Bi-Metrum/Rhythmik, Bi-Tonalität, Tonart in Partitur bestimmen....

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bluemchen123
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Hey,
ich hoffe, dass ich meine Fragen in das richtige Thema poste (sonst: sorry :D). Ich bin relativ unmusikalisch. Zu mindestens was die Praxis angeht ^^ Bis jetzt habe ich alles in Musiktheorie verstanden aber jetzt haben wir ein ganz doofes Thema (wie ich finde ^^). Wir sollen aus einer Partitur ganz viele Merkmale herausfinden. Im Prinzip verstehe ich das auch aber wenn ich das dann selber an dieser langen, unübersichtlichen Partitur anwenden muss... :eek: Jaa, da habe ich so meine Probleme und ich hoffe, dass mir hier jemand helfen kann! Meine Fragen:

1. Wie erkenne ich die Bi-Rhythmik? Also das sind dann ja zwei unterschiedliche Taktarten gleichzeitig. Aber woran erkenne ich, dass die zwei Instrumente in der Partitur zwei verschiedene Taktarten haben? Woran erkenne ich die Taktart denn? Also vorne steht ja immer der Takt, z.B. 4/4 aber wenn in einer Partitur, die wir bekommen haben, stand mal gar keine Taktangabe da... :( Und kann es Bi-Rhytmik/Metrum auch geben, wenn z.B. bei beiden Instrumenten 4/4 steht? ja, oder? Und woran erkenne ich das dann?

2. Woran erkenne ich die Bi-Tonalität? Das sind ja zwei verschiedene Tonarten gleichzeitig. Die Tonart kann man ja an den Vorzeichen ablesen aber das funktioniert ja auch nicht immer. Was mache ich, wenn gar kein Dreiklang vorhanden ist und woher weiß ich, ob z.B C-e-G (tonika von C-Dur) nicht die Dominante von F-Dur ist?

3. Was bewirkt der Abstrich? |-| <-- dieses Zeichen meine ich :D

4. Woher weiß ich, welche Note jeweils in dem Takt betont werden sollte? Weil sonst, weiß ich ja nicht, ob es eine Betonungsverschiebung gibt... Im 4/4 Takt sind es ja immer die 1. und die 3. aber wie ist es im 1/8, 5/8, 7/8, 5/18, 4/16 etc. Takt?

5. Was bedeuten die Noten mit einem Hals aber mit zwei Notenköpfen daran?

6.Wenn ich eine Pentatonik, Chromatik oder Ganztonleiter erkennen/bilden möchte, auf welche Noten muss ich dort in der Partitur achten? Z.B. wenn dort Dreiklänge oder die zwei Notenköpfe an einem Hals sind?

Sorry, dass ich hier mit Fragen um mich werfe aber ich verstehe das wirklich überhaupt nicht.. Hoffentlich kann es mir hier jemand erklären :( bitte, bitte, bitte :D Selbst, wenn es nur eine Frage sein sollte.


DANKE im Voraus!!!

Bluemchen123
 
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Hallo Blümchen ;)

Kannst du mir eventuell schreiben welches Musikstück ihr durchnehmt ?

Anhand eines konkreten Beispiels kann man viel besser etwas aufzeigen anstatt nur "theoretisch".
 
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Hallo Blümchen ;)

Kannst du mir eventuell schreiben welches Musikstück ihr durchnehmt ?

Anhand eines konkreten Beispiels kann man viel besser etwas aufzeigen anstatt nur "theoretisch".

Jaa, also wir hatten als Beispiel für die Bi-Tonalität und Bi-Rhythmik Petruschka von Strawinsky (ich glaube Takt 117,118 und Takt 28,29) und dann allgemein noch einen Auszug von 'Danse Sacrale L'élue' (Heiliger Tanz - Die Auserwählte) von Strawinsky (von Takt 142 bis 146)!
 
Hab grade zufällig die Partitur neben mir :)

Schau dir zum Beispiel den ersten Akkord an bei Danse sacrale:
Die Violinen und Bratschen spielen zusammen einen D7 Akkord; und die Celli einen Es Akkord ohne Terz - zusammen gibt das dann einen dissonanten Klang, der aber doch irgendwie stimmig klingt, weil er auf bekanntem Material basiert.
Auf diese Weise kannst du mal versuchen verschiedene Akkordkombinationen zu erkennen. Oftmals spielen z.B. die hälfte der Hörner einen Akkord und die andere Hälfte einen anderen.
Da findet man bestimmt noch bessere Beispiele - war grade nur zu faul und hab gleich den ersten Alkkord genommen :D
Manchmal nimmt er auch einen Akkord und fügt einen anderen Basston hinzu, um neue Klangfarben zu erhalten.

Was vllcht noch wichtig ist: Bitonalität heisst hier nicht unbedingt, dass 2 Tonarten strikt durchgehalten werden.
Gerade Stravinsky spielt eher mit verschiedenen Klängen, und nutzt sie nach "Bauchgegühl". Das macht das Werk auch so einzigartig - er hält sich nicht an Regeln, erfindet vllcht eigene und dennoch klingt alles irgendwie logisch :)
Oft ist die Partitur daher ohne Generalvorzeichen notiert - da es einfach keine feste Tonart gibt sondern eher aus verschiedenen "Bausteinen" an Klängen besteht.

Es lohnt sich übrigens auch das ganze Werk Sacre du printemps anzuhören (ca 30min) - ich weiss noch in der Schule hatten wir auch denselben Auszug besprochen und ich war ganz schön abgeschreckt...:D
doch wenn man das gesamte Werk hört, macht es viel mehr Sinn - dann versteht man auch besser wie es sich zu diesem letzten Part überhaupt entwickelt. Es gibt nämlich auch wunderschöne Harmonien und Melodien in Sacre du Printemps!

Ich kann wenn ich Zeit habe nochmals schauen lb, wo und wie die polyrhythmik zu finden ist in dem Part.

LG
 
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3. Was bewirkt der Abstrich? |-| <-- dieses Zeichen meine ich :D
Das bedeutet das die Streicher die Seite nach unten streichen, wodurch ein etwas kräftigerer Ton entsteht, da man etwas mehr kraft und Druck auf die Saite ausübt (Ein Geiger könnte das bestimmt besser erklären :) ) Normalerweise entscheidet die Streichersektion oder in manchen Fällen der Dirigent das aber selbst - doch manchmal ist es dem Komponisten eine bestimmte Richtung wichtig, damit die Melodie so klingt wie er es sich vorstellt. Das symbol "V" heisst nach oben
streichen..

5. Was bedeuten die Noten mit einem Hals aber mit zwei Notenköpfen daran?
Das kommt auf das Instrument an. Bei Streichinstrumenten gibt es Doppelgriffe - die können 2 Töne gleichzeitig spielen.
Bei den holz und Blechbläsern werden 2 gleiche Instrumente oft einer Notenzeile notiert - z.B. da wird dann der obere Ton von der 1. Trompete und der untere Ton von der 2. gespielt.
 
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Hab grade zufällig die Partitur neben mir :)

Schau dir zum Beispiel den ersten Akkord an bei Danse sacrale:
Die Violinen und Bratschen spielen zusammen einen D7 Akkord; und die Celli einen Es Akkord ohne Terz - zusammen gibt das dann einen dissonanten Klang, der aber doch irgendwie stimmig klingt, weil er auf bekanntem Material basiert.
Auf diese Weise kannst du mal versuchen verschiedene Akkordkombinationen zu erkennen. Oftmals spielen z.B. die hälfte der Hörner einen Akkord und die andere Hälfte einen anderen.
Da findet man bestimmt noch bessere Beispiele - war grade nur zu faul und hab gleich den ersten Alkkord genommen :D
Manchmal nimmt er auch einen Akkord und fügt einen anderen Basston hinzu, um neue Klangfarben zu erhalten.

Was vllcht noch wichtig ist: Bitonalität heisst hier nicht unbedingt, dass 2 Tonarten strikt durchgehalten werden.
Gerade Stravinsky spielt eher mit verschiedenen Klängen, und nutzt sie nach "Bauchgegühl". Das macht das Werk auch so einzigartig - er hält sich nicht an Regeln, erfindet vllcht eigene und dennoch klingt alles irgendwie logisch :)
Oft ist die Partitur daher ohne Generalvorzeichen notiert - da es einfach keine feste Tonart gibt sondern eher aus verschiedenen "Bausteinen" an Klängen besteht.

Es lohnt sich übrigens auch das ganze Werk Sacre du printemps anzuhören (ca 30min) - ich weiss noch in der Schule hatten wir auch denselben Auszug besprochen und ich war ganz schön abgeschreckt...:D
doch wenn man das gesamte Werk hört, macht es viel mehr Sinn - dann versteht man auch besser wie es sich zu diesem letzten Part überhaupt entwickelt. Es gibt nämlich auch wunderschöne Harmonien und Melodien in Sacre du Printemps!

Ich kann wenn ich Zeit habe nochmals schauen lb, wo und wie die polyrhythmik zu finden ist in dem Part.

LG


Erstmal dankeschön!!!! :)

Aber das Cello hat doch nur 2 Noten? Wie erkenne ich denn dann den Es Akkord ohne Terz? :redface: :D

Mir ist gerade aufgefallen, dass das Kontrabass oft dann spielt, wenn wenn die Violinen Pausen haben. Ist das ein Beispiel für Bi-Rhythmik?

Das hat mir auf jeden Fall erstmal weitergeholfen. Danke!! :):)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das bedeutet das die Streicher die Seite nach unten streichen, wodurch ein etwas kräftigerer Ton entsteht, da man etwas mehr kraft und Druck auf die Saite ausübt (Ein Geiger könnte das bestimmt besser erklären :) ) Normalerweise entscheidet die Streichersektion oder in manchen Fällen der Dirigent das aber selbst - doch manchmal ist es dem Komponisten eine bestimmte Richtung wichtig, damit die Melodie so klingt wie er es sich vorstellt. Das symbol "V" heisst nach oben
streichen..


Das kommt auf das Instrument an. Bei Streichinstrumenten gibt es Doppelgriffe - die können 2 Töne gleichzeitig spielen.
Bei den holz und Blechbläsern werden 2 gleiche Instrumente oft einer Notenzeile notiert - z.B. da wird dann der obere Ton von der 1. Trompete und der untere Ton von der 2. gespielt.


Ahhh, okay, das macht Sinn :D :)
 
Aber das Cello hat doch nur 2 Noten? Wie erkenne ich denn dann den Es Akkord ohne Terz? :redface: :D
War vielleicht nicht das beste Beispiel - das ist eben so ein Eb5 Akkord - wird von Gitarristen auch als "Powerchord" bezeichnet :D

Mir ist gerade aufgefallen, dass das Kontrabass oft dann spielt, wenn wenn die Violinen Pausen haben. Ist das ein Beispiel für Bi-Rhythmik?
Hmm eher nicht - dazu müsste es ein Durchgängiger Rhythmus sein. Eigentlich sehe ich in Takt 142-146 keinen Bi-Rhythmus - das wird wohl in eurem anderen Beispiel drin sein...
Polyrhythmus wäre vereinfacht z.B. so etwas:

Polyrhytmus.JPG


Wenn man nur die untere Zeile mit den punktieren Noten alleine klatscht, klingt es wie ein 2/4 Takt - doch zusammen mit dem eigentlichen 3/4 Takt (oben) ist es ein Polyrhythmus.
Kannst mal probieren mit der linken und rechten Hand gleichzeitig zu klopfen, damit du weißt wie so etwas klingt :)
 
...Kannst mal probieren mit der linken und rechten Hand gleichzeitig zu klopfen, damit du weißt wie so etwas klingt :)
Wer es auprobieren will:
3 gegen 2 lässt sich erfreulich einfach klatschen, der Rhythmus klingt wie das gesprochene Wort Kalbsleberwurst.

kalbsleberwurst.jpg


Gruß Claus
 
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