Chöre: Wie erreiche ich diesen klang?

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Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob ich hier im richtigen Unterforum bin... Es geht um Recording von Chören.

Den klang der Chöre, die in diesem Video bei 17:30min zu hören sind, möchte ich in etwa nachahmen können.


Wie wurde dieser Klang so erzeugt? Viel Hall ist klar.
Evtl. noch ein Keyboard darunter? Wenn ja, gibt es hier gewisse tricks, wie dies anzustellen ist? Besonderes EQ?

Vielen Dank schon ein mal!
 
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Ich verstehe den Ansatzpunkt nicht ganz. Du sprichst zum einen von Recording/Aufnahmen, dann aber von "Nachahmen" und wechselst letztlich zur Nachbearbeitung (Einsatz von Hall).

Unabhängig davon bezweifle ich (ohne mir das Video angeschaut zu haben), dass in irgendeiner x-beliebigen Metal-Produktion ein echter Chor zum Einsatz kommt, da wird soviel getriggert, gereampt, geschnitten, überprozessiert, in diesem Kontext dann aus Gründen des Klangs bzw. der Authentizität einen echten Chor einzusetzen macht für mich keinen Sinn.
 
Ne das ist schon ein echter Chor bzw. echte Sänger, ist auch ein bisschen komplexer als die typischen "Oooh" und "Aaah"-Sachen.

Wie man das aufnimmt? Naja so schwer ist das nicht - die drei besten Sänger in der Band rund ums Mikro und viel Hall drauf, nicht zu lange Nachhallzeit, mehrere Takes übereinander layern.

Mit der Aufnahme eines klassischen Chors hat das wenig zu tun.

So klang zB der Chor des letzten (zweiten) Wintersun-Albums während dem Aufnehmen:


Davon mehrere Takes, links/rechts im Panorama verteilen, fertig.
 
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Es ist ja in sofern ein echter Chor, dass dort mehrere echte Menschen diesen Part Eingesungen haben, aber du hast recht, da ist sehr viel nachbearbeitet.
Und darum geht es mir, ich möchte wissen, wie ich die eingesungenen Stimmen nachbearbeite (Effekte, EQ, etc.)

Um spezifischer zu werden: Ich möchte für mein Homerecording-Projekt eine vergleichbare Atmosphäre erzeugen (im Bezug auf die Chöre), die Frage ist, wie ich dies in etwa hin bekomme.

[OT] "Unabhängig davon bezweifle ich...dass in irgendeiner x-beliebigen Metal-Produktion ein echter Chor zum Einsatz kommt" Hör dir diverse Songs von Nightwish an. Da kommen ganz gewiss echte Chöre vor ;-) [/OT]
 
Um spezifischer zu werden: Ich möchte für mein Homerecording-Projekt eine vergleichbare Atmosphäre erzeugen (im Bezug auf die Chöre), die Frage ist, wie ich dies in etwa hin bekomme.

Dann nimmst du halt nicht die 3 besten Sänger aus der Band, sondern die 3 besten aus dem Freundeskreis ;).
 
Ich möchte für mein Homerecording-Projekt eine vergleichbare Atmosphäre erzeugen

Wo ist das Problem? Jede Menge Spuren aufnehmen, da noch Chorus darauf und den dann in einen Hall. Zum Beispiel. Das ist nun wirklich nicht unbedingt eine Geheimwissenschaft was die da gemacht haben.......
 
Hör dir diverse Songs von Nightwish an. Da kommen ganz gewiss echte Chöre vor ;-) [/OT]
Erstens: Auf den frühen Nightwish-Alben kamen tatsächlich hauptsächlich Synth-Chöre zum Einsatz. Die ganze Orchestrierung der frühen Alben ist eigentlich ziemlich gräulich und klingt relativ unnatürlich.

Zweitens: Auf den letzten Alben gab's mehrere hundert tausend Euro Produktionsbudget - da kann man dann schonmal ein echtes Orchester engagieren und Aufnehmen. Das wurde auch gemacht. Damit kann man sich nicht vergleichen, denn da wird mit völlig anderen Karten gespielt.

Und darum geht es mir, ich möchte wissen, wie ich die eingesungenen Stimmen nachbearbeite (Effekte, EQ, etc.)
Viele Layers aufnehmen, im Panorama verteilen, Kompressor, Bässe absenken (um den restlichen Elementen im Mix nicht in die Quere zu kommen), Hall und vielleicht ein bisschen Delay wenn der Mix es zulässt.
Da ist nichts dabei was tricky ist.

Beim Aufnehmen vielleicht darauf achten, dass die einzelnen Sänger den Text auch gleich betonen, und nicht Sänger A die letzte Silbe länger betont als Sänger B, und dass sie auch die selbe Melodie singen.
In dem Wintersun-Video hört man recht gut dass da einzelne Sänger ein paar Silben zu lange aushalten und Tonhöhenwechsel zu früh machen. Sehr sauber ist das nicht ;)
 
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Auf den letzten Alben gab's mehrere hundert tausend Euro Produktionsbudget - da kann man dann schonmal ein echtes Orchester engagieren und Aufnehmen. Das wurde auch gemacht. Damit kann man sich nicht vergleichen, denn da wird mit völlig anderen Karten gespielt.

Ich hatte Nightwish nur erwähnt, weil Signalschwarz meinte, dass in keiner Metal-Produktion echte Chöre zum Einsatz kommen.


Hm... ich glaube viel ist da auch Try&Error. Ich werde mal ein bisschen experimentieren (erst alleine) und dann wenn ich es raus hab auch mit anderen Sängern, wenn ich bis dahin welche habe^^
 
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Hi:hat:

Authenzität scheint dir wichtig zu sein.

Allerdings, die Zeiten, wo ein virtueller Chor nur Aaaahh und Ooooh singen konnte, sind längst Vergangenheit.

So ähnliche virtuelle Chöre, wo man seine eigenen Phrasen bilden kann, gibts bereits von verschieden Herstellern, zu bezahlbaren Preisen.

Bis man sowas bei sich zu Hause mit echten Sänger/innen in dieser Qualität hin bekommt, also ich denk da brauchts mal ne sehr gute Raumakustik und sau gute Sänger/innen, und ne Menge Bearbeitung. Das wär mir den Aufwand nicht wert, wenn ich dann auch noch damit rechnen muss, dass es schlechter als ein virtuelles Instrument klingt.
 
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Hallo,

...wrrrks, der klassisch ausgebildete Chorsänger schüttelt sich da mit Grausen ;) Die oben in diesem kurzen Video aufgeführten Beispiele sind allerdings nicht notwendigerweise echte Glanzlichter, auch hier wäre noch massive Nachbearbeitung möglich. Ich anerkenne den technischen Fortschritt, aber ich muß es ja nicht mögen.
Ich würde auch eher für die Methode "elf Freunde müßt ihr sein" :D plädieren, das Ganze dann ein paar Mal aufnehmen und übereinander legen. Wenn es ins Genre und zum Stück paßt, sind sogar Unsauberkeiten nicht notwendigerweise störend, siehe auch "The making of Crowd Chant", wo es in Richtung Chor heißt "ihr braucht euch absolut keine Gedanken um den Gesang zu machen..."



Ich schätze mal, die Leute haben einen Heidenspaß dabei gehabt - und es wirkt einfach lebendig...

Viele Grüße
Klaus
 
Ich schätze mal, die Leute haben einen Heidenspaß dabei gehabt - und es wirkt einfach lebendig...
Dem kann ich nur zustimmen. Allerdings, der Chor im Satriani Beispiel erinnert mich an betrunkene Fans in einem Fussballspiel, nicht an eine professionelle Oper. Klar lässt sich das mit "normalsterblichen Sängern" einfach realisieren, aber ich glaub, das ist nicht das was der Themenersteller will. Da müssten die Töne dann schon wesentlich besser getroffen werden, wenns nach Oper klingen soll.

..wrrrks, der klassisch ausgebildete Chorsänger schüttelt sich da mit Grausen
Klar, das versteh ich. Wenn man paar Leute kennt, die ne ausgebildete Chorstimme haben, würde ich das natürlich auch vorziehen. Diese Option hab ich als Hobbyrecordler aber normalerweise nicht, ich muss mich mit "normalsterblichen Sängern" zufrieden geben.

Ich denk man sollte bei ner Metalproduktion auch nicht vergessen, dass der Chor bloss Background ist, und keine zentrale Rolle spielt. Ob der durchschnittliche Konsument den Unterschied zwischen einem echten Chor und einem virtuellen Instrument überhaupt bemerkt, sei mal dahin gestellt;) Also im Beispielvideo des Themenerstellers bin ich mir nicht so sicher ob das ein echter Chor ist. Kann ich nicht beurteilen, zweifle jedoch stark an, dass der Chor echt ist.
Die Strings sind ganz bestimmt künstlich. Kann man gut hören. Das darf mMn auch ruhig etwas künstlich klingen, ist ja ne Metalproduktion, nix Klassisches;)
 
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So ähnliche virtuelle Chöre, wo man seine eigenen Phrasen bilden kann, gibts bereits von verschieden Herstellern, zu bezahlbaren Preisen.
Bis man sowas bei sich zu Hause mit echten Sänger/innen in dieser Qualität hin bekommt, also ich denk da brauchts mal ne sehr gute Raumakustik und sau gute Sänger/innen, und ne Menge Bearbeitung. Das wär mir den Aufwand nicht wert, wenn ich dann auch noch damit rechnen muss, dass es schlechter als ein virtuelles Instrument klingt.
Ja, das klingt schon richtig gut! Wenn ich etwas in bezahlbarer Preisklasse finde, wäre das echt eine super Option, denn (wie Zelo01 schon bemerkt hat) im Metal ist es wirklich "nur" Backgrund. Es soll zur Atmosphäre beitragen und hat keine tragende Rolle. Oftmals muss noch nicht mal der Text den der Chor singt Sinn ergeben.
Allerdings, der Chor im Satriani Beispiel erinnert mich an betrunkene Fans in einem Fussballspiel, nicht an eine professionelle Oper.
Das stimmt. Für viele (Metal) Songs mag das gut passen, allerdings nicht zu dem, was ich im Sinn habe.
Also im Beispielvideo des Themenerstellers bin ich mir nicht so sicher ob das ein echter Chor ist.
Ich hatte den Verdacht, dass es möglicherweise ein hybrid aus künstlichem Chor und echtem Chor à la "fünf Leute ums Mikrofon" ist. Dann stellt sich aber für mich die Frage, wie mischt man dass so, dass es wie ein einzelner Chor klingt und nicht eben wie ein küstlichen neben einem echten...
 
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Hallo, Zelo01,

Allerdings, der Chor im Satriani Beispiel erinnert mich an betrunkene Fans in einem Fussballspiel, nicht an eine professionelle Oper.

...da gebe ich Dir vollkommen recht - die Attitüde der eher "grölenden Fankurve" war in diesem Falle ja auch gefragt ;)

Wenn man paar Leute kennt, die ne ausgebildete Chorstimme haben,

Da habe ich Glück... :D

Ich denk man sollte bei ner Metalproduktion auch nicht vergessen, dass der Chor bloss Background ist, und keine zentrale Rolle spielt. Ob der durchschnittliche Konsument den Unterschied zwischen einem echten Chor und einem virtuellen Instrument überhaupt bemerkt, sei mal dahin gestellt

Auch hier wiederum Zustimmung - es würde, wenn man keinen Riesen-Produktionsetat hat, sicherlich nicht dazu reichen, massenweise echte klassische Instrumentierung und einen richtig gewaltigen echten Chor einzusetzen. Insofern, wie gesagt, bewundere ich schon den technischen Fortschritt...

Und @NovaeoN : Das Problem beim Zusammenbringen von "echtem" und "gefälschtem" Chor ist sicherlich die genaue Phrasierung, falls nicht nur Flächen gesungen werden, und auch hierbei ist es auffällig, wenn nicht gleichzeitig begonnen und aufgehört wird. Einiges läßt sich mit Schneiden und Schieben zwar noch beheben, aber nicht alles. Die "fünf ums Mikrofon" müßtest Du halt mehrmals dasselbe einsingen lassen, dann kriegt das Ganze noch ordentlich Gnadenhall und vielleicht ein wenig Chorus, dann gegebenenfalls die Mischung aus "echt" und "künstlich" im Hintergrund noch ein wenig im Panorama verteilen, dann sollte das schon ganz gut passen...

Viele Grüße
Klaus
 
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