Vergleich AKG C414 mit AT2035 und ADK MK8

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Hallo,
da ich heute etwas Zeit hatte und einige neue Sachen auprobieren wollte, habe ich einen Song eingespielt, den ich schon lange mal spielen wollte: "The Weight" von The Band (ich hoffe, ich werde dem Song einigermaßen gerecht). Ich wollte schon auch interpretieren, dennoch dem Feeling des Originals nahe kommen. Alles ganz minimalistisch.

Drums: Mayer Kit mit Plate aus der BigRockDrums EZX
Bass: DI am audient und Kompressor auf den Kanal
A-Gitarre: mit NoHype LRM1 an RME
E-Gitarre: mit NoHype LRM1 an RME vor einem V30 + Laney IRT Studio
Backgroundvocals: NoHype LRM1
Lead Vocals: ADK Hamburg MK8, AKG C414XLS, AT2035
Ich hatte die drei Mikrofone nah beieinander aufgebaut und dann über alle zugleich aufgenommen.

Hamburg-C414-AT2035.jpg

Ab 3:06 Min (5. Strophe) wird nach jedem Vers gewechselt. Da kann man die Mikrofone direkt hintereinander hören. Ansonsten folgende Reihenfolge.
1. Strophe und Chorus: ADK Hamburg .... 2 Strophe und Chorus: AKG C414 .... 3. Strophe und Chorus: AT2035 .... 4. Strophe und Chorus: ADK Hamburg .... 5. Strophe und Chorus: Hamburg, C414, AT2035, Hamburg, Hamburg

Die Spuren (ausser Bass) sind nicht bearbeitet. Das sind die die Rohspuren mit minimal Kompressor und Hall im Master. EQ habe ich nicht angefasst.
Auch habe ich keine Automation gemacht - die Vocalspuren der einzelnen Mikros habe ich in etwa gleich eingepegelt und dann die Fader zum Anpassen immer in Gruppe bewegt.
Ich schreibe das deswegen, weil für mich die Unterschiede interessant waren und ich überrascht bin, wie gering der Unterschied ausfällt im Kontext.

Vor einer Weile wurden ja die teuren Modell von ADK gestestet (hier). Ich wollte aber auch gerne wissen, wie die Einsteigermikros von ADK so daherkommen. Das Studio Hamburg MK8 gibt es wohl seit 2010 und soll etwas den Touch deutscher Röhrenmikros bringen und das Schwestermikro "Vienna", naja eben eher Wiener Sound. In Deutschland sind die beiden GMKs gar nicht so leicht zu bekommen. Ich bin zufällig darauf gestoßen. Gehandelt werden die Hamburg ca. 300 US$. Ich bekam eines recht günstig und fand es so gut, dass ich es direkt für ein paar Vocalaufnahmen genommen habe (auch für A-Gitarrenaufnahmen) Ein Direktvergleich fehlte aber noch.
Und auf das Nohype Bändchen war ich natürlich auch sehr neugierig. Ich finde es gut - passt mir prima.
Hier also eine Coverversion zu Testzwecken von The Weight :hat:

https://soundcloud.com/mjmueler/cover-the-weight
Viele Grüße
Markus
 
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Der AT2035 Gesangsteil ist zum Teil lauter gesungen, aber so ist es halt ;)

Erster Eindruck:
Am Ausgeglichensten ist das AKG414, sofort auffällig, S-Laute sind sauber
ADK ist heller klingend, allerdings wird es bei Kompressorzugabe plus EQing Probleme mit den S-Lauten geben.
AT2035 schlägt sich gut, sehe ich irgendwo in der Mitte, fehlt etwas beef, dennoch nach wie vor ein Top-Einstiegsmikro

Vom Vocal Mixing her, würde ich mit dem 414 weitermachen.
 
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Hallo Du,
ja, ist auch etwas unfair das C414 mit dem ADK Studio Hamburg und dem AT2035 zu vergleichen :)
Andererseits ist das C414 aktuell preislich in die Richtung des Hamburg gerutscht (600 EUR neu für ein Mikro Made in Austria :eek: - ich hatte noch 750 bezahlt und das war damals sehr günstig). Ich mag es auch sehr gerne, weil es im Grunde immer passt egal ob Stimme, A oder E-Gitarre, Percussion und sich total unkompliziert formen lässt. Das C414 kann ich zB mit den audient Channelstrips verbiegen wie ich will, es bringt dennoch alles sauber rüber - ist schon klasse.

Das Hamburg klingt recht hell auch für meine Ohren - hart an der Grenze. Die schlimmen Chinahöhen, die in dem Segment nicht selten sind, hat es aber nicht. Das Hamburg hat auch einen ungewohnten Nahbesprechungseffekt. Als ich es für mein kleines Projekt verwendet hatte und ganz nah dran war, entstand so ein angenehmer "Punch" in den Tiefmitten - das kenne ich sonst nur von deutlich teureren Mikros. Allerdings muss man/frau dann sehr aufpassen und sich keinen Milimeter bewegen, denn es reagiert extrem empfindlich im Nahbereich. Ganz angetan war ich vom Hamburg bei A-Gitarrenaufnahmen. Da wollte ich die Anschläge des Plektrums deutlich hören und das hat es ganz prima gemacht (musste vorher aber viel mit der Mikroposition experimentieren). Das Resultat: super Percussion mit seidigen Höhen :D. Da hatte ich das Mikro aber auch an einem audient Preamp, der ist sowieso nicht ganz so ehrlich, wie die RME-Preamps.
Trotz der Schwächen ist das Hamburg für mich eine schöne und günstige Erweiterung der Möglichkeiten zum Preis eines AT2035.

AT2035 schlägt sich gut, sehe ich irgendwo in der Mitte.
Finde ich auch - es macht unaufgeregt seinen Job. Wie immer etwas blass in den Mitten, aber nie störend.

Und das NoHype Bändchen ist ja auch einfach super. Innerhalb von Sekunden hatte ich die Position vor der A-Gitarre und dem Speaker gefunden. Und die Aufnahmen hören sich für mich sehr natürlich an. Für die Backgroundvocals gefällt es mir in "The Weight" auch. Wird ja nicht mehr gebaut, umso mehr freue ich mich, dass ich noch eines bekommen habe.

Viele Grüße
Markus

PS: Mir hat es unheimlich Spaß gemacht, den Song zu spielen und zu singen. Ich hoffe, es ist zu hören :m_git_a::m_sing:
PPS: Falls jemand möchte, kann ich gerne die Spuren zur Verfügung stellen. Auf Soundcloud geht es nicht, weil es ein Cover ist - einfach eine PM schicken.
 
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Moin Markus,
noch ein frohes Weihnachtsfest :)

Das machst Du schon richtig, das AKG da mit reinzunehmen, das ist auch nicht unfair, im Gegenteil:
Es ist schon wichtig, bei Mikrovergleichen ein gutes und weitgehend neutrales Mikro dabei zu haben, wie soll man denn valide vergleichen?
Das vergessen die meisten User, die nehmen zwei Einsteigermikros, und heben dann eines in den Himmel.
Man braucht immer ein Mikro zur Erdung ;)

Was auch interessant ist, das AT2035, ein MIkro unter 200€ geht der Dynamik des Gesangs gut nach, da komprimiert kaum was :)
 
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noch ein frohes Weihnachtsfest :)
Ach ja :facepalm1:, sorry: wünsche ich Dir auch !!!
Man braucht immer ein Mikro zur Erdung ;)
Allerdings :great: Das C414 an RME Preamps kann einen ordentlich erden - manchmal auch zur Verzweiflung bringen. Es "hört" einfach alles :D
das AT2035, ein MIkro unter 200€ geht der Dynamik des Gesangs gut nach, da komprimiert kaum was :)
Ich bin auch immer wieder angenehm überrascht, wie gut dieses Mikro funktioniert. Deswegen kam es auch bei allen Songs meines aktuellen Projekts für die Backgroundvocals zum Einsatz.
 
Markus, in welcher DAW hast Du das aufgenommen?
Ich wäre am Projekt interessiert, bißchen was zum Mischen wenn mir doch langweilig werden würde :)
 
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Gerne! Ích lade gerade ein Päckchen hoch :)
Aufgenommen habe ich mit einer kleinen Samplitudeversion. Allerdings lege ich die Projekte nicht in einem Projektordner an, sondern ziemlich krude (also für mich genau richtig) auf den Partitionen verteilt. :engel:
 
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Hier ist übrigens das Original

Davon habe ich mich inspirieren lassen :D Toller Song und sehr schöne Aufnahme finde ich.
 
"The Last Waltz" habe ich 1978 ständig im Kino gesehen. Schade, dass nur noch zwei von denen leben.
 
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