Undefinierter PU-Sound nach Umbau

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shreddermaniac
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Hallo zusammen,

folgendes Problem: Habe meine Ibanez (RGA 321) von aktiv auf passiv umrüsten lassen. Anstelle der werksmäßig verbauten aktiven Ibanez-PU's sind jetzt DiMarzios (Air Norton/Tone Zone) verbaut, allerdings lässt der Sound stark zu wünschen übrig. Im Clean-Bereich ist der Klang ganz gut, sobald allerdings Verzerrung ins Spiel kommt, wird der Sound matschig und undefiniert, bei 7er-Akkorden etc. hört man feine Nuancen kaum noch heraus. Dies ist sowohl beim Steg- als auch beim Hals-PU der Fall. Die Saitenlage müsste passen (?), ich tippe eher auf ein umbaubedingtes elektronisches Problem. Lässt sich anhand der Klangcharakteristika auf die Ursache schließen? Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen! :)
 
Eigenschaft
 
Einfach mal jeden Pickup direkt an die Eingangsbuchse anschließen, also die Poties umgehen und schauen, wie es dann klingt. Klingt es gut, liegt es an den Poties bzw. und/oder an deren Verkabelung. Welche Poties hast Du denn verbaut?
 
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Jo, das klingt, als hätte jemand vergessen, die Potis zu tauschen...
 
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Wow, das ging schnell! Hab gerade die Rechnung ausgegraben (der Umbau war bereits im Februar 2013, kam nur kaum zum Spielen). Potis laut Rechnung: 2 x GÖLDO E500M MINI-POTI A LOG. 8 MM. Sorry, für den An-/Ausschluss-Test fehlt mir leider das technische Equipment - und v.a. das nötige Knowhow. Macht man diesen Test im Fachgeschäft routinemäßig?
 
Poties sollten dann passen, aber ich würde die Pickups wirklich mal direkt an die Eingangsbuchse löten, vielleicht echt ein Verkabelungsfehler.
 
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Alles klar. Vielen, vielen Dank für die schnelle und kompetente Hilfe! Ich lass das überprüfen und melde mich nochmal nach der OP ;) LG
 
Du könntest noch mit der Pickuphöhe spielen, probier sie mal näher an die Saiten oder weiter weg. Je nachdem. Das kann viel am Sound ausmachen. Ich vermute mal, dass sie jetzt eher nah an den Saiten sind, also weiter runter drehen.
 
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Die Potiwerte stimmen schonmal, die Verkabelung sollte vom Profi auch korrekt ausgeführt worden sein (wenns beim Abdrehen des Tonpotis noch dumpfer wird, sollte alles stimmen) - nur die Wahl der PUs wirft Zweifel auf.

Was war denn die Absicht dahinter? Vor allem der Tone Zone ist halt sehr weich, bass- und mittenlastig. Den würde ich echt nur in eine sehr drahtig und dünn klingende Gitarre einbauen, um deren Defizite auszugleichen. Der Air Norton ist auch nicht sehr brillant, eher mittig. In der Halsposition als PU für singende Soli sehr gut geeignet, verzerrter Rhythmus ist da aber mMn auch nicht seine Stärke. Wobei das in Halsposition aber für die meisten HB gilt.

Was Du mal probieren könntest, wäre den Air Norton an die Bridge zu setzen. Vielleicht gefällt er Dir da ja besser, in der Position sehe ich ihn eigentlich als wirklich guten Allrounder an. Dazu am Hals einen Bluesbucker oder Duncan Pearly Gates, und man hat eine flexible Rockgitarre, bei der wirklich nichts mehr matschen sollte.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für eure Tipps! Hab die Gitarre gestern nochmal in die "Werkstatt" gebracht - mal sehen, was die Jungs rausbekommen. PU-Höhe könnte ein Thema sein, wobei die Abstände zu den Saiten innerhalb der empfohlenen Werte liegen und (wenn ich mich richtig erinnere) bereits maximiert sind. @bagotrix: Wenn ich die Ton-Potis runterdrehe, wird der Ton dunkler - das müsste passen. Zu den PU's: Habe mich für die Kombi Air Norton/Tone Zone entschieden, weil die in vielen hochwertigen Ibanez-Gitarren so verbaut wurde (wird?). Dachte, das lässt gerade auf ein breites Klangspektrum schließen, zumal die Gitarren optisch keine (reinen) Metal-Bretter waren. Ich wollte v.a. einen hohen Output und viel Bass. Wäre schade, wenn das nun auf Kosten eines differenzierten Klangs geht... Nur interessehalber: Kann es die Schaltung jetzt überhaupt noch sein?
 
Die Schaltung ist wohl in Ordnung, denke ich. Was Du noch probieren kannst, ist die Polschrauben recht weit hochzudrehen und die PUs selbst dafür tiefer, vor allem auf der Seite unter den Bassaiten. Dadurch verschiebt sich das Verhältnis etwas hinzu den Obertönen, und die Bässe werden etwas gezähmt.

Ich fürchte allerdings, Du hast einfach einen kleinen Denkfehler gemacht bei der Auswahl. Ja, der TZ hat viele Bässe, aber es hat halt auch seinen Grund, dass die bekanntesten aktiven Metal-PUs genau die eben nicht haben, obwohl auf den CDs der Sound durchaus wuchtig erscheint.

Viel Bass schon vor der Verzerrung führt gerne zu einem weniger differenzierten Sound. Will man einen sehr druckvollen Sound mit vielen Tiefen - der im Bandkontext allerdings generell etwas problematisch ist -, sollte man diese Bässe tunlichst vorher entschlacken und erst nach der Zerrstufe hinzugeben, sie also mit Amp, Endstufe (Resonance- oder Deep-Regler, wenn vorhanden) und Auswahl der Box betonen. Dadurch kann die Zerrstufe sauberer arbeiten, und die Post-Gain-Bässe klingen sauberer.

Der TZ ist speziell entwickelt worden, um dünn oder spitz klingenden Gitarren einen runderen, weicheren (!) Sound zu verleihen, sozusagen etwas mehr Vintage-Touch. Vor allem Gitarren mit leichten Korpushölzern, Schraubhals (womöglich mit Maple-Griffbrett) und Floyd Rose können davon profitieren. Sie werden dann quasi auf "Normal-Niveau" angehoben. Deine RGA 321 hat dagegen eine feste, massiv ausgeführte Brücke und einen dickeren Mahagonibody mit gewölbter Ahorndecke und einen Rosewood-Neck. Das sind alles Faktoren, die einen satten Sound mit genug Bässen begünstigen, und das Resultat deckt sich mit meinem eigenen Eindruck. Gerade deswegen hat sie mir immer beonders gut gefallen, für mich gehört sie von der Substanz her zu den am besten klingenden Ibanez überhaupt.

Wenn da die Werks-PUs nicht wären, die ich persönlich ehrlich gesagt auch ersetzt hätte. Nämlich genau deswegen, weil sie die ausgezeichnete Grundlage eher etwas grobschlächtig unterbuttern. Da sollte man mMn eher PUs wählen, die neutraler agieren und den Eigenklang der Gitarre hervortreten lassen.

Neben der Einstellung könntest Du aber als Erste Hilfe-Maßnahme auch mal versuchen, die beiden HB intern parallel zu verkabeln. Erfahrungsgemäß kann das gerade bei HB, recht viel Output und Bass haben, sehr gut klingen. Wenn das auch nicht Deinen Geschmack trifft, kannst Du sie immer noch ganz rausschmeißen. Aber wie gesagt, der Air Norton müsste nicht mal weg, der könnte an der Bridge (dann aber in Reihe) sogar genau das sein, was Du suchst.

Wenn alle Stricke reißen, dan poste mal was zu Deinen genauen Soundwünschen, Lieblingsgitarristen und -sounds, vielleicht ein YT-Video als Beispiel; dann finden wir sicher was für Dich und diese wirklich schöne Gitarre.

Gruß, bagotrix
 
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Hey bagotrix,

weiß gar nicht, wie ich dir danken soll... und das zum Sonntag :) Was du beschreibst, macht natürlich Sinn - wollte wohl etwas zu viel und habe die Resonanzeigenschaften der Gitarre unterschätzt. Da ich die Klampfe nur ungern gegen eine andere Strat mit "klassischen Hölzern" eintauschen möchte, wäre mir wirklich geholfen, wenn du mir ein paar Tonabnehmer empfehlen könntest, die die Gitarre klanglich auf "Normalniveau" bringen. Was meinen Wunschsound angeht: Eigentlich bin ich ein verkappter Paula-Liebhaber. Mag den Klang der LP's unheimlich gern, aber bevorzuge das Spielgefühl einer Strat. Hier ein paar Soundbeispiele, wie sie klingen sollte:

(ab 03:50)



Meinst du, die Gibson-PU's klingen in meiner Gitarre gleich - oder zumindest ähnlich gut? Die Chancen, dass die aktuellen PU's sich auf diesen Sound "einstellen" lassen, stehen vermutlich schlecht, oder?
 
Hi,

da passen meine schon geäußerten Empfehlungen eigentlich alle ganz gut. Der Air Norton ist outputmäßig durchaus noch im gehobenen PAF-Bereich, wobei er etwas mehr Mitten und Druck hat. Er hat aber in der Stegposition keine aufgeblasenen Bässe, deshalb wird er ja auch gerne als HalsPU für sehr heiße BridgeHB verwendet.

Also behalt ihn ruhig, und setz einen PAF an den Hals, wie den PAF Master Neck oder den 36th Anniversary PAF. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir das wesentlich besser gefallen wird als die jetzige Kombination.

Gruß, bagotrix
 
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Alles klar, vielen Dank!!! Nur noch eine Frage: Würden die PU's aus der Paula oben oder von Angus' SG in meiner Gitarre (ungefähr) gleich klingen?
 
Ungefähr schon, aber eben nicht gleich. Da ist dann doch der geschraubte Ahornhals mit der langen Mensur vor. Die neueren Gibson-HB sind überwiegend etwas höhenreicher, weils der Zeitgeist vorgibt, und weil die fettere Holzbasis eben etwas kompensiert werden soll. Deine Ibanez ist aber schon etwas knackiger als eine SG oder Les Paul. Burstbucker und Burstbucker Pro würde ich von daher eher nicht favorisieren, auch nicht den Pearly Gates, wie ihn Angus spielt. Du willst ja sicher immer noch ein schönes Fundament untenrum (auch wenn es dann wohl gar zu heftig wurde), und der PG ist wirklich sehr schlank abgestimmt.

Um nicht von einem Extrem ins andere zu fallen (eine Gefahr, die beim PU-Tauschen immer besteht), würde ich unter den Gibsons am ehesten die '57 Classic und Classic Plus nehmen, wie sie in der getesteten Les Paul stecken.

Wenn Du die Dimarzios noch zurückgeben kannst, sind die Classics schon einen Versuch wert. Wenn Du sie allerdings beide verkaufen müsstest, hier nochmal der Rat, den Air Norton mal am Steg zu probieren. Zum einen ist er im Output nicht weit weg ist von einem PAF, zum anderen bringt er eben doch etwas mehr Mittenpower und Tiefe, was für die angepeilten Sounds hilfreich sein sollte. In Sachen Definition und Saitentrennung bei HiGain würde ich ihn den Gibson-PUs vorziehen, für sowas wie den Sound aus dem DT-Video auf jeden Fall. Dazu am Hals den besagten PAF 36th Anni. (etwas mehr Bässe und Mitten) oder PAF Master (etwas schlanker), und Du solltest einen weiten Bereich von Blues- und Classic Rock bis Heavy und Prog hochwertig abdecken können.

Gruß, bagotrix
 
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Hi bagotrix, danke für die Infos. Wer die Wahl hat... Von den Gibson-PU's würde ich in dem Fall absehen, da ich das klangliche Spektrum gern Richtung Prog und Metal offenhalten möchte und die Classics im Vergleich schon sehr "vintage" klingen. Ich mach es auf jeden Fall wie von dir vorgeschlagen und teste den Air Norton am Steg. Wenn alle Stricke reißen, könnte ich ja immer noch versuchen, den TZ und den AN im Doppel zu verkaufen (was vielleicht auch die Verkaufschancen erhöht?) - und mich auf die Suche nach DEM Bridge-PU (für mich) machen ;) Was denkst du: Bekommt man mit nem PAF pro (in Mahagoni) den Petrucci-Sound oben hin? Und dann gibt es auch noch die vielen anderen Medium-Power-DiMarzios, siehe hier: http://www.dimarzio.com/pickups/humbuckers/medium-power?view=grid
Sorry, wollte eigentlich keine Fragen mehr stellen, aber der Sound ist einfach zu wichtig - und das Thema zu interessant... :)
 
PAF Pro am Hals ist an sich immer eine gute Wahl!
 
Den PAF Pro sehe ich auch eher am Hals, da ist er vor allem für Soli sehr geeignet. In der Stegposition habe ich ihn immer als etwas zu hochmittenbetont empfunden.

Den 36th Anni PAF empfinde ich aber als vielseitiger, weil er Leads auch sehr gut kann, mir die Cleansounds aber besser gefallen. Noch etwas präziser, mit dem Touch eines fetten SCs, ist der Bluesbucker. Am Hals kann der alles von Blues bis Shred. Die Auswahl von "Medium Output"-PUs ist bei Dimarzio zwar recht groß, doch für die traditionelleren Sounds der Richtung AC/DC und Classic Rock wären tatsächlich der Air Norton und vielleicht auch der Standard-Nortonmeine erste Wahl. Oder der Dimarzio 36th Anniversary Bridge, der eigentlich schon eher in diese Gruppe gehört als in die mit Vintage Output. Er braucht vielleicht etwas mehr Gain vom Amp, wenn es richtig hart werden soll, aber er bringt dafür einen trockenen Crunch-Sound wesentlich überzeugender als heißere PUs.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo zusammen, habe mich inzwischen entschieden und einen Standard-Norton für die Brücke bestellt (kam heute mit der Post) und den PAF 36 für den Hals (kommt vorauss. morgen).

@bagotrix: Meine akt. PU's haben eine schwarze Abdeckung; wollte den PAF 36 aus optischen Gründen ebenfalls mit dieser Abdeckung - der hat aber lt. Thomann ca. 8 Wochen Lieferzeit; so lange wollte ich nicht warten. Da diese (Metall-) Abdeckungen angeblich Höhen schlucken und der Standard-Norton in vielen Foren als der (noch) bessere PU beschrieben wird, hab ich mich kurzerhand für "Tabula rasa" bzw. für zwei neue PU's (ohne Abdeckung) entschieden. Umso besser, dass du den Standard-Norton ebenfalls empfiehlst :)

Bleibt die Frage, was mit den "alten" PU's passiert. Sollte jemand hier Interesse haben, einfach melden! Für alle eure Tipps noch einmal vielen Dank!!! Ich melde mich auf jeden Fall nach dem Umbau nochmal und berichte über den Sound...
 
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Hallo zusammen, habe mich inzwischen entschieden und einen Standard-Norton für die Brücke bestellt (kam heute mit der Post) und den PAF 36 für den Hals (kommt vorauss. morgen).

@bagotrix: Meine akt. PU's haben eine schwarze Abdeckung; wollte den PAF 36 aus optischen Gründen ebenfalls mit dieser Abdeckung - der hat aber lt. Thomann ca. 8 Wochen Lieferzeit; so lange wollte ich nicht warten. Da diese (Metall-) Abdeckungen angeblich Höhen schlucken und der Standard-Norton in vielen Foren als der (noch) bessere PU beschrieben wird, hab ich mich kurzerhand für "Tabula rasa" bzw. für zwei neue PU's (ohne Abdeckung) entschieden. Umso besser, dass du den Standard-Norton ebenfalls empfiehlst :)

Bleibt die Frage, was mit den "alten" PU's passiert. Sollte jemand hier Interesse haben, einfach melden! Für alle eure Tipps noch einmal vielen Dank!!! Ich melde mich auf jeden Fall nach dem Umbau nochmal und berichte über den Sound...


Der "alte" Norton ist ne Wucht - werkelt bei mir in einer ESP/LTD SA-2 am Steg, rockt wie sau ohne aber direkt ein Highgain-Monster zu sein, gute Wahl!
 

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