Spieltechnik rechte Hand beim Umstieg von Akustik auf E-Gitarre

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Crutz
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Hallo Lieber Akustik Gitarristen,

ich konnte mich nicht entscheiden ob ins e gitarren Forum oder hier rein, hab mich schlussenedlich hierfür entschieden weil hier wahrscheinlich mehr leute meine frage beantworten können:

ich bin von akustik (wester, fingerpicking, hab viel tommy emmanuel geübt früher als kind) auf e gitarre umgestiegen(blues rock, hendrix, erst nach circa 3 oder 4 jahren akustik erfahrung, plektrum).

ich hab natürlich schwierigkeiten mit dem plektrum, die frage ist nun, kann ich aus meiner akustik erfahrung irgendwas für die e-gitarre mitnehmen??denn ich bin ein relativ guter fingerpicker, meine linke hand und rechte hand passen da gut, aber mit dem plektrum hinkt meine rechte hand meiner linken meilenweit hinterher..also kann ich mit der rechten hand denn irgendwas machen??:)


LG

Crutz
 
Eigenschaft
 
... bei den Fingern bleiben wie z.B Mark Knopfler, evtl.

Ansonsten mal sehen, was die Mutliinstrumentler an Tipps bringen.

Micha
 
In den 10 Jahren in denen ich Akustik-Gitarre spiele (Fingerstyle), kam ich nur sporadisch zur E-Gitarre.
Verwendet habe ich auch daran meine Finger, wie zuvor auch. Nachteile hatte ich keine dadurch. Wurde sogar von befreundeten E-Gitarristen dafür beneidet mit den Fingern spielen zu können. Techniken der Akustischen, habe ich auch auf die Elektrische angewendet.
Allerdings war die elektrische auch für meine Finger eine Umgewöhnung (oder eher dazu Gewöhnung). Die Saitenabstände sind merklich geringer und insgesamt wirkt das Spiel auf der elektrischen, für mich als Akustik Fingerpicker (und in aller erster Linie Akustik Basser), wesentlich "filigraner". Ich möchte fast schon meinen "zerbrechlich", sehr "befremdlich". Aber machbar.

Meine Handhabung mit diesen Plastikdingern ist bis heute unverändert katastrophal. Keine Koordination, keine Geschwindigkeit, keine Treffsicherheit der Saiten (man trifft immer die falschen) und aus der Hand fliegt mir das Ding auch immer. Zu Anfangszeiten hab ich mir so ein Teil immer noch oben zwischen die Saiten geklemmt und immer mal wieder versucht damit zu fit zu werden, .... irgendwann habe ichs aber unwiderruflich zum Teufel geschickt. Ich brauch einfach das Gefühl der Saiten unter meinen Fingern. Außerdem geht mein Stil völlig flöten wenn ich auf dieses Plastikplättchen angewiesen wäre. "Zupfmuster" wären für mich gefühlsmäßig einfach super umständlich zu spielen, eine Bassbegleitung kann ich bei simultanen Spiel auf den Diskant Saiten völlig vergessen (bedenke nur mal, wie du die A und H Saite gleichzeitig bespielen willst aber keine der anderen dazwischen), und das "klackern" welches das Plek erzeugt gefällt mir auch nicht. Mal davon abgesehen, dass mir das Gefühl unter den Fingern fehlt und ich mich fühle wie ein Erblindeter. In dem Sinne verzichte ich ja tatsächlich auf einen meiner Sinne. Und mir fällt beim besten Willen nicht ein, wie man FÜNF simultane Anspielmöglichkeiten gegen EINS tauscht. Für mich ungerechtfertigte Einbußen.

Man merkt, Sympathie für das Plektrum habe ich keines. Möchte dir aber auch nicht davon abraten. Wenn du dich, im Gegensatz zu mir, damit anfreunden kannst - nur zu. Alles was du aber als Fingerpicker bisher drauf hast, kannst du unbesorgt mitnehmen und weiter anwenden. Fühlt sich nur anders an.

lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch ich hätte spontan gesagt, dass Du ja auf der E-Gitarre auch gut mit den Fingern spielen kannst.
Ich bin da großer Fan von Mark Knopfler, der diese Technik richtig gut beherrschte und einsetzte.
Ich selbst mache auf beiden Instrumenten beides: Picking und Plektrum-Spiel.

Mir persönlich geht es so, dass ich die Akustik-Gitarre und ihre Spielweise auch teilweise auf die E-Gitarre übertrage (zumindest bei cleanen Sounds) und umgekehrt auch manch Spieltechnik der E-Gitarre leicht abgewandelt auf der Akustik-Gitarre nutze.

Es sind zwar klanglich verschiedene Instrumente, die Spielweise hat aber große Überschneidungen.

Was Du tun kannst um Dein Plektrumspiel zu verbessern?
Da hilft zum einen natürlich viel Üben, aber auch die Hilfe und Kontrolle eines Lehrers oder eines anderen Gitarristen.
Lass Dir "auf die Finger schauen", lass Dich inspirieren und korrigieren.

Und vergiss nicht, dass beim Plektrumspiel das Plektrum selbst eine entscheidene Rolle spielt.
Nicht jedem liegt ein "Standard-Plektrum", also kaufe Dir verschiedenste Plektren in verschiedenen Stärken und probiere in Ruhe aus mit welchem Du am Besten zurecht kommst.

Hier in diesem Thread sind viele gute Tipps drin, die Dir eventuell weiterhelfen können:
Plektrum richtig halten

Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Threads zum Thema Plektrum hier im Board.
Da lohnt sich das Stöbern und Einlesen.
 
Es sind zwar klanglich verschiedene Instrumente, die Spielweise hat aber große Überschneidungen.

Für mich sind A- und E-Gitarre, jedenfalls in ihren typischen Spielweisen (Fingerpicking oder klassisches Gitarrenspiel vs. Jimi Hendrix), wirklich ziemlich unterschiedliche Instrumente. Ich habe das irgendwann mal so für mich akzeptiert und sehe beim Plektrumspiel eher Parallelen zwischen der Mandoline und der E-Gitarre. Da muss man einfach eine neue Spielweise lernen. Aber auch für die linke Hand sind Hendrix oder Gallagher nicht unbedingt Standardrepertoire auf der Westerngitarre.
 
Da ich von Anfang an éigenbtlich immer beides gespielt habe, habe ich mir auch nie große Gedanken darüber gemacht. Iczh spiele zwar Westerngitarre so gut wie ausschließlich mit den Fingern (Fingerpicks), aber bei der E - Gitarre lasse ich schon 'mal das Plektrum weg.

Man muss allerdings feststellen, dass natürlich beides geht: es gibt nicht nur Mark Knopfker, der mit den Fingern E - Gitarre spielt. Ich nenne 'mal ALbert king, Albert Collins, Robbie Krieger usw.. Auch Johnny Winter hat so eine Art "Hybrid - Spiel" betrieben mit Daumenpiuck und ab und zu den Fingern.

Will sagen: kein Steelstringer m u s s mit den Fingern spielen, kein E - Gitarrist m u s s mit Plektrum spielen. Es geht beides, es hat beides Vor- und Nachteile.

Eben wie immer: jeder so, wie er möchte.
 
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moin,
plektrum oder nicht auf A- oder auf E- gitarre ist doch nicht eine frage der hardware (und da zähle ich gerade die eigenen finger dazu :) ), sondern eine frage des sounds den ich hören möchte.
ich stehe (stand?) vor derselben frage bis ich akzeptiert habe, daß ich je nach gewünschtem sound mal mit den fingern, mal mit plektrum spiele. manchmal auch beides 'gleichzeitig'. plektrum zwischen daumen und zeigefinger für die tiefen saiten, die finger zum picken für den rest.
eher zu hause auf der gitarre fühle ich mich immer noch mit den fingern, aber das ist 'nur' eine frage der übung, des abguckens von anderen und des lernens.
horst
 
Meiner Meinung nach ist die Frage ob Plektrum oder nicht eine Frage des Spielstils und des Sounds.

Man kann auch problemlos Fingerstyle Arrangements auf der E-Gitarre mit den Fingern spielen, oder Akkorde oder sonst was. Wieso nicht?
Auch viel Pop-Musik lässt sich problemlos sowohl als auch spielen.
Es gibt aber Dinge die eben nur mit einem Plektrum (gut) gehen: Palm Muting, Pinch Harmonics, Metal-Songs mit 32teln.. etc..
Und generell: wenn man viel E-Gitarre mit den Fingern spielt, geht das auch auf die Nägel. Da schont ein Plektrum dann auch.

Ich hab zu meinem 18. Geburtstag von allen meinen Freunden zusammen meine erste E-Gitarre bekommen, und ich kann mich noch gut dran erinnern, die schrecklich das war auf einmal mit Plektrum zu spielen.
Da hat man jahrelang mit den Fingern gespielt und auf einmal dieses seltsame Ding zwischen den Fingern, das immer zu früh oder zu spät ist, sich biegt, hin und her rutscht..
Ich hab dann einen langen Sommerurlaub in Schweden jeden Abend ein paar Stunden E-Gitarre geübt und hatte dann langsam das Gefühl Kontrolle zu bekommen, aber es hat Jahre gedauert, bis ich das Plektrum als natürlich empfunden hab.

Als Tipps: Such dir ein Plektrum das dir liegt: ob dünn oder dick, biegsam oder steif, glatt oder rauh, so, dass du das Gefühl hast, dass es angenehm ist. (am besten mal den befreundeten E-Gitarristen besuchen und seine Plektrenkiste durchwühlen. Jeder hat sowas)
Und dann wirklich einfach ganz bewusst das Anschlagen üben. Auch wenn man sich total doof vorkommt langsame Viertel in Tempo 60 zu spielen. Gezielte Praxis ist hier mMn der Weg zum schnellen Erfolg.
Wechselschlagübungen, 3-Notes-per-String, Arpeggien, div Anschlagmuster. Muss noch nichtmal lange sein. Jeden Tag zum Warmspielen 5 Minuten so Übungen machen, dann wirst du auch schnell mit dem Plektrum warm.
Aber es ist einfach eine andere Spieltechnik als zu Zupfen. Da kann man wenig von mitnehmen.
 
Hi, Danke erstmal für die vielen Antworten!!:)

Die Moral ist bisher so wie ich das sehe wie bei einem neuen Instrument: einfach augen zu und durch und lernen.

Aber das Problem ist wirklich dass ich hin und her gerissen bin. Zurzeit lerne ich zum Beispiel zum einen Little Wing und zum anderen Amazing Grace a Tommy Emmanuel(ich wünschte ich könnte spielen wie er :D) ich will eben beides, hendrix UND emmanuel, aber ich kann nicht beides haben..und ich werde bewusst dieselbe frage nochmal stellen, weil ich die antwort "du musst wählen" nicht ertragen kann :p. Man muss dazu auch sagen das ich eigentlich Informatik Student bin und die Gitarer nur mein Hobby ist.

meint ihr mit thumb picks komme ich weiter oder ist das nochmal ein eigens Thema für sich?? ich komme mit fingern blind zurecht weil ich die seiten eben fühle, mit plektrum eigentlich auch eingermaßen, ich treffe alle saiten..aber da fehlt einfach das gewisse etwas in meiner rechten hand was meine linke eben schon hat..es ist so unglaublich frustrierend :)

Liebe Grüße

Crutz
 
Uach das, es tut mir leid, musst Du ausprobieren. Ich benutze so ein Teil, wenn ich mit den Fingern E - Gitarre spiele.
Einer der größten, Chet Atkins, hat es auch gemacht.

Hier habe ich 'mal ein STück mit Daumenpick und E - Gitarre aufgenommen.
 
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guck mal hier (den hab' ich noch live erlebt :) )

 
ich will eben beides, hendrix UND emmanuel, aber ich kann nicht beides haben

Warum denn nicht, was spricht denn dagegen (außer dass du das Speil mit dem Plektrum erst mal lernen musst)? Es hindert dich doch niemand daran, auf der Akustik mit den Fingern und auf der E-Gitarre mit dem Plektrum zu spielen.

Es gibt allerdings einige Techniken, die sich ohne Plektrum auf der E-Gitarre nur schwer umsetzen lassen: z.B. Sweeping oder auch Funk-Rythmus. Daher ist vielleicht erst mal die entscheidende Frage: wie willst du denn klingen und welche Musik möchtest du machen? Das solltes du dann lernen, nicht umgekehrt.

Übrigens zum Thema Tommy Emmanuel, Hendrix und Plektrum fällt mir das hier ein:

 
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Die Plektrumtechnik erlernt sich auch nicht allein. Alternate Picking, Sweep Picking und String Skipping sind Sachen, die man sehr viel üben muss.
Mir hat es viel gebracht ein Flatpicking Buch durchzuarbeiten und Hal Leonard Guitar Aerobics und Rythm Guitar 365.
 
Das emmanuel video ist ja mal der hammer :)

Danke für die antworten :)

Ich hab mich vielleichr falsch ausgedrückt, ich beherrsche das plektrum auch eigentlixh, ich kann phne hinzuschsuen das spielen was ich haben will und die noten hören sich ohne versrärker auch sehr......saftig (keine ahnung wie ich das beschreiben soll:D)..aber derselbe comfort wie mit finerpicking ist es einfsch nicht, es sind die letzten 5-10% die ich vermisse :)

Aber gut ich maxh einfach beides und versuche zu kombinieren wo es geht:) danke für die antworten
 
Ich finde manchmal ja diese Entwicklungen innerhalb eines Threads bemerkenswert. Wünschte mir auch, dass ich manche Dinge so schnell lernen könnte.

Am Dienstag hattest du
natürlich schwierigkeiten mit dem plektrum

und
mit dem plektrum hinkt meine rechte hand meiner linken meilenweit hinterher

und nur zwei Tage später beherrscht du
das plektrum auch eigentlixh, ich kann phne hinzuschsuen das spielen was ich haben will und die noten hören sich ohne versrärker auch sehr......saftig

und vermisst nur
die letzten 5-10%

Hach wäre das schön, wenn ich in zwei Tagen solch Fortschritte machen könnte.. Aber egal, was ich versucht hab, ich muss einfach immer wochen- und monatelang üben.. :-(
 
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Hi Disgracer,

danke für deine Antwort. aber ich glaube du hast da ein wichtiges zitat vergessen

Ich hab mich vielleichr falsch ausgedrückt

ich weiß nicht ob du beide spieltechniken beherrschst, aber ich empfinde diese letzten 5-10% als "meilenweit", ja^^ es macht einen unterschied ob man ohne hinschauen spielen oder auch mit dem gewissen etwas spielen kann meiner meinung nach. falls dich meine aussagen verwirt haben tut mir das zwar leid, zurücknehmen werde ich sie aber nicht.


ich bedanke mich auf jeden fall für die antworten und freue mich, wenn noch jemand dem etwas hinzuzfügen hat. ansonsten wünsche ich euch allen einen schönen tag

Crutz
 

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