Auf Tour mit der Geige...

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Hallo :)

Da ich von euch schon viele sehr gute Tipps bekommen habe, wende ich mich auch jetzt wieder an euch :) Seit April spiele ich in einer anderen Band und bin daher sehr viel auf Tour (fast jedes Wochenende). Während der Tour sind einige Probleme aufgekommen, die ich nun lösen muss - vielleicht habt ihr Ideen!

1. Ich habe viele Auftritte im Freien, meistens bei Festivals. Bei den Temperaturen diesen Sommer und da es auf der Bühne noch wärmer ist, schwitze ich natürlich. Ich spiele seither mit einer Wolf Forte Secondo Schulterstütze. Das Schaumstoffpolster zieht sich mit Schweiß voll, wird inelastisch und rutschig und so rutscht mir ständig die Geige von der Schulter. Kennt ihr vielleicht eine Schulterstütze ohne Schaumstoff? Oder eine andere Lösung?

2. Ein normaler Geigenkoffer ist für eine Tour leider völlig unggeeignet. Ich benötige daher dringend ein Flightcase... Gibt es das irgendwo zu kaufen oder muss ich mir da echt was anfertigen lassen?

3. Geigenständer für die Bühne - welcher ist zu empfehlen?

4. Ich habe Probleme, mich auf der Bühne zu bewegen, weil ich immer links die Geige und rechts den Bogen in der Hand habe und die Geige dann noch an der Funkstrecke hängt (ablegen ist also nicht). Es geht um die Parts, in denen ich nicht spiele. Jemand eine Lösung?

5. Unser Backliner meint, mein Carbonbogen sei wegen dem Echthaar zu empfindlich, ich soll mir einen IncrediBow holen. Aber die Dinger kann man ja gar nicht spannen. Was sagt ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
Schön, dass du viele Live-Erfahrungen sammeln kannst. Ich behaupte ja immer, dass jeder Gig mehr bringt als die dreifache Zeit im Probenraum.

Schulterstütze: Das Problem habe ich noch nicht festgestellt. Ich spiele mit der https://www.thomann.de/de/gewa_schulterstuetze_434540.htm.
Natürlich kann die Stütze etwas feucht werden, verrutscht ist sie mir aber dadurch nicht.

Koffer: Immer ein Problem. Ein richtiges Flighcase wird einfach zu schwer und wahrscheinlich auch zu teuer. Eigentlich hilft da nur, sich einen möglichst stabilen Koffer zuzulegen und beim Packen immer dabei zu sein um darauf zu achten, dass die Geige im Bandauto oben liegt.
Außerdem habe ich die Neigung von Kollegen und Technikern festgestellt, die Geige immer aufs Gesicht zu legen.
Einen Transportschaden (außer zerkratzte Koffer) hatte ich noch nie am Instrument.

Geigenständer: Ich nutze K&M Halter in Verbindung mit einem Hercules One Hand Stativ. Das hat sich bewährt. In Spielpausen kann ich auch problemlos den Funksender an den einen (älteren) K&M Halter anclippen.

Bogen: Ich spiele auch Carbon-Bögen. Mein Problem war immer die Luftfeuchtigkeit bei open airs. Deshalb habe ich mir von meinem Geigenbauer die Bespannung kürzen lassen, dass ich den Bogen sogar noch gespannt bekomme wenn ich auf einem Bootssteg spiele.

Zum Bühnenverhalten würde ich empfehlen, einen extra Thread aufzumachen. Ich habe da so viel positives wie negatives gesehen, nicht nur von Streichern. @cello und bass : Was hälst du von einem extra Thread zum Bühnenverhalten?
 
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Danke schonmal für deine Antwort :)
Vielleicht rutscht sie deshalb weg, weil sie bei mir auf nackter Haut liegt... Das lässt sich leider nicht ändern...
Beim Packen kann ich leider nicht immer dabei sein und unser Equipment wird auch langsam mehr und mehr, sodass immer mehr gequetscht werden muss. Flightcase ist also schon Pflicht auf Dauer... Aber dann weiß ich schonmal, dass es teuer wird -.- Das Gewicht ist ziemlich egal.
Das mit der Ständerlösung klingt interessant. Werde mal schauen, ob ich das mal live anschauen kann.
 
image.jpeg


Ich musste gerade mein Auto auspacken und habe die Gelegenheit für ein Foto genutzt.

Ich habe noch einen anderen K&M Ständer, der zwar recht platzsparend ist, aber für die Bühne zu filigran.
 
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Den Glückwünschen von robbert schließe ich mich an: :cool: , dass du viel live spielen kannst! Viel Spaß und Erfolg weiterhin (und wenn du willst, verlinke mal euren Tourplan ;)

Zum Bühnenverhalten würde ich empfehlen, einen extra Thread aufzumachen. Ich habe da so viel positives wie negatives gesehen, nicht nur von Streichern. @cello und bass : Was hälst du von einem extra Thread zum Bühnenverhalten?

@robbert und @DamnedMusician - gerne, mache ihn auf, wer will ;)
 
Cool was für Erfahrungen Du schon "on Tour" gemacht hast @DamnedMusician ! :great:
Was für einen Sender verwendest Du denn und wo hast Du ihn befestigt?

Ich habe ja den Line6 Relay G30 in meine E-Geige eingebaut (siehe Review).
Insofern kann ich die Geige und den Bogen einfach und schnell in den Spielpausen auf den Ständer hängen.

Früher sah das so aus und war für die Geige nicht ganz ungefährlich, da ein Kabelstolperer schon schwerwiegende Folgen haben kann:
Heute sieht das so aus:
Der Halter ist ein Eigenbau von mir und hält mein Pad (für Noten/Setliste), meine Gitarre, die Geige und den Bogen - Und der Mikrofonständer an dem er montiert ist natürlich mein Mikrofon:

Du brauchst hier sicherlich nichts so "multifunktionales" und so bin ich mit @robbert einer Meinung und kann Dir auch nur den K&M Halter in Verbindung mit einem Noten- oder Mikrofonständer empfehlen.
Er hängt bei mir im Studio am Schrank und geht auch manchmal mit zum Auftritt (wenn ich z.B. "nur" Geige spiele):

Als Schulterstütze spiele ich bei der E-Geige eine modifizierte "MUCO":

Und bei der akustischen Geige wie Du die Wolf Forte Secondo.
An sie klemme ich dann auch den Funk, so dass er zwischen Stütze und Geige sitzt:


Beide Schulterstützen haben aber diesen Schaumstoff - "Oben ohne" spiele ich nie, kann da also auch keine Tipps geben ;)
 
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zu 2:

Flightcase-Geigenkoffer gab es mal beim Thomann. Hab die Dinger derzeit aber nicht mehr bei den Geigenkoffern gesehen, aber deren Supper "Thon" baut sowas mit wenig Aufpreis. Glaub ich.

Davon abgesehen möchte ich meine Geige nicht mit dem anderen Tourzeugs im LKW durchgeschüttelt wissen, der Geigenkoffer bleibt beim Geiger!
@robbert: Dieses "auf die Nase legen" scheint für alles Nichtstreicher geradezu zwanghaft zu sein, warum auch immer...
 
Apropos Funke, Emilie Autumn hat so ein Ding an ihrer Geige baumeln:
emilie-autumn-and-zeta-strados-violin-gallery.jpg


Aber den Sender an die Schulterstütze zu montieren ist auch eine gute Idee!

Als Koffer würde ich auch einen stabilen Hartschalenkoffer nehmen in dem man die Geige zusätzlich mit einem Band fixieren kann. Für die Isolation und Schutz vor Regen gibt es auch spezielle Überzüge. Ist es aber eine wertvolle Geige, würde ich die auch immer mitrumtragen und nicht mit dem anderen Tourkram verladen. Geigenständer habe ich bisher nicht gebraucht und die Geigerinnen in meiner Band bisher auch nicht. Haben aber auch wenig Pausen und wenn dann so große, dass das Instrument sicher im Koffer verstaut werden kann.
Was die rutschende Schulterstütze angeht, vielleicht hilft ein Stück Stoff, Kreide, Babypuder, die Auflagefläche kräftig mit Deo einsprühen? Ich habe ansonsten das Gefühl, dass viele tourende Profigeiger mit Bonmusica Schulterstützen spielen. Die haben noch so eine Art Haken, der über die Schulter zum Rücken zieht, der ein Abrutschen nach vorne hemmt. Schaumstoffpolster sind ansonsten immer drauf meinem Eindruck nach. Muss ja weich sein und atmungsaktiv. Vielleicht kannst du den aber abnehmen und Gelkissen ankleben? Die sind aber wahrscheinlich noch rutschiger... Oder Antirutscheinlagen für Schubladen ankleben?
 
Ja, die Geige wird oft leider auf dem Kopf abgelegt.

Vom Funk her gibt es jetzt auch eine echt gute Alternative:

Ansonsten ist nicht jeder Gitarrenfunk auch für passive Piezo-Abnehmer geeignet.
Da muss man nach einer hohen Eingangsimpedankz schauen.
Leider geben kaum Hersteller diesen Wert an :rolleyes:

Es gibt durchaus stabile Cases bei Thomann:
  • für 4/4 Violine
  • extrem hohe Bruchsicherheit
  • Schale aus speziell entwickeltem Thermoplast
  • sehr gute Isolationseigenschaften
  • gepolsterte Schwebelagerung
  • Gewa Drehbogenhalter für 4 Bögen und verstellbare Bogenbrücke
  • herausnehmbare Zubehörtasche
  • abnehmbare Neopren-Rucksackriemen
  • innen schwarze Velour-Fütterung
  • Schutzdecke
  • Zahlenschloss
  • aufgesetzte Notentasche
  • Gewicht (ohne Zubehör): ca. 2,1 kg
  • Farbe: Schwarz-Metallic Hochglanz
Klingt doch gut, oder?

Und es gibt noch Alternativen:
 
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Apropos Funke, Emilie Autumn hat so ein Ding an ihrer Geige baumeln:
emilie-autumn-and-zeta-strados-violin-gallery.jpg

Mit so einem Sender habe ich selber oft live gespielt.
Kein Kabelgebaumel. Das hat meistens super funktioniert.
Ich würde aber immer eine Kabel-Lösung als backup mitnehmen - man weiß nie..

Der Kabelgebundene Weg muss unbedingt im Bereich von Laufwegen abgeklebt werden,
oder so gelegt werden, daß sicher ist, daß da keiner drüber läuft und einfädeln kann.

Heute ist viel mehr Funkbetrieb + hendies + sonst was im Äther, als vor 10 Jahren.

Eine Geige würde ich auf einer live-Bühne nie auf einen Ständer stellen.
Ein schweres Mikrofonstativ mit einem Geigen-Hängehalter ist deutlich sicherer.
Das Mikro steht auch an einer Stelle, wo kein Verkehr herrscht - da war meine Geige immer safe.

cheers, fiddle
 
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Eine Geige würde ich auf einer live-Bühne nie auf einen Ständer stellen.
Ein schweres Mikrofonstativ mit einem Geigen-Hängehalter ist deutlich sicherer.

Richtig. Das sind auch meine Erfahrungen.
Da ich meine Geige(n) fast ausschließlich über Funk spiele, habe ich auf der Bühne auch freie Platzwahl zur Platzierung meines Mikroständers mit den K&M Haltern. Der schwere Rundsockel erscheint mir außerdem platzsparender und sicherer als ein dreibeiniger Galgen.

Der kleine, praktische und superleichte K&M Ständer hat meinen Praxistest nicht bestanden.

bild-010-jpg.320793


Er erscheint mir zu fragil. Dazu kommt, dass er samt Geige auf der Bühne schlecht wahrgenommen wird, weil die Geige einfach zu tief steht.
Wenn dann noch dämmriges Pausenlicht dazukommt....

Da bin ich mit meiner Lösung wesentlich zufriedener. Meistens stelle ich den Ständer vor oder neben das Schlagzeug; dann stört mich ein leeres Stativ nicht in der ersten Reihe...
 
Eigentlich wollte ich mir noch in diesem Jahr einen neuen Koffer zulegen.
Die Wahl fiel auf :


Von der Verarbeitung nicht schlecht, von der Optik genau mein Ding. Der hätte mir gut gefallen.
Die Geige ging sehr, sehr schwer in die Schwebehalterung; ich denke aber, dass das aber nach einiger Zeit leichtgängiger geworden wäre.

Als ich das (in der Beschreibung: GROSSE) Zubehörfach einräumen wollte kam die Ernüchterung:
Man bekommt nicht einmal einen original verpackten Satz Saiten ohne zu falten in das "grosse" Fach. :eek:

Dort müssen bei mir außerdem noch Kolophonium, Schulterstütze, ein Putztuch und der Funksender mit Kabel Platz finden. Das ging natürlich nicht.
Gut, ich hätte ja noch zusätzlich eine Aldi-Tüte nehmen können.... ;)
Leider retoure.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das ist schade. Vielleicht dann doch ein anderer "eckiger" Kasten?


Gewa Pure CVK Violin Case 4/4


Oder eben kein "Hardcase" mit interesanter Inneneinteilung und zwei "großen"(?) Fächern:


Dictum Pro-Case Violin 4/4 BBR


P.S.:
Bei mir geht das auch in einen kleinen normalen Koffer:

Erstaunlich, oder?
Geht aber nur durch den eingebauten Sender ;)
 
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@GeiGit Danke für dein Mithilfe. :)

Erstaunlich, oder

Ja, so mag das in deinem Fall gehen.
Ich mags aber ehrlich gesagt nicht, wenn im Wirbel- bzw. Griffbrettbereich irgendwelche Dinge herumpoltern können. Manchmal landet die Geige im Hänger oder an anderen Orten, wo gerade noch Platz ist, wenn ich nicht selber packe oder mit eigenem Auto unterwegs bin.
 
Versteh ich gut!
Ich transportiere und trage fast immer selber... und meistens ist nur die Schulterstütze in dem Bereich :)
 
trage fast immer selber...

Das mache ich natürlich auch so. Allerdings habe ich oft keinen Einfluss darauf, wo noch Platz in den Bandfahrzeugen ist.

Nun gut, dann werde ich mal Money back abwarten. Etwa 250 € hatte ich mir als Limit gesetzt.
Wenn Paypal mein Geld hat, probiere ich evtl. den von dir gezeigten Gewa Pure CVK Violin Case 4/4. Vielleicht ist das sogar die "vernünftigere" Entscheidung. Eigentlich sollte es ja etwas "schickeres" werden.

Aber: Dann wäre sogar noch Platz ein

Hast du davon auch Ahnung ? Was ich brauchen könnte, sollte gut, möglichst einfach und ohne 1000 verwirrende Funktionen sein, die ich sowieso nicht nutzen würde.
 
Wie die aktuellen Recorder klingen weiß ich leider nicht.
Ich habe meinen schon gute 4-5 Jahre und habe ihn damals nach dem Aufnahmeklang ausgesucht:

Schön ist, dass er zwei Stereoaufnahmen gleichzeitig kann.
Also z.B. über die (echt guten) internen Mikros und per Kabel aus dem Pult.
Das kann man dann später im gewünschten Verhältnis am PC zusammenmischen.
Von der Bedienung her gefällt er mir sehr gut.
Wenn ich heute einen kaufen würde, würde ich den von Dir gezeigten Zoom H4n mit dem aktuellen Tascam vergleichen:


Tascam DR-40

Ergänzung:
Hier mal eine Aufnahme meines DR-2d mit eingeschaltetem internen Hall und Limiter.
Eine Aufnahme ohne Hall ist in meinem Lautsprecher-Review.
 
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