Immer wieder Probleme mit Neumann KMS 105

Fluch und Segen des KMS105/104 ist der große Korb-Kapsel-Abstand. Dadurch klingt es natürlicher als andere Mikrofone, hat aber auch eine niedrigere Koppelschwelle.

Fehler die zu einer höheren Rückkopplungsempfindlichkeit führen würden, gibt es bei Druckgradientenempfängern eigentlich nicht. Wenn man nicht irgendwie die hinteren Ports mit Bauschaum zugekleistert hat, kann da nichts kaputt sein.
Ich hatte mit dem KMS105/104 mindestens schon einmal zu tun, einmal auf einer Openair-Bühne mit konventionellen Monitoring und keine Probleme. die Rückkopplungen hier liegen wohl an den akustischen Unzulänglichkeiten (PA zu laut, Raum zu klein, schlechte Aufstellung, viele Reflexionen, ungenügende Abstände) und werden wohl durch eine ungünstige Signalverarbeitung (viel Kompression und Gain in der Kette) begünstigt.
 
Blöde Fragen gibt es nicht ;-)
Ja habe ich, in diesem speziellen Fall war aber das Mikro auf dem Ständer, also ohne Berührung meinerseits...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber mal generell,

mein Herz hängt jetzt nicht an dem Namen "Neumann" (habe übrigens mal eine Mail an der Service geschrieben, wegen Check den Mikros und warte jetzt auf Antwort), wohl aber an dem fantastischen Klang.
Der größte Vorteil (= Segen und Fluch) ist hier sicher die Kondensatortechnik und die damit ausgezeichnete Empfindlichkeit (= Problemfall) !
Es gibt ja einige Mikes in der Qualitätsklasse von verschiedenen Herstellern, die zumindest "angeblich" in verleichbarer Qualität aufspielen, ich denke da an

Audix VX-10
DPA d:facto II
oder die schon genannten:
Audio-Technica AE-5400 (sieht aber Scheiße aus ;-))
Shure KSM 9
usw...

aber sollte mein 105er keinen "Fehler" haben, werde ich mit den genannten auch nicht recht viel mehr Freude haben..... vermute ich mal ?! Also was die Rückkopplungsfestigkeit angeht.

Aber da kommen wir jetzt wieder in die "was würdet ihr empfehlen" Ecke und da wollte ich gar nicht hin (hat eh keine Wert, ohne es selbst zu testen).


Also, unter gleichen Bedingungen ist das DPA wie auch das KSM 9 von Shure auf jeden Fall rückkopplungsfester als das Neumann. IMO fangen sich diese beiden Condenser auch weniger Umgebungsgeräusche als das Neumann ein.
 
Fluch und Segen des KMS105/104 ist der große Korb-Kapsel-Abstand. Dadurch klingt es natürlicher als andere Mikrofone, hat aber auch eine niedrigere Koppelschwelle.

Danke. Hatte ich glatt vergessen. Das erklärt es sehr gut. Dadurch wird das Verhältnis Nutzsignal zu Störsignal ungünstiger.

Fehler die zu einer höheren Rückkopplungsempfindlichkeit führen würden, gibt es bei Druckgradientenempfängern eigentlich nicht. Wenn man nicht irgendwie die hinteren Ports mit Bauschaum zugekleistert hat, kann da nichts kaputt sein.

Doch, das beabsichtigte oder unbeabsichtigte "Cuppen"!
 
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Fluch und Segen des KMS105/104 ist der große Korb-Kapsel-Abstand. Dadurch klingt es natürlicher als andere Mikrofone, hat aber auch eine niedrigere Koppelschwelle.
Fehler die zu einer höheren Rückkopplungsempfindlichkeit führen würden, gibt es bei Druckgradientenempfängern eigentlich nicht.

Ich hab da auch irgendwie ein Problem an einen Fehler zu glauben, wenn sonst alles einwandfrei funktioniert.
Das überprüfen bei Neumann kosten ca. 85,-- Euro (ohne Versand), was durchaus "angemessen" ist, aber da die Wahrscheinlichkeit ehre gering ist, dass dem Mike tatsächlich was fehlt, werde ich es wohl eher nicht einschicken.

die Rückkopplungen hier liegen wohl an den akustischen Unzulänglichkeiten (PA zu laut, Raum zu klein, schlechte Aufstellung, viele Reflexionen, ungenügende Abstände) und werden wohl durch eine ungünstige Signalverarbeitung (viel Kompression und Gain in der Kette) begünstigt.

Ja, dass glaube ich auch - die Summe der "Unzulänglichkeiten" wird es wohl sein.
Einem dynamischen machen die "Unzulänglichkeiten" aber deutlich weniger aus, bei "gleichem Ergebnis" (also was Lautstärke und Effekteinsatz angeht - natürlich nicht Klangqualität!).

Also, unter gleichen Bedingungen ist das DPA wie auch das KSM 9 von Shure auf jeden Fall rückkopplungsfester als das Neumann. IMO fangen sich diese beiden Condenser auch weniger Umgebungsgeräusche als das Neumann ein.

Das mit den Umgebungsgeräuschen oder vielleicht auch Einstreuungen ist sicher auch eine Grund, was es gegenüber einem dynamischen "empfindlicher" macht (um bei der Begrifflichkeit zu bleiben).
Sicher ist das aber auch eine Grund für den offenen, klaren und seidigen Klang.
Die Frage ist, ob es DPA, was ja doch ein ziemlich Loch in den Geldbeutel reißt, die Vorteile auch wert wäre, also Klang min. auf Neumann Niveau und Rückkopplungsicherheit auf dynamischen .... okay, war ein Scherz :):)
 
Hör doch mal auf, mit den weniger empfindlichen "dynamischen" Mikros. Dass stimmt physikalisch einfach nicht. Es geht nur um das optimale Verhältnis Nutzsignal zu Störsignal. Es gibt etliche Kondensatormikros, die selbst den Klassikern wie dem SM58 dabei überlegen sind. Das KSM9 oder das dpa gehören definitiv dazu! Was passiert denn in der Kapsel eines Mikrofons. Mechanische Energie wird in elektrische Energie umgewandelt, die verstärkt wird, um einen möglichst optimalen Output in den Lautsprechern, die das umgekehrte machen, zu erzielen. Wenn das Signal zu niedrig ist, muss es zum gewünschten Wert hin verstärkt werden. Das Mikro ist dann ebenso empfindlich, ob dynamisches Tauchspulemikro, Bändchen- oder Kondensatormikro. Tauchspulenmembranelemente sind zwar (massen)träger aber verstärkt ebenso empfindlich! Es gibt lediglich einen bauartbedingten Vorteil von Kleinmebrankondensatoren zu Großmembrankondensatoren. Erste verfügen über eine bessere Rückwärtsdämpfung und ein besseres Verhalten seitlich außerhalb der Besprechungsachse.
 
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Hallo Astronautenkost,

Hör doch mal auf, mit den weniger empfindlichen "dynamischen" Mikros. Dass stimmt physikalisch einfach nicht. Es geht nur um das optimale Verhältnis Nutzsignal zu Störsignal. Es gibt etliche Kondensatormikros, die selbst den Klassikern wie dem SM58 dabei überlegen sind. Das KSM9 oder das dpa gehören definitiv dazu!


mag sein, dass der Begriff ""Empfindlichkeit" physikalisch nicht korrekt ist, aber es drückt das aus, was ich meine.

Was ist denn der Vorteil wenn, wie Du beschreibst, das "Verhältnis von Nutz- und Störsignal" optimal ist ?
Ist es dann nicht mehr so empfindlich... :):) Okay, der war doof :):)

Aber ernsthaft, wenn Du schreibst, dass z.B. das KSM9 oder das DPA einem SM 58 überlegen sind (ich mag das SM58 nicht - aber unser Drummer hat eins - das pfeift nie !!!), was heißt das denn in der Praxis und wo steht in diesem Vergleich das Neumann ?
Ist das Neumann dem SM58 in der Disziplin nicht überlegen und was bedeutet das dann ?

Ich check das nicht, muss es aber auch nicht unbedingt in gänze verstehen !

Ich habe diesen Beitrag eröffnet um vielleicht zu erfahren, ob andere auch Probleme mit dem Neumann haben, oder ob doch ich einfach nur zu doof bin mit dem Mikro umzugehen.
Bis jetzt sind die Meldungen so, dass es nicht eindeutig ist - also kann ich es mir raussuchen ;-)

Wenn nämlich ich der Fehler bin, brauche ich auch nicht mehr über andere Kondersoren nachdenken, sollte es aber doch unterschiede geben, so dass ich mit einem anderen Kondensor arbeiten könnte, würde ich auch jederzeit mal ein anderes ausprobieren.
Da dürfte es sogar ein DPA sein - wenns hilft ;-)
 
Im ersten Beitrag hieß es:
...

"Aber jetzt zum Thema: Ich kann mit dem Neumann mit meiner Band nicht arbeiten, denn es pfeift sich zu Tode....."

...

Ich kenne das Neumann und ich kenne das M88TG auch sehr gut :D. Zwischen beiden gibt es Unterschiede in der Rückkopplungssicherheit, aber nicht so groß wie beschrieben. Wenn das Neumann deutlich mehr pfeift dann hat das andere Gründe - die allerdings (indirekt) mit der Empfindlichkeit zusammenhängen können. Besonders dann wenn ein Compressor im Spiel ist !!!
Ich hatte mal so ein Erlebnis als eine große Firma bei einer anderen großen Firma eine Diskussionsanlage für die Aktionärsversammlung installiert hatte und die verwendeten Sprechstellen (Sonderanfertigung für 170.000 DM) angeblich zu rückkopplungsempfindlich waren und zurückgenommen werden sollten :eek::bad:.

Alternative Mikrofone mit einer deutlich geringeren Empfindlichkeit funktionierten so wie sie sollten. Nach einigen Messungen stellte sich heraus daß die empfindlichen Mikros "in den Compressor fuhren" der die Lautstärke limitierte. Die zu geringe Lautstärke wurde dann mit erhöhtem Gain ausgeglichen was aber zu massiver Rückkopplung führte.

Erkennbar war dieses auch daran daß die Rückkopplung sofort mit den Sprachpausen einsetzte und bei lauter Besprechung des Mikrofons zurückging.

Ich bin nach wie vor der Meinung daß Dein starkes Rückkopplungsproblem mit dem Compressor zusammenhängt. Mach doch einfach mal den Versuch (bei ruhiger Bühne) die Lautstärke des Vocalmikros so lange zu erhöhen bis Rückkopplung einsetzt. Geht diese dann bei lauter Besprechung zurück so ist der Compressor der Übeltäter und das Problem läßt sich mit anderer Einstellung (z.B. Treshold) lösen.
 
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Noch was zur "Empfindlichkeit" von dynamischen und Kondensors...
So eine Kondensatorkapsel (ob nun Echtkondensator oder Back Elektret) ist aufgrund der geringeren Massenträgheit in Relation zu einem Tauschspulenmikrofon, leichter anzuregen. Wenn dann noch die Bedämpfung dieses Massenoszillators zu gering ist, schaukelt sich das sehr schnell auf und Bingo.

Bedenkt immer den Grundsatz, dass eine Rückkoppliung immer dann auftritt, wenn der Verstärkungsfaktor in der Schleife > 1 wird. Dies ist vor allem abhängig von der Verstärkung, aber eben auch wie gut so ein Schwingkreis bedämpft ist und wie gerne er Energieanteile aufnimmt.
 
Vielleicht hilft es sich mal vor Augen zu führen, was Feedback ist und wie es zustande kommt. Feedback existiert, sobald die gesamte Signalkette Mikrofon bis Lautsprecher und dann Luft bis zurück zum Mikrofon nicht mehr abklingt, sondern sich unterm Strich aufschaukelt, also ein Verstärkungfaktor von >=1 vorliegt.

Nehmen wir die Kette zwischen Mischpult-Preamp bis zur Mikrokapsel als konstant an, bleibt mikrofonspezifisch noch die Empfindlichkeit der Kapsel (frequenz- und richtungsabhängig!) und damit bei gegebenem Schallpegel und Einsprechrichtung der Frequenzgang. Deshalb läßt sich grundsätzlich sagen:

  • je glatter der Frequenzgang, desto weniger "überempfindliche" Frequenzen, desto mehr gain-before-feedback

  • je besser die Dämpfung von unerwünschten Schallquellen (PA, Monitoring, Publikum) durch entsprechende Positionierung dieser in den Empfindlichkeitsminima des Richtpatterns, desto höher der Signal-Störabstand und desto geringere Wahrscheinlichkeit für Feedback
Ein Compressor reduziert unabhängig vom Mikrofon den Dynamikbereich und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit für Feedback, da Hintergrundschallquellen im Verhältnis zum Nutzsignal (Sänger) unverhältnismäßig stark verstärkt wird. Damit reduziert man immer und direkt das gain-before-feedback, völlig unabhängig von Mikrotyp.

Insofern gibt es also viele Faktoren die unterm Strich beeinflussen wann und wo (Frequenz, Richtung) es Feedback gibt. Wenn man nur durch den Hersteller beeinflußbare Faktoren berücksichtigt, bleiben da nach meinem Verständnis eigentlich nur zwei Designziele: möglichst glatter Frequenzgang, und das möglichst pefekt über den gesamten relevanten Frequenzbereich. Dazu kommt dann noch ein durch den Anwender zu beeinflussende Ausrichtung des Mikros, damit die Empfindlichkeitsminima richtung Störquellen zeigen (Niere hinten, Superniere schräg hinten) und den Besprechungsabstand (je weiter weg, desto geringer Störabstand).

Habe ich was übersehen?
 
Hi Folks,

Wir hatten gestern einen Gig und ausnahmsweise sogar genügend Zeit für einen vernünftigen Soundcheck !
Ich hatte somit die Chance, es noch einmal mit dem KMS 105 zu versuchen...

Ich nehme es vorweg: Ich lasse es jetzt und bleibe beim M88TG !!!

Ich habe versucht, all eure Ratschläge und Hinweise zu berücksichtigen und einige davon wirken auch ganz gut !
Der Kompressor war tatsächlich eine sehr böser Junge ! und es wurde deutlich leichter ganz ohne Komp.
Ich habe dann noch einmal bei "0" begonnen und hab mir wirklich Zeit genommen, es auch, zum Leidwesen meiner Mitmusiker "eingepfiffen", usw....

Am Ende war es aber immer so, dass vor dem erreichen einer akzeptablen Lautstärke/Druck ein kritischer Zustand erreicht wurde, heißt immer ganz nah am Pfeifen, also pfeift, pfeift nicht, pfeift, pfeift nicht.....

Es hat nicht funktioniert, es hat n i c h t funktioniert !!

Ich hätte schon eine Einstellung gefunden, in der ich mit dem Neumann singen hätte können, es wäre aber ein Kompromiss gewesen und vor allen Dingen wären die Vorteile des Mikros zu 100% für'n Eimer!

Dann gewechselt auf das Beyer, nach einer Minute die richtige Einstellung gefunden (mit Komp!), Druck ohne Ende und jede Menge Headroom....

Also, egal was da jetzt technisch richtig ist und was nicht, ob es immer noch an mir liegt oder nicht, für mich jedenfalls, ist das Neumann zu "empfindlich" oder zu Feedback anfällig (nennt es wie ihr wollt) für die Anforderungen in unserer Band.
Es ist und bleibt (auch für mich) eines der best klingensten Mikros überhaupt, aber eben nicht für jeden Anwendungszweck....

Fazit:
Ja, das Neumann ist deutlich "anfälliger" oder "empfindlicher" als ein M88TG !
Ja, durch eure Tipps (zum Beispiel Kompressor) geht es ein wenig besser und ich komme weiter, aber immer noch nicht so weit, das es für mich akzeptabel wäre und wenn ich im grünen Bereich bleibe, fehlt deutlich der Druck/Lautstärke !

Vielen Dank für eure Tipps und Tricks....
 
Schon seltsam.
Gerade gestern habe ich eine Black-Metal-Combo gemischt. Sänger/Gitarrist mit einem 105er.
Ordentlich laut, viel Double-Bass-Gewitter, wenn auch nicht maximal laut. Die Bühne war klein.
Resultat: Nicht einmal ein Ansatz von Feedback.

Keine Ahnung was da bei Dir anders ist ...
Aber Du hast ja mit dem M88 eine für Dich funktionierende Lösung. Ist ja auch gut.
 
Vielleicht hilft es sich mal vor Augen zu führen, was Feedback ist und wie es zustande kommt. Feedback existiert, sobald die gesamte Signalkette Mikrofon bis Lautsprecher und dann Luft bis zurück zum Mikrofon nicht mehr abklingt, sondern sich unterm Strich aufschaukelt, also ein Verstärkungfaktor von >=1 vorliegt.

Nehmen wir die Kette zwischen Mischpult-Preamp bis zur Mikrokapsel als konstant an, bleibt mikrofonspezifisch noch die Empfindlichkeit der Kapsel (frequenz- und richtungsabhängig!) und damit bei gegebenem Schallpegel und Einsprechrichtung der Frequenzgang. Deshalb läßt sich grundsätzlich sagen:

  • je glatter der Frequenzgang, desto weniger "überempfindliche" Frequenzen, desto mehr gain-before-feedback

  • je besser die Dämpfung von unerwünschten Schallquellen (PA, Monitoring, Publikum) durch entsprechende Positionierung dieser in den Empfindlichkeitsminima des Richtpatterns, desto höher der Signal-Störabstand und desto geringere Wahrscheinlichkeit für Feedback
Ein Compressor reduziert unabhängig vom Mikrofon den Dynamikbereich und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit für Feedback, da Hintergrundschallquellen im Verhältnis zum Nutzsignal (Sänger) unverhältnismäßig stark verstärkt wird. Damit reduziert man immer und direkt das gain-before-feedback, völlig unabhängig von Mikrotyp.

Insofern gibt es also viele Faktoren die unterm Strich beeinflussen wann und wo (Frequenz, Richtung) es Feedback gibt. Wenn man nur durch den Hersteller beeinflußbare Faktoren berücksichtigt, bleiben da nach meinem Verständnis eigentlich nur zwei Designziele: möglichst glatter Frequenzgang, und das möglichst pefekt über den gesamten relevanten Frequenzbereich. Dazu kommt dann noch ein durch den Anwender zu beeinflussende Ausrichtung des Mikros, damit die Empfindlichkeitsminima richtung Störquellen zeigen (Niere hinten, Superniere schräg hinten) und den Besprechungsabstand (je weiter weg, desto geringer Störabstand).

Habe ich was übersehen?

Ja, genau das ist auch so ein Punkt, der oft übersehen wird, Linearität bzw. der Mangel daran. Es ist ja nicht nur die bloße Empfindlichkeit, die ein Mikro für Feedbacks empfänglich macht.
 
Die pauschalierte absolute "Empfindlichkeit" ist sogar bedeutungslos, da sowieso verstärkt wird. Empfindlichere Mikros brauchen weniger Verstärkung, aber am Ende zählt nur pro Frequenz wie viel Schall wieder im Ringschluß beim Mikro ankommt (und mit welcher Phasenlage und Laufzeit). Jede Unebenheit im Frequenzgang jedoch sorgt dafür, daß es bei bestimmten Frequenzen gegenüber anderen früher koppelt. Insofern ist der Frequenzgang erstmal das primäre Kriterium für Rückkopplungsfestigkeit. Das ideal rückkopplungsfeste Mikro hat nen linearen Frequenzgang, völlig egal wieviel Spannung pro Schalldruck es produziert. :)
 
Ja, genau das ist auch so ein Punkt, der oft übersehen wird, Linearität bzw. der Mangel daran. Es ist ja nicht nur die bloße Empfindlichkeit, die ein Mikro für Feedbacks empfänglich macht.

Aber diese Aussage gilt auch nur, wenn ich das Mike ausschließlich linear eingestellt verwende - oder !?!
Denn in dem Moment, in dem ich am EQ schraube, weil ich z.B. Eine genaue Soundvorstellung habe, ist der "linearvorteil" wieder hinüber und wir haben wieder Gleichstand - richtig !
Ich kenne kaum jemanden, der nicht, zumindest ein klein wenig, am EQ dreht um die Vocals anzupassen - je nach Frequenzgang des Mikros halt etwas mehr oder weniger....
 
Aber diese Aussage gilt auch nur, wenn ich das Mike ausschließlich linear eingestellt verwende - oder !?!

Nein, denn es geht ja um die Eigenschaft eines Mikros, nicht wie Du per EQ nachgelagert die Übertragungsfunktion der Gesamtkette veränderst. Aber ja, wenn Du einem perfekt linearen Frequenzgang per EQ einen +5dB Boost bei 5kHz gibst, wird es 5dB früher als ohne EQ koppeln, und zwar bei 5kHz (Einflüsse des EQ auf den Phasengang belassen wir mal unberücksichtigt). Das ist aber kein Problem/Fehler des Mikros sondern des Bedieners, der es 5dB Überempfindlich bei 5kHz gemacht hat.
 
Wenn ich also ein lineares Mic durch EQ-`Rumfummelei wieder derart unlinear mache bzw. um die Stimme zu "verschönern", einen Alpen-Panorama-Frequenzgang `rauf- und runterbiege, brauche ich mich über ein anschließendes Hupen und Pfeifen nicht zu wundern. Macht doch keinen Sinn (sich da ein gutes Mikro anzuschaffen, wenn man eh ein verfärbtes Soundspektrum haben will).
 
Exactly. Oftmals werden da dann primär Defizite in anderen Teilen der Signalkette kompensiert, die besser (präziser und zielgerichteter) anderswo angegangen würden, z.B. auf Systementzerrungsebene. Sehr gute Mikros haben üblicherweise die Eigenschaft, daß man wenig bis gar nicht mehr dran "rumschrauben" muß, sofern der Rest paßt.
 
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Na, da seid Ihr grad aber sehr theoretisch unterwegs ... ;-)
"Sofern der Rest paßt" ist ja schön und gut, aber wann paßt in einer realen Welt der Rest schon ?

Ich mische meist in kleinen Locations. Da stimmt typischerweise weder die PA, noch weniger der Raum und die Musiker haben eher selten gutes Niveau. Aber auch da muß ich mit Mikros zurechtkommen und kann nicht schulterzuckend Feedback tolerieren.

Mein letzter erwähnter Event fand mit einer sehr unvorteilhaften PA statt. Dem Neumann zu Ehren sei dies erwähnt, weil es sich da tatsächlich tadellos geschlagen hat. Im Praxisbetrieb muß ich Geräte auch mit einer gewissen Toleranz nutzen können, sonst sind sie de facto einfach unbenutzbar.
 
Na, da seid Ihr grad aber sehr theoretisch unterwegs ... ;-)

Nein, physikalisch, anstatt mit Voodoo.

"Sofern der Rest paßt" ist ja schön und gut, aber wann paßt in einer realen Welt der Rest schon ?

Wenn der Rest nicht paßt, machen Mikros mt Rocky Mountains Frequenzgang das bestimmt nicht besser. Schulterzuckend Feedbacks ignorieren soll keiner, aber es hilft sich darüber im Klaren zu werden, wodurch Feedback entsteht und wie man das vermeiden kann (und wie nicht). Wo man die Wurzeln bekämpft und wo nur an Symptomen rumdoktort.

Genauso wie ein bestimmter Frequenzgang einer Signalquelle sehr entgegenkommen kann (in dem es Defizite ausgleicht), so kann es auch den "Problemen in der restlichen Signalkette" entgegenkommen - oder auch genau das Gegenteil. Das ist aber sehr abhängig vom konkret vorliegenden Gesamtszenario. Deshalb meine Betrachtungen auch in Isolation nur für das Mikrofon, sonst machen sie keinen Sinn, denn es gibt zu viele Parameter die am Ende bestimmen wann es pfeift. Die rückkopplungsfesteste Gesamtkette ist die mit einem linealglatten Frequenzgang Ende zu Ende, denn da koppelts gar nicht, bis es plötzlich dann auf allen Frequenzen rückkoppelt. Je mehr Teile der Kette man relativ linear hat, desto näher kommt man (geplant, nicht durch Zufall/Glück) an dieses Ideal heran.

Im Praxisbetrieb muß ich Geräte auch mit einer gewissen Toleranz nutzen können, sonst sind sie de facto einfach unbenutzbar.

Und inwiefern ist das KMS105 ein Mikrofon mit "ungenügender Toleranz"? Woraus leitet man das ab? Wenn ich mir den Marketing-Frequenzschrieb bei Neumann anschaue sollte das Mirko sehr gutmütig sein, sofern korrekt eingesetzt (Superniere, also Monitoring bitte nicht direkt von hinten!). Insbesondere wenn man die Höhenanhebung um 12-13kHz noch ein wenig absenkt. Die Polarpattern auf den verschiedenen Frequenzen sehen auch recht gutmütig aus.
 
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