Seydel „Saxony (Orchestra)

Mecky
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Hallo zusammen,
nach langer Zeit lass ich von mir mal was hören….
von meiner neuesten Errungenschaft, der Seydel „Saxony (Orchestra)

Gestern kam sie an, 24 Std nach der Bestellung packte ich das Teil voller Vorfreude aus.
Packte ist fast übertrieben, ich zog sie förmlich aus, aus dem Karton- aus der Verpackung- bis sie schließlich nacksch vor mir lag.
Sie fühlte sich noch ganz kalt an, der pöse UPS-Mensch hat sie frieren lassen. Ich nahm sie in meine warmen Hände und drückte
sie vorsichtig an mich und ich sagte leise zu ihr dass wir beiden nun auf immer und ewig in inniger Verbindung bleiben werden.

Also ich bin begeistert aber sowas von….

Ich habe ja zwei anständige chromatische Muha´s, eine „Hohner Chromatika III“ und eine „Hohner Larry Adler Profesional 16.
Klanglich habe ich bei beiden nichts zu meckern, es ist eher die Größe die mich stört, die sind mir nicht Handlich genug.
So wurde eine 10-Loch „No-Name billig China-Chrom“ meine Lieblings-Muha. Vom Klang her, besonders im direkten Vergleich,
nicht sooo toll und der Luftverbrauch ist pure Energieverschwendung. Aber trotzdem ich mochte / mag dieses kleine Teil.

Als ich gestern ganz zaghaft meine neue Saxony anspielte, fragte ich mich, wieso ich mich solange selbst gequält habe.
Nahezu die ganze Energie fließt in die Tonerzeugung, selbst ein reinhauchen erzeugt Töne ohne hörbare Luftgeräusche.
Auch bei Schieberbewegungen, wo bei anderen Muha´s „zwischen den Tönen“ ordentlicher Luftverbrauch spürbar ist,
reagiert die Saxony super, die Töne gehen fließend ohne Luftgeräusche in einander über.

Ich werde sie nun noch ein paar Tage schonend einspielen, aber ich bin mir jetzt schon sicher, sie wird sicherlich all meine Erwartungen erfüllen.
Mit diesem Instrument macht auch das Spielen in unbequemen Tonarten spaß.
 
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Mit diesem Instrument macht auch das Spielen in unbequemen Tonarten spaß.
Und wenn es mit diesen Tonarten allzu unbequem wird: Die Saxony gibt es ab Stange in allen 'ganzen' Tonarten, also alle ohne Kreuz oder B. Also in C-D-E-F-G-A-B(h).
 
Meine Begeisterung über die Saxony hält noch an….:juhuu:

Ich habe nun ein Lied angespielt wobei ich bei meinen anderen Chromatischen Muha´s immer kläglich gescheitert bin.

Das Lied „Spiel mir das Lied vom Tod“ wenn ich nach den Fragen der Suchergebnisse gehe, scheinbar eines der beliebtesten Lieder für Muha-Spieler.
Zu Blueshaps und Tonbenden hatte ich nie einen wirklichen Bezug also wollte ich es auf meinen Chromatischen versuchen. Es scheiterte aber immer am Luftverbrauch-/Geräuschen bei den erforderlichen Schieberbewegungen um den fließenden Halbtonübergang realisieren zu können. Ich hatte es dann irgendwann aufgegeben und mich von diesem Lied innerlich verabschiedet.

Nun aber, die Saxony bringt es in der Tat!:great:
Ohne Luftverbrauch-/Geräusche ist ein fließender Tonübergang vom feinsten zu hören.
Mit dem Tonraum der Orchestra-Stimmung komme ich gerade so hin. Ich sage mal so, vom tiefsten bis zum höchsten Ton werden alle gebraucht, ist nix bei über…


Ich frage mal so in den Raum.
Mit der Saxony soll ja im gewissen Rahmen Tonbending möglich sein. Wohl nicht in dem Umfang was eine Bluesharp hergibt, stelle mir eine Art von Töne „hochziehen“ als möglich vor. Vorausgesetzt man kann es.

Hat da jemand Erfahrungen mit?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und wenn es mit diesen Tonarten allzu unbequem wird: Die Saxony gibt es ab Stange in allen 'ganzen' Tonarten, also alle ohne Kreuz oder B. Also in C-D-E-F-G-A-B(h).

Hallo daenou,
das schöne bei Seydel ist ja das „nichts ist unmöglich“ Motto.

Bevor ich die Saxony hatte dachte ich schon öfter über chromatische in unterschiedlichen Tonarten nach. Zu den nicht unerheblichen Kosten käme dann auch noch die Mühe dass ich dann auch einiges an Noten (transponiert) umschreiben müsste. Aber wie gesagt das war bevor ich die Saxony hatte.

Mit einem Vorzeichen „Bb / #“ quasi drei Tonarten (C- F- G-) mit einer Chrom. spielte ich schon immer aus dem Stehgreif. Zwei Vorzeichen waren u. U. auch möglich war aber nicht immer sooo spaßig. Und bei drei Vorzeichen hörte der Spaß ganz auf.

Jetzt mit der Saxony sind zwei Vorzeichen nahezu Standard, drei Vorzeichen wären u. U. aber noch im machbaren Bereich. Trotzdem denke ich über eine zusätzliche in A- nach.

Aber noch ist nichts entschieden…..
 
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stelle mir eine Art von Töne „hochziehen“ als möglich vor.

"Hochziehen" ist die falsche Vorstellung. "Runterbiegen" träfe es schon eher.

Mit der Saxony soll ja im gewissen Rahmen Tonbending möglich sein.

Voraussetzung dafür, dass das Benden funktioniert ist, dass Blas- und Ziehzunge in einer Kanzelle sitzen und unventiliert sind.
So wie ich das hier lese, ...
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...gen/WeltweitEinzige/Aufbau_unseres_TopModells
... ist die Saxony ventiliert. Ich habe keine, daher kann ich nichts ausprobieren. Wäre das Bending möglich, hätte Seydel das doch bestimmt irgendwo erwähnt. ... :gruebel:
 
Moin Lisa,

hatte mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Benden im Sinne von bis zu drei Halbtöne wie bei Bluesharps werden wohl aus technischen Gründen nicht möglich sein.
Was ich meinte, leichtes anbenden als eine Art von Tongestaltung.

https://www.thomann.de/de/ca_seydel_soehne_saxony_orchestra_chromatic.htm
Hier bei Thomann in der ersten Textbewertung schreibt „Gerd N. vom 27.05.2013 u. a.

  • Nahezu jede Stilart kann bedient werden…
  • Auch das Anbenden von Zieh und Blastönen ist gleichermaßen problemlos.
Wäre das Bending möglich, hätte Seydel das doch bestimmt irgendwo erwähnt. ... :gruebel:

Ich hatte darüber schon an mehreren Stellen etwas gelesen, bei Seydel steht das explizit nicht.
Ich frage bei Seydel telefonisch mal nach, was da möglich sein kann und was nicht.

Ich dachte hier im Forum wären mehr Seydel Saxony-Spieler, scheinbar ist das nicht der Fall. :nix:
 
Moin Mecky

Benden im Sinne von bis zu drei Halbtöne wie bei Bluesharps werden wohl aus technischen Gründen nicht möglich sein.
Was ich meinte, leichtes anbenden als eine Art von Tongestaltung.
Hmmmm ...
Mit meiner alten Larry Adler bekomme ich bei einzelnen Tönen eine ganz leichte "Verbiegung" hin. Bei den meisten Tönen, bei denen es theoretisch wegen der Positionierung der Töne machbar sein könnte, blockiert die Zuge aber. Vielleicht ist das bei der Saxony anders. Auf den einfachen Mundharmonikas mit Solostimmsystem funktioniert das Benden. Jedoch um maximal einen Halbton. Denn es gilt die Regel, dass man beim Benden immer über dem tieferen der beiden Töne bleibt.
 
Auf den einfachen Mundharmonikas mit Solostimmsystem funktioniert das Benden. Jedoch um maximal einen Halbton. Denn es gilt die Regel, dass man beim Benden immer über dem tieferen der beiden Töne bleibt.
Ja, das ist das 'unventilierte' oder 'normale' Benden. Dabei schwingt beim Ziehen die Blaszunge mit, die ansonsten ja stumm bleibt. Beide Zungen zusammen ergeben dann einen Ton, der tiefer ist als der normale Ziehton. Das klapp immer dann, wenn mindestens ein Ganzton zwischen Ziehzunge und Blaszunge liegt. Beim Blowbend analog. Ob die Partnerzunge beginnt, mitzuschwingen oder nicht, hängt vom Resonanzraum Mundhöhle-Rachen-Lunge ab. Einfach gesacht: Zunge weit hinten, Rachen weit offen = tiefer Ton.

Bei Halb- oder Ganzventilierten Instrumenten liegt ein völlig anderes Benden vor. Wie schon in einem vorherigen Beitrag erwähnt, kann man alle Töne benden und das um knapp einen Halbton. Hier schwingt die Partenerzunge nicht mit, sie ist ja durch ein Ventil komplett vom Luftstrom abgeschlossen. Die Veränderung der Tonhöhe wird hier nicht durch den Resonanzraum angestossen, sondern der Resonanzraum erzeugt die Tonhöhe. Halte eine schwingende Stimmgabel an eine Bassgeige und dann an eine Ukulele, die Tonhöhe wird anders sein.

Dieses ventilierte Benden wird bei der Chrom praktisch nur für die Klangfarbe verwendet, um das typische 'wailing' zu erzeugen, jenes sehnsüchtige Wolfsheulen, das unser Instrument so unverwechselbar macht. Spielst du Klassik oder Jazz, dann benötigst Du diesen Effekt nicht und kannst es sein lassen.

Bei der halbventilierten Harp sind dagegen (leicht unsaubere) Halbtöne möglich, die beim echten Benden nicht möglich sind. Halbventilierte diatonische ermöglichen also chromatisches Spiel ohne Overblows/Overdraws. Letzere sind hier nicht möglich. Durch die nur halbe Ventilierung dieser Instrumente sind dagegen die 'normalen' Bends auch möglich.
 
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Halte eine schwingende Stimmgabel an eine Bassgeige und dann an eine Ukulele, die Tonhöhe wird anders sein.

Ein Resonanzkörper verstärkt nur den Ton und verändert ihn nicht! Sonst hätte ja jeder Dirigent/Sänger etc. - abhängig von der Größe seines Schädels - bei gleicher Stimmgabel einen anderen Ton im Ohr...
Die Größe eines Resonanzkörpers bestimmt lediglich seine Eigenfrequenz.
 
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Ein Resonanzkörper verstärkt nur den Ton und verändert ihn nicht! Sonst hätte ja jeder Dirigent/Sänger etc. - abhängig von der Größe seines Schädels - bei gleicher Stimmgabel einen anderen Ton im Ohr...
Die Größe eines Resonanzkörpers bestimmt lediglich seine Eigenfrequenz.
Im Prinzip ja, aber: Dein Beispiel passt, weil die Stimmgabel einen einigermassen reinen Ton (Sinusform, wenig Obertöne) erzeugt UND alle Schädel doch einigermassen gleich gross sind UND der Schädel hier nicht als Resonanzkörper dient, sondern als Tonüberträger.

Gegenbeispiel: Maultrommel, wo die Mundhöhle den Klang verstärkt und die Tonhöhe in einem gewissen Bereich verändert. Im Detail erklärt, inklusive Klangbeispielen z.B. hier: http://www.rvandre.de/toene.html

In der Praxis: Musikalische Klänge sind keine reinen Sinusschwingungen, sondern ein Gemisch von Obertönen. Und Resonanzkörper haben eine oder mehrere Eigenfrequenzen, bei denen sie besonders stark schwingen (eigentlich hat jeder Festkörper eine Eigenfrequenz). Das heisst, dass unteschiedliche Resonanzkörper unterschiedliche Obertöne besonders stark hervorheben. Auch hier wieder: bei wirklich reinen Tönen und Obertönen (= Frequenz an ganzzahliges Vielfaches des Grundtones) verändert sich nur die Tonfarbe und allenfalls die Empfindung der Oktave, nicht aber die Tonhöhe, von der wir hier sprechen. In einem mehr chaotischen Mix von Tönen und Obertönen kann nur aber tatsächlich auch ein Halbton durch den Resonanzkörper so verstärkt werden, dass er hervortritt.

Und nun haben wir bei der Mundharmonika sogar ein System von zwei schwingenden Systemen, die sich gegenseitig rückkoppeln. Die Eigenfrequenz des Resonanzkörper (Mund, Rachen) beeinflusst die Art der Schwingung der Stimmzunge. Entweder beider Zungen (Bending, Overblow) oder eben von nur einer Zunge beim ventilierten Benden. Im Gegensatz zur Maultrommel, wo beim Melodiespiel der Grundton (Bordun) immer mitschwingt, ist dieser beim Benden der Mundharmonika unterdrückt, weil die sehr dünne Zunge anders schwingt als beim Grundton.
 
Hmmmm ... Der Vergleich mit der Maultrommel irritiert mich. :gruebel:
Ich spiele Maultrommel und moduliere die mit dem Mund erzeugten Töne so, dass man Melodien erkennen kann. Meiner Beobachtung nach bleibt der Grundton der Maultrommelzunge dabei unverändert, egal, was man mit dem Mund macht. Und das hört man auch. Vielleicht habe ich später Zeit, ein Beispiel aufzunehmen. Die zu hörenden Tonhöhenänderungen entstehen zusätzlich ohne dass sich dabei der Grundton ändert, weil die Luft in der Mundhöhle zum Schwingen angeregt wird und dann immer der Ton zu hören ist, der zum Hohlraum der Mundhöhle passt. Der Grundton der Maultrommel klingt dabei wie ein Bordunton. Welche Töne man mit dem Hohlraum der Mundhöhle spielen kann, bestimmt interessanterweise der Gundton der der Maultrommel. Dieser begrenzt die spielbaren Töne auf die Obertöne des Grundtones. Deshalb spricht man ja auch vom Obertonspiel.

Klingende Luftschwingungen im Mund erzeugen kann man auch, wenn man auf eine bestimmte Art und Weise mit straffer Hand gegen die zum O geformten Lippen schlägt und dabei den Mundinnenraum gezielt vergrößert und verkleinert. Das entspricht im Prinzip dem Anschlagen der Gefäßöffnung einer Udu-Trommel.
Anstatt sich auf den Mund zu schlagen, kann man auch einen Holzlöffel vor die Mundöffnung halten und mit einem Gegenstand dagegen klopfen. Dabei hört man dann ein konstantes Tick-Geräusch und die vom Mund modulierten Töne.
Die gefäß- oder rohrlose Nasenflöte funktioniert ebenfalls nach dem Prinzip der Schwingungsanregung. Wobei hier das Anblasen einer dünnen Kante die Luftschwingung anregt. Da mit dem "Schwinungserreger" kein "Körperklang" erzeugt wird, hört man ausschließlich die "Lufttöne".

So verschieden die Beispiele auch sind (Schwinungserreger anzupfen oder anschlagen und eine Kante anblasen), so ist ihnen stets gemeinsam, dass die Töne im Mund durch Anregung einer Luftschwingung erzeugt werden.
Allein bei der Maultrommel hört man noch einen zusätzlichen Ton, weil nun mal die Schwingung der Maultrommelzunge einen von ihrer Mensur abhängigen Ton erzeugt. Und der lässt sich meiner Hörerfahrung nach durch die Tonmodulation im Mund nicht ändern. Bislang ist mir jedenfalls kein Beispiel begegnet und ich habe immer nur das Umgekehrte erlebt: Der Grundton der Maultrommel bestimmt, welche Töne mit dem Mund erzeugt werden.

Bei den Mundharmonikazungen ist das ganz anders. Da entsteht bei paarweise (!) angeordneten Zungen beim Drawbend eine Reaktion der Blaszunge (! also der entgegengesetzt funktionierenden Zunge) auf den sich ändernden Resonanzraum. Dazu vermerkt Klaus Rower:

wenn man einen normalen Ziehton spielt, schwingt allein die betreffende Ziehzunge. Das Bending wird durch Veränderung des Mund-Rachen-Raumes hervorgerufen und macht den Ton tiefer. Je tiefer der Ton wird, desto mehr schwingt auch die Blaszunge in dem betreffenden Kanal mit, und wenn der tiefste Ton erreicht ist, hat die Ziehzunge fast vollständig aufgehört zu schwingen. Dies kann man im Spiegel beobachten, wenn man es auf einer Mundharmonika mit abmontierten Deckeln versucht.
http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/muhapubl/bending.htm

Diese Beobachtung erklärt auch, warum das Benden auf ventilierten Instrumenten nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Die entgegengesetzt funktionierende Zunge kann ja nicht reagieren, weil das Ventil den Luftstrom blockiert.

Auch auf Mundharmonikas, deren Zungen einzeln in Kanzellen montiert sind, ist das Benden, wie wir es von Bluesharp her kennen, so nicht möglich, weil da ja die andere Zunge fehlt. Oder bekommt das jemand hin?

Auf der Webseite von Klaus Rower kann man sich eindrucksvolle Demonstrationen der schwingenden Stimmzungen ansehen. http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/muhapubl/muhaphys.htm

Gruß
Lisa
 
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Ein „Anbenden“ der Zieh- und Blastöne zur Tongestaltung ist mit der Saxony technisch möglich.
Mehr braucht es auch nicht, für die Halbtöne ist ja der Schieber da…..

Ich versuche nun diese Technik in mein Spiel einzubauen.
 
Im Prinzip ja, aber: Dein Beispiel passt, weil die Stimmgabel einen einigermassen reinen Ton (Sinusform, wenig Obertöne) erzeugt UND alle Schädel doch einigermassen gleich gross sind UND der Schädel hier nicht als Resonanzkörper dient, sondern als Tonüberträger.

Ich mach mir die Welt wittewitte wie sie mir gefällt.... Und mit Konrads Spezialkleber funktionieren Resonanzschwingungen bestimmt nochmal so gut...


In der Praxis: Musikalische Klänge sind keine reinen Sinusschwingungen, sondern ein Gemisch von Obertönen. Und Resonanzkörper haben eine oder mehrere Eigenfrequenzen, bei denen sie besonders stark schwingen (eigentlich hat jeder Festkörper eine Eigenfrequenz). Das heisst, dass unteschiedliche Resonanzkörper unterschiedliche Obertöne besonders stark hervorheben. Auch hier wieder: bei wirklich reinen Tönen und Obertönen (= Frequenz an ganzzahliges Vielfaches des Grundtones) verändert sich nur die Tonfarbe und allenfalls die Empfindung der Oktave, nicht aber die Tonhöhe, von der wir hier sprechen. In einem mehr chaotischen Mix von Tönen und Obertönen kann nur aber tatsächlich auch ein Halbton durch den Resonanzkörper so verstärkt werden, dass er hervortritt.

Und nun haben wir bei der Mundharmonika sogar ein System von zwei schwingenden Systemen, die sich gegenseitig rückkoppeln. Die Eigenfrequenz des Resonanzkörper (Mund, Rachen) beeinflusst die Art der Schwingung der Stimmzunge. Entweder beider Zungen (Bending, Overblow) oder eben von nur einer Zunge beim ventilierten Benden. Im Gegensatz zur Maultrommel, wo beim Melodiespiel der Grundton (Bordun) immer mitschwingt, ist dieser beim Benden der Mundharmonika unterdrückt, weil die sehr dünne Zunge anders schwingt als beim Grundton.

Du wirfst hier bunt alles Mögliche aus der Akustik durcheinander - im Einzelnen kann ich das gar nicht alles kommentieren. Und dabei hatte ich nur deine - durchaus falsche - Aussage richtig stellen wollen, dass eine Stimmgabel an einer Ukulele einen anderen Ton als an einer Bassgeige erzeugt. Keine Ahnung, warum das jetzt zu einer Rechtfertigungsorgie ohne jeden verwertbaren Inhalt führt...
 
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Mein Gott, außer Erbsenzählerei im „Klugscheißermodus“ auf ´ne Aussage die noch nicht einmal total falsch ist, zum eigentlichen Thema, bzw. meine Fragen nichts beitragen? Das bringt uns hier so richtig weiter…..:whistle:
Bravo!:claphands:
 
Ist ja gut Mecky.... - ich finde es halt nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv, wenn irgendwelche "Halbweisheiten" hier reingestellt werden und unkommentiert im Raum stehen bleiben. Wenn du das alles für dich gut trennen kannst, ist das prima - hier lesen aber jede Menge andere Menschen mit, denen durch offensichtliche Unrichtigkeiten (wenn auch nicht unbedingt geschadet, so aber doch) ganz sicher nicht geholfen wird.

Klugscheißermodus an: "Noch nicht einmal total falsch" ist das Negativ-Pendant zu "ein bisschen schwanger".... - Klugscheißermodus aus!
 
Du wirfst hier bunt alles Mögliche aus der Akustik durcheinander - im Einzelnen kann ich das gar nicht alles kommentieren.
Das finde ich schade. Weil: ja, ich lege mir meine Welt so zurecht, wie ich sie zu verstehen glaube. Aber ich lerne noch lieber dazu. Deshalb: Widerspruch willkommen, das bringt uns weiter! Falsche Fakten und falsche Schlüsse sollten richtiggestellt werden.

Und dabei hatte ich nur deine - durchaus falsche - Aussage richtig stellen wollen, dass eine Stimmgabel an einer Ukulele einen anderen Ton als an einer Bassgeige erzeugt
Ja, Asche über mein schütteres Haupthaar, hier lag ich falsch. Ich hatte einige Versuche mit einer schwingenden Spiralfeder gemacht, und von diesen Versuchen auf das Verhalten der Stimmgabel geschlossen. Dein klarer Kommentar hat mich herausgefordert, ich habe gestern eine Stimmgabel erstanden und auch meine vorherigen Versuche nochmals wiederholt.
Resultat:
- Meine neue Stimmgabel ist auf A 440 gestimmt und klingt immer und überall in A
- Meine Spiralfeder auf einen Spachtel geklemmt und auf unterschiedliche Oberflächen gepresst kling immer wieder anders. Mein digitales Stimmgerät zeigte A#, G#, D, C bzw. F an, wobei mit das A# auf mehreren Gegenständen gelang, die anderen Töne auf jeweils einem. Abweichungen +-20 Cent ausser beim G#, welches als Präzis angezeigt wurde. Ich habe die Feder jeweils etwa 10 mal angezupft und ausschwingen lassen. Der Ton wurde jeweils nach dem 3. oder 4. Schwingvorgang angezeigt und blieb jeweils auf +-5 Cent stabil. Er konnte wiederholt werden, das Messgerät zeigte beim gleichen Gegenstand mit der gleichen Feder jedes Mal diesen Ton an.
Weitere Beobachtungen:
- Die Feder schwingt in alle Richtungen in zwei sich überlagernden Elipsen
- Sie schwingt und klingt länger, wenn sie auf einen guten Resonanzköper gepresst wird. Unter 'gut' in diesem Zusammenhang verstehe ich einen Körper, welcher den Klang deutlich verstärkt.
Interpretation:
Ich vermute, dass wir hier einmal mit einem reinen Ton zu tun haben (bei der Stimmgabel) und im anderen Fall mit einem Gemisch von sich überlagernden Tönen.

Vielleicht bin ich jetzt allzu weit off-topic, wir sollten vielleicht in einem eigenen Thread oder offline weitermachen (oder abbrechen).
 
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Hi daenou,

ich wollte gar nicht so "klugscheißerisch" und/oder bissig rüberkommen, wie Mecky das offenbar verstanden haben will... Für dieses wie für alle weiteren Tehemn hier im Forum gilt als Erstes: Es ist kein Menschenleben in Gefahr....;). Von daher kann und sollte man das alles recht entspannt betrachten.

Zur Akustiklehre bzw. deinen und meinen Kommentaren dazu: Das wäre hier tatsächlich deutlich off topic. Im Grunde ist das sowieso eher was für ein Gespräch bei zwei bis siebzehn Bier im Proberaum als für "trockene" Schreiberei... wobei die natürlich auch Spaß machen kann. Zumindest solten wir die Kriegs-Stimmgabel hiermit begraben...;):D:D
 
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Die Saxony sieht schon sehr edel aus und steht auch bei mir auf der Wunschliste, allerdings gefällt mir wegen der Optik mit orange auch die etwas günstigere Deluxe Steel. Der Unterschied liegt wohl im Kanzellenkörper. Ist da ein sehr großer Unterschied ob man Acryl oder Aluminium Kanzellenkörper spielt?
 
Zum direkten Vergleich kann ich leider nichts sagen.
Ich habe eine Bluesharp mit Alu-Comb. Die liegt wegen dem höheren Gewicht ganz anders in der Hand, als eine Mundharmonika gleicher Größe mit Acryl-Comb. Ob das Material des Kamms nachweisbare Auswirkungen auf den Klang hat, weiß ich nicht. In erster Linie klingen ja die Zungen und der Schalldeckel sorgt für die Abstrahlung.
Bei meiner ca. 50 Jahre alten Komet sind die Ecken des Acryl-Kanzellenkörper durch Hinfallen beschädigt worden. Was die modernen Kunststoffe aushalten, habe ich nicht getestet. Dafür ist mir die "Fanfare" zu schade. ;-) Ein Alu-Kanzellenkörper ist da aber bestimmt härter im Nehmen.

Das wären so die Unterschiede, die mir auf Anhieb einfallen.
 
:nix:
Ich denke das Beste wird sein dies telefonisch bei Seydel ansprechen.
 

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