Aufnehmen: 44,1 kHz / 48 kHz / 96 kHz?

Ich habe noch mal nachgesehen und für einen aktuellen ADC-Wandler aus der Top-Serie von akm (AK5388A) die folgenden Angaben gefunden:


AK5388A.jpg




Und für einen aktuellen DAC-Wandler von akm aus der Top-Serie (AK4490EQ "Velvet Sound") die folgenden Angaben:


AK4490EQ.jpg



Wie schon gesagt, auch bei 192 KHz gibt es an den Werten nichts zu meckern, aber die besten Werte finde ich bei der niedrigsten angegebenen Samplerate.
 
Ich stoße mich daran, dass hier Behauptungen aufgestellt werden und auf Nachfrage zur Begründung kommt, da müsse man eben dieses oder jenes Buch lesen. Ja, das werde ich tun. Für eine Diskussion finde ich das aber überhaupt nicht ausreichend, da erwarte ich, dass die relevanten Argumente zumindest skizzenhaft an Ort und Stelle geliefert werden.
Die Thematik an sich ist ja nicht neu und wurde in der Vergangenheit schon viel diskutiert, in einschlägigen Zeitschriften besprochen usw. Die Stichworte dazu sind Aliasing, Anti-Aliasing, Filterung, Nyquist–Shannon sampling theorem usw.
Ich erinnere mich noch an die erste Version des FM7 von NI. Bei 96 kHz Systemfrequenz klang das viel sauberer mit weniger Artefakten als mit 44,1 kHz Systemfrequenz. (Als Audiointerface hatte ich Creamware Pulsar I und bekam bei 96 kHz außerdem kürzere Latenz.) Wenn das Plugin nun intern mit höherer Sampling-Rate rechnet als die Systemfrequenz (Audiointerface, Audio-Treiber, Host- oder Standalone-Software), dann rechnet es am Ende entsprechend mit steiler Filterung runter, denn Frequenzen oberhalb der halben Sampling-Rate müssen weg – die können im Signal nicht enthalten sein, sondern würden ohne Filterung gespiegelt und neue Frequenzen im untereren Bereich erzeugen (-> Aliasing).
Wenn man Audiosignale noch weiter bearbeiten möchte, dann macht es vielleicht Sinn, nicht auf jeder Stufe der Bearbeitung und auf jeder Spur auf 44,1 kHz runter zu rechnen, sondern vielleicht lieber am Ende den Endmix.
Wenn man Instrumente mit stark ausgeprägten hohen Frequenzanteilen wie z.B. Schlagzeug-Becken aufnimmt und sie später im oberen Bereich EQen möchte usw., dann macht es auch vielleicht Sinn nicht sofort bei 20 kHz steil zu filtern, sondern höher zu sampeln und wieder erst den Endmix runter zu rechnen. Das müsste dann offener und sauberer klingen im oberen Bereich des Frequenzspektrums.
Das wäre so in etwa die technische Begründung.
 
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Dennoch möchte ich es nicht unwidersprochen lassen, wenn behauptet wird, 88,2 bzw. 96. KHz Samplerate seien grundsätzlich besser als 44,1.

Erstmal Respekt für deinen umfangreichen Beitrag!
Ich würde es aber mal so formulieren: Da Datenmenge heutzutage eigentlich keine Rolle spielt und CPU Power ebenfalls, gibt es keinen Grund nicht in 96k zu arbeiten.
Vorraussetzung ist naturlich eine hardwareseitige Ausstattung die das in Bezug auf Qualität und Recourcen zulässt.

Klar, jetz kommen glöeich sicher Einwände, dass CPU eben DOCH zählt... 1. das ist euer Problem( :) ) und 2. wenn mich Recourcen dazu anregen mit meinen Mittel zu wirtschaften, ist das Ergebnis imho besser als wenn ich inflationär mixe.
Das ist zwar eine andere Thematik aber ich glaube, dass einer der hauptgründe für mindee Qualität von Mixen die Ursache in dem Überangebot und der Überverwendung von Plugins liegt
und in nicht genügendem strukturiertem und (vor-)überlegter Herangehensweise.

Aber nochmal zurück zum Kern.
Am Ende spielt es stets eine untergeordnete Rolle welche Auflösung man verwendet weil andere selbstverständliche Dinge und nicht zuletzt die musikalische Komponente (Song, Arangement, Performance)
stets um ein vielfachs wichtiger ist als jeder technische Aspekt.
Kann der Hishelf bei 96 noch so viel smoother klingen als unter 44,1 .. die fehlenden frischen Basseiten wird er nie ausgleichen.
 
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Nö, da klickt bei mir nichts. Ich weiß zufällig was Oversampling ist, ich habe auch schon mal ein Buch über DSP gelesen. Trotzdem ist dadurch für mich nicht offensichtlich, weshalb Plugins bei Oversampling unbedingt besser klingen müssen.

Das hat den einfachen Grund, weils auch einfach nicht so ist ;)
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Erstmal Respekt für deinen umfangreichen Beitrag!
Ich würde es aber mal so formulieren: Da Datenmenge heutzutage eigentlich keine Rolle spielt und CPU Power ebenfalls, gibt es keinen Grund nicht in 96k zu arbeiten.

Nimms mir nicht übel lieber HCA Kollege aber DAS ist wirklich relativ "erbärmlich". Dies Aussage, dass Plugins bei höheren Samplingrate (per se) besser klingen war schon unbelegt und unerklärt und meinem technischen Verständnis nach falsch. Auf mehrfache Nachfrage eines Users diese so "abzuwatschen" um dann jetzt, nachdem ein anderer mal ein technisch qualifiziertes Beispiel gepostet hat (danke @LoboMix ) sich nicht wirklich zu korrigieren sondern mit so einem Allgemeinplatz zu kontern... weiß nicht... finde ich daneben. Man darf sich auch mal verrennen und sich irren, aber dann wärs schon relativ angemessen sich einsichtig zu zeigen...

Klar, jetz kommen glöeich sicher Einwände, dass CPU eben DOCH zählt... 1. das ist euer Problem( :) ) und 2. wenn mich Recourcen dazu anregen mit meinen Mittel zu wirtschaften, ist das Ergebnis imho besser als wenn ich inflationär mixe.
Was auch immer...


Aber nochmal zurück zum Kern.
Am Ende spielt es stets eine untergeordnete Rolle welche Auflösung man verwendet weil andere selbstverständliche Dinge und nicht zuletzt die musikalische Komponente (Song, Arangement, Performance)
stets um ein vielfachs wichtiger ist als jeder technische Aspekt.
Kann der Hishelf bei 96 noch so viel smoother klingen als unter 44,1 .. die fehlenden frischen Basseiten wird er nie ausgleichen.

Joa schon...
 
Das hat den einfachen Grund, weils auch einfach nicht so ist ;)
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Nimms mir nicht übel lieber HCA Kollege aber DAS ist wirklich relativ "erbärmlich". Dies Aussage, dass Plugins bei höheren Samplingrate (per se) besser klingen war schon unbelegt und unerklärt und meinem technischen Verständnis nach falsch. Auf mehrfache Nachfrage eines Users diese so "abzuwatschen" um dann jetzt, nachdem ein anderer mal ein technisch qualifiziertes Beispiel gepostet hat (danke @LoboMix ) sich nicht wirklich zu korrigieren sondern mit so einem Allgemeinplatz zu kontern... weiß nicht... finde ich daneben. Man darf sich auch mal verrennen und sich irren, aber dann wärs schon relativ angemessen sich einsichtig zu zeigen...

Messungen dieser Art habe ich auch mit anderem Ergebnis gesehen (das ich jetzt nicht wild anfange im Netz danach zu suchen bitte ich zu entschuldigen) insofern darf ich mir doch erlauben die hier gezeigten nicht als Dogma zu verstehen.
Auch dass ich dir nicht vorrechnen kann warum es besser/nicht besser ist muss man mir verzeihen.
Immer wieder schrieb ich, dass man doch einfach mal hinhören und selber probieren solle. Aber wenn jemand nur durch Mathematik zu überzeugen ist, dann ist das halt wohl so.
 
Wäre halt echt schön mal einen Beleg zu haben...

Aber: Alles gut!
 
Wäre halt echt schön mal einen Beleg zu haben...!

Vermutlich ist das so schwierig weil es da keine allgemeinde Antwort darauf gibt, sondern unterschiedliche Plugins sich da unterschiedlich verhalten (aufgrund unterschiedlicher Urasachen).
Es wird sicherlich solche geben wo es keine Rolle spielt und andere wo eben doch. Jetzt komme ich daher und sage dass ich bei meinen Standarttools da absolut was höre. Andere sagen dass sie nichts hören. Tja, doofe Situation?
Aber mal 2 konkrete Beispiele:
1. Ein VST Gitarrenamp ., TSE x50 klingt mit 8x Oversampling deutlich weniger kratzig und fizzelig. Eiosis Air EQ (keine Oversamplingfunktion) klingt unter 96 beim HiShelf wesentlich smoother (also für mich besser).
Ich glaube dass andere auch solche Unterschiede wahrnehmen würden. Wenn nicht, auch ok. Aber wegen einem hier nicht vorgelegtem theoretischem Beweis nicht zu schauen, ob man meine Erfahrung teilen würde ist doch auch Banane.
Selbst wenn nicht, wird es niemandem weh tun.
 
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Moinsen!

dass einer der hauptgründe für mindee Qualität von Mixen die Ursache in dem Überangebot und der Überverwendung von Plugins liegt

Da dürftest du gar nicht mal so falsch liegen. Ich jedenfalls bin wieder dazu übergegangen nicht mehr tausende von Plugins zu horten, sondern gezielt lieber teurere Sachen kaufen und meine Ergebnisse sind heute weit besser und auch der Workflow ist schneller geworden.

Am Ende spielt es stets eine untergeordnete Rolle welche Auflösung man verwendet weil andere selbstverständliche Dinge und nicht zuletzt die musikalische Komponente (Song, Arangement, Performance)
stets um ein vielfachs wichtiger ist als jeder technische Aspekt.

Absolut! Aber wenn man es eben alles richtig machen möchte, dann ist jedes kleine Puzzleteil im Endeffekt wichtig und führt zu besten Ergebnissen.

Wenn man Audiosignale noch weiter bearbeiten möchte, dann macht es vielleicht Sinn, nicht auf jeder Stufe der Bearbeitung und auf jeder Spur auf 44,1 kHz runter zu rechnen, sondern vielleicht lieber am Ende den Endmix.

Absolut korrekt, man sollte vermeiden ständig irgendwelche Rechenprozesse während der Bearbeitung zu involvieren. Am Ende rechnet man dann einmal ins gewünschte Format.

Greets Wolle
 
Das hat den einfachen Grund, weils auch einfach nicht so ist ;)
Hier kann ich jetzt nicht folgen. Bezogen auf Oversampling erscheint mir diese Antwort unlogisch.
CPU-Verbrauch ist bei Plugins ein Thema und ein hoher CPU-Verbrauch wird immer noch als Nachteil ausgelegt. Wieso sollte also ein Plugin-Hersteller durch Oversampling den CPU-Verbrauch künstlich erhöhen, wenn es keine klanglichen Vorteile bringen würde? Das trifft natürlich nicht auf jedes Plugin zu, aber wenn Oversampling bei einer bestimmten Anwendung keine Vorteile bringt, dann wird das auch einfach nicht eingebaut. Ein einfaches Delay-Plugin z.B. wird wahrscheinlich kein Oversampling benötigen. Ansonsten, wie ich oben schon schrieb, wenn man Bearbeitung (bzw. auch Aufnahme, Klangerzeugung) mit höherer Sampling-Rate haben möchte, macht es eher Sinn die Systemfrequenz höher zu stellen als wenn jedes verwendete Plugin nach dem Oversampling zurück auf 44,1 kHz rechnet. Klar kann man Musik auch mit 22 kHz und 12 bit machen, wie im zweiten Beitrag angedeutet. Das wird dann aber auch als Lo-Fi bezeichnet. Und 96 kHz mit 24 bit ist eben Hi-Fi. Und dazwischen ist CD-Qualität, was als Endprodukt auch meist genügt, wenn gut produziert.
 
Ich sage nicht, dass es keine Plugins gäbe, bei denen das nicht quasi sogar "nötig" ist... (Stichwort: Verzerrer oder allgemein hoch nichtlineare Plugins)...

Aber gerade bei linearen Plugins (so wie EQs, filter) und langsam zeitvarianten (Flanger, Chorus) sehe ich (rein vom technischen Aspekt her) keine Vorteile von Oversampling

@Michael Burman

Gerade im Audiobereich ist diese Frage eigentlich blödsinnig: Guck dir an, was man auf dem Hifi-Markt für einen Schrott kaufen kann, der nichts bringt und wofür Leute gigantische Geldbeträge hinlegen...
 
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Ich sage nicht, dass es keine Plugins gäbe, bei denen das nicht quasi sogar "nötig" ist... (Stichwort: Verzerrer oder allgemein hoch nichtlineare Plugins)...
Na gut, was Plugins intern machen, ist sowieso deren Sache. ;) Im Thread soll es eher um die Systemfrequenz gehen, mit der aufgenommen bzw. gearbeitet wird – Entscheidungen, die der User trifft, nicht der Plugin-Programmierer. ;) Ok, es mag Plugins geben, wo man als User die Verarbeitungsqualität einstellen kann. Dann gehören solche Entscheidungen ebenfalls in den Thread. :tongue:

@Michael Burman

Gerade im Audiobereich ist diese Frage eigentlich blödsinnig: Guck dir an, was man auf dem Hifi-Markt für einen Schrott kaufen kann, der nichts bringt und wofür Leute gigantische Geldbeträge hinlegen...
Hier kann ich wieder nicht folgen. Worauf beziehst du dich jetzt? :nix:
 
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naja... es gehört dazu:

Wenn ich haufenweise Plugins nutze, die Upsamplen, dann ists natürlich sinnvoll die up/downsampleprozesse einfach zu umgehen...
 
naja... es gehört dazu:

Wenn ich haufenweise Plugins nutze, die Upsamplen, dann ists natürlich sinnvoll die up/downsampleprozesse einfach zu umgehen...
Oder zumindest die Systemfrequenz auf eine höhere Stufe stellen: Während von 48 kHz vielleicht 8-fach oversampled wird, braucht es von 96 kHz nur noch 4-fach oversampled werden. :D
 
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Das hingegen ist jetzt wiederum einigermaßen egal... ob ich 4-Fach oder 8-Fach upsample macht keinen Unterschied...

Soll ichs erklären?:D
 
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Jakob
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@Jakob, danke für deine Anmerkungen. Allerdings wird mir nicht ganz klar, was Du meinst. Ich nehme an, deine Aussage betrifft Obertöne, die innerhalb eines nicht-linearen PlugIns entstehen und ich verstehe das so, dass Obertöne, die oberhalb fs/2 entstehen würden gar nicht entstehen können, weil sie "ignoriert" werden? Wie das technisch geschehen soll, ist mir jedoch nicht klar.
Für die A/D-Wandlung gilt das mit dem "ignorieren" meiner Kenntnis nach jedenfalls nicht. Bei der A/D-Wandlung geht es ja darum, dass Frequenzen, die um fs/2 liegen und darüber, unbedingt vor dem Abtasten entfernt (so weite wie möglich gedämpft) werden müssen, da sie sonst unterabgetastet würden, wodurch das gefürchtete Aliasing entstünde, also die in den Hörbereich gefalteten Frequenzen. Dazu brauchte es ja in den frühen Wandler-Generationen diese möglichst steilflankigen analogen Tiefpassfilter vor dem Wandler, die ihrerseits Verzerrungen erzeugten. Wobei das aber technisch spätestens seit der Einführung der 1-bit-Sigma-Delta-Wandler mit mindestens 64-fachem Oversampling (also 2,8224 MHz bei einer nominellen Samplingrate von 44,1 KHz) in den 90-er Jahren insofern obsolet ist, als man dadurch das steilflankige Tiefpassfilter als deutlich unproblematischeren digitalen Filter nach der Wandlung einfügen konnte und der vorgeschaltete analoge Tiefpass-Filter nur noch ein flacher und damit ebenfalls unproblematischer Filter erster Ordnung sein brauchte. Im übrigen war genau dieser Umstand des klanglich problematischen steilen anaolgen Filters soweit mir bekannt der Hauptgrund für die Forderung nach höheren nominellen Sampleraten.
Soweit ich weiß ist (z. Tl. massives) Oversampling und die effektive digitale Tiefpassfilterung schon lange Stand der Technik bei Wandlern, auch bei den aktuell üblichen Multi-bit-Wandlern.

Das mit dem Rechtecksignal habe ich auch nicht ganz verstanden. Wenn ich das durch einen Wandler schicke, dann resultieren die danach sichtbaren Ripple eben von der Tiefpassfliterung im Wandler und dessen Bandbreitenbegrenzung. Aber Du meinst es sicher anders?

Auf der digitalen Ebene verhält es sich dann also so, dass sozusagen die nur theoretisch entstehenden Obertöne wie du schreibst "ignoriert" werden?

So weit ich heraus finden konnte, wurde das interne Oversampling der betreffenden PlugIns allerdings genau aus dem Zweck entwickelt, um der unerwünschten Frequenzen im Ultraschallbereich Herr werden zu können. Also, indem man sie zwar erst zulässt, dann aber durch einen Tiefpass vor dem abschließenden Downsamplen heraus filtert. Das schien mir einleuchtend, denn diese Erklärung entsprach ja der Technik, wie ich sie für die Wandler beschrieben kannte.
Allerdings bin ich weder Techniker noch Informatiker noch tief genug bewandert in der einschlägigen Mathematik, so dass ich nur mühsam versuchen kann, mir ein tieferes Verständnis in dieser Materie zu erarbeiten.
Für klärende und erhellende Beiträge diesbezüglich bin ich jedenfalls stets dankbar!

Ein kleines Experiment auf der analogen Ebene lässt mich aber erneut über die Sinnhaftigkeit hoher Sampleraten eines ganzen Projektes zweifeln, mindestens bringt es mich sehr ins Grübeln.
Bekanntlich kann man ja mit der Überlagerung (sowohl elektrisch als auch akustisch) von zwei Frequenzen eine neue Frequenz erzeugen, die der Differenz der beiden gemischten Frequenzen entspricht. So funktionieren bestimmte Subbass-Register bei Pfeifenorgeln wo man mit zwei gleichzeitig erklingenden in Quinten gestimmten Pfeifen die Unteroktave der tieferen Pfeife klingen lassen kann (damit kann man einen 32´ bauen der nur maximal die halben Pfeifenlängen benötigt) und auch der tiefe, brummende Ton einer großen Glocke entsteht weitgehend durch deren Tonzusammensetzung erst beim Hören, jedenfalls ist dieser "Brummton", wenn überhaupt, nur mit einem viel schwächeren Pegel im eigentlichen Tonspektrum vertreten.
Ich wollte wissen, was eventuell zwei Ultraschallfrequenzen anrichten können und habe deshalb in ein kleines Mischpult (selbst Billigteile gehen heute linear bis 50-60 KHz) einmal 25 KHz in Kanal 1 und 25,1 KHz in Kanal 2 gegeben und in Mono zusammen gemischt (dasselbe dann auch noch mit 30 und 30,1 KHz und weiteren Kombinationen.
Ich war recht erstaunt, wie laut und deutlich der resultierende 100-Hz-Ton da heraus kam (und jegliche anderen Kombinationen, z.B. 1 KHz bei 25 und 26 KHz, 5 Khz bei 25 und 30 KHz usw.).

Faktisch liegen die Obertöne, die im "Advanced Kompressor" entstehen (siehe meine Diagramme im Post weiter oben) auf einem so extrem niedrigen Level (sowohl bei 44,1 als auch bei 88,2 KHz Samplerate), dass weder sie selber noch irgendwelche daraus vielleicht entstehenden Kombinationstöne auch nur im entferntesten hörbar werden. Dennoch vertieft mein kleines Experiment meine Skepsis gegenüber hohen Sampleraten. Denn wie das 88,2-KHz-Diagramm zeigt, werden die Ultraschallfrequenzen offensichtlich nicht heraus gefiltert sondern bleiben sozusagen im Spiel. Wenn mein Projekt auf 44,1 KHz arbeitet und das PlugIn sauber filtert, dann sind diese Frequenzen weg, sozusagen nicht mehr im Spiel.

Mein Argwohn speist sich daraus, dass mir bei Ultraschallfrequenzen definitiv jegliche Kontrolle fehlt, denn ich (und auch sonst kein Mensch) kann sie ja nicht hören.
Hören kann ich allenfalls die sich möglicherweise ergebenden Artefakte - wobei sie mich natürlich nicht zu stören bräuchten, solange sie selber vom Pegel her unhörbar bleiben, sie könnten mir dann eigentlich auch egal sein. Aber dass mir jegliche gehörsmäßige Kontrolle über die mögliche Quelle dieser Artefakte entzogen ist, selbst wenn diese einen Pegel von 0 dBFS hätten (!), das gibt mir zu denken.
Dieser Argwohn bestätigt mich (bis zum Beweis des Gegenteils), bei 44,1 KHz Saplerate zu bleiben und ich nehme es dankbar an, wenn mir ein PlugIn jeglichen Ultraschall-Schrott, den es vielleicht intern erzeugt, möglichst vollständig vom Leibe hält.
 
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Das hingegen ist jetzt wiederum einigermaßen egal... ob ich 4-Fach oder 8-Fach upsample macht keinen Unterschied...
Das überlass bitte den Programmierern. Die wissen es besser, wo es sich lohnt und wo nicht, und wieviel-faches Oversampling in welchem Fall angebracht wäre.

Soll ichs erklären? :D
Wenn du es auf eine kompetente Weise kannst... Wenn nicht, dann bitte nicht. :cool:
 
Du ich kann dich beruhigen... Ich promovierte gerade im Bereich statistischer Audioaignalverarbeitung und zuuuuufällig habe ich an einem adaptiven zur Schätzung von Nichtlinearitäten in Lautsprechern mitgearbeitet...
Also ich maße mir mal an ne grobe Idee zu haben, wovon ich rede...:rolleyes:

Erklärung folgt heut abend, dauert etwas weil aufwändig
 
@LoboMix
Es tut mir sehr leid, dass du dir da wieder die Finger wundgeschrieben hast.
Ich hab mich nach dem Erstellen des Posts noch ein bisschen damit befasst und beschlossen, dass ich stuss geschrieben hab und daher den Inhalt gelöscht.
Offensichtlich zu langsam..
Tut mir leid, dass du drauf nun so ausführlich eingegangen bist!

LG
Jakob
 
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@Jakob, kein Problem. Fragen, Kritik und Einwände sind ja immer wieder ein neuer Anlass, sich nochmal zu hinterfragen und immer weiter nachzudenken.
Ich hoffe ja nur, dass ich hier nicht auch Stuss schreibe, bzw., dass der Stuss-Anteil in meinen Gedanken nicht allzu groß ist, denn mein Einblick in die technischen Details ist alles in allem doch nur laienhaft. Ich versuche aber gerne, den Dingen auf den Grund zu gehen, und da ich einige Möglichkeiten habe, Messungen durchzuführen, versuche ich damit, mir etwas mehr Klarheit zu schaffen (wobei das auch nicht viel bedeuten muss, denn nicht umsonst heißt es "Wer misst, misst Mist").

Zu dem von mir im vorigen Beitrag erwähnten kleinen Experiment bei dem ich zwei Ultraschallfrequenzen ins (analoge) Mischpult gegeben hatte und damit "vorzügliche" Kombinationstöne im Hörbereich erzeugen konnte, habe ich noch ein Bild angefertigt:

Modulation 5KHz.jpg


Hier habe ich 25 KHz und 30 KHz gemischt und man sieht sehr schön die damit erzeugte Modulation mit dem Kombinationston von 5KHz (die Hüllkurve mit der das hochfrequente abgebildete Signal auf- und abschwillt).

Noch eine Anmerkung zum weiter oben erwähnten FM7 von native Instruments der bei 96 KHz besser klingt. Ich sehe es so, dass hohe Samplefrequenzen in der Klangsynthese eine andere Bedeutung haben als beim Recording. In der elektronischen Klangerzeugung spielen elektronisch generierte Signale wie Rechteck- und Dreieck-Schwingungen eine große Rolle. Eben diese Kurvenformen erfordern aber eine möglichst große Bandbreite um digital sauber abgebildet werden zu können.
Hier habe ich einen Vergleich eines 1KHz-Rechtecks bei 44,1 KHz (oben) und 88,2 KHz (unten):

Rechteck 1 KHz_441.jpg


Rechteck 1 KHz_882.jpg



Und hier noch ein Vergleich mit Dreieck-Schwingung 5 KHz (oben 44,1 und unten 88,2 KHz):

Dreieck 5KHz_441.jpg


Dreieck 5KHz_882.jpg


Selbsterklärend, dass man hier nicht an der Samplerate sparen darf, wenn Signale dieser Art benötigt werden.

Hingegen spielt die Performance bei Dreieck- und Rechteck-Signalen für die Aufnahme von natürlichen Klangerzeugern und "normalen" Instrumenten keine Rolle, denn die erzeugen schlichtweg keine Rechteck- und Dreieck-Schwingungen. Aufgrund der Massenträgheit natürlicher Klangerzeuger (Saiten, Stimmbänder, Klarinetten-/Saxophon-Blätter, Oboen-/Fagott-Rohre, usw.) liegen deren Einschwingzeiten eher im Millisekunden- als im Mikrosekundenbereich, so dass die Anstiegszeiten der Signalflanken vergleichsweise moderat sind und nicht ansatzweise mit denen elektronischer Schaltungen vergleichbar sind. Da die Anstiegszeiten und die maximalen Bandbreiten in einem fixen Verhältnis zueinander stehen, ist das auch die Erklärung dafür, dass natürliche Klangerzeuger keine Ultraschallfrequenzen erzeugen können. Unsere Instrumente sind selber Bandbreitenbegrenzt.
Unser Ohr und unser Hören vermisst also nichts, wenn es spätestens ab 20 KHz nichts mehr wahrnimmt. Gemessen an den realen Frequenzspektren im Konzertbetrieb hat uns die Natur im Prinzip sogar recht großzügig ausgestattet und sogar etwas Reserven mitgegeben. Denn wer im Alter "nur" noch bis 14 KHz hört (was schon einen sorgfältigen Umgang mit den Lauschern voraussetzt), der vermisst immer noch nichts und dem Gehörten fehlt es auch niemals an Brillanz.
 
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