Rompler sind out ?

  • Ersteller Sulitjelma
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Ich habe ja schon öfter gelesen, dass der EX5 fetter klingen soll als Motif XS, obwohl XS neuer ist. Wobei man bei Vergleichen fairerweise sich auf den AWM-Teil beschränken sollte. Und ich habe schon öfter geschrieben, dass mir der MOX kraftlos, mit geglättetem, wenig markantem Sound vorkommt. Bei Transponieren von Samples wird auch irgendwie so geglättet, dass es sich kraftlos anhört. Von AKAI-Samplern habe ich es z.B. anders gewöhnt. Und das schon mit dem S3000XL, der übrigens made in Japan war. Nicht alle Japaner sind dünn und schlapp. ;-) KORG ist mir z.B. auch kräftiger als Yamaha vorgekommen. Roland irgendwo dazwischen. Wobei es je nach Modell-Reihe auch Unterschiede gab bzw. gibt. Selber habe ich nur ganz wenige Geräte besessen. Z.B. noch nie einen Kurzweil gehabt. Bei Vergleichen klingt der Kurzweil am durchsetzungsfähigsten, wobei nicht alle Samples das sind. E-Bässe, die ich gehört habe, waren offenbar in der Sampling-Rate beschnitten und klangen irgendwie zu dumpf, und auch zu glatt, weil wohl kurz geloopt. Bei dem neuen Forte kann man jetzt aber mehr eigene Samples reinladen, habe ich mitbekommen. Und ja, öfter haben Rompler ab Werk alte beschnittene Samples. Neuere Geräte wie Kronos sollen aber besser sein, was Grundausstattung angeht. Es sind halt mehrere Faktoren wichtig:
- Eine Engine mit so programmierten Algorithmen, dass kräftiger markanter Klang möglich ist. Keine schlappe Glättung durch Antialiasing-Algorithmen
- Gute Samples, die weder in der Sampling-Rate noch in der Länge beschnitten sind
- Gute Effekte, die den Klang nicht zu sehr verschlimmern. Notfalls werden halt externe Effekte benutzt falls nötig.
- Gute D/A-Wandler, falls man analog rausgehen möchte oder muss.
 
Ich habe ja schon öfter gelesen, dass der EX5 fetter klingen soll als Motif XS, obwohl XS neuer ist. Wobei man bei Vergleichen fairerweise sich auf den AWM-Teil beschränken sollte. Und ich habe schon öfter geschrieben, dass mir der MOX kraftlos, mit geglättetem, wenig markantem Sound vorkommt. Bei Transponieren von Samples wird auch irgendwie so geglättet, dass es sich kraftlos anhört. Von AKAI-Samplern habe ich es z.B. anders gewöhnt. Und das schon mit dem S3000XL, der übrigens made in Japan war. Nicht alle Japaner sind dünn und schlapp. ;-) KORG ist mir z.B. auch kräftiger als Yamaha vorgekommen. Roland irgendwo dazwischen. Wobei es je nach Modell-Reihe auch Unterschiede gab bzw. gibt. Selber habe ich nur ganz wenige Geräte besessen. Z.B. noch nie einen Kurzweil gehabt. Bei Vergleichen klingt der Kurzweil am durchsetzungsfähigsten, wobei nicht alle Samples das sind. E-Bässe, die ich gehört habe, waren offenbar in der Sampling-Rate beschnitten und klangen irgendwie zu dumpf, und auch zu glatt, weil wohl kurz geloopt. Bei dem neuen Forte kann man jetzt aber mehr eigene Samples reinladen, habe ich mitbekommen. Und ja, öfter haben Rompler ab Werk alte beschnittene Samples. Neuere Geräte wie Kronos sollen aber besser sein, was Grundausstattung angeht. Es sind halt mehrere Faktoren wichtig:
- Eine Engine mit so programmierten Algorithmen, dass kräftiger markanter Klang möglich ist. Keine schlappe Glättung durch Antialiasing-Algorithmen
- Gute Samples, die weder in der Sampling-Rate noch in der Länge beschnitten sind
- Gute Effekte, die den Klang nicht zu sehr verschlimmern. Notfalls werden halt externe Effekte benutzt falls nötig.
- Gute D/A-Wandler, falls man analog rausgehen möchte oder muss.


Tja, ich habe leider nach dem Motif XS aufgegeben. Vielleicht hat sich ja da wirklich noch was getan. (aber Yamaha hat seitdem doch kein neues Flaggschiff mehr rausgebracht. Oder?)

Einiges mag vielleicht auch an den verwendeten Filtern liegen, die bei vielen Sounds natürlich elementar sind. So ist es natürlich (zusammen mit dem was du sagst) durchaus möglich, dass aus einem halbwegs vernünftigen Sample dann doch etwas ungeiles rauskommt.....

Den Kurzweil habe ich auch schon empfohlen bekommen.
Außerdem will ich mal die Sample-Library von Clavia checken. Die ist doch ganz schön gewachsen. Hier kommt man garantiert nicht in Gefahr sich im Layern zu verheddern (geht nämlich nicht). Die Samples sind relativ groß und Filter und Effekte beim Nord sind sehr gut. Mal schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber Yamaha hat seitdem doch kein neues Fralgschiff mehr rausgebracht. Oder?
Der XF war quasi ein leichtes Upgrade mit Sample-Flash-Speicher-Option. Beim Montage sind zwar neue Sound-Chips verbaut, allerdings werden Algorithmen im AWM2-Teil wohl die gleichen sein. Etwas bessere D/A-Wandler vielleicht, und ein neuer Reverb scheint dazu gekommen zu sein. Und 8-OP-FM-Synth ist natürlich mit dabei. ;) Ich habe nur kurz auf der Messe reingehört. Ich denke aber nicht, dass für einen kräftigen Klang aktuell Yamaha die beste Wahl wäre. Ich würde da eher den Kronos und den Kurzweil Forte anhören. Wobei, wenn man schon einen Clavia Nord mit Sample-Flash hat und damit zufrieden ist...
Ich selber bin jetzt bei MPC5000 und externen Lexicons MX400 stehen geblieben – was den Klang angeht, aber ich brauche das nicht für Live. Für Live wäre so etwas aus mehreren Gründen keine gute Lösung. Erstens ist das OS unzuverlässig. Und selbst wenn man eine MPC2500 mit JJ OS nehmen würde, so bräuchte man zumindest externe Reverbs, und dann müsste man das wohl alles extern per MIDI umschalten. Für Samples stünde auch "nur" 128 MB RAM zur Verfügung. Der Vorteil ist aber, dass man Multisamples direkt am Gerät erstellen kann. Externer Editor mit anschließendem Import von fertigen Multisamples kommt für mich z.B. nicht in Frage. Der Nachteil ist, dass keine umfassende Sample-Library ab Werk mitgeliefert wird. Die Filter auf der MPC5000 sind zwar nicht die erste Sahne – für Sampling wende ich sie aber eher dezent an, um Samples untereinander anzugleichen. Der integrierte VA-Synth ist zwar eher simpel gestrickt, kann aber Pads etc. schon ganz gut.
Hier MPC5000 + 2x Lexicon MX400 zunächst mit ausgeschalteten Reverbs und Delays, dann mit:

Für mich klingt das schon ziemlich gut – jedenfalls besser als Yamaha MOX. ;)
 
... Neuere Geräte wie Kronos sollen aber besser sein, was Grundausstattung angeht....
Auch wenn´s darum vielleicht nicht so geht....Beim Anhören der Werksounds im Synth-Bereich hatte ich den Eindruck, daß diese relativ identisch mit der Triton sind - natürlich jetzt nur auf die sample-basierten Sounds bezogen. Eigentlich war ich ja mit einem klaren Kaufwunsch angetreten....
 
Rompler sind für mich alles andere als out! Bei jedem aktuellen Rompler steckt eine vollwertige subtraktive Syntheseform hinter den ROM-Samples. Und gerade bei Flächen kann ich in meinen Romplern aus 50 verschiedenen Varianten auswählen. Auf Wunsch wabert und blubbert es, was das Zeug hält. Filterverläufe, Attack, Cutoff, Resonanz, Phasenverschiebungen und vieles mehr. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten einen tollen Sound damit auf der Bühne zu zaubern ohne dass jemand von der Musikerpolizei das vor der Bühne hören würde. Selbstverständlich muss man sich ein wenig damit beschäftigen oder einfach tolle Sounds dazu kaufen und vor Allem liebevoll und songdienlich auswählen und manchmal nachbearbeiten. Aber einfach zu behaupten - ein Rompler klingt dünn und doof halte ich für grenzwertig. Selbstverständlich haben ein paar Sounds aus einem virtuell-analogen etwas mehr "Sex". Aber das höre ich selbst mit Kopfhörern nur bei ein paar Klängen. Bei meinem damaligen Kronos bin ich mal blind durch die Presets und konnte beim besten Willen nicht immer unterscheiden, ob der Sound aus der virtuell-analogen Engine oder der Sample-Engine stammt.

Aber man MUSS sich ja heute nicht entscheiden. Insbesondere der Kronos bietet doch die Möglichkeit, dass beste aus beiden Welten zu kombinieren.
 
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Wenn Samples vom DX7 schon in Stereo sind, weiß man ziemlich genau, dass es den Herstellern nicht um authentische Samples geht.
Nun, der DX7 II war stereo. Und wer genau bietet DX7-I-Samples in stereo an? Ist mir noch nie untergekommen.

Ich habe kaum je ein Analoges Pad von einem meiner Rompler gehört, was auch nur entfernt so fett und klar klingt, wie ein Pad vom Nord Lead 2, an dem man vielleicht 5 min schraubt, bis man zufrieden ist.
Das genau meinte ich mit "falscher Einsatzzweck". Rompler sind erstmal für eine ganz andere Art von Sounds "zuständig" als ein (virtuell) analoger. Was nicht heißt, dass ein Rompler nicht auch schöne Pads machen kann. Aber wer erwartet, dass ein Rompler auf Zuruf wie ein Oberheim klingt (und sich auch exakt so bedienen lässt!), der hat irgendwas nicht verstanden.

Warum lässt er die Musiker damit alleine?
Wieso kritisierst du den Rompler für etwas (der Musiker muss auch mal selbst was machen), was beim "fetten" analogen geradezu zum Kult hochstilisiert wird (man kann an allem schrauben)?
Genau das ist die Haltung, weswegen der Rompler in der Schmuddelecke steht. Zugegeben, einen Rompler so richtig zum klingen zu bringen, ist nicht so einfach wie bei einem analogen. Aber andererseits auch nicht so kompliziert wie FM. Man muss es nur wollen. In Sachen Sounddesign (wenn man mal über das reine Benutzen von Presets raus ist) ist der (V)A der Synth für Anfänger, PCM (Wavetable/Vector/Hybrid/...) ist für Fortgeschrittene, und FM ist für Profis. Irgendwo dazwischen kommen die modularen (mit dem MS20 als Einstiegshilfe in Patchfeld-Synths).
 
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Rompler sind geil!
Durchaus mit eigenem Charme und auch
irgendwie zeitlos.... Siehe Kurzweil, Roland....

Aber wie ein Handwerker muss man seine Werkzeuge nutzen können.
Mit ner Spachtel tut man sich beim Sägen eventuell schwer...
 
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Wenn man nur einen Hammer hat (oder kennt), sieht halt jedes Problem wie ein Nagel aus ;)

Ich meine: Für einen monophonen Portamento-Lead oder so einen "Chicken-Lead" a la Cars "Let's Go" ist ein Rompler der falsche Ansatz. Bei Flächen kommt es drauf an. Eine dicke Chorus-Fläche a la In the Army now ist ebenfalls für einen Rompler kein Heimspiel - aber es geht. Andererseits gibt es herrliche Texturflächen, die man eben so NUR mit einem Rompler hinkriegt.

So langsam glaube ich, der schlechte Ruf der Sampler liegt ein bisschen daran, dass die Werks-Sounddesigner zu Zeiten von Synclavier bis D50 wirklich noch sorgsam Samples ausgewählt und drumherum programmiert haben.
Dann war irgendwann genug Speicher und Soundchip da, um multitimbral eine breite Palette an Natursounds anbieten zu können. Und ab da war dann Masse wichtiger als Klasse - wobei die Geräte selber immer besser geworden sind und man heute mehr Möglichkeiten denn je hat. Die nutzt nur kaum einer...
 
Ich denke, bei Romplern ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Ich frage mich aber, wieso die Hersteller nicht das technisch Mögliche - und vielleicht sogar Gewünschte - realisieren:
Mindestens 32 GB fest verbauter Rom-Speicher (besser noch das Doppelte), dazu 2 TB Streaming-Flash-Disk für eigene Libraries nach Bedarf (Kontakt-kompatibel) ...
Die Klangerzeugung selbst 512-fach polyphon mit Kurzweil-Architektur, 32-fach multitimbral.
Dazu noch ein Sequenzer auf DAW-Niveau, und fertig wäre das Rompler-basierte Workstation-Flaggschiff.

Für die Synth-Schrauber-Fraktion muss man wiederum andere Schwerpunkte setzen.
Ewig viel Speicherplatz für möglichst ultrarealistische Naturimitate ist hier eher Nebensache; daher könnte man auch mit 2 bis 4 GB (überwiegend Synth-Samples aller Art) auskommen, zuzüglich eines etwa ebenso großen Ram. Dazu noch eine gleichermaßen flexible wie über Maximalbeknopfung direkt bedienbare Architektur.
Um sich vom JD-800 abzuheben, würde ich auf Drehregler und eine aufgebohrte Korg-Architektur setzen:
Zwei Oszillatoren pro Stimme, von denen jeder wiederum bis zu zwei Samples gleichzeitig abspielen kann. Jeweils eines davon wahlweise auch mit einem Wavetable-Satz austauschbar. Ganz Rompler-typisch hätte jeder Oszillator seine eigene Filter- / Verstärkereinheit; bei Bedarf können aber auch beide Oszillatoren durch jeweils einen virtuellen VCF und VCA geroutet werden, dann auch mit deutlich schnelleren Hüllkurven.
Und zu guter Letzt auch noch die Möglichkeit, in jeder der beiden Betriebsarten die Oszillatoren mittels Ringmodulation oder FM zu verknüpfen. (Gegebenenfalls auch Sync, aber da denke ich, dass ausreichend scharfe, schneidende Sounds via Sample-Rom zur Verfügung stehen).
 
Ich frage mich aber, wieso die Hersteller nicht das technisch Mögliche - und vielleicht sogar Gewünschte - realisieren:
Weil es zu dem dann realistischen Preis (fast) keiner kauft. So ungefähr hat Korg es ja gemacht. Das, was sie in den Oasys reingepackt haben, war so ungefähr das Ende der Fahnenstange dessen, was 2005 machbar war. Lag aber für 8000€ wie Blei in den Regalen. Als man 2011 das alles und noch ein klein wenig mehr für 3000 anbieten konnte, lief das wie geschnitten Brot. Das, was du skizzierst, würde wohl heute wieder 8000 kosten, aber soviel geben dann die wenigsten für ein Standalonegerät aus. Zu dem Preis wird es dann doch eher eine laptopbasierte Lösung. Open Labs hat sich ja auch nochmal an so einer Ultra-Workstation versucht und ist baden gegangen....

Mindestens 32 GB fest verbauter Rom-Speicher (besser noch das Doppelte), dazu 2 TB Streaming-Flash-Disk für eigene Libraries nach Bedarf (Kontakt-kompatibel) ...
Nur mal zum Verständnis: bei solchen Mengen an beliebig adressierbarem Streamingspeicher: wozu da noch ein ROM, der sich nicht verändern lässt?
 
Den Rom-Speicher (zumindest im hohen GB-Bereich) kann man bei der heutigen Technologie vielleicht wirklich weglassen ...
Dann hätte die Gerätegattung "Rompler" sich allein schon dem Namen nach erledigt.

Ich gehe eigentlich mehr von der Kombination Laptop + Masterkeyboard aus. Wenn beides zusammengenommen - relativ hochwertige Hardware vorausgesetzt - etwa knapp über 3000 Euro kostet, sollte ein reines Hardware-Instrument mit prinzipiell demselben Funktionsumfang eigentlich nicht gleich das Doppelte kosten. Ist dies aus technischen Gründen trotzdem nicht machbar, kann ich verstehen, wieso Rompler heute immer mehr an Bedeutung verlieren:
Für Analoges nimmt man entweder echt oder virtuell analoge Synthesizer, für ausgefuchstes Sample-Playback einen Laptop mit Kontakt o.ä. samt diversen Libraries. Und für dazwischen vielleicht noch ein Stagepiano, das man als spezialisierten Rompler ansehen kann.
 
Wenn beides zusammengenommen - relativ hochwertige Hardware vorausgesetzt - etwa knapp über 3000 Euro kostet, sollte ein reines Hardware-Instrument mit prinzipiell demselben Funktionsumfang eigentlich nicht gleich das Doppelte kosten.
Bei dem Vergleich lügst du dir an mehreren Stellen schon in die Tasche - deine Specs oben kriegst du nämlich auch bei Masterkey und Laptop nicht für 3000 zusammen.
2TB SSD (HDD macht für Streaming nicht so wirklich Sinn): Alleine dafür bist du schon mal knapp einen Tausi los (Straßenpreis zur Zeit rund 700€, je nach Tageslaune auch mal mehr)
Dann: Laptop - um 2TB Streaming sinnvoll nutzen zu können, sollte die Maschine mindestens 16GB RAM besitzen (für OS und die Preload-Snippets) - und dann sagen wir mal einen i7 Quadcore oder vergleichbar. Sowas kostet in "ordentlich" den nächsten Tausender - bzw,. bei Apple 2000 aufwärts (wenn wir mal annehmen, dass Musiker für sowas am ehesten auf Apple vertrauen, in Sachen Stabilität auf der Bühne o.ä. - wobei die Frage wäre, wie man die 2TB SSD dort hineinbekommen will...)
Ein Masterkey "ordentlicher Qualität" mit ein paar Knöppen, Schiebern, Bedienhilfen - Sagen wir mal sowas wie Komplete Kontrol, inkl, ein paar Softwareinstrumente (ja, richtig, die brauchen wir ja auch) für 800€ (61 Tasten) - 88 Tasten liegen dann typischerweise knapp 1000€ drüber. Dann fehlt noch ein bisschen Audiohardware, um auch wirklich ein latenzarmes System hinzubekommen - sagen wir 200.

Da sind wir dann bei irgendwas zwischen 2700€ und 4000€ - da ist noch kein Touchscreen drin, und vor allem weder Software (bis auf die Miniausstattung aus Komplete Select), noch Entwicklung, und schon gar nicht Lizenzen für Samples, um auch nur ein Bruchteil der 2TB Samplespeicher mit irgendwas zu füllen. Mal so als Vergleich: Komplete 11 Ultimate: 1200€. Sowas wie einen Host brauchen wir auch vielleicht noch.... Also in Summe kommt da schon etwas mehr zusammen - und dann darf man eben nicht vergessen, dass Musiker dann erwarten, dass so ein Gerät komplett konfiguriert, getestet und "rock solid" ist und möglichst aus einem Guss erscheint in Sachen Bedienung. Dafür ist Entwicklungsarbeit nötig, die sich auf bei weitem nicht die Stückzahlen verteilt wie z.B. bei einem Macbook.

Also, ich denke mal irgendwas zwischen 5000 und 6000€ wäre für so ein Ding die absolute(!) Unterkante, Stand heute. Wenn es wesentlich günstiger ginge, hätte mit Sicherheit schon jemand Korg die Stirn geboten. Statt dessen hat Yamaha den Speicher gegenüber vorher sogar noch gekürzt, wahrscheinlich um die 3000er Marke nicht zu knacken.
 
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Nur mal zum Verständnis: bei solchen Mengen an beliebig adressierbarem Streamingspeicher: wozu da noch ein ROM, der sich nicht verändern lässt?
Zumal in dem Augenblick, wo du 2 TB zur Verfügung hast für Wunder wie geniale kommerzielle Samplebibliotheken, auf den ROM Sturgeons Erkenntnis zutreffen wird: 90% von allem ist Mist. Speicherbelegung schützt vor Unbrauchbarkeit nicht.

Deswegen hat Kronos auch keinen ROM mehr – damit man das, was man eh nicht haben will, nicht mit sich rumschleppen muß und rückstandslos entsorgen kann.


Martman
 
Hier zeigt jemand, wir man einen Rompler programmiert:


Interessant finde ich, wie er aus einem "Pad Sample" sowohl ein E-Piano, als auch Leadsounds und Pads baut. Literatur zur PCM-Synthese gibt es wohl eher nicht, oder?

Frank
 
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Vermutlich auch deshalb, weil des die PCM-Synthese eigentlich nicht gibt: Roland, Yamaha, Korg, E-mu, Kurzweil, … haben alle etwas unterschiedliche Konzepte.

Der wichtigste Unterschied zur klassischen subtraktiven Synthese ist ja, dass die Oszillatoren nicht nur Grundwellenformen erzeugen können, sondern über einen riesigen Fundus an Klängen verfügen (http://en.wikipedia.org/wiki/Sample-based_synthesis). Dafür kommt dem Filter eine viel kleinere Bedeutung zu als bei einem klassischen "East-Coast"-Synthesizer, weil der Klangfarbenverlauf schon grösstenteils im Sample drin ist.

An Literatur kenne ich nur den Wizoo-Guide zu den Roland-JV/XP-Synthesizern (ISBN 3-927954-24-1).

Grüsse,
synthos
 
Das mit dem Pad-Sample ist gerade auch ein Beispiel für allgemeine subtraktive Synthese, wie man sie in der Form auch mit einem rein modellierten VA oder echt analogen Synthesizer (Behringers DM12 lässt grüßen) praktizieren kann. Bei letzteren sogar noch eher besser, weil deren Hüllkurven in aller Regel schneller sind, was gerade bei E-Piano-Sounds noch für etwas mehr Biss sorgt.

Der wahre Vorteil von Romplern liegt für mich darin, dass sie die schnellste und einfachste Möglichkeit bieten, eine subtraktive Klangformung mit einer Vielzahl an Rohmaterial zu beliefern. Da kann man schon mal aus einem Pad-Sample oder gefiltertem Sägezahn ein E-Piano erstellen, während ein Rhodes-Sample zum langsam schwebenden Pad umgebaut wird (in dem Fall vielleicht eher zwei Samples, um wirklich lebendige Schwebungen hinzukriegen).
Die Samples an sich mögen zwar alle statisch sein, aber über diverse Parameter und eine entsprechend dynamische Spielweise lässt sich schon eine gewisse Lebendigkeit erzeugen. Kurzweil hat von allen Modellen klar die Nase vorn, wenn's um das Verbiegen interner wie auch selbst erstellter Samples geht.

Eine von mir gerne eingesetzte Methode besteht darin, bei einem bestehenden Preset einfach die Basis-Samples auszutauschen. Das führt auch schnell mal zu solchen Ergebnissen wie dem von mir oben erwähnten "Rhodes"-Pad. Maximal realistische Natursounds sind für den generellen Ansatz, Rompler als subtraktive Synthesizer zu betrachten, nicht unbedingt nötig. Für ultimative Natur-Emulationen nimmt man entweder spezialisierte VST-Libraries/ Physical-Modeling-Synths, oder man stellt gleich einen Musiker mit echtem Saxophon/ Trompete/ Cello oder was auch immer mit auf die Bühne - bzw. holt ihn/ sie zu sich ins Studio.
 
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"Pad-Sample" an sich klingt auch irgendwie nicht passend. Das Sample an sich hat ja nicht mal diesen flächigen Charakter. Man sollte eigentlich in einem Rompler davon ausgehen, daß Samples keine Lautstärkenverläufe haben, dafür ist die Verstärkerhüllkurve da. Von daher kann man mit jedem Sample allen möglichen und unmöglichen Shice machen.

Der Rompler ist als Synthesizer nie wirklich groß ausgereizt worden. Sogar die "einfachen" japanischen Teile nicht. Das sind ja nicht einfach nur Sampleplayer, wo man ein bißchen Frequenzbereiche mit dem Filter wegschnippeln und mit den Hüllkurven und LFOs dran rumdrehen kann und es hinterher immer noch nach dem klingt, was da gesamplet wurde. Der Spaß fängt an, wenn man Resonanz ins Spiel bringt. Wie die bei Samples reagiert, ist ja schwer vorhersehbar. Und dann gibt's etwa bei Roland noch so Schweinereien wie die zehn verschiedenen Structures, wo man auch mal zwei Filter in Kette, einen Waveshaper (!) oder gar einen Ringmodulator (!!!) in den Signalweg zweier Tones bauen kann. Mit einer Handvoll Grundwellenformen hätte man da schon seinen Spaß – mit einigen hundert Multisamples (mehr als tausend, wenn man Karten drin hat) mal erst recht. Da geht noch viel mehr als Naturinstrumente und Röchel.

Ich meine, man gebe Trent Reznor einen JV-2080 und sehe, was passiert.


Martman
 
Ich finde es interessant Samples in anderem Kontext zu verwenden, so habe ich z.B. aus E-Piano-Samples gut klingende Pad-Sounds gebastelt. An der Triton läßt sich das alles sehr schnell durchführen, da es für die Samples auch noch Kategorien gibt. Wenn man seine Samples halbwegs kennt lassen sich schnell neue Sounds basteln bzw. variieren.

Um den Klang lebendig zu gestalten gibt es hier auch eine gute Ausstattung an vielen Effekten.
 
Spezielle Pad-Samples gibt es übrigens durchaus. Die haben von Haus aus eine mehr oder weniger ausgeprägte (der Sample-Natur entsprechende statische) Schwebung in sich und sind bereits stark vorgefiltert. Die Sample-Quelle könnte z.B. ein Jupiter-8 sein, mit beiden Oszillatoren auf Sägezahn, eventuell noch gegeneinander verstimmt und das Filter dann mehr oder weniger stark zudreht.
Solche Samples - vor allem, wenn sie in sich nicht zu stark schwebend sind - eignen sich auch hervorragend, ansonsten dünn klingende Digital-Sounds anzudicken (etwa ein DX-Piano oder PPG-artigen Drahtverhau).
 
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Zur Zeit gibt es bei mir ein großes Rompler-Revival. An anderer Stelle wurde ich im Zusammenhang mit dem neuen JV1080-PlugIn darauf aufmerksam gemacht, daß es eigentlich zu schade ist, meinen XP50 in den Keller verschimmeln zu lassen.

Zunächst habe ich mich eine Zeit (wieder) meiner Triton zugewandt und einige (für mich) recht brauchbare Sounds hinbekommen. Wie schon geschrieben hat man durch das breit gefächerte Sample-Angebot (inkl. Atmosphäre-Klängen) und den individuell einstellbaren Hüllkurven/ Modulationen doch viele Möglichkeiten, die das "Nur ein Rompler" ggf. wett machen können.

Hat dann auch nicht lange gedauert bis der XP50 wieder hoch durfte und auch hier einige sehr schöne Samples speziell auf dem Vintage Board von "Tron Flute", D50 Chor bis zu vielen Synth Klassikern. Dazu die 4-Tone-Struktur, wo sich individuell alles mögliche einstellen läßt. Macht mir nun auch wieder großen Spaß und hat nach kurzer Lern-Phase ebenfalls Eingang in meine Stücke gefunden.

Wenn schon alle auf Retro stehen warum nicht auch "Retro-Rompler" ? Roland scheint sich ja entsprechendes zu erhoffen, warum sonst das PlugIn ?
 

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