Band ausleuchten – mit 2 x 4er-Bar PAR – aufstellen, ausrichten, ...

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Als wir vor einigen Jahren für ein Gig auf einem Dorffest auch die Bühnenbeleuchtung machen durften, hatte uns unser Veranstaltungstechniker neben der PA zwei 4er-Bar PAR 56 oder 64 auf Stativen + Farbfolien + DMX-Pult hingestellt (dry hire). Haben wir damals auch ausreichend hinbekommen. Mittlerweile haben wir so was ähnliches angeschafft, und bekommen das auch ähnlich hin. Jetzt möchte ich wissen, wie man die Scheinwerfer "richtig" aufstellt und ausrichtet.

Um mich nicht in den Fragen zu LED-technik, Lichtqualität, usw. zu verheddern frage ich gezielt nach dem Aufstellen und Ausrichten der altertümlichen Technik. Das Ergebnis möchte ich als Basis nehmen, unser konkretes Equipment besser einzusetzen und ggf. da zu ergänzen, wo es aufgrund anderer Technik evtl. notwendig ist.

Wir sind ein Coverband mit 6 Musikern (2 x Sängerinnen, 2 x Gitarre, Bass, Drums). Ton und Licht regele ich (Bass) nebenher von der Bühne aus. Praktisch immer haben wir zwei Subs rechts/links, Distanzstangen, Schrägsteller, Tops. Die Sängerinnen stehen vorn mittig, die Gitarre rechts und links daneben. Dahinter Drums und Bass. Wenn in der Breite nicht genug Platz ist, steht ein (oder beide) Gitarristen etwas nach hinten versetzt. Bühnenfläche ist meist um 5 x 3 m und meist ebenerdig. Vor der "Bühne" soll getanzt werden (da soll auch ein wenig Licht hin)...

Wo stellt man idealer Weise die beiden Lichtstative mit den 4er-Bars auf? Wie richtet man die Scheinwerfer aus? Jeder soll mehr oder weniger gesehen werden, aber möglichst nicht geblendet...
 
Eigenschaft
 
2x 4er BAR ist ein wenig dürftig. Auch reine PAR Beleuchtung ist nicht optimal. Besser wären da mind. 2 Stuvfenlinsen von vorne für die Grundbeleuchtung. Schadensbegrenzung betreibt man bei PAR mit Streufilter.

Es gilt, damit man gesehen wird Licht von vorne und oben. Also Truss.
Wenn es nur von links und rechts geht, wie in euerem Fall, dann richtet man die Lampen so aus, dass die rechte Seite die linke Seite auf der Bühne aufhellt und umgekehrt. Das macht dann weniger Schlagschatten, da der Winkel günstiger ist. Eigentlich selbsterklärend.

Schlagschatten gleicht man dann mit Licht von der anderen Seite aus. So gesehen braucht es bei L/R Aufstellung immer mind. eine Lampe, welche den Schlagschatten ausgleicht.
 
Es gilt, damit man gesehen wird Licht von vorne und oben. Also Truss.
Wenn es nur von links und rechts geht, wie in euerem Fall, dann richtet man die Lampen so aus, dass die rechte Seite die linke Seite auf der Bühne aufhellt und umgekehrt. Das macht dann weniger Schlagschatten, da der Winkel günstiger ist.
Und das am besten mit Weißlicht. Bunte Gesichter sehen meisst etwas ... nunja.. irritierend aus ;) Von Hinten könnt ihr dann gerne mit den Farben spielen.
 
Ja, klar. Mit viel mehr Material kann man viel schönere Sachen machen. Aber Truss + Scheinwerfer im Zuschauerbereich sicher hinstellen, das haut für unsere Veranstaltungen nicht hin. Für das erwähnte Dorffest wäre es OK, aber das Budget für Licht und Front-PA lag bei 200 €. Und keine Band, die dort vor oder nach uns aufgetreten ist, hat jemals sowas dort aufgefahren.

Meist spielen wir auf privaten Feiern im DGH o.ä. oder halt typische Kneipengigs. Selbst in größeren Räumen gibt es immer Platzeinschränkungen wie z-B. Säulen. Und selbst wenn Platz da ist sieht es bescheiden aus, wenn die Band sich über 10 m Breite verteilt. Und es ist toll, wenn das Publikum recht nahe an uns ran kommt...

Also stehen die Lichtstative entweder innen auf Höhe der Boxen, oder wenn die "Bühne" zu schmal ist dahinter (von vorne gesehen). Auf Boxenhöhe außen geht nicht, die diese selber möglichst hoch sollen und das Licht da dann nicht rüber kommt. Die daraus resultierenden Winkel erscheinen mir so, dass das von Yamaha vorgeschlagene überkreuz anstrahlen der Musikanten dazu führen kann, dass der "Erleuchtete" im Schatten des Kollegen steht – oder? Ich werde das mal probieren...

Die mittleren Scheinwerfer auf die Sängerinnen sind fast immer "Halogenweiß" (ein Farbton der einem Baustrahler weitestgehend entspricht). Auch die andere Farben sind keine RGB Maximalsättigungen, sondern fein abgestufte Farben mit verringerter Sättigung.
 
Also mit zwei 4er-Bars auf Stativen kann man schon ganz brauchbar was ausrichten. Natürlich kann man da nicht so schön einzelne Positionen leuchten und dementsprechend szenisch damit spielen, wie wenn man 12 zoombare Stufen mit Torblenden oder Profiler samt der entsprechenden Fronttruss hat, aber das geht in diesen Anwendungsfällen selten bis garnicht (Truckspace, Aufbauzeit, Raumhöhe, Budget,...).

Wie du schon sagst, gehen Stative fernab von der Bühne natürlich aus sicherheitstechnischen Aspekten überhaupt nicht. Man muss daher einen Kompromiss finden, der trotzdem noch zu einer einigermaßen sauberen Ausleuchtung führt.

Der erste Punkt ist also, dass man auf kurze Distanzen unbedingt WFL-Brenner nehmen sollte, sonst leuchtest du entweder die Füße oder das Gesicht knallhell an und der Rest ist stockfinster. Gibts als 300W PAR56 zuhauf, als PAR64 schon deutlich weniger und auch deutlich teurer. Meistens reicht das aber völlig aus, denn was bringen mir 8x 1000W, wenn ich die dann doch wieder nur auf 30% runterdimme, um dem Effektlicht nicht sämtliche Wirkung zu nehmen. Longnose-Kannen sind hier aus meiner Sicht wegen der etwas geringeren Streulichtwirkung zu bevorzugen.

Dann sollten die Stative natürlich schon noch ansatzweise vor der Band stehen, denn sonst sieht man die Frontleute gar nicht, oder wie schon geschrieben wurde, haben alle einen furchtbaren Schlagschatten im Gesicht. Also entweder Stative runter von der Bühne neben die PA-Stacks, wenn man sie da sicher unterbringen kann, oder eben die Musiker auf der Bühne ein Stück zurückversetzen.

Bei der Höhe der Scheinwerfer muss man auch wieder seinen persönlichen Kompromiss finden. Auch hier gilt: Scheinwerfer nah dran an den Leuten und noch dazu steil von sehr weit oben = Schatten im Gesicht, zu weit unten = Blendwirkung.
 

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