Solo piano - mein Debut-Album

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Hallo und guten Tag! :)

Dies ist mein erster Beitrag hier, der wird gleich ein bisschen umfassend. Ich studiere Klavier, mache gerade meinen Master in NYC (vorher: Würzburg, was nahe meiner Heimat liegt, und Sankt Petersburg) und bin viel im kleinen Klavier-Ableger des Musiker-Boards "clavio" unterwegs. Da ich quasi damit großgeworden bin, hat man mich gerne bei meinem letzten großen Projekt unterstützt: Meiner Debut-CD. Und schlug mir vor, sie hier vorzustellen, was ich sehr gerne tue! Ich kannte das Musiker-Board bislang nicht, hier kann man ja über alles mögliche diskutieren! Ich muss mich erst zurechtfinden im Jungel der Unterforen...

Die CD trägt den Titel "à la manière de..." (in der Art und Weise von...) und enthält Werke von Maurice Ravel, in denen er Bezug auf andere Komponisten nimmt. Dem gegenüber stehen die porträtierten Komponiste oder Werke. So entsteht eine Reise vom Barock bis zum Impressionismus und eine Sicht auf Ravels, die bisher noch niemand je so dargestellt hat. Die CD enthält Werke von Couperin, Haydn, Chabrier, Gounod, Borodin und vor allem Ravel. Sogar eine kleine Opern-Arie ist dabei - denn sie diente als Vorbild für Ravels Komponisten-Porträt "à la manière de Chabrier".

Unbenannt.PNG


https://soundcloud.com/user-15964276/alexander-borodin-scherzo
https://soundcloud.com/user-15964276/maurice-ravel-le-tombeeau-de-couperin-prelude
https://soundcloud.com/user-15964276/maurice-ravel-le-tombeau-de-couperin-toccata

Über das Cover habe ich lange sinniert... Ravel erinnert mich immer an bestimmte Farben und ich wollte kein "normales Porträt" auf dem Cover. Im Mittelpunkt soll nicht nur ich stehen, sondern gleichwertig auch die Programmidee und die Komponisten. Die Idee mit der Farbexplosion hatte ich schon länger und habe sie in vielen, langen, experimentellen Versuchen mit Aquarellfarbe realisiert.

Das hier war die Aufnahmecrew:

Dream_Team_IMG_8689.jpg


Wir haben in einem kleinen Konzertsaal auf einem Steinway D aufgenommen mit sechs verschiedenen Mikros, zwei unter, zwei vor und zwei weit hinter dem Flügel. Es war gar nicht so leicht einen Klang zu finden, der bei Haydn und Ravel gleichermaßen überzeugt.
Offiziell veröffentlicht wird die CD am 3. März beim Label TyxArt. Sie kommt im Digipak mit vielen Fotos und einem interessanten Booklet, das ich selbst geschrieben habe - nicht im Stil "Wikipedia" sondern mit persönlichen Ideen und Hintergründen zum Programm, die für Laien und Profis gleichermaßen kurzweilig sein dürften.

Schon ab sofort ist die CD auch über meine Website erhältlich, bei Bedarf mit Autogramm dazu ;) Dort gibt es noch mehr Klangbeispiele und eine genaue Liste der Werke. Ich fürchte, wenn ich das alles hier reinpacke, wird der Beitrag zu lang. Falls jemand die CD haben möchte tut ihr mir einen Gefallen, wenn ihr sie direkt dort bestellt.

So, das soll fürs Erste genügen. Ich schreibe sehr gern noch mehr zur Aufnahme oder zu mir und bin vor allem sehr an eurem Feedback interessiert!

Viele Grüße und DANKE fürs Lesen! :)
Eure Stilblüte / Anne
 
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Hallo,
na, das ist doch mal ein super Einstieg ins Board ;) und eine sehr interessante Produktion!
Ganz wunderbar
:great:
 
Hi, und willkommen im MB, wo sich neben den Coverband-Leuten und einigen Jazzern auch Klassiker finden. In der Plauderecke gibts auch eine Vorstellungsrunde. Ich find's ja darüberhinaus auch nett von den Clavio-Leuten, das MB weiterzuempfehlen. :)

Könntest du vielleicht noch was zu den Aufnahmen an sich sagen? Interessant wäre, wie lange hast du aufgenommen, oder auch was sind so die kleinen Geschichten dahinter, z.B. hat sich ein Stück besonders "gewehrt", etc. ;)
 
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Vielen Dank mjmueller und Jay! In der Plauderecke habe ich mich gleich mal vorgestellt.
Könntest du vielleicht noch was zu den Aufnahmen an sich sagen? Interessant wäre, wie lange hast du aufgenommen, oder auch was sind so die kleinen Geschichten dahinter, z.B. hat sich ein Stück besonders "gewehrt", etc. ;)
Für die Aufnahme hatten wir drei Tage Zeit (8.-10. August letzten Jahres), inklusive Auf- und Abbau und Ruhezeiten. Die Aufnahme fand in einer renovierten Klosterscheune statt und wir haben uns eine Wand mit Bewohnern eines Hauses geteilt. Aus Rücksicht haben wir Mittags eine Stunde pausiert und abends um 20 Uhr aufgehört. Nur am letzten Tag durften wir etwas länger machen freundlicherweise :)
Den ersten halben Tag haben wir für den Aufbau verwendet und darauf, die Mikrofone zu positionieren, denn alle Technik musste mitgebracht werden. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir die Position des Flügels und der sechs Mikros so ausgerichtet hatten, dass uns der Klang gefallen hat.

Manche Stücke habe ich tatsächlich nur zwei- oder dreimal gespielt, andere haben mehr Aufmerksamkeit gefordert. Viele Musiker sind sehr perfektionistisch, da nehme ich mich auch nicht aus, und mich stören kleinste Details, die andere vermutlich gar nicht bewusst wahrnehmen. Vielleicht aber tragen sie unbewusst doch zum Qualitätseindruck einer Aufnahme bei? Vor allem wollte ich natürlich einigermaßen mit mir selbst zufrieden sein. Die Toccata aus "Le tombeau de Couperin" von Ravel zum Beispiel enthält vermutlich einen Großteil der Töne auf der gesamten CD (den Anfang habe ich oben als Klangbeispiel verlinkt), und mein Ziel war natürlich, dass möglichst viele dieser Töne auch stimmen :cool:

Interessant war auch, dass es im selben Gebäude eine Kunstausstellung mit Figuren eines sehr alten Künstlers gab. Als ich mir mal die Beine vertreten habe war er zufällig gerade da und hat mir erzählt, wie er noch zur Zeit der Apartheid einen schwarzen, hübschen Mann modelliert hat, und hat mir viele Statuen erklärt.

Der letzte Tag war am längsten: Da die CD eine einzige kleine Arie enthält, die Ravel als Vorbild für eine Komposition diente, kam eine befreundete Sopranistin vorbei und hat die Arie mit mir am Klavier eingesungen. Später am Abend habe ich das gesamte Programm nochmal vor der Kamera gespielt, allerdings war ich da schon gefühlt halb tot und habe die Bilder bis heute nicht gesehen. Dafür hätten wir sicher noch etwas mehr Zeit gebraucht.
Im Anschluss daran gab es noch ein kleines Foto-Shooting, bei dem unter anderem auf Vorschlag der Sopranistin, die auch Künstlerin ist, dieses Foto von mir entstand:

Haare.jpg

Gestern habe ich ein GIF-Bild vom Cover gebastelt, das ich zum Anlass für ein Gewinnspiel nehmen möchte:

image.gif


Die Frage lautet: Aus wie vielen Einzelfotos besteht wohl dieses GIF-Bild? :gruebel:
Wenn ihr mitmachen möchtet, schreibt eure Schätzung unter meinen Facebook-Post und teilt ihn. Am nächsten Samstag lose ich den Gewinner aus. Viel Glück :)
 
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Ich mach's mal hier, weil ich überzeugter "Nicht-Teiler" und Gewinnspielverweigerer bin und daher sowie nicht gewinnen kann. ;)

Die Frage lautet: Aus wie vielen Einzelfotos besteht wohl dieses GIF-Bild?.

Kinderspiel: es sind genau 20.

Viel Erfolg mit deinem schönen Musik-Projekt.
 
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Willkommen im Board.

Danke Stilblüte für diese wunderbare Exkursion in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese Musik inspiriert unheimlich und Dein Spiel klingt sehr leichtgängig und flüßig. Kompliment!
Ich meine immer dass der Jazz noch viel mehr vom Impressionismus profitieren könnte als er es bisher ja schon tat.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen Aufnahmen.

PS
Alexander Porfirjewitsch Borodin kannte ich noch nicht. Seine Komposition gefällt mir sehr. Was mich verwundert ist der Wikipedia Artikel in dem es über ihn heißt "...war ein bedeutender russischer Chemiker und Mediziner. Bis heute berühmt wurde er als Klavierdilettant und Komponist. Das was ich hier von ihm höre klingt allerdings alles andere als dilettantisch.
 
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alles andere als dilletantisch.

Missverständnis und Umdeutung des Begriffes:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dilettant

@Stilblüte : schön gespielt und Danke für die Einblicke um und hinter der Aufnahmen!

Leider kann ich einen D-Flügel, seit meinen Konzertbesuchen bei Steinway, auf Aufnahmen nicht mehr richtig genießen. Ich stelle mir vor, wie toll es live geklungen haben muss.

Viel Erfolg!
Micha
 
Das was ich hier von ihm höre klingt allerdings alles andere als dilettantisch.
Vielen Dank für die Blumen! Ja, das wusste ich. Erstaunlich, nicht? Es war allerdings nicht so unüblich, dass die Eltern für ihre Kinder damals in Russland etwas anderes, Besseres vorgesehen hatten. Kein Geringerer als Tschaikowsky z.B. hat 9 Jahre Recht studiert und danach im Staatsdienst gearbeitet und es war auch in seinen frühen 20ern noch in keinster Weise abzusehen, dass er einmal ein so bedeutender Komponist werden würde...

Leider kann ich einen D-Flügel, seit meinen Konzertbesuchen bei Steinway, auf Aufnahmen nicht mehr richtig genießen. Ich stelle mir vor, wie toll es live geklungen haben muss.
Meinst du damit, dass du auf Aufnahmen andere Marken lieber hast (welche?) oder dass dir Aufnahmen generell unzureichend geworden sind (was ich sehr nachvollziehen kann)?
Kennst du übrigens die New York Steinways - im Vergleich zu den Hamburgern? Hast du nur gehört oder auch gespielt?
 
oder dass dir Aufnahmen generell unzureichend geworden sind

Ja, eher das. Seit ich vor zwei Jahren einen D-Flügel das erste mal live in Ruhe gehört hatte, verblasst der Genuß von Aufnahmen davor. Ein Raum mit Musik aus einem D-Flügel geflutet und doch zarte Töne... das kann ich zu Hause nicht wiederfinden. Da hab ich mir mein Empfinden mit Konzerten bei Steinway in HH falsch geeicht. Ich gehe lieber dort hin zum Piano genießen, als eine CD einzulegen.

Ich wollt aber nicht off topic werden. Ich stelle mir Deine Aufnahme in echt eben noch viel bewegender vor.
Spielen kann ich leider nicht :embarrassed:. Ich schrammel und zupfe auf meiner Gitarre und texte für die nächste Küchensession.

Als quasi Nachbar von Steinway, finde ich die natürlich erstklassig :great:. Ein Vergleich mit NY steht noch aus. Aber wer weiß?

Micha
 
Falls dein Wohnzimmer groß genug ist... Ich spiele auch gern Hauskonzerte :D Klingt toll, Nachbar von Steinway. Ich war leider bisher erst einmal in Hamburg und das so kurz, dass ich keine Zeit hatte, mir etwas anzusehen. Muss noch kommen!
Auf der Gitarre bin ich übrigens leider gänzlich unbegabt. Kann mir nicht mal die Griffe merken. Dabei hat sie den riesen Vorteil, dass sie schön klein ist :cool:

PS - auf die New York Steinways brauchst du nicht zu warten
 
Denjenigen will ich mal sehen/hören der den Begriff Dilettant in Deinem Sinne heutzutage gebraucht...

Ich kenne den Begriff auch in diesem Sinne. Geläufiger ist aber der Dilettant als Depp :)

Anne, im Juni wird deine CD bestellt, ich will sie mit Autogramm :)
 
Und genau aus diesem Grund verbietet es sich diesen Begriff für einen Künstler zu verwenden.

Nö. im Gegenteil, im Kontext der klassischen Musik ist dieser Begriff absolut korrekt und ohne Beleidigung einsetzbar, wenn er auch etwas aus der Zeit gefallen scheint. Außerhalb dieses Kontext muss man schauen, dass es zu keiner Verwechslung kommt, weil Dilettanten keine Dilettanten (er)kennen ;).

Nun aber zurück zu Anne und ihrer wundervollen Musik.
 
Heute wäre der 142. Geburtstag von meinnem geliebten Maurice Ravel! Fast zeitgleich mit der deutschen CD-Veröffentlichung, die am Freitag gewesen ist :) In den USA bzw. weltweit wird sie im April erfolgen.
Man kann die CD nun also auch in bewährten und und unbewährten Online-Shops erwerben, wenn meine Website nicht das Richtige ist. Zur Amazone möchte ich ein paar Beobachtungen mit euch teilen, die mir nun verstärkt auffallen, wo ich auf "der anderen Seite" stehe.

- Die CD wird vom Label überallhin zum Festpreis abgegeben, den Verkaufspreis legt der Händler fest. Amazon beweist seinen Status dadurch, dass solch kleine, unbedeutende Dinge manchmal sogar unter Einkaufspreis verkauft werden, "because I can".
- Der Preis schwankt - in den wenigen Tagen habe ich schon Schwankungen von 4 € festgestellt, was 1/4 bis 1/5 des Preises ausmacht.
- Ich sehe, dass "neu und gebraucht" angeboten wird - gebrauchte CDs gibt es noch nicht.
- Über die Arbeitsbedingungen bei Amazon weiß man sicherlich Bescheid.

Alternativen hat mein Label auch gleich mitgeliefert: Weltbild.de, Buecher.de, und natürlich jpc.de.
Dort sind die Preise ebenfalls unterschiedlich, wie die Versandkosten. Man erklärte mir, dass auch hier der Händler allein den Preis festlegt, wir das vorher nicht wissen können und darauf auch keinen Einfluss haben.

Allerdings: Autogramme, persönliche Widmung (ab Juni) und das Wissen, eine junge Künstlerin unterstützt zu haben gibt es ausschließlich bei mir :D

liebe Grüße!
Eure Stilblüte

PS - Über den Begriff Dilettant oder Amateur stolpert man immer wieder. Wie ist das nun - kann jemand, der nicht Klavier studiert hat, Profi sein? Ich kenne zwei Jungpianisten aus den USA, die niemals eine Bildungseinrichtung von innen gesehen haben, aber in die Weill Recital Hall der Carnegie Hall haben sie es schon geschafft und spielen ganz ordentlich.
Auf der anderen Seite darf man als studierter Musiker an Amateur-Wettbewerben teilnehmen, wenn man einen anderen Beruf ausübt. Die Grenzen sind also schwammig...
 
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Ich hab mal eine Frage: Was genau sind denn Kekse und was mache ich damit, wenn ich welche eingesammelt habe? :D
 
Was genau sind denn Kekse

... sich drüber freuen, das Anderen Deine Beiträge gut und belohnenswert finden.

und was mache ich damit

... das ist das Schönste: je mehr Du hast, kannst du auch mehr an Andere vergeben. UND: Deine werden dabei nicht weniger.

Schöner formuliert, welche Intention dahinter steht, findest Du hier:

https://www.musiker-board.de/thread...-kann-man-beitraege-und-user-bewerten.609790/
https://www.musiker-board.de/thread...-kann-man-beitraege-und-user-bewerten.609790/
Micha
 
Ich wurde von aufmerksamen Clavio-Hörern darauf hingewiesen, dass es heute im MDR eine CD-Besprechung gegeben hat. Leider schon vorbei... Aber:
1. Wird sie am Sonntag um 17:05 wiederholt und
2. Kann man hier zumindest eine hübsche Rezension finden: mdr.de/kultur/empfehlungen/mus…antonini-riegler-100.html

Da hat sich jemand die CD gern angehört, das freut mich sehr!
smile.png
 
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