Gesangsunterricht mit 31

Ihr tut fast so, als wäre singen ohne fachkundige Begleitung eine tödliche Bedrohung.

Chuck Berry ist gerade im Alter von 90 gestorben und hat bis zu seinem Tod performt. Wenn der in den 50ern so ängstlich gewesen wäre, dann würdet ihr heute immer noch Operetten singen.

Inwiefern das? Es gab auch vor "operetten" vom volk gesungene "spaßigere" musik?
Wenn man durch ängstlichkeit wenigstens einfach so operetten singen könnte, wäre das ja eine super sache ;) Wobei mir lustige sachen eher auf die nerven gehen. Dann doch lieber Puccini.

Ängstlichkeit kann ich hier aber nicht entdecken. Eher ganz nüchtern, gewünschte ergebnisse und die betrachtung eines sinnvollen wegs dahin, statt irgendwie irgendwas zu tun, und zu hoffen, das werde da schon irgendwie hinführen. Aber auch hier - hängt sicherlich von individuellen zielen ab, ich habe die äußerungen des OP zugegebener maßen nicht detalliert daraufhin beäugt.

Was Chuck Berry betrifft - wenn du seinen output denn als gesang betrachtest, welcher nachzuahmen erstrebenswert ist, na schön. Ich verziehe da eher meine nase. (nicht schlimm oderso - aber als inspiration für gesang ähnlich interessant wie stefan raab)
Es kommt sicher sehr auf die individuellen ansprüche an - dies auch an Drowo bzgl. zu hause üben als totaler anfänger. Dass man als gesangsanfänger nicht unbedingt der qualifizierteste kandidat für das für zielgerichtetes fortbewegen statt herumirren (oder sich in eine sackgasse manövrieren) unabdingbare präzise feedback ist, sollte einleuchtend sein. Mag sein, dass es übungen gibt, wo das weniger zutrifft als auf andere - atemügungen und töne treffen?
 
Es kommt sicher sehr auf die individuellen ansprüche an
Das ist natürlich richtig. Ich interpretiere "ich will singen" nicht automatisch als "ich will ein technisch brillianter Sänger werden".
Dass man als gesangsanfänger nicht unbedingt der qualifizierteste kandidat für das für zielgerichtetes fortbewegen statt herumirren (oder sich in eine sackgasse manövrieren) unabdingbare präzise feedback ist, sollte einleuchtend sein
Belcanto hat sich mir nicht ohne Anleitung erschlossen, Rockgesang schon ... aber möglicherweise gehört das für dich in die selbe Schublade wie Chuck Berry und Steffan Raab ;)

Ich gebe dir in sofern recht, dass es für Autodidakten keinen Sinn macht irgendwelche "Übungen" zu machen, da man ja wahrscheinlich ohnehin keine kennt. Aber einfach singen sollte man schon dürfen, oder? Und rein logisch betrachtet muß es Leute gegeben haben, die sich singen selbst beibringen konnten. Andernfalls hätte man hier ein Henne-Ei-Problem erschaffen: wer war der erste Gesangslehrer?:gruebel: Und von wem hat er singen gelernt? :eek:
 
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Eigentlich nicht. Man kann tatsächlich auch ohne Gesangsunterricht singen lernen, aber es dauert länger als mit GU und man kommt ggf nicht ganz so weit. Solange man keine zu extermen Sachen - Höhen, Druck, Zerre, ... - macht kann man ja auch nix kaputt machen.

Ich denke grundsätzlich ist es immer gut, wenn man auf seinen Körper achtet. Sobald man Halsschmerzen bekommt und/oder Heiser wird, dann aufhören, erholen und dann nächstes Mal vorsichtiger sein. Am Anfang ist das Problem einfach da, dass die Stütze kaum vorhanden ist.
Je mehr man in den Grenzbereich der Stimme kommt, oder auch so Sachen wie distortion macht, desto wichtiger ist ein guter Stimmsitz, Ausnutzung von Resonanzräumen und eine gute Atemtechnik/Stütze.

Am besten erst mal mit Stücken anfangen, die bequem zu singen sind, in der Bruststimme.

Als Übung kann ich vorab die Atemübung bzw. "Kraftübung" aus diesem Thread empfehlen https://www.musiker-board.de/threads/atmung-und-stuetze.238361/, da kann man nicht so viel falsch machen und du kannst schon mal ein wenig ander Stütze arbeiten. Auch eine Liptrillübung sollte erst mal ohne Gesangslehrer durchführbar sein.

Laut (genug) singen sollte man schon, sonst wird das nix .... auch nicht mit GU. Ich kenne diese verdruckst Singerei mit angezogener Handbremse auch noch, das ist sch...e. Hast du keine Möglichkeit 1-2 mal die Woche irgendwo in einen Proberaum zu kommen? Oder hast du einen Keller der nicht nur aus Holzgitter besteht? Im Auto geht auch, ist aber subobtimal.

Laut singen ist vor allem in der Kopfstimme/Randstimme immenz wichtig. Sonst geht das recht schnell auf die Stimmbänder (zumindest bei mir). Der Hals fühlt sich dann an, wie zugeknotet.
 
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Inwiefern das? Es gab auch vor "operetten" vom volk gesungene "spaßigere" musik?

Das war natürlich ein überspitzt formuliertes Beispiel und sollte lediglich bedeuten: Wenn jeder, der singen wollte, das erst getan hätte, wenn er einen passenden Lehrer gefunden hätte, dann würde es heute keinen Contemporary-Gesang geben. Und nicht nur das: Es würde auch keine Gesangslehrer geben, die solchen unterrichten. Denn die ersten Pop/Rock/Soul/Bluessänger waren überwiegend Autodidakten und gaben die Richtung vor. Von einigen Vorkenntnissen aus Kirchen/Gospelchor in bestiummten Kulturkreisen evtl. abgesehen. Sogar Frank Sinatra nahm erst Unterricht, als er schon Profi war. Und das auch nur für den Feinschliff.

Soll heißen: Um seine Stimme zu schreddern und sich was irreparabel Negatives anzugewöhnen, muss man schon eine ziemlich lange Zeit Schindluder betrieben haben.
 
Als Übung kann ich vorab die Atemübung bzw. "Kraftübung" aus diesem Thread empfehlen https://www.musiker-board.de/threads/atmung-und-stuetze.238361/, da kann man nicht so viel falsch machen und du kannst schon mal ein wenig ander Stütze arbeiten. Auch eine Liptrillübung sollte erst mal ohne Gesangslehrer durchführbar sein.

Liptrillübung mache ich. Um den Sprechgesang raus zu bekommen versuche ich momentan ein Lied ohne Text nur auf a zu singen so lange es geht ohne Unterbrechung. Vokal, Atemübungen und Intonationstraining mache ich auch noch. ich denke mal viel mehr ist da im Moment nicht drin, bis ich endlich im September Unterricht bekomme. Wenn ich das sprechen weg bekomme ist das für mich schon mal ein großer Erfolg. Der Gesang klingt nicht schief, sondern einfach mehr nach sprechen als singen. Wenn ihr noch Tipps habt, dem sprechen gegenzuwirken bin ich für alles offen :)
 
ein Lied ohne Text nur auf a zu singen so lange es geht ohne Unterbrechung
Was mir meine GL (Belcanto / Klassik) empfiehlt ist: Lied ohne Text auf "lo-o-o-", ebenfalls legato und zu Ansatz dann das "L". Ein weiter Übung mit der du nix kaputt machen kannst: Lied auf Lipptrills statt auf "a" oder "lo".
 
Was mir meine GL (Belcanto / Klassik) empfiehlt ist: Lied ohne Text auf "lo-o-o-", ebenfalls legato und zu Ansatz dann das "L". Ein weiter Übung mit der du nix kaputt machen kannst: Lied auf Lipptrills statt auf "a" oder "lo".
Ich glaube du hast mir echt geholfen. Musste, da ich Anfänger bin, mich erstmal informieren, was denn überhaupt "legato" ist. Jetzt weiss ich es :) Und das scheint bei mir wohl das Problem des Sprechens zu sein, dass ich nicht legato gesungen habe und das erst mal lernen muss. Werde das mal mit der Tonleiter üben. Oder gibt es spezielle legato Übungen? Vielen Dank drowo :) War doch ne gute Idee, mich hier anzumelden :)
 
Ich glaube du hast mir echt geholfen
Nanu, womit denn? Die Übungen können unmöglich so schnell ihre Wirkung gezeigt haben. ;)
Aber natürlich gerne geschehen:)

Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden was genau es heißt wenn Anfänger in ihrer Sprechstimme singen, aber der Unterschied könnte wirklich das fehlende Legato - also das Binden der Töne - sein. Beim Sprechen versucht man ja deutlich zu reden und unterbricht den Klang zwischen jedem Wort. Beim Singen bindet man Phrasen - sofern sie nicht explizit durch Pausen getrennt sind - aneinander. Legato eben.

Bei deinen "a a a" Übungen würde ich vermeiden das A mit einem Glottis-Schlag anzusetzen sondern statt dessen "ein-faden". Insofer ist die "lo-lo-lo" Variante vielleicht die Bessere.

LG,
Robert
 
Nanu, womit denn? Die Übungen können unmöglich so schnell ihre Wirkung gezeigt haben. ;)
Aber natürlich gerne geschehen:)

Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden was genau es heißt wenn Anfänger in ihrer Sprechstimme singen, aber der Unterschied könnte wirklich das fehlende Legato - also das Binden der Töne - sein. Beim Sprechen versucht man ja deutlich zu reden und unterbricht den Klang zwischen jedem Wort. Beim Singen bindet man Phrasen - sofern sie nicht explizit durch Pausen getrennt sind - aneinander. Legato eben.

Bei deinen "a a a" Übungen würde ich vermeiden das A mit einem Glottis-Schlag anzusetzen sondern statt dessen "ein-faden". Insofer ist die "lo-lo-lo" Variante vielleicht die Bessere.

LG,
Robert
Das Problem ist natürlich noch nicht behoben. Aber wenn ich die Tonleiter bewusst in legato singe, was ich vorher nicht konnte, da ich natürlich nicht wusste was legato ist, klingt das jetzt fließend und nicht mehr abgehakt. Daher denke ich, dass genau das das Problem war. Jetzt muss ich das einfach üben, bis es richtig sitzt :) "Glottis-Schlag" "ein-faden" die nächste Wörter zum recherchieren :D
 
Den kannst du dir sparen, da wirst du nur auf elektrotechnische Hinweise stoßen :D
Was ich meine ist, er Kehlkopf ist bereits offen, die Luft strömt schon und wird dann sonor, so wie "haaaa" nur mit unhörbarem "H". Der Glottis-Schlag ist genau das Geräusch, dass du machst wenn du einen Vokal ohne vorangestellten Konsonanten sprichst:
Anfänger - Ente - Ignoranz - Offenbach - Unterführung - all das geht mit einem Glottis-Schlag los.

Und ja, legato zu üben ist nicht verkehrt.
 
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Den kannst du dir sparen, da wirst du nur auf elektrotechnische Hinweise stoßen :D
Was ich meine ist, er Kehlkopf ist bereits offen, die Luft strömt schon und wird dann sonor, so wie "haaaa" nur mit unhörbarem "H". Der Glottis-Schlag ist genau das Geräuch das du machst wenn du einen Vokal ohne vorangestellten Konsonanten sprichst:
Anfänger - Ente - Ignoranz - Offenbach - Unterführung - all das geht mit einem Glottis-Schlag los.

Und ja, legato zu üben ist nicht verkehrt.
Ok, dann habe ich deinen Übungsvorschlag jetzt verstanden. ein-faden= Vokal hinter einem Konsonant beginnend, zb. lo, Glottis-Schlag = beginnend mit einem Vokal a,e,i,o,u. Danke für den kleinen Crashkurs :) Der Unterschied ist wohl, dass bei einem ein-faden der Atemfluss/Luftstrom eingeschränkt ist zu Beginn, während beim Glottis-Schlag der Atemfluss/Luftstrom von Anfang an voll da ist. Hoffe das stimmt :)
 
Beim Sprechen versucht man ja deutlich zu reden und unterbricht den Klang zwischen jedem Wort
Kleine Ergänzung: oben gesagtes ist in den meisten Sprachen der Fall, nicht aber in Italienisch. Italienisch wird auch legato gesprochen. Da wundert es nicht, dass Italienisch die perfekte Sprache für Belcanto (Operngesang) ist.
 
Kleine Ergänzung: oben gesagtes ist in den meisten Sprachen der Fall, nicht aber in Italienisch. Italienisch wird auch legato gesprochen. Da wundert es nicht, dass Italienisch die perfekte Sprache für Belcanto (Operngesang) ist.
Stimmt, italienisch klingt von Haus aus schon sehr melodisch.
 
ein-faden= Vokal hinter einem Konsonant beginnend, zb. lo
Nein! Ein-faden = "Am Mischpult den Schiebe-Regler = "Fader" hochschieben um die Musik von Lautstärke Null auf Ziellautstärke zu bringen, anstat dass die Mucke einfach mit dem ersten Ton gleich voll da ist" :D
Lo hat nix mit "ein-faden" zu tun.
 
Nein! Ein-faden = "Am Mischpult den Schiebe-Regler = "Fader" hochschieben um die Musik von Lautstärke Null auf Ziellautstärke zu bringen, anstat dass die Mucke einfach mit dem ersten Ton gleich voll da ist" :D
Lo hat nix mit "ein-faden" zu tun.
Ok, danke :)
 
Hallo erstmal!

Tja, da sieht man wieder dass schriftliche Übungen aus dem Internet missverstanden werden können und dann evtl. mehr Schaden und Gehirnknoten verursachen als dass sie nützen. Lern lieber die Grundlagen der Musiktheorie und sing lieber angenehm zu singende Songs, meinetwegen auf einer Lieblingssilbe (Lalala, Nanana, Dumdumdum, etc.). Von Atemübungen würde ich bis zum Unterricht abwarten. Gerade die werden fast immer missverstanden, wenn es nicht einem demonstriert wird (durch jemanden und an einem selbst). Nachher kommt da nur Bauchgymnastik raus, man bringt sich eher das Pressen bei und/oder bläht sich nur sinnlos den Magen auf. Es ist jetzt 31 Jahre lang mit der Stimme nichts schlimmes passieren, dann wird es auch die Monate nicht so schlimm sein. Es sei denn man macht dank missverstandener Übung Schindluder mit der Stimme.
 
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dass schriftliche Übungen aus dem Internet missverstanden werden können
Stimmt leider! Unseren Schriftverkehr zwischen 11:10 und 13:17 hätte man Live in 120 Sekunden abgehandelt. :D
 
er Unterschied ist wohl, dass bei einem ein-faden der Atemfluss/Luftstrom eingeschränkt ist zu Beginn, während beim Glottis-Schlag der Atemfluss/Luftstrom von Anfang an voll da ist. Hoffe das stimmt
Nein, es ist genau anderes herum :bang: Wir hätten auf @Vali hören sollen .... :D:D:D

Also: beim normalen Sprechen eines Wortes das mit einem Vokal beginnt wird die Luft von deinen Stimmapparat kurz aufgestaut und dann schlagartig freigesetzt, der Vokal erklingt sofort ziemlich perkussiv mit "attack". Das ganze nennt sich Glottis-schlag, weil irgendein Teil im Stimmaparat der dafür zuständig ist nunmal Glottis heißt :D

Für legato-Übungen ist es besser gleich eine Silbe mit einem (unproblematischen) Konsonanten wie "L" oder "N" zu nehmen, weil das weiche Einsetzen eines Vokals auch schon wieder etwas ist das man üben müsste, weil das nicht so einfach ist.
Ergo: statt "a-a-a" besser ein "la-la-la" oder "na-na-na".

Alles in allem kann ich nur sagen: sing halt einfach, und trenne die Worte nicht wie beim sprechen sondern binde sie zusammen, ausser wenn Pausen sind oder du das Gefühl hast Luft zu brauchen.

So, ich hoffe ich habe mich jetzt laienhaft genug ausgedrückt um mein Halbwissen nicht Pseudo-Kompetent erscheinen zu lassen :D
 
Dann darf ich auch mal meinen ersten Beitrag schreiben...

Ich bin 42 und männlich.

Vor etwa fünf Jahren habe ich mit Chorgesang angefangen (Pop&Jazz). Seit etwa zwei Jahren dann Gesangsuntericht, der eher auf Solo-Gesang ausgelegt ist.

Ich bin von Hause aus eher Autodidakt und habe mir erstmal einen Haufen (ok, es waren so 3) Bücher über Gesang aus der Bibliothek ausgeliehen und gelesen. Vermutlich gibt es Leute, die ohne Geangsuntericht klar kommen, aber ich denke, dass es ein paar Sachen gibt, die man besser gezeigt bekommt (Atmung, Stütze, Körper- und Mundstellung, ...).

Die Buchlektüre hat mir aber geholfen, mich direkt mit dem Gesangslehrer zu unterhalten. Viel vom Theorieteil konnte abgekürzt werden.

Am Anfang dachte ich übrigens so mit 10 Stunden auszukommen. Dann müsste doch alles gezeugt sein? Nunja es sind jetzt schon über 70...

Also meine Empfehlung falls es dir liegt: Lies ein Buch ;-)
 
Hallo erstmal!

Es sei denn man macht dank missverstandener Übung Schindluder mit der Stimme.
Nene, auf meine Stimme passe ich schon auf :) Hab ein Lied gefunden dass zu mir passt zum üben. Castle of Glass von Linkin Park.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich werde mich aus dem Thead jetzt auch zurückziehen. Möchte keinem an den Nerven zerren. Vielen Dank für eure Geduld und Ratschläge :)
 

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