Bretter händisch plan hobeln - Planheit messen

Michael Burman
Michael Burman
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Hi Leute!

Was sind eure "Tricks" die Bretter für Hals und Griffbrett plan zu hobeln und die Planheit zu messen? Jetzt im Heimwerker-Bereich eher mit einfacheren Mitteln.

Und eine weitere Frage: Vor dem Verleimen wie die Oberflächen behandeln? Gehobelt lassen? Zusätzlich schleifen? Wenn ja, mit welcher Körnung? Oder anders gefragt, welche Beschaffenheit sollen die zu verleimenden Oberflächen haben. Glatt wie Glas (nach dem feinen Hobeln), eher grob gehobelt? Geschliffen?

Beide Fragen zusammen, weil sie auch irgendwie zusammengehören. Es geht ja ums Hobeln, plan machen zwecks Verleimen.

Thx schon mal!

PS: Ach so, es geht mir aktuell um Ahorn:

170301.jpg
 
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Hallo Michael,

Bretter mit der Hand zu hobeln gehört zu den schönsten Arbeiten überhaupt - das pfeifende Geräusch, der Geruch und dieses archaische Gefühl etwas so zu machen wie es schon die Großväter machten...

...aber bei den von Dir gezeigten Brettern würde ich dringend davon abraten zu hobeln - das wird Dir die schönen Stücke nur ruinieren. Diese hübschen Muster entstehen nunmal durch den Wuchs des Holzes, also eben dadurch das der Faserverlauf ständig seine Richtung ändert. So ist es nicht möglich mit dem Faserverlauf zu hobeln und Du wirst Ausbrüche bekommen.

Also wenn dann plan schleifen.

Viel Erfolg!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S.: Sehe ich jetzt erst: womit sind denn die Späne gemacht worden in denen die Bretter liegen???
 
Ich mache das mit der Oberfräse und einer selbstgebauten Fräsbox. Damit kann ich auf einen zehntel Millimeter genau arbeiten. Das Werkstück wird nach dem Fräsen noch mit einem Schleifklotz richtig glatt geschliffen.

IMG_5166.JPG
 
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Ja, das ist auch eine gute Methode und die gezeigte Vorrichtung auch gleich groß genug um einen Body darin zu bearbeiten.
 
...aber bei den von Dir gezeigten Brettern würde ich dringend davon abraten zu hobeln - das wird Dir die schönen Stücke nur ruinieren. Diese hübschen Muster entstehen nunmal durch den Wuchs des Holzes, also eben dadurch das der Faserverlauf ständig seine Richtung ändert. So ist es nicht möglich mit dem Faserverlauf zu hobeln und Du wirst Ausbrüche bekommen.

Also wenn dann plan schleifen.

[...]

P.S.: Sehe ich jetzt erst: womit sind denn die Späne gemacht worden in denen die Bretter liegen???
Die Bretter habe ich vor ca. einem Jahr von Espen bekommen und die waren beide etwas krumm. Das Griffbrett, kann man sogar sagen, ziemlich krumm, aber es war gerade noch genug Reserve in der Dicke, um sie gerade zu hobeln. Beim Hals-Brett war ebenfalls genug bzw. mehr als genug Reserve.

Die Bretter habe ich inzwischen händisch zumindest einseitig schon soweit mit einem kleinen Einhandhobel gehobelt, dass sie ziemlich plan sind und schon ganz gut zueinander passen. Es handelt sich jetzt nur noch um Zehntel Millimeter, und ich wollte es halt möglichst ganz genau machen.
Wenn die Klinge im Hobel gut geschärft ist (und ich nutze zum Schärfen bloß 1200er Schleifpapier), dann reißt da nichts aus und ich bekomme eine sehr glatte Oberfläche. Da wo verleimt wird, kann nachher sowieso keiner reinsehen – da könnte es sogar Schrammen oder Ausreißer was auch immer geben – Hauptsachen gerade Ebenen. Die Oberflächen, die nach außen gehen, werden natürlich am Ende geschliffen. Der Hals wird von der Rückseite aber noch rund gehobelt, bevor er geschliffen wird.

Ich mache das mit der Oberfräse und einer selbstgebauten Fräsbox. Damit kann ich auf einen zehntel Millimeter genau arbeiten. Das Werkstück wird nach dem Fräsen noch mit einem Schleifklotz richtig glatt geschliffen.
Nun, die ganzen Bretter mit der Oberfräse wäre mir jetzt zu aufwändig im Aufbau – ich mache auch keine Serienproduktion. Auf einen oder ein paar Zehntel Millimeter habe ich bereits händisch gehobelt, könnte also im Prinzip schon zum Schleifen übergehen.

Die Preisfrage wäre dann, wie bekomme ich beim Schleifen präzise gerade Oberflächen. Ein Zehntel Millimeter wäre da eher ungenau. Ein paar Hundertstel oder so müssten es sein, denke ich. Und Schleifpapier mit welcher Körnung für die Oberflächen zum Verleimen?

und die gezeigte Vorrichtung auch gleich groß genug um einen Body darin zu bearbeiten.
Den Body habe ich als erstes schon händisch vorbearbeitet (elektrisch ausgesägt) – da brauche ich auch keine exakte Planheit, im Gegenteil, den Body mache ich sogar absichtlich etwas gewölbt:

http://michael-burman.de/bassbau_1.htm

Ja, sollte eine E-Bass-Gitarre werden, aber eine Bass-Gitarre ist auch eine Gitarre. ;)
 
Die Preisfrage wäre dann, wie bekomme ich beim Schleifen präzise gerade Oberflächen. Ein Zehntel Millimeter wäre da eher ungenau. Ein paar Hundertstel oder so müssten es sein, denke ich. Und Schleifpapier mit welcher Körnung für die Oberflächen zum Verleimen?

Das lob ich mir - ein Holzwurm der in Hundertsteln denkt. :)

80 / 120 / 180 würde ich sagen, keineswegs feiner. Wenn du eine plane Platte hast (ich nehme für sowas `ne geschliffene Granitplatte wie man sie an modernen Fassaden findet) würde ich das Schleifpapier dort mit doppelseitigem Klebeband befestigen und dann die Leisten mit nicht zu viel Druck darüber bewegen.
 
Ich verwende hierzu erst einmal eine Abrichte:

n-vLvzDi60nRs78pliof0RU9kQyp8C79hVg6-vmLpaHt2srg45vG_XgqNOvjClD88Wi_dfwVYwCkCl2he3G0tCSGsWPfJTWEaWFkznoMh7JihuxiBv54d4nQyrK9rei98R6mS2XpYgwZNEwn-Pgm3r1xQwhgsovfzf0hU-ztV4eSDVPNVIeWDP6aA9AESoYNRKGC3NJH646GCVH13cEwee81zknxLZl5gwc2YCPy-HZs5Nm5R6jnyiVa_j2g8B08eBLTUBlNxRW4NGdxX-SrFX0srBDZzUKWo06BWbqJIpfOIz00mNWuDlJC8TXBeUiFUgA9294MpCd9vplulNZ10vij95DrFQt8iU9aeXX40CwkFyE7Kl54VLu4o_HKSOHc-ahRR38I1YU4OCzgQkkZvzK8L5u-oMz7YCpbsANyLF57T-bGtTRbKA2pz0Tb2Og75VVpHjatmABKOGvLrPgunV6z-eMGT1GLBCGwMa5vpzuiVHL1HdPZb1S35TzN1ojh4zCsP21BJJmBy7QLBt-_a1ca-2KTLNemnQN8bbb2K4H3w46g9XBbK5zLiJB-MceEdm_7N8d9XARdbp8QDZabLVksDRz63d5zq1tLHBm9TYVtSyR0kkFRmxxLJVr9fsnlBhxrKLlhEOF7YvYWfONJseV4IOmZPjXKEma7b5_piw=w479-h851-no

Wenn die Messer keinen Schlag haben, kann man die Oberfläche noch kurz auf einer mit 120er Papier belegten Plexiplatte ohne Druck nachschleifen, fertig.
Mehr ist nicht notwendig.
Die Planheit lässt sich mit einem CNC Haarlineal ganz gut überprüfen.

Cheers!
prover
 
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@prover
In welcher Preisklasse befindet sich so eine Abrichte, mit der man so genau arbeiten kann?
 
@AlexGT
Ab ca. 1000€
 
80 / 120 / 180 würde ich sagen, keineswegs feiner. Wenn du eine plane Platte hast (ich nehme für sowas `ne geschliffene Granitplatte wie man sie an modernen Fassaden findet) würde ich das Schleifpapier dort mit doppelseitigem Klebeband befestigen und dann die Leisten mit nicht zu viel Druck darüber bewegen.
Ich müsste im Keller eine Marmorplatte haben, die mir von der Vormieterin geblieben ist... Wie lang sollte das Schleifpapier sein? Bislang habe ich Blätter benutzt, die in etwa A4-Größe haben.
Das Griffbrett ist recht dünn. Wie kann man es am besten halten, um es über das Schleifpapier zu bewegen?
Prover schrieb auch 120er, also nehme ich an, das wäre die gefragte Körnung für Ahorn. Gehobelt hätten die Bretter feinere Oberflächen, sofern man exakt plan mit scharfer Klinge hobelt. Mit 120er nachgeschliffen wäre grober, und für die Verleimung wahrscheinlich so besser? Zumal, wenn man tatsächlich über die ganze Länge auf einer planen Oberfläche schleift. Kann ich davon ausgehen, dass die Marmorplatte absolut gerade ist? Naja, müsste ich mal schauen...
 
@prover
:weird: Eigentlich fragte der Threadersteller nach eher einfachen Mitteln im Heimwerkerbereich. So eine Abrichte hätte ich zwar auch gerne, eben weil es noch einfacher und schneller geht, aber aus Kosten- und Platzgründen habe ich bisher davon Abstand genommen.

@Michael Burman
Ich klebe das Griffbrett dazu mit doppelseitigem Klebeband auf eine Tischplatte und nehme die Rückseite eines Radienschleifklotzes zum Schleifen. Das wird ausreichend genau.
 
Vielleicht findest Du ja auch noch eine Wasserwaage aus Aluminium im Keller? Damit könntest Du sowohl die Marmorplatte, als auch Dein Schleifergebnis kontrollieren.

Das Schleifpapier könntest Du längs teilen und Dir so einen ausreichend langen Streifen mit doppelseitigem Klebeband auf der Marmorplatte befestigen. Damit kannst Du auch eine Leiste zum halten und stabilisieren an das dünne Griffbrett kleben und später auch Schleifpapier an die Wasserwaage um das fertig aufgeleimte Griffbrett abzurichten.

Ich selbst habe übrigens auch eine Abrichte und hätte sie für Mahagonie wie oben auf dem Foto wohl auch benutzt, aber bei einem so dünnen Wölkchenahornbrettchen hätte ich mich das nicht getraut und lieber geschliffen.
 
Moin!

Was sind eure "Tricks" die Bretter für Hals und Griffbrett plan zu hobeln und die Planheit zu messen?

Zum Planen nutze ich Schleifpapier mit doppelseitigem Klebeband auf der günstigsten plan polierten Fensterbank aus dem Baumarkt.

Ansonsten bin ich auch ein Fan der Methode, die @AlexGT hier zeigt.

Zum Messen habe ich ein 1m langes Alu Lineal aus Japan. Zudem setze ich an beiden Enden zwei Leisten auf, um zu sehen, ob keinen Twist hinein gehobelt/geschliffen habe. Wenn man entlang des Griffbretts schaut sieht man dann schnell, ob die Leisten parallel liegen. Und zum Messen der Dicke nehme ich natüürlich einen Messschieber.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Danke nochmal für die Tipps, Leute! :great:

Zu Details bleiben bei mir allerdings noch Fragen offen. ;-)

Z.B.: Wie viel von doppelseitigem Klebeband bräuchte man bzw. ich; welche Marke klebt möglichst am besten bzw. hat das möglichst gute Preis-Leistungsverhältnis; wie viel davon klebt man in welchen Abständen. Wahrscheinlich wird der Tipp lauten "Ausprobieren", was sind aber so eure Erfahrungen? :engel:
 
Moin!

Die Fläche muss eben bleiben. Also klebst du entweder vollflächig oder zwei Streifen am Anfang und Ende, wenn du genug Platz hast, dass du die Stellen nicht erwischst. Denn sonst wird dein Werkstück krumm.

Ich kaufe einfach irgendwas, was gerade im Angebot ist, falls ich welches brauche. Zur Klebekraft kann ich nur sagen, dass du dir eher Sorgen machen solltest, ob du es wieder ab bekommst. Das Zeug klebt normalerweise wie hulle. Du kannst auch mit zwei kleinen Streifen ein Stück Holz auf eine andere Holzplatte kleben und als Einspannung in der CNC verwenden.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Neulich habe ich endlich im Baumarkt das doppelseitige Klebeband (Tesa universal, 50 mm x 5 m, made in EU, € 3,49) und 120er Schleifpapier für Holz und Farbe als Band (Bosch, 93 mm x 5 m, made in China, € 3,89) gekauft und die eine Marmorplatte aus dem Keller geholt. Sie ist knapp 78 cm lang. Heute schon etwas geschliffen. So hat es ausgesehen:

170426_Griffbrett_1.jpg

170426_Halsbrett.jpg

170426_Griffbrett_2.jpg


Ach so, wie man sehen kann, habe ich quasi als Haltegriffe zum Führen die Body-Reste genommen ;) und ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband befestigt:

160524_korpus_1.jpg


Noch nicht ausprobiert die Sachen wieder vom Klebeband zu trennen... :eek: ;)
 
Und was willst Du damit jetzt plan schleifen? Das dauert doch ewig. Eigentlich macht man das mit einem entsprechenden Hobel, wenn man nicht die passenden Elektrowerkzeuge hat.
 
Ich habe mit einem kleinen Hobel schon gehobelt (hat auch schon ewig gedauert) und geschaut, dass ich die Wölbungen rausbekomme, allerdings nicht bis zu den letzten 0,1 mm oder so. ;) Jetzt also nur noch die letzten 0,1 mm. ;) Nach heutigem Schleifen sind nur noch wenige Stellen an den Rändern geblieben, bzw. ein paar kleine Dellen, die man im Prinzip auch so lassen könnte, aber ich werde da noch ein wenig weiter schleifen. Ich muss noch die Kontur auf das Griffbrett übertragen, und das Halsbrett bekommt noch eine Schräge, weil ich dort die Kopfplatte aus Padouk anleimen möchte. Die Kopfplatte muss noch geformt werden, und da werde ich wohl die Fräse benutzen müssen, und die Säge für die Kontur.
Hier ist die Skizze, wie ich mir das gedacht habe:
https://www.musiker-board.de/thread...ngerabdruecke-handschuhe.641385/#post-7929917
 

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