch in zwei Bänden erschienen ist.
Was mir dann irgendwann beim durchblättern der deutschen Ausgabe in einem Musikalienhandel anders vorkam, kann ich heute gar nicht mehr sagen. Ich fürchte fast, dass ich seinerzeit einen der Jazz Piano Bände in der Hand hatte und das in der Erinnerung mit meinem Blues Piano Band vermischt habe. :redface:

Hier ist die Übersicht der Veröffentlichungen von Tim Richards, soweit online recherchierbar:
Das Lehrwerk
Improvising Blues Piano 1997, 262 Seiten, englischer Text
erschien später als Neuausgabe unter den Titeln:
Blues Piano 1, 2004, 136 Seiten, deutscher Text
Blues Piano 2, 2004, 132 Seiten, deutscher Text

Das Lehrwerk
Exploring Jazz Piano 1, 2005, 256 Seiten, englischsprachiger Text
Exploring Jazz Piano 2, 2005, 304 Seiten, englischsprachiger Text
erschien später als Neuausgabe unter den Titeln:
Jazz Piano 1, 2007. 240 Seiten, deutscher Text
Jazz Piano 2, 2009, 302 Seiten, deutscher Text

Außerdem erschienen:
Exploring Latin Piano 2010, 272 Seiten, englischer Text
...sowie weitere englischsprachige Veröffentlichungen von Tim Richards.

Danke für den Hinweis, Gruß Claus
 
Danke für die Aufstellung, das ist mal eine echte Referenz.
Beim Verlag wird ja durch unterschiedliches Marketing der Versionen auch nur Verwirrung geschürt.

Gruß,
Rhodes74
 
Hi Synthie-Fire,
was ich noch ergänzen möchte, weil es eher weniger Erwähnung findet, sind Improvisationen, die eher rhytmisch funktionieren.

Setz beispielsweise mal mit der linken Hand ganz aus und spiele rechts nicht durch, sondern mache Erkundungen mit Pausen der rechten Hand, verschiebe Akzentuierungen, löse die rhymtischen patterns auf oder variiere sie. Dann bekommst Du gleichzeitig auch den Kopf frei, um mit der linken Hand anders einzusetzen ...

Ich finde diese Elemente bei zum Beispiel Keith Jarret und Dollar Brand ... sie leiten nicht selten über in die Einführung neuer melodischer und harmonischer Phrasen und haben bei mir als Zuhörer die Wirkung, sich auf etwas neues einlassen zu können, Gewohntes zu verlassen und etwas Atem zu schöpfen - zudem erhöht es die Vielfalt und die Bandbreite des Vortrags enorm, wie ich finde.

Höre mal bewußt auf rhytmische Patterns, auch interessante Akzentsetzungen, auf Auslassungen, Pausen, repetitive Elemente etc. bei Improvisationen von anderen und versuche mal, den puls bzw. den beat oder das rhytmische pattern zu halten, ohne es zu spielen - spiel quasi darüber und verlasse Dich darauf, dass der Zuhörer den bisherigen beat oder puls oder das rhytmische pattern weiter spürt ... Du und Dein Vortrag gewinnt dadurch quasi eine Dimension ... ich fnde das etwas schwierig in Worte zu fassen, aber ich denke, Du weißt, was ich meine ...

x-Riff
 
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