Hallo, gibt es für Gitarristen auch Leistungsabzeichen wie für Blasmusiker?
ja:
Jugend Musiziert für Klassik und
Jugend Jazzt.
Die Bläser-"Prüfungen" sind für die Spieler in den Blasorchestern geschaffen wurden. Und die sind, jedenfalls hier in Bayern, in Leistungsklassen gegliedert. Wem es gefällt...
Jugend Musiziert und Jugend Jazzt sind in Musiker-Kreisen nicht ganz unumstritten, aber darauf gehe ich hier nicht ein. Manchen Schülern gefällt Jugend Musiziert, manchmal ist das ein Schaulaufen der Lehrer "schaut mal, was für tolle Schüler ich habe." (Dozenten Witz: Wie schafft man es, dass seine Studenten alle sehr gut sind? Man sucht sich bei den Aufnahmeprüfungen die Besten der Besten aus, die anderen bekommen die noch nicht so berühmten Dozenten.)
Schüler-Vorspiele machen einige Lehrer, meist für die Kinder.
Grundsätzlich lässt sich bei einem Musiker leicht feststellen, ob er etwas kann (spielen genannt...) Für Musikschulen als Lehrer langt das zwar meist nicht, wohl aber, um z.B. Professor an einer Musikhochschule zu werden. (Wer sich jahrelang international auf den Bühnen dieser Welt bewiesen hat, kann spielen.)
"Spielen sie Klavier?" "Warten Sie, ich hole mein Diplom!" ist eher unüblich. Wer sich ans Klavier hinsetzt und dann "Gaspard de la nuit" spielt, bei dem hat sich die Frage erübrigt.
Es gibt das Musikstudium für die "Elite", die muss noch jung sein und schon vorher praktisch ihr ganzes Leben auf die Musik ausgerichtet haben.
ist Blödsinn: Selbst bei Klavier habe ich Leute beim Studium kennen gelernt, die erst mit 16 angefangen haben, das Instrument überhaupt zu spielen. Ganz vorne, international, können die zwar nicht mithalten, sind aber, für meine Vorstellungen, Sau Gut. Der Trick heiß, wie schon anderes geschrieben, üben, üben, üben. Und Musik nicht nur lieben, sondern brauchen. Bläser fangen häufiger erst später, so mit 13 oder manchmal sogar erst 18 an. (Gut, Blockflöte hat wohl jeder mal als Kind gespielt...)
Der Gitarrenlehrer ist in erster Linie LEHRER und erst danach Gitarrist.
Diesen Satz kann man gar nicht fett genug machen! Die sehr guten Lehrer sind selten die Solisten in der ersten Reihe. (ich rede hier von Klassik / Jazz) Weil sie nicht ultimativ hochbegabt sind, müssen sie mehr über das Üben und Musik nachdenken. Das ist bei echten Workshops, bei denen die Dozenten mit den Schülern arbeiten, zu merken: Die Schüler machen zuweilen in den paar Tagen einen gewaltigen Sprung nach vorne.
Was bringt mir ein Lehrer, der nicht in der Lage ist zu erklären, was er am Instrument treibt?
Der Rock/Pop Bereich ist viel flexibler, wer paar Lagerfeuer-Akkorde schrammeln kann, ist da schon Gitarrist
https://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Lagerfeuerdiplom
... und dann gibt es noch Leute wie Petrucci.
Als Lehrer brauchst Du vor allem eins: Sehr viel Erfahrung. Ein (guter) Dozent meinte mal, er hoffe, niemals seine aller erste Schüler wieder zu treffen.
P.S.: Nein, Gitarre habe ich nicht studiert. Gitarre liebe ich, das ist eine zu persönliche Sache.