Akko leise "einstellen"

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Fingertricks
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Frage an die Akko-Spezies:
----> viele, auch neue hochwertige Akkos empfinde ich recht laut & direkt
----> erlebte viele, die nach einem Aller-oder-nichts-Prinzip anspringen, auch sehr teure Neue
----> manche schon wesentlich nunancierter
----> und meine 72er Atlantik ist sehr weich-fein-leise spielbar


Der Akkobauer sagt:
----> das liegt an der Einpassung der Stimmzungen
----> wenn diese extrem präzise eingepasst sind, man spricht da wohl von 1/10-mm
----> das ist extrem Zeit & Arbeitsaufwenig
----> dann bekommt man sowas


Und nun die Frage:
----> bekommt man sowas heute noch
----> Ist das Thema für Akko-leute ?
----> kann man sowas beim Akkobauer beauftragen ?
 
Eigenschaft
 
----> und meine 72er Atlantik ist sehr weich-fein-leise spielbar

Ich habe den Eindruck, du suchst eigentlich doch nur ein "extrem leise spielbares" Akkordeon. Dann ist das ausprobieren aller der teuren hochwertigen Akkordeons m.E der falsche Ansatz. Denn die sind auf großen Dynamikbereich und effektive Schallumsetzung gebaut.

Wenns nur um ein leise bis sehr leise spielbares Akkordeon geht, dann empfehle ich eher eine Tango alte IIIM aus den 50-ern. Denn die sind von Haus aus recht klangschwach, hat wenig Dynamik und kann somit auch nicht wirklich laut gespielt werden, weil von der Bauweise her viel Schall schon mal vom Holz geschluckt wird und auch das was von den Stimmzungen her kommt relativ wenig effizient umgesetzt wird. Hat aber dafür trotz alledem einen sehr angenehm weichen Klang.

Die Tango IIIM ist von allen meinen Akkos das am leisesten spielbare und zwar mit Abstand. Laut geht allerdings auch nicht wirklich mit diesem Instrument, weil die da recht bald an ihre baulichen Grenzen kommt.Aber die kann auch in "Leisebereichen" gespielt werden, so weit bekommt man keine Atlantik runter, ohne das die Anpsrache der Zungen untereinander ins wackeln kommt..

----> wenn diese extrem präzise eingepasst sind, man spricht da wohl von 1/10-mm

bei den hohen Tönen gehts hier eher um 1/100 mm, wenn man die optimiert haben will.
Allerdings muss man ganz klar sagen, dass bei den einfacheren Stimmplattenqualitäten hier Grenzen ergeben - es sei denn, der Luftverbrauch ist egal, dann kann man da schon noch "tricksen" und mit entsprechend viel "Nebenluft" den Ansprechpunkt weiter nach unten verschieben.
 
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mit entsprechend viel "Nebenluft" den Ansprechpunkt weiter nach unten verschieben
Lieber maxito,
kannst Du mir dieses Phänomen bitte mal erklären?

viele, auch neue hochwertige Akkos empfinde ich recht laut & direkt
Das finde ich auch!
Mit meinem neuen Akkordeon erlebe ich erstmals, was hochwertige Stimmzungen so können. Der größte Unterschied ist für mich der größere Dynamikbereich, dass heisst, ich kann jetzt ganz leise und ganz laut!!

kann man sowas beim Akkobauer beauftragen
Das habe ich bei meinem Weltmeister-Akkordeon machen lassen. Die Stimmzungen in meinem S5 sprechen jetzt schneller an, vor allem im piano-Bereich, dafür ist die maximal mögliche Lautstärke aber jetzt geringer, was mich persönlich jedoch nicht stört.
 
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Genau - so sehe & erlebe ich das auch - lieber Umsteiger !
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Spielt ihr überwiegend alleine oder mit leisen Instrumenten zusammen?
 
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Ich - singe dazu, mit Gitarre, auch mal mit Trompete, kleine Räume
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Es kommt zuerst auf die Gesamtkonstruktion des Akkordeons an. Wenn da nunmal die fettesten Stimmplatten verbaut sind und die Stimmstöcke ungünstig gearbeitet sind, kannst du machen, was Du willst, das Piccolo bekommst Du nur mit Ach und Krach zum Laufen.
Ich habe erst jüngst eine Scandalli Air (glaube III) gespielt. Die ging locker flockig von der Hand, wäre aber auch nicht (zumindest gefühlt) so laut wie eine Morino.

Jeder ordentliche Akkordeonbauer sorgt beim Stimmen dafür, daß der Lösabstand der Zungen so eingestellt ist, daß das bestmögliche Ergebnis unter den Gesamtumständen herauskommt. D.h., die Zunge "verschluckt" sich nicht und hat auch nicht zu viel Abstand, daß da erst mal viel heiße Luft kommt. Bei heutigen Stimmplattenqualitäten ist das Optimum leichter möglich als bei den alten einfachen Stimmplatten, bei denen viel Nebenluft auftreten kann. Dennoch darf man nicht erwarten, daß bereits bei geringstem Luftdruck die Zungen ansprechen. Es bleibt weiterhin Stahl, der hier bewegt wird. Wer das braucht, sollte zum V-Akkordeon greifen.
Wenn aber eben die Stimmstöcke schon falsch gebaut sind, kann man da noch so viel herumbasteln und an den Zungen feilen - es wird nix.
Und auch aufgrund der unterschiedlichen Wirkung der Kanzellen auf die Zungen (was einst Manfred sehr gut herausgearbeitet hat) wird es nicht möglich sein, überall eine absolut gleichmäßige Ansprache hinzubekommen. Liegt aber auch an den Schliffkurven der Zungen: Die tiefen sind im Verhältnis zu den hohen sehr dünn und sacken bei Druckerhöhung in der Tonhöhe ab. Je kleiner die Zunge wird, um so dicker wird sie und bleibt daher bei Druckveränderung stimmstabiler. Das geht aber auch zu Lasten der Ansprache. Wie gesagt, die Gesamtmischung aus allen Komponenten macht eben das Akkordeon aus. Man könnte dann noch wochenlang versuchen, alle Komponenten so gut als möglich in Einklang zu bringen, aber das Ergebnis wird entweder nicht viel besser sein als die normale Optimierungsarbeit oder man hat derart tief in die Substanz eingegriffen, daß man schon von einem neuen Akkordeon sprechen kann.



Viele Grüße

Ippenstein
 
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Ich verstehe das Problem, ehrlich gesagt, nicht. Es lässt sich vielleicht nicht jedes Akkordeon super laut spielen - leise können sie alle. Wäre sonst ja auch blöd, pppp in Partituren anzugeben, wenn man das gar nicht spielen könnte.
 
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leise können sie alle.

das Problem ist jedoch: wie leise ist beim jeweiligen Akkordeon leise. Drum steht auch "Piano" dran und nicht 70 dB (A) - eben weil es eine relative Angabe ist. Pianissimo auf der Bühne im Konzertsaal ist was anderes als Pianissmo in der kleinen Bauernstube

Und die Akkordeons haben Bauart bedingt schon unterschiedliche Lautstärken, bzw. "Leisestärken".
Durch optimiertes Einstellen mit viel Mühe bekommt man die an die bauartbedingte minimale Grenze der Ansprache - drunter gehts dann mit der Substanz nimmer. Und drunter bekommt man sie dann nur noch mit Tricks (eigentlich schon eher "Pfusch".

Die Sache ist aber auch die, dass ein Akkordeon einen minimalen Ansprachebereich hat und einen minimalen sinnvollen Spielbereich, wo sie "richtig" funktionieren und auch einen gleichmäßigen in sich stimmigen Klang ergzeugen.... Das ist beim Akkordeon allerdings eben bauartbedingt lauter, als bei einer Akustikgitarre.

Man kann schon noch leiser spielen, aber der Klang ist dann ein anderer- wackeliger nicht mehr so stabil und klingt auch irgendwie nicht mehr so richtig. Und vor allem - alle Unsauberkeiten des Instruments kommen in dem Bereich dann völlig offen und meist gleichzeitig zum Wirken. Es wird dann eher ein Kampf um das Vermeiden unschöner Effekte, als ein sinnvolles musikalisches Spielen.

Das ist ungefähr so, wie wenn man ein Auto so fährt, dass der Motor immer kurz vor dem Abwürgen ist - geht schon, aber sinnvoll fahren ist das nicht. Oder auf den Mensch übertragen: Man kann sehr leise sprechen und wenns noch leiser gehen soll dann muss man durch ein Kissen oder so sprechen - geht schon, klingt aber völlig anders.

Das Problem beim Akkordeon ist hier ja meist dass man das gar nicht wirklich objektiv weiß, weil den meisten der direkte Vergleich fehlt, weil man ja nur eine sehr begrenzte Zahl an Akkordeons zum beliebigen Vergleich zur Verfügung hat. Und die Instrumente sich mitunter auch im Detail unterschiedlich verhalten, so dass man den Vergleich nicht schnell nach Schma "F" durchziehen kann. Und mit den Gewohnheten der eigenen Instrumente vertraut geht man dann an s testen anderer Isntrumente und erlebt dann völlig unterschiedlcihe Wahrnehmungen.

Ein Bekannter hat mal meine Gola ausprobieren wollen, eben weil das Instrument angeblich so sagenhaft und feinfühlig und gut ansprechen soll. Und er ist dann fürchterlich erschrocken, wie laut das Teil ist. - Weil er Akkordeons gewohnt war, die relativ grob funktionierten und wenig sensibel waren und und man dem erstmal ordentlich die Sporen geben musste, bis sich was tat. Und entsprechend war er es gar nicht gewohnt, seine Motorik so zu steuern, dass er das auch feinfühlig genug führen konnte. Und entsprechend kam halt das Ergebniss raus.

Das ist dann auch noch der häufig ausgeblendete Punkt, dass der Spieler und das Instrument zusammmen betrachtet werden müssten, weil halt das Instrument auf der einen Seite die Qualität haben muss und der Spieler auch die Fähigkeiten haben muss, diese abzurufen - auch ein Punkt an dem es oft scheitert.

Nur zusammen wird s was : erst ein gutes Instrument und ein feinfühliger Spieler ergeben ein entsprechend feinfühliges Spielverhalten.;)
 
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Nur zusammen wird s was : erst ein gutes Instrument und ein feinfühliger Spieler ergeben ein entsprechend feinfühliges Spielverhalten.;)

So habe ich das gemeint, Du hast es nur deutlich besser formuliert :great:
 

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