Warum finden manche Menschen das Akkordeon schrecklich?

Nicht umsonst wird es auch "Schweineregister" genannt.... :D :D :D

Na das passt dann ja auch schön zur Gravierung auf dem dazugehörigen Registerdrücker.
Untere mit oberer Schwebetonreihe.

Roland
 
Das ist der Beweis. Auch Metall Fans sind fürs Akkordeon zu begeistern.

sehr aufschlussreiches video - wie begeistert der akkordeonist die metaller?
- takt und tempo ist schon mal für die zielgruppe passend
- er hat ein playbackpattern mit einer schlaggitarre laufen zu dem er absolut im groove improvisiert - dieses coole "im groove sein" ist das wesendliche der performance

Ich leite mal umgekehrt und überspitzt daraus ab:

Akkordeon wird als schrecklich empfunden wenn keine für den jeweiligen Empfänger positiv besetzte musikalische Empfindung erzeugt wird - und das ist oft nicht der Fall.

worst-case hätten die metaller dem Musikanten die Mütze über die Augen gezogen und ein bier über ihm ausgegossen.

wow - das war mein 999 beitrag :juhuu:

 
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Kennt ihr den Begriff auch

Noch nie vorher gehört.

Und zur Ausgangsfrage: Keine Ahnung, warum das so ist, aber das spielt für mich keine Rolle, denn ich spiele trotzdem gerne Akkordeon (ja, auch und speziell Volksmusik etc.) ;). Vermutlich existieren gegenüber vielen anderen Instrumenten ebenfalls solche Ressentiments - warum sollte unser Instrument da ein extremes Negativbeispiel sein?
 
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Vermutlich existieren gegenüber vielen anderen Instrumenten ebenfalls solche Ressentiments

Das auf jeden Fall - zumindest Geige, Blockflöte und Dudelsack haben mit einer Menge Voreingenommenheit zu kämpfen.

warum sollte unser Instrument da ein extremes Negativbeispiel sein?

Im Buch über die Verbreitungsgeschichte des Akkordeons hab ich gelesen, dass es unter anderem auch daran liegen kann, dass das Akkordeon aus der Gastwirtschaft groß geworden ist, während die meisten anderen Instrumente aus den höfischen Konzertsäälen ins Volk abgewandert sind und demzufolge das Akkordeon als "minderes " Instrument angesehen wurde. Dazu kam dann auch noch dass das Akkordeon etliche Gastwirtschaftsmusikgruppen ersetzte, da eine Person mit einem Instrument eine ganze Musikantengruppe ersetzen konnte. Alles keine erstrebenswerte Punkte für den Rest.

Das Ganze noch verstärkt, durch Spieler minderer Qualität, die fehlendes Können durch Lautstärke ersetzen und einen gerne in Fußgängerzonen oder auf billigen Festen eventuell noch verstärkt, durch Instrumente mit grausamer Missstimmung "beglücken" ist nicht dazugeeignet die Vorbehalte weiter abzubauen. Und wenn schon ich als begeisterter Akkordeonliebhaber vor solchen Leuten Reißaus nehme, dann vermute ich , dass dieser Reflex bei anderen noch viel Stärker sein dürfte.
 
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Der Nachbar hat im Sommer auch gefragt, ob bei uns im Haus jemand Akkordeon spielt :D Soll er mal froh sein, dass es so ist. Ein paar Häuser weiter lebt ein sehr unbegabter Posaunist (oder es gibt Elefanten im Haus) und in der übernächsten Querstraße wird regelmäßig ein wehrloses Saiteninstrument, mutmaßlich eine Geige, misshandelt. Dagegen waren sogar die hilflosen Wuwuzela-Versuche zur Fußball WM in Südafrika eine klangliche Wohltat :weird:
 
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Im Buch über die Verbreitungsgeschichte des Akkordeons hab ich gelesen, dass es unter anderem auch daran liegen kann, dass das Akkordeon aus der Gastwirtschaft groß geworden ist, während die meisten anderen Instrumente aus den höfischen Konzertsäälen ins Volk abgewandert sind und demzufolge das Akkordeon als "minderes " Instrument angesehen wurde. Dazu kam dann auch noch dass das Akkordeon etliche Gastwirtschaftsmusikgruppen ersetzte, da eine Person mit einem Instrument eine ganze Musikantengruppe ersetzen konnte. Alles keine erstrebenswerte Punkte für den Rest.
Welche Belege führt der Verfasser denn für diese These an?

maxito schrieb:
Das Ganze noch verstärkt, durch Spieler minderer Qualität
Ja, am besten spielen nur Supertalente ein Instrument – und erst nachdem sie es gelernt haben.
 
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Welche Belege führt der Verfasser denn für diese These an?

das geht über mehrere Kapitel und wird im Laufe der Kapitel anhand mehrere Szenarien peu a peu entwickelt - am besten selber lesen: Christoph Wagner "Das Akkordeon - oder die Erfindung der populären Musik, Schott Verlag"

Ja, am besten spielen nur Supertalente ein Instrument – und erst nachdem sie es gelernt haben.

Es soll von mir aus jeder ein Instrument lernen. Je mehr desto lieber! - das Problem ist für mich hierbei nicht die fehlende Könnenstufe, sondern die Penetranz, wie dieses mitunter in der Öffentlichkeit dargeboten wird, bzw. mir auch richtiggehend aufgedrängt wird.
 
Hallo. Ich habe mich bisher nie in eure Ecke im Board verirrt, bin aber seit ich hier bin fasziniert, wie viele Akkordeonspieler es hier gibt.

Mein Musiklehrer in der Schule meinte irgendwann einmal, ein Akkordeon mache aus guter Luft schlechte Musik. Das hat ihn aber keineswegs daran gehindert, selbst Akkordeon zu spielen. Mein Vater spielt neben einigen anderen Instrumenten auch mäßig Akkordeon, wobei leider keine faszinierende Musik entsteht. Überhaupt die Musik. Bei Akkordeon ist meine übliche Erwartung, dass etwas volkstümliches kommen wird. Das trifft nicht meinen Geschmack.

Dagegen gefällt mir das Akkordeon bei den belgischen "Kammerrockern" Aranis sehr gut. Ob das nach Akkordeon-Maßstäben gut ist, weiß ich nicht, darauf kommt es auch nicht an, weil ich die Musik gut finde. Ich habe auch zwei CDs von/mit Kimmo Pohjonen. Auch da ist es die Musik, um die es mir geht, und das Akkordeon trägt dazu bei.

Murmichel
(in der Hoffnung, zur Wahrheitsfindung beigetragen zu haben)
 
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...zumindest Geige, Blockflöte und Dudelsack...
Hätte auch meine Aufzählung sein können...:D:D
ok Blockflöte ist wahrscheinlich eher für den "Blockflöten-Nehmer" (frei nach H.D. Hüsch) schrecklich.

Bei der obigen Aufzählung fehlen bei mir noch Jagdhörner - eines ist ok, mehr als eines in der Regel furchtbar. Die sind nicht stimmbar und 99% der Spieler intonieren auch nicht besonders, vom Timing bzw. der Phrasierung will ich mal gar nicht reden.
ABER: es gibt Ausnahmen - in den 80igern war ich mal an der Loire, abends waren da Jagdhörner (genauer große Parforshörner) zu hören von einem naheliegenden Schloß. Das war wunderschön !!
Am nächsten Tag konnte man dann in der Zeitung lesen, daß dort ein Staatsempfang stattgefunden hatte und die Blechbläser des Pariser Philharmonischen Orchesters zu Parforshörnern gegriffen hatten... - es geht also, so man es kann.
 
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Ich glaub, es kommt daher daß man ein Instrument schrecklich findet, wenn man es oft schlecht gespielt hört. Das ist ja bei Akkordeon, Blockflöte, etc der Fall.
Die wenigsten (unfreiwilligen) Blockflötenhörer stolpern über sowas z.b.
 
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Hallo,
Ich weiß nicht, was ihr für Leute kennt, aber ich kenne niemanden der Akkordeon(Musik) nicht mag. Falls ich mal jemanden kennenlernen sollte der eine Abneigung gegen "mein" Instrument hat, dann ist die Bekanntschaft auch schon vorbei. Basta! Und jetzt übe ich weiter.
:m_akk:
Gruß, Didilu
 
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Du kannst Dir Deine Arbeitskollegen aussuchen? Du kannst Dir Deine Verwandtschaft aussuchen? Du suchst Dir beides danach aus, ob sie Akkordenklänge mögen? Interessant ...
 
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1. "Ein Akkordeon klingt furchtbar. Dieses Tremolo macht mich verrückt."

ja und? Wo ist hier das Problem. Furchtbar was? Furchtbar schön, laut, ausdrucksstark, gefühlvoll, leidenschaftlich?

Und mich macht z.B. Bienenstich verrückt - da kann ich einfach nicht widerstehen ;-) ...oder Vanille-Eis mit heißen Himbeeren oder Hally Berry ;-)

2. Ein Vorurteil von Menschen, die klassisch gepolt sind: "Akkordeon braucht man für die Volksmusik.

stimmt ja bedingt. Gibt aber auch haufenweise Volksmusik ohne Akkordeon - wie jeder weiß.

Und Volksmusik ist minderwertige Musik.

darauf muss man nicht wirklich antworten. Wer bei Kunst pauschal und undifferenziert von "minderwertig" spricht, outet sich selbst als Ignorant.

...ich verweise gern mal auf Turisas :evil:, eine original finnische Volksmusik-Gruppe, mit einem etwas eigenwilligen Outfit für Volksmusiker :D By the way, wen da das Tremolo stört, der hat doch was an der Waffel :rock:
 
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Akkordion und Bandonion - das sind für mich Dinge aus einer anderen Welt; aus der Welt meiner älteren Brüder und meines Vaters, die alle diese Instrumente leidlich gut spielen konnten und uns bei jeder Familienfeier damit beglückten.
Als ich 1964 anfing, mich für Musik zu interessieren, waren das Relikte einer alten und vergehenden Zeit - nicht vergleichbar mit den "göttlichen Klängen" einer E-Gitarre, die sich alsbald zu mir gesellte.

Auf meinem langen musikalischen Weg haben sich derartige Instrumente nie in meinen Bands wiedergefunden - Geigen, Bratschen und Co. allerdings auch nicht. Sind halt Instrumente für eine andere Musik, die nicht die Meine war.
 
Die wenigsten (unfreiwilligen) Blockflötenhörer stolpern über sowas z.b.
Hm, das mag gut gespielt sein. Aber ich persönlich finde einfach keinen Zugang zu ITM.

Mein Vater spielt neben einigen anderen Instrumenten auch mäßig Akkordeon, wobei leider keine faszinierende Musik entsteht. Überhaupt die Musik. Bei Akkordeon ist meine übliche Erwartung, dass etwas volkstümliches kommen wird. Das trifft nicht meinen Geschmack.
Dass es damit zu tun hat, welchen Musikstyl man von dem Instrument erwartet, glaube ich schon. Aber das allein kann's nicht sein, weil uns z. B. auch schon Leute angesprochen hatten, die Drehleier vorher nicht kannten, und dann trotzdem meinten, welch schreckliches Instrument das sei. :cool:
 
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Zur Beliebtheit der Blockflöte:
Der Klang der Blockflöte gilt halt auch als schräg, piepsig und schrill. Ich mag den Klang der Blockflöte. Als positives Beispiel mal:





Andere Instrument kämpfen auch mit den allegemeinen Voruteilen. Es geht den Blockflötenspielern eben auch nicht anders als uns:



Blockflöte heißt wohl in England: Recorder.

Bei Dudelsack fiel mir der "Klang" anfangs auch schwer. Habe mich wohl jetzt dran gewöhnt, klingt eben so. Man kann sich auch an Klänge gewöhnen, wenn man sie öfter hört.



von meiner Frau gemocht werden, doch sobald die ersten Töne aus dem Akkordeon erschallen entwicket sich in ihr so ein körperliches Unbehagen, daß sie reißaus nimmt, auch wenn ich nur eine Händel Fuge spiele.
Es hat auch was mit den Schwebungen zu tun, in den reinen Chören ist es ihr eindeutig weit weniger unangenehm, sobald eine Schwebetonreihe mitgeschaltet ist, ist ihr absolut unerträglich.

darum wurde wahrscheinlich auch das Cassotto erfunden.
Sind bei den Roland-Akkordeons eigentlich die Obertöne weitesgehends ausgefiltert? Die klingen "sauberer, glatter"?


Für mich persönlich kann es gar nicht genug Tremolo geben, ist aber wahrscheinlich was anderes als Obertöne, denke ich mal.
Nach meiner Empfindung: Tremolo macht den Ton weich, Obertöne machen die Töne hart, klirrend und schrill. Liegt wahrscheinlich auch an der Art der Obertöne? Vielleicht kann ja noch jemand anderes was dazu sagen. Gibt es auch warme Obertöne?


Das Gleiche empfindet sie übrigens bei den Obertongesängen rumänischer Frauenchöre.

Geht mir genauso. Ich wusste gar nicht, das es dafür sogar eine eigene Bezeichnung gibt: "Obertongesänge".
Ist eben Geschmacksache / Kultur. Auch eine Frage, ob man bereit ist, sich darauf einzulassen.
 
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